Sonntag, 30. September 2018

Pirmasens

Pirmasens, Exerzierplatz, Plastik des Landgrafen Ludwig IX., im Hintergrund das Rathaus

Neuffer am Park

Im Jahr 1894 beantragte der aus St. Wendel stammende Fabrikant Emil Paqué eine Baugenehmigung für ein neues Fabrikgebäude mit Wohnhaus außerhalb der damaligen Stadtgrenzen. Bald nahm die Schuhfabrikation mit zunächst 150 Mitarbeitern und einer 22 PS-Dampfmaschine ihren Betrieb auf. Um die neuen Gebäude anzuschließen, wurde eine neue Straße gebaut und nach der Ehefrau von Emil Paqué Louise benannt.


1926 kaufte der Pirmasenser Fabrikant Emil Neuffer das Gebäude, vergrößerte die Produktion und erreichte bald mit dieser und zwei weiteren Fabriken eine Tagesproduktion von 5.000 Paaren Schuhen. Die Firma Neuffer war eine der größten Schuhfabriken im pfälzischen Pirmasens des 20. Jahrhunderts, in der zeitweise 5.000 Paar Schuhe täglich hergestellt wurden. Ab 1990 wurde das historische Gebäude grundlegend renoviert und dient seither unter dem Namen Neuffer am Park als Gewerbepark, Bürokomplex, Restaurant und Kultur- und Dienstleistungszentrum.

Die Pläne für eine prächtige Fassade an der Neufferstraße wurden schon 1919 vom Architekten Josef Uhl (1887–1961) erstellt. Möglicherweise diente ihm das Berliner Stadtschloß als Inspiration: Zwei hintereinanderliegende Innenhöfe und eine Westfassade mit einem von einer Kuppel überhöhten Mittelportal mit Durchfahrt. Erst nach der Übernahme durch Emil Neuffer 1926 wurden die Arbeiten begonnen, die verschiedenste Stilelemente zu einem schlossartigen Eingang mit Säulen, auf denen vier Figuren stehen, kombinieren.

Der Exerzierplatz


Volksgarten und Festhalle


Auf dem Horeb

Der Horeb ist der höchste der "Sieben Hügel" von Pirmasens (weitere: der Sommerwald, die Husterhöhe, der Schachen, der Imserbühl, der Kirchberg und der Steinig Bühl).

Die Horebschule wurde 1904/05 als dreigeschossiger Putzbau in Mischformen aus Neuspätgotik und Neufrührenaissance errichtet. In den frühen Morgenstunden des 24. November 2012, einem Samstag, ist die Turnhalle der Horebschule bei einem Brand fast ganz zerstört worden.


Kleine Stadtrundfahrt

Vom Messegelände über die Zeppelinbrücke zum Neufferpark, wieder zum Messegelände, dann durch die Schwanenstraße vorbei an den P-Town-Lofts, anschließend durch Gärtnerstraße, Schützenstraße, Turnstraße, Blumenstraße, Joßstraße, Teichstraße in die Schachenstraße vorbei am Dynamikum.


Von der Volkksgartenstraße durch die Friedhofstraße, Alleestraße, Schloßstraße und Zweibrücker Straße.


Die Strobelallee

Die Strobelallee in Pirmasens ist benannt nach dem ersten hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt: Otto Strobel.


Otto Strobel (* 6. April 1872 in Regensburg; † 13. September 1940 in Gräfelfing) war Politiker (NLP, ab 1918 DVP) und Jurist, von 1905 bis 1934 erster hauptamtlicher Bürgermeister, später Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens und ab 1920 Vorsitzender des Pfälzischen Kreistags.

Im Jahr 1905 holte der Stadtrat Otto Strobel aus Bayreuth und wählte diesen zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister. Strobel erkannte die Bedeutung der Schuhindustrie für die Gemeinde und sorgte für Schaffung einer besseren Infrastruktur. So veranlasste er 1907 den Bau eines Elektrizitätswerkes an der Biebermühle sowie der „höheren Mädchenschule“ in der Alleestraße (heutige Realschule) und 1911 die Einrichtung einer Filiale der Königlich Bayerischen Bank in der Stadt. Während eines Besuchs des Prinzregenten Ludwig in Pirmasens erhielt Otto Strobel im Jahr 1913 den Verdienstorden vom Heiligen Michael. Die Bayerische Staatsregierung zeichnete ihn mit dem Titel und Rang Geheimer Rat aus. Nach seinem Tod und dem Ende des Zweiten Weltkrieges benannte die Stadt Pirmasens die Allee am Stadtrand nach ihm.

Samstag, 29. September 2018

Zum Tag der Deutschen Einheit 2018


In diesem Jahr ist die Mauer genauso lange weg wie sie gestanden hat, 28 Jahre. Ergo ein ganz besonderes Jubiläum.

Point Alpha, Rhön, Grenze Bayern Thüringen, ehemalige Demarkationslinie DDR, Mahnmal zur Erinnerung an den Kalten Krieg und den Eisernen Vorhang, NATO und Warschauer Pakt

Fragmente der Berliner Mauer bei Neuffer am Park in Pirmasens


Die drei Mauerfragmente bei Neuffer am Park in Pirmasens gehören zu den wenigen, die nach dem November 1989 von der Ostseite aus bemalt worden sind.

Dienstag, 25. September 2018

Pirmasens reißt sich ab ...


Es war einmal in Pirmasens - Ein verlorenes Stadtbild - Das Hotel Matheis, gewichen dem Josef-Krekeler-Platz (trotz Denkmalschutz).


Und vergessen wir nicht: Das auch im Video zu sehende Post- bzw. Schützendreieck sollte in den Siebzigern für eine Straßenverbreiterung im Zuge des Ausbaus der Schäferstraße auch mal komplett plattgemacht werden. Dank Widerstands einiger Eigentümr sind viele der Häuser erhalten geblieben, nachdem die meisten Häuser bereits auf Abbruch verkauft waren. Aber die Weigerung einiger Eigentümer verhinderte, dass in den Siebzigern das ganze Ensemble weggebaggert wurde.

Auf dem Horeb in Pirmasens - Horebschule - Turnhalle

Die Horebschule wurde 1904/05 als dreigeschossiger Putzbau in Mischformen aus Neuspätgotik und Neufrührenaissance errichtet. In den frühen Morgenstunden des 24. November 2012, einem Samstag, ist die Turnhalle der Horebschule bei einem Brand fast ganz zerstört worden. Im März 2015 hatte der Stadtrat den Wiederaufbau des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Jahr 1905 beschlossen.


Doch denkste:

"Heute hat der Hauptausschuss außerdem dem Abriss der abgebrannten Turnhalle zugestimmt. In den Herbstferien kann die unschöne Ruine endlich abgerissen werden. Optisch und wegen des zusätzlichen Platzes ein toller Fortschritt für die Kinder." Und dahinter ein Lach-Smiley und ein Daumen hoch. Zu lesen bei Markus Zwick, Bürgermeister in und OB-Kandidat für Pirmasens, auf dessen Facebook-Seite unter Datum vom 17.09.2018.

Mehr zu diesem leidigen Thema des Umgangs mit denkmalgeschützten Ensembles in Pirmasens siehe auch hier.

Auch nur noch Fragmente eines einst geschlossenen Ensembles sind vom Alten Friedhof am Fuße des Horeb übriggeblieben. Die meisten der kunsthistorisch wertvollen Grabmale gibt es nicht mehr. Von den einst beeindruckenden Familiengruften ist keine einzige erhalten.