Dienstag, 23. April 2019

Auf der Suche nach der passenden Jeans


Manchmal ist eine neue fällig. Spätestens dann, wenn die geliebte Levi's nach 20 Jahren endgültig zerschlissen ist.


Also los zum Shoppen! Und wenn man ein Designer-Outlet in der Nähe hat, dann dort hin. Da wird man bei der Vielzahl der Marken doch sicher fündig werden.


Wow, ganz schön was los ...


Aber denkste! Pustekuchen! Wer keine Standard-Konfektionsgröße hat, der braucht da garnicht erst hin. Denn weder für Damen noch für Herren gibt es da irgendwas in größeren Größen. Dieses Marktsegment wird einfach nicht bedient. Ich bin auf der Suche nach einer Jeans durch das gesamte Outlet gegurkt und habe schon fast Tobsuchtsanfälle gekriegt.


Jeans in allen Größen, wo kriegt man die denn? Na hier: http://jeans-hosenecke-wiesmoor.de/.


Wir nutzen also immer unseren Urlaub an der Nordsee, wenn wir etwas Neues brauchen.

Montag, 15. April 2019

Ostern in Franken


In der Fränkischen Schweiz werden derzeit die Osterbrunnen geschmückt. An einem Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz werden im Schnitt etwa 80 Meter Girlanden sowie bis zu 3.000 bemalte Eier angebracht. So geschmückt prägen die Brunnen zur Osterzeit das Bild von rund 200 Orten in Franken. In der Regel verbleiben die Eier und Girlanden bis zwei Wochen nach Ostern an den Brunnen.


In der Fränkischen Schweiz ist es alter Brauch, zu Ostern die Brunnen zu schmücken. Dies geht zurück auf die Zeit, in der im Karst des Jura Wasser ein kostbares Gut gewesen ist. Es ist der Dank dafür, Wasser zu haben. So werden die Brunnen nach dem Winter zunächst gereinigt und dann mit Tannenzweigen und bunt bemalten Eiern geschmückt.

Ostern in Effeltrich

Am Ostersonntag findet traditionell der Georgiritt statt, mit Pferdeweihe und das Dorf in Tracht gekleidet (Effeltrich gilt als DAS Trachtendorf der Fränkischen Schweiz). Besonders beeindruckend die sog. Brautkrönchen der unverheirateten jungen Frauen.



Ostermarkt in Roßtal


Samstag, 13. April 2019

Wasser und Wald


Gibt es in Deutschland einen Urwald? Spontan werden die meisten an den Nationalpark Bayerischer Wald denken. Doch der ist erst zum Urwald gemacht worden. Ein echter Urwald hingegen ist der Pfälzerwald mit seiner in weiten Teilen unberührten Natur. Was Wunder, daß seit altersher sich Sagen, Legenden und Mythen um diesen Wald ranken.


Es gibt im Pfälzerwald keine natürlichen stehenden Gewässer, aber eine Vielzahl künstlich angelegter Weiher und Seen. Viele sind Fischteiche, andere laden aber auch im Sommer zum Baden. Und sind, wenn die Saison vorüber ist, Orte der Ruhe.


On Location am Seehof

Der Seehof an einem heißen Sommertag mit 35°Celsius


Idyllischer Woog im Pfälzerwald bei Ludwigswinkel


Die Weiher im Pfälzerwald heißen Wooge. Es sind heute Fischweiher und früher dienten sie auch der Holzdrift. Es sind viele aufgelassen und deswegen gibt es ein Projekt der Universität Kaiserslautern zu ihrer Erhaltung. Denn sie sind typisch für das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Und würden sie verschwinden, würde eine Einmaligkeit verloren gehen, denn es gibt im Pfälzerwald keine natürlichen stehenden Gewässer.

 

Ludwigswinkel ist die jüngste Ortschaft in der Südwestpfalz. Der Ort wurde 1783 von Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt gegründet, als Ort zur Erholung für seine Soldaten. Ludwigswinkel ist seit 2002 staatlich anerkannter Luftkurort. Das Dorf wurde 2008 Landessieger im Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft. Es wurde unter anderem für vorbildliche ökologische Leistungen ausgezeichnet.


Freitag, 12. April 2019

Störche


   

Rust am Neusiedlersee - Burgenland - Österreich

Bereits am 28. Februar 2019 landete der 1. Storch in Rust. Inzwischen sind schon 12 Paare in Ihrem Sommerquartier eingetroffen und "renovieren" eifrig das neue Zuhause. 2 - 3 Paare brüten bereits.

Die Störche von Ipsheim

In Ipsheim, einem Weindorf an der Fränkischen Bocksbeutelstraße. Die Weißstörche sind aus dem Winterquartier zurück. Einige überwintern sogar in Franken. Der Horst ist auf dem sogenannten Zehntkasten in der Ortsmitte nahe des Rathauses.


Die Störche vom Kirschbacherhof in der Südwestpfalz

Eine ganze Population hat sich hier eingenistet. Mindestens fünf Nester finden sich dort.



Mittwoch, 10. April 2019

60 Jahre Nikon Spiegelreflex-Kameras


1959 wurde Nikons erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera (SLR-Kamera), die Nikon F, vorgestellt; die Wechselobjektive wurden mit F-Bajonett ausgestattet, das nach dem Nikon-Chefingenieur Fuketa benannt wurde, der ab 1958 die Entwicklung der F-Serie leitete. Eine erste Modifikation dieses Objektivbajonetts erfolgte 1977 mit der Einführung der AI-Kupplung, eine zweite 1982 mit der Einführung des AI-S-Typs. An die erste Nikon F können grundsätzlich alle danach gebauten Nikon-Objektive (und Fremdobjektive mit F-Bajonett) angeschlossen werden und umgekehrt (ältere Nikon-Objektive an neueren Kameras), es müssen jedoch Funktionseinschränkungen in Kauf genommen werden.


Ein kleiner Querschnitt durch die Welt der Nikon-Kameras. - A few features of my photographic gear of the past and of nowadays. - Mes appareils Nikon -

Auf die Nikon F folgt nach 11 Jahren Bauzeit 1971 die technisch sehr ähnliche Nachfolgerin Nikon F2.

A Tribute to the legendary Nikon F2, the most used professional single lens reflex during the seventies and still up to the nineties - Eine Hommage an die legendäre Nikon F 2; meine haben Zeitgeschichte gesehen und im Bild festgehalten. Im Zeitalter der digitalen Pressefotografie Anlaß, dieses unverwüstliche Arbeitsgerät entsprechend zu würdigen. - Hommage à la legende Nikon F2 - dans les temps de la photographie numerique il est une nécessité pour rendre hommage à cet légendaire outillage indestructible.


Zum 50. Geburtstag der Nikon Spiegelreflexkameras hatte ich schon einen zweiten Film über meine älteste Nikon F2, Baujahr 1977 (erkennbar an den beiden ersten Ziffern der Seriennummer) gemacht. Die F2 war für härtesten Einsatz ausgelegt, voll mechanisch, mit Wechselsuchern, austauschbarer Rückwand und verfügte über einen schnellen Motor, mit dem der Film auch zurückgespult werden konnte.


Hier sieht man mich mit meinen Nikons (der F2 und der F4) im Einsatz: Paris im November 1991 (in nostalgischem Schwarzweiß) - Compilation - "Mein" Paris - Das "alte" Paris -



Dienstag, 9. April 2019

Es ist was los in der Südwestpfalz


Italienischer Markt auf dem Schloßplatz in Zweibrücken - vom 05. bis 07. April 2019. Wir waren dort und haben einiges gekauft. Sehr leckere Sachen, Brot aus der Lombardei, Käse und Salami aus Sardinien und Dolce aus Sizilien.


Landgrafentage 2019 in Pirmasens


Großes Spektakel auf dem (Unteren) Schloßplatz (wir waren am 7. April dort). Zwischen Altem Rathaus und Schloßtreppen war einiges geboten, u.a. ein Spielmannszug und herrliche Artistik.


Erinnert sich noch jemand? 22.Oktober 2018: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht die Grundschule in Bottenbach und lernt unter anderem, wie man gesunde Schulbrote schmiert ...




Tja, dann brennt auch noch ein Windrad ab ...

Zwischen Vinningen und Obersimten (Kreis Südwestpfalz) hat am Donnerstagabend, 29. November 2018, 17:56 Uhr, ein Windrad Feuer gefangen.



Montag, 8. April 2019

Kirchen des Heiligen Stephan


Stephanus (* ca. 1 n. Chr.; † ca. 36/40 n. Chr.) ist im Neuen Testament ein Diakon der Jerusalemer Urgemeinde. Er gilt als erster Märtyrer des Christentums und wird daher oft auch als Erzmärtyrer oder Protomärtyrer bezeichnet. Sein Name deutet auf eine hellenistische Herkunft hin. Seit 560 n. Chr. befinden sich die Reliquien des hl. Stephanus in der Krypta von San Lorenzo fuori le mura in Rom neben denen des römischen Archidiakons Laurentius. Stephanus wird in der katholischen Kirche, den orthodoxen Kirchen, der anglikanischen, der altkatholischen Kirche und der lutherischen Kirche als Heiliger verehrt.

Stephanus ist der erste, von dem überliefert wird, dass er wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus getötet wurde. Damit gilt er als der erste Märtyrer oder auch Erzmärtyrer. Im Bericht von seiner Hinrichtung heißt es: „Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß … Saulus aber war mit dem Mord einverstanden.“ Die Steinigung des Stephanus war der Auftakt zu einer Christenverfolgung in Jerusalem, an der sich Saulus, der spätere Apostel Paulus, besonders eifrig beteiligte.

Dem hl. Stephanus sind viele Kirchen geweiht.

Sankt Stephanus in Böckweiler im Saarpfalzkreis


Sankt Stephanus in Schortens


Sankt Stephanus in Schortens wurde von 1153 bis 1168 auf einer künstlichen Warft erbaut und ist die älteste sicher datierbare Steinkirche auf der ostfriesischen Halbinsel.

Katholische Pfarrkirche Sankt Stephanus in Trulben


Der Turm von St. Stephanus ist spätromanisch. Die Kirche birgt eine Kanzel aus der Abtei Sturzelbronn. Das im Video auch zu Anfang zu sehende steinerne Kirchhofskreuz von 1807 gehört zum Typus der Lothringer Kreuze.

Bemerkenswert auch die Lourdes-Grotte und die Statue des Heiligen Bruders Konrad von Parzham, des bis dato letzten deutschen Heiligen.



Rund um Hage in Ostfriesland

St.-Ansgari-Kirche in Hage - Benannt ist sie nach Bischof Ansgar von Bremen, auch „Apostel des Nordens“ genannt.

Burg Berum bei Hage in Ostfriesland


In der Burg Berum, einer der bedeutendsten Stätten ostfriesischer Geschichte, lebten um 1310 die Häuptlinge Syrtza. Ihr Erbe trat der erste Graf von Ostfriesland, Ulrich Circsena von Greetsiel an, er baute hier eine Wasserburg. Aus ihr entwickelte sich mit den folgenden Generationen das am prachtvollsten ausgestattete Schloß Ostfrieslands (1665). Nachfolgend wurde es Witwensitz des ostfriesischen Fürstenhauses.

Leider wurde das Schloß Berum unter Friedrich dem Großen geschleift und sein kostbares Inventar versteigert, doch die mächtige Vorburg mit Turm und Tor blieben erhalten.

Mit viel Gespühr für die besondere Atmosphäre dieses historischen Platzes hat die Familie von Oppeln-Bronikowski komfortable Ferienwohnungen eingerichtet.

Im Sommer 2006 war der Bundespräsident Horst Köhler Gast auf der Burg Berum. Im Jahr 2007 wurde das Gelände der Burg in das Netzwerk "Garten Eden", Ostfriesland einbezogen. Es handelt sich um einen Zusammenschluss zahlreicher Partner aus Kultur und Tourismus in Ostfriesland.

Die Kirche von Arle


Bonifatius-Kirche (Arle) - Die evangelisch-lutherische Bonifatius-Kirche steht im ostfriesischen Arle in der Gemeinde Großheide auf einer Warft.

In einer Urkunde aus der Zeit zwischen 1106 und 1116 wurde die Kirche erstmals erwähnt. Es existiert nur noch eine Abschrift aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, in der die Arler Kirche erwähnt wird und durch den Dompropst Werner dem Domkapitel in Bremen zugeschrieben wird. Aufgrund von Baufälligkeit oder durch mehr Platzbedarf wurde die alte Holzkirche Anfang des 13. Jahrhunderts abgerissen. Für den Bau der neuen Kirche wurde die Warft auf eine Höhe von 8,50 m über NN erweitert und ein 7,50 m tiefes Fundament aus Granitquadern gesetzt. Das einschiffige Kirchengebäude selbst wurde aus Tuffstein errichtet (an der Nordseite noch großflächig erhalten) und hatte die Maße von 45,30 m Länge, 12,80 m Breite und 9,50 m Höhe.

Gegen 1400 wurde ein Bogendurchgang eingefügt, um den Altarraum vom Kirchenschiff zu trennen. Zudem wurden in den seitlichen Bögen Altäre errichtet. In romanischer Zeit sind an den Wänden kleine, hochsitzende Fenster entstanden. Große spätgotische Fenster wurden im 15. Jahrhundert in der Südwand der Kirche eingefügt, um die Lichtverhältnisse zu verbessern.

Die Kirche verlor 1532 durch Soldaten des Herzogs von Geldern, die in Esens lagerten, ihr Bleidach. Das Kuppelgewölbe des Altarraumes wurde 1778 abgebrochen um durch eine Flachdecke ersetzt zu werden; damit wurde Platz für eine Orgel geschaffen. Nach Entfernung der Apsiswölbung im Jahr 1798 wurde die Mauerkrone der Kirche erhöht und die Balkendecke komplett nach Osten durchgezogen, somit erhielt der Innenraum einen klassizistischen Charakter. Für die Orgel am Westgiebel wurde 1896 in der Kirche eine Empore eingezogen. Wertvolle Malereien gingen durch diesen Umbau verloren.

Pirmasens und sein Landgraf - Teil 2 -


Zum Landgrafen gehört auch Ludwigswinkel: Der Ort wurde 1783 von Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt gegründet, als Ort zur Erholung für Soldaten. Es ist die jüngste Gemeinde in der Südwestpfalz.

Der Reißlerhof, die Keimzelle von Ludwigswinkel

Der Reißlerhof (alternative Schreibweise: Reislerhof) ist ein historisches Gebäude in Ludwigswinkel in Rheinland-Pfalz, das im 18. Jahrhundert erbaut wurde und von 1972 bis 2018 als Wochenend- und Urlaubsunterkunft der „Mietergemeinschaft Reißlerhof“ diente. Der Hof wird als „Wiege“ des im Jahr 1783 gegründeten Dorfes Ludwigswinkel betrachtet. In der Nähe des Hauses entspringt der nach diesem benannte Bach vom Reißlerhof, rechter Zufluss der Sauer, die in den Rhein mündet.

1722 wurde ein großer Geländeteil des sumpfingen oberen Sauerbachtales zur Urbarmachung und Neulandgewinnung durch die herrschaftliche Regierung der Grafschaft Hanau-Lichtenberg meistbietend versteigert. Der Hanau-Lichtenbergische Zollpächter Hans Georg Schlick aus Fischbach erwarb das Gelände als Erblehen; seine Erben errichteten nach seinem Tod 1745 dort den Reißlerhof.

In der Folgezeit entstand dort die von Landgraf Ludwig IX. genehmigte Neusiedlung Ludwigswinkel. Die Gebäude des Hofguts wurden auf Geheiß des Landgrafen in einen dauerhaft guten Zustand versetzt, da der landgräfliche Amtsmann Hopfenblatt, der die Ludwigswinkler Siedlungsgeschäfte leiten sollte, mit seiner Familie dort Wohnung nehmen musste. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz des Landes Rheinland-Pfalz.

Im Jahr 1886 gelangte der Hof in den Besitz des bayerischen Staates und blieb danach von 1887 bis 1972 Dienstsitz von Forstbeamten.


Heute erinnert nichts mehr daran: Der Abriß des barocken Herrenhauses aus dem 18. Jahrhundert auf dem Felsenbrunnerhof (Hackmesserseite, Landkreis Südwestpfalz) im Jahr 2009. Es war das einzig erhaltene aus der Zeit des Landgrafen Ludwig IX.


Der Carolinensaal in Pirmasens - Von der Leichenhalle zum Kulturzentrum


Widmen wir uns doch nach dem Landgrafen noch ein bißchen seiner Gemahlin.

Der Alte Friedhof in Pirmasens - Die einstige Leichenhalle ist heute das Kulturzentrum Carolinensaal, der Friedhof selbst eine Parkanlage im Herzen der Schuhstadt. Der Carolinensaal ist enannt nach der Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt, Gemahlin des Stadtgründers von Pirmasens, Landgraf Ludwig IX., und eine gute Freundin des Preußenkönigs Friedrich II. (Friedrich der Große, "Der Alte Fritz").


Karoline Henriette Christine Philippine Luise von Pfalz-Zweibrücken (* 9. März 1721 in Straßburg; † 30. März 1774 in Darmstadt) war durch Heirat Landgräfin von Hessen-Darmstadt, auch als die Große Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt bezeichnet.

Karoline Henriette war die älteste Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Christian III. von Zweibrücken (1674–1735) aus dessen Ehe mit Karoline (1704–1774), Tochter des Grafen Ludwig Kraft von Nassau-Saarbrücken. Die Prinzessin wuchs mit ihren Geschwistern Christian, Friedrich Michael und Christiane Henriette im Elsass und in der südlichen Pfalz auf. Unter der Aufsicht ihrer Mutter wurde Karoline umfassend und sorgfältig ausgebildet.

Schon kurz nach der Hochzeit mit dem militärbegeisterten Erbprinzen (Landgraf Ludwig IX.) 1741 folgte sie ihm für anderthalb Jahrzehnte ins fernab gelegene Prenzlau in der Uckermark, wo er ein preußisches Regiment kommandierte. Aus dem persönlichen Zusammentreffen Karolines mit dem Preußenkönig Friedrich II. entwickelte sich ein lebenslanger literarisch-philosophischer Briefwechsel. Die Korrespondenz, die zahlreiche Protagonisten der deutschen und französischen Aufklärung einbezog, überbrückte die scheinbare Isolierung, als Karoline 1757 mit den Kindern in die kleine Residenz Buchsweiler zog, während Ludwig in Pirmasens seine Grenadiere drillte.

Die Ehe war schon bald wegen der Verschiedenheit der Eheleute durch Auseinandersetzungen gekennzeichnet. Karoline Henriette war musisch und literarisch interessiert, während sich Ludwig vorwiegend für das Militär begeisterte. Ludwig war anfänglich seiner Gemahlin sehr zugetan, doch diese überführte die Beziehung in eine Konvenienzehe. Karoline, die vier Jahre nach der Eheschließung eine eigene Hofhaltung begründete, lebte in den ersten Ehejahren vorwiegend in Buchsweiler, während ihr Ehemann Pirmasens zur Garnisonsstadt ausbaute. Buchsweiler war die Residenz der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, in der Ludwig als Vormund fungierte.

Nach Ausbruch des Siebenjährigen Krieges und der Regierungsübernahme ihres Mannes war dieser nach Pirmasens zurückgekehrt und Karoline bezog nach einem erneuten Aufenthalt in Buchsweiler schließlich mit den Kindern die Residenz in Darmstadt.

Im Sommer 1761 schoss sie in Pirmasens mit einer Pistole auf Ernestine Rosine Goll, eine schwangere Mätresse ihres Ehemanns. Sie verfehlte allerdings ihr Ziel. Sie lebte damals schon seit längerer Zeit nur jeweils für wenige Wochen im Jahr mit ihrem Ehemann zusammen.

Kurz vor ihrem Tod erlebte Karoline noch die Vermählung ihrer Tochter Wilhelmine mit dem russischen Thronfolger, dem späteren Zaren Paul I., die Friedrich der Große vermittelt hatte.

Karoline Henriette war besser bekannt unter der Bezeichnung „Die Große Landgräfin“, welcher ihr von Johann Wolfgang von Goethe in seinem Werk Dichtung und Wahrheit gegeben worden war. Sie pflegte freundschaftliche Beziehungen zu verschiedenen Gelehrten ihrer Zeit, etwa Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland und Goethe und galt als geistreichste Fürstin ihrer Zeit. Wieland wünschte sich die Macht, sie zur „Königin von Europa“ zu erheben.

Seit dem Ende der 1740-er Jahre trug Karoline eine bedeutende Bibliothek zusammen, die nicht repräsentativen Zwecken diente, sondern zum privaten Gebrauch. Lektüre gehörte zu den festen Gewohnheiten, wobei sie französische Philosophen bevorzugte und das Gelesene auch schriftlich aufarbeitete.

Die Landgräfin stand in Kontakt mit Friedrich II. von Preußen und war eine der wenigen Frauen, die er respektierte. Er nannte sie einmal „Zierde und Bewunderung unseres Jahrhunderts“ und anlässlich ihres Todes schickte er eine marmorne Urne mit der lateinischen Aufschrift „femina sexu, ingenio vir“ (dt.: „von Geschlecht eine Frau, vom Geist ein Mann“) nach Darmstadt, die noch heute im Herrngarten zu besichtigen ist. Durch ihre Töchter wurde sie Stammmutter des preußischen Königshauses beziehungsweise des späteren deutschen Kaiserhauses sowie des niederländischen Königshauses.

(Quellenmaterial: Wikipedia und Stadt Darmstadt)

P.S.: Schon bemerkenswert, dass die Pirmasenser ausgerechnet der Landgräfin, die sich nie gerne in Pirmasens aufhielt, diese Ehre erweisen.

Pirmasens und sein Landgraf

Landgrafentage 2019 - Artisten auf dem Schloßplatz

Großes Spektakel auf dem (Unteren) Schloßplatz. Zwischen Altem Rathaus und Schloßtreppen war einiges geboten, u.a. ein Spielmannszug und herrliche Artistik. Glück muss man haben, dann kriegt man am Oberen Schloßplatz vor der VR-Bank einen Parkplatz. Und da verkaufsoffener Sonntag war, haben wir gleich noch einen Abstecher zu Thalia gemacht.


Der Exerzierplatz in Pirmasens


Der zentrale Platz der Schuhstadt - In seiner Mitte thront unübersehbar die von den Einheimischen so getaufte "Spitze des Wahnsinns". Heute misst er "nur" noch etwa 1.000 qm. Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt ließ hier einst seine rund 750 Grenadiere exerzieren. Der Platz ist nicht mehr komplett original erhalten. Unter dem Landgrafen entstand der Exerzierplatz, der sich ursprünglich von der südlichen bis zur nördlichen Ringstraße erstreckte. Später wurde der Platz teilweise bebaut und auf seine heutige Größe reduziert. Unter dem Platz befindet sich ein Parkhaus. Die blaue Pyramide, die bereits erwähnte "Spitze des Wahnsinns", ist über den Aufzug der Tiefgarage gebaut. Hier findet auch der Wochenmarkt (Di, Do, und Sa) statt.

Lutherkirche - Garnisonskirche

Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird am 5. April 1757 der Grundstein für die neue Hof- und Garnisonskirche gelegt. Am 4. Oktober 1761 wird die Kirche geweiht und heißt im Volksmund bald "Untere Kirche". 1793 werden die Glocken an die französische Revolutionsarmee abgeliefert und erst 1861 erhält die Lutherkirche ein neues Geläut.


Am 9. August 1944 wird die Lutherkirche bei alliierten Luftangriffen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt von 1947 bis 1949. Am 5. November 1949 werden die Gebeine Landgraf Ludwigs IX. in der Gruft zwischen Altar und Taufstein wieder beigesetzt.

Bouxwiller im Pays de Hanau - Elsaß - Buchsweiler im Hanauerland

Bouxwiller (Buchsweiler), Residenz von Hanau-Lichtenberg. Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt verlegte die Residenz von hier ins pfälzische Pirmasens.



Zweibrücken - Stadt der Rosen und der Rosse

Der Europäische Rosengarten und das Landgestüt

Er macht Zweibrücken zur "Rosenstadt": Der Rosengarten ist ein Ort der Entspannung und Entschleunigung im Herzen der Stadt. Die Zweibrücker Rosentage gelten als Höhepunkt der Sommerveranstaltungen im Rosengarten Zweibrücken. „Kein Garten ohne Rosen“, so schrieb Oskar Scheerer 1969. Er prägte mit seiner Arbeit und genau diesem Gedanken den Rosengarten der Nachkriegszeit. War die Zweibrücker Anlage bis dahin ein Rosarium, eine Rosensammlung, verwandelte Scheerer sie in einen Garten voller Rosen. Inspiriert vom Potsdamer Gärtner, Züchter und Gartenphilosophen Karl Förster begann er, Rosen frei mit anderen Pflanzen zu kombinieren. Stauden und kleine Gehölze, ungezwungen wachsend oder dem Formschnitt unterworfen, bildeten den Hofstaat für die Königin des Sommers. So schuf er Themengärten und Schmuckbeete, in denen heute rund 1.500 Rosensorten, darunter die neuesten Züchtungen blühen. Daneben wachsen 800 Staudenarten als Begleiter der Rose, aber auch im Schatten großer Bäume, am Bachlauf oder im Saum der Rhododendren.


Das Landgestüt Zweibrücken ist heute mit ca. 15 Deckhengsten das kleinste der 10 deutschen Landgestüte. Dennoch verfügt es über eine mehr als 250 Jahre alte spannende Geschichte und gehört somit zu einem der ältesten der deutschen Landgestüte. In den Glanzzeiten des Zweibrücker Gestüts gab es rund 230 Deckhengste in verschiedenen Deckstationen.

Im Jahr 1755 wurde das Landgestüt Zweibrücken von Herzog Christian IV gegründet. Christian IV stellte zunächst in seinem Hofstall eigene Beschäler aus arabischer und türkischer Herkunft auf. Damit begann die geordnete Pferdezucht im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Christian IV erließ strenge Regeln: Alle Stuten, die zur Zucht zugelassen werden sollten, wurden von ihm selbst gemustert. Die als zuchttauglich anerkannten Stuten mussten jährlich von den Zweibrücker Landbeschälern belegt werden. Welche Bedeutung die Zweibrücker Pferdezucht in der damaligen Zeit hatte, zeigt der Ankauf von 150 Hengsten durch König Friedrich II. von Preußen, dem „alten Fritz“, der die Hengste zum Ausbau seines berühmt gewordenen Gestüts in Trakehnen einsetzte. Es folgten dramatische und glanzvolle Momente: die Zwangsevakuierung durch die französischen Revolutionstruppen, Wiederaufbau des Gestüts durch Napoleon, der das Landgestüt Zweibrücken zu einem Gestüt 1. Klasse ernannte, Zerstörung und Wiederaufbau in den zwei Weltkriegen und vieles mehr. Das Landgestüt Zweibrücken hat alle Belastungsproben überdauert. Waren seine Pferde vor vielen Jahren weder aus Landwirtschaft noch Kriegsdienst – so sind sie heute aus dem Reit- und Fahrsport - nicht mehr wegzudenken. Das Landgestüt Zweibrücken ist heute wie zu Zeiten Christian IV die Anlaufstelle für Züchter in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Es verfügt über eine EU-Besamungsstation, in der neben Eigen- und Fremdbesamung auch alle weiteren zuchtrelevanten Untersuchungen durchgeführt werden. Außerdem bietet das Landgestüt Zweibrücken ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm für alle Pferdefreunde in Rheinland-Pfalz-Saar. Ein besonderes Highlight ist sicher die Große Pferdegala, die jährlich mehrere Tausend Zuschauer in das Landgestüt lockt. Es werden regelmäßíg Führungen durch das Landgestüt angeboten. Wer das Landgestüt auf eigene Faust erkunden möchte, ist ebenfalls herzlich willkommen. Die Türen des Gestüts stehen Besuchern zu jedem Zeitpunkt offen.

Städteportait Zweibrücken

Die ehemalige Wittelsbacher Residenzstadt von Pfalz-Zweibrücken in der Südwestpfalz. Karlskirche, Herzogvorstadt, Schloß und italienischer Markt auf dem Schloßplatz.


Lustschloß Tschifflik

Das Lustschloss Tschifflik (zu bulgarisch чифлик „Landgut“, aus türkisch Çiftlik, deutsch „Bauernhof“) bei Zweibrücken wurde in den Jahren 1715 und 1716 von Stanislaus I. Leszczyński, dem exilierten König von Polen und Großfürst von Litauen (1704−1709 und 1733−1736) als Sommerresidenz erbaut. Nach seinen Ideen wurde die Anlage vom schwedischen Baumeister Jonas Erikson Sundahl geplant und baulich realisiert. Tschifflik gilt als typisches Beispiel barocker Gartenarchitektur.


Am 4. Juli 1714 kam der abgesetzte Polenkönig unter dem Pseudonym Graf Kronstein in die Stadt Zweibrücken, die er als Exil wählte. Wenige Monate später folgten ihm seine Familie mit dem etwa 100 bis 150 köpfigen polnischen Hofstaat. Die Familie Leszczyński bewohnte bis zur Fertigstellung der Residenz im Jahre 1716 ein extra für sie aufwendig restauriertes Gebäude in der Oberstadt. Vermutlich wurde schon zuvor ein bereits im Jahre 1715 fertiggestellter Gebäudekomplex des neuen Wohnsitzes von den Töchtern und einem Teil des Hofstaates bezogen. Die gesamte vom schwedischen Baumeister Jonas Erikson Sundahl geplante Schlossanlage umfasste neben dem Haupthaus, worin die Familie lebte, noch zwei Wohnhäuser für den Hofstaat sowie zwei Nutzhäuser mit Stallungen, worin Lebensmittel, Handelswaren und die Pferde untergebracht waren. Für Gäste der Familie wurden Appartements mit einer großen Terrasse errichtet, ein umfangreiches Gartenareal mit Freilichtbühne und einer zum Teil bis heute erhaltenen Wasseranlage, die mit verschiedenen Wasserspielen ausgestattet war, stand zum Vergnügen zur Verfügung. Zwischen 1757 und 1769 wurde eine „Fasanerie“ im Gartenbereich eingerichtet wodurch das Areal die bis heute erhaltene Bezeichnung erhielt. Die ursprüngliche Bedeutung Tschifflik ist im Vergleich zu Fasanerie weniger bekannt.

Donnerstag, 4. April 2019

Im Pfälzer Weinland - Teil 2 -


Man muss von der Südwestpfalz nicht unbedingt über die B10 in die Vorderpfalz ins Weinland fahren. Wir "pirschen" uns oft genug auf "Schleichwegen" durch den Pfälzerwald: Über Vorderweidenthal, Darstein, Schwanheim und Lug nach Sarnstall.


Was man undedingt besuchen siollte: Das Nußdorfer Bauernkriegshaus - hier nahm 1525 der Pfälzer Bauernkrieg seinen Anfang.


Nußdorf ist ein Stadtteil von Landau.

In der Toskana Deutschlands - Frankweiler an der Deutschen Weinstraße


In Frankweiler geboren wurde Johann (John) Gottfried Cullmann (geb. 2. Juli 1823, gest. 3. Dezember 1895), der 1866 in die Vereinigten Staaten emigrierte und 1873 die Stadt Cullman in Alabama gründete. Sein Elternhaus in Frankweiler ist abgebrochen und zu einem Dorfplatz mit Brunnen und Gedenktafel umgewandelt.

Burrweiler


Im September 2000 wurde das Deutsche Ofenmuseum durch den damaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck eingeweiht. Gezeigt wurden, an über 100 Exponaten, die Ofen-Geschichte von der offenen Feuerstelle des 16. Jahrhunderts zum Ofen des 20. Jahrhunderts in Abfolge der Stilepochen zeitgetreu inszeniert. 2009 wurde es geschlossen. Das Museum befindet sich nunmehr in den Räumen der Viessmann-Werke in Allendorf (Eder). In Burrweiler befindet sich jedoch noch eine Antik-Ofen-Galerie in den Ausstellungsräumen der Firma Stritzinger.

Ranschbach - Birkweiler - Albersweiler


In den 1980er Jahren erlangte die Kaltenbrunn-Quelle in Ranschbach überregionale Bekanntheit. Mehr als 200.000 Menschen, darunter Todkranke, Rollstuhlfahrer, Amputierte, sind damals zu "Unser Lieben Frau zum Kaltenbrunn" ins pfälzische Winzerdorf Ranschbach gepilgert, weil sie sich von dem dort fließenden "Wunderwasser" Besserung oder Gesundung erhofften.

Einkehr beim "Stern'l" in Birkweiler, ein schöner Biergarten. Und zurück geht es dann über Albersweiler.


Im Pfälzer Weinland


Ein Ausflug an die Weinstraße - Teil 1 geht über die fürchterliche B10 bis Rinnthal, dann durch Sarnstall und Annweiler.



Die Evangelische Dorfkirche in Rinnthal ist der bekannteste und bedeutsamste klassizistische Kirchenbau in der Pfalz. 1827 stellte die Gemeinde Rinnthal einen Antrag auf Neubau ihrer Dorfkirche, da die mittelalterliche Kirche aus Holz baufällig und zu klein geworden war. Die ersten Pläne von Bauschaffner Flörchinger der Bauinspektion Landau/Pfalz wurden von der Kreisbaubehörde abgelehnt. Besonders der Wunsch nach einem schönen Bauwerk im Stil des Klassizismus seitens der Gemeinde erregte Aufmerksamkeit. Errichtet wurde die Kirche dann nach Plänen des Architekten Joseph Daniel Ohlmüller (1791–1839) unter starkem Einfluss des Bayerischen Hofbaumeisters Leo von Klenze. Den Innenausbau führte August von Voit (1801–1870) durch. 1831 bis 1834 währte die Bauzeit. Die Kirche sollte ein Musterbau für eine mittelgroße Landkirche in der Pfalz werden, fand aber dort keine Nachahmer und blieb die einzige ihrer Art.

Annweiler in der Südpfalz - Die Trifelsstadt


Von Annweiler geht es weiter nach Queichhambach.


Unser nächstes Ziel ist Albersweiler.


Albersweiler war dereinst ein von zwei Herren regiertes Dorf: Der Nordteil mit St. Johann gehörte den Herren von Löwenstein-Scharfeneck und wurde von der Burg Neuscharfeneck, nach deren Zerstörung im Jahre 1634 von St. Johann aus verwaltet. Der Südteil gehörte dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken und zum Amt Neukastel, später zum Oberamt Bergzabern. Die Hauptstraße des Dorfes bildete somit eine Staatsgrenze.

Von Hainfeld nach Neustadt an der Weinstraße


Wir fahren entlang der Deutschen Weinstraße. Start ist in Hainfeld, es geht über Rhodt unter Rietburg und Maikammer nach Neustadt an der Weinstraße. Dort machen wir einen Bummel durch die Altstadt. Wir sehen die Stiftskirche und das Rathaus.



Mittwoch, 3. April 2019

An der Südlichen Weinstraße


Die mittelalterliche Wehrkirche (um 1300) im südpfälzischen Dörrenbach (Landkreis Südliche Weinstraße) ist eine sogenannte Simultankirche. Das heißt, sie wird sowohl von der protestantischen wie von der katholischen Kirchengemeinde des Ortes für Gottesdienste genutzt. Zur Erhaltung u.a. der wertvollen Fresken in der Taufkapelle bitten daher auch beide Gemeinden die Besucher um Spenden. // Der Ausdruck Simultankirche oder Simultaneum bezeichnet einen von mehreren christlichen Konfessionen gemeinsam genutzten Sakralbau. In der Kurpfalz wurde am 29. Oktober 1698 von der Obrigkeit das Simultaneum eingeführt. Die Reformierten mussten ihre Kirchen für den katholischen Gottesdienst öffnen. Die Katholiken behielten jedoch ihre Kirchen allein. Insgesamt erlangten die Katholiken ein Mitbenutzungsrecht von 240 Kirchen. Durch Erlass vom 29. März 1707 wurde das Simultaneum in der Kurpfalz im Zuge der pfälzischen Kirchenteilung wieder aufgehoben. Dennoch gibt es heute noch viele Simultankirchen, auch im benachbarten Elaß (Elsass, Alsace).

Von Bad Bergzabern Richtung Deutsches Weintor erreicht man Dörrenbach.


Dörrenbach, das "Dornröschen der Pfalz" - Dörrenbach (pfälz. Derrebach) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an. - Dörrenbach, das „Dornröschen der Pfalz“ genannt, ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt am östlichen Rand des Biosphärenreservats Pfälzerwald vor dem Abfall zur Oberrheinebene auf einer Höhe von 295 m ü. NN in einem Tal ohne Durchgangsverkehr. Nahe am Ort vorbei führt die Deutsche Weinstraße.

Geschichte (Quelle: Wikipedia): Erstmals 992 wird das Dorf als Turrenbach in einer Schenkungsurkunde erwähnt, gemäß derer es von Kaiser Otto III. zusammen mit den Gütern von Oberotterbach und Niederotterbach am 11. März dem Kloster Seltz im Elsass übergeben wurde. Der Name, der eine Stelle an einem ausgetrockneten Bach bedeutet, wurde später zu Dorrenbach, Thurrenbach, Derrenbach und seit dem 19. Jahrhundert wie in der Gegenwart Dörrenbach.

Anfang des 12. Jahrhunderts bis Ende des 13. Jahrhunderts war Dörrenbach Teil der Herrschaft Guttenberg und damit Staufisches Reichsgut. Die Grafen von Leiningen waren zunächst die alleinigen Lehnsherren des Reichsguts Guttenburg und damit auch die Herren von Dörrenbach, ab 1379 bis 1463 aber nur noch zu drei Vierteln und die Kurpfalz zu einem Viertel. Seit 1463 gehörte der Ort zu Pfalz-Zweibrücken, dem 1410 bereits der kurpfälzische Anteil zugefallen war. Nach der Zerstörung der Burg im Bauernkrieg 1525 wurde der Amtssitz Guttenberg in das Minfelder Schloss und das Hochgericht in den befestigten Kirchhof in Dörrenbach verlegt.


Ab 1680 war Frankreich der Souverän über Pfalz-Zweibrücken mit dem Guttenburger Land und damit auch über Dörrenbach. 1789 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort, der mit dem Frieden von Luneville 1801 Frankreich einverleibt wurde. Nach den Befreiungskriegen kam das Dorf mit dem Wiener Kongress ab 1816 bis 1946 zum Königreich Bayern. Im Zweiten Weltkrieg litt das Dorf unter wiederholten Räumungen und Beschuss durch Artilleriefeuer. Dörrenbach gehört seit 1946 dem neu gebildeten Rheinland-Pfalz an. 1970 wurde Dörrenbach staatlich anerkannter Erholungsort.

Das Renaissance-Rathaus von 1590/1591 gehört zu den schönsten Bauwerken der Pfalz. Das Erdgeschoss besteht aus Quadermauerwerk mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt und war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich an der Ostseite ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird.

Bad Bergzabern in der Südpfalz


Gelehrte des 16. Jahrhunderts hätten ihre Heimat gerne als römische Gründung gesehen und nannten sie deshalb lateinisch Tabernae Montanae. Doch obwohl das Gebiet römisches Territorium war, ist ein antiker Vorläufer von Bergzabern nicht nachzuweisen. 1286 verlieh Rudolf von Habsburg der rund um eine Wasserburg entstandenen Siedlung das Stadtrecht. 1394 gingen Burg und Stadt Bergzabern in den Besitz der Kurpfalz über. Bei der pfälzischen Teilung von 1410 kam sie an Pfalz-Zweibrücken, das später zum Oberrheinischen Reichskreis gehörte.

Herzog Ludwig II. begann 1520 mit dem Umbau der Burg in eine herzogliche Residenz; dieser Ausbau war erst zwei Generationen später unter Johann I. 1579 vollendet. Im Holländischen Krieg wurde 1676 ein großer Teil der Stadt durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. niedergebrannt. Nur wenige Renaissancebauten – wie beispielsweise das herzogliche Amtshaus von 1579 (heute Gasthaus zum Engel) – haben diesen Stadtbrand überdauert. Im 18. Jahrhundert begann unter Herzog Gustav Samuel Leopold der Wiederaufbau von Stadt und Residenz im barocken Stil durch den schwedischen Architekten Jonas Erikson Sundahl.

Die Ära des Hauses Pfalz-Zweibrücken ging mit der Französischen Revolution zu Ende. Am 10. November 1792 beantragten die Bergzaberner Bürger den Anschluss ihrer Stadt an die Französische Republik, der sie in der Folgezeit angehörte. Während dieser Zeit und anschließend bis 1815 als Teil des ab 1804 bestehenden Napoleonischen Kaiserreichs war die Stadt Sitz eines gleichnamigen Kantons im Departement des Niederrheins eingegliedert.

Im Zweiten Pariser Frieden vom 20. November 1815 trat Frankreich den Landstrich zwischen Lauter und Queich wieder ab; woraufhin Bergzabern zunächst zu Österreich gehörte. Zusammen mit dem Rest der Pfalz fiel sie ein Jahr später als Rheinkreis an das Königreich Bayern.

Unterwegs in der Südpfalz


Kandel in der Südpfalz - Landkreis Germersheim - Kandel liegt am Nordrand des Bienwaldes, etwa 12 Kilometer von der französischen Grenze entfernt, 19 km südlich von Landau und 20 km westnordwestlich von Karlsruhe in der Oberrheinischen Tiefebene.

Wir sehen die pittoreske Innenstadt, u.a. mit der Kirche St. Georg, den vielen Fachwerkhäusern und dem barocken Rathaus.


Früher war Kandel das Zentrum des Tabakanbaus in der Pfalz.

Wir besuchen auch den Adamshof, einen empfehlenswerten Biergarten am Rande der Stadt (Richtung Rheinzabern).


Jockgrim, auf einem Sporn des Rheinhochufers, zählt zu den großen Gemeinden des Landkreises Germersheim. Der im Jahre 1223 erstmals unter dem Namen „Jochenheim“ erwähnte Ort war im Mittelalter im Besitz des Speyerer Fürstbischofs, der dort zeitweise seinen Sitz innehatte. Aus dieser Zeit stammt die heute noch teilweise gut erhaltene Stadtmauer, während die Burgvogtei und die übrigen Festungsanlagen 1793 durch Jakobinerheere geschleift wurden.

Das durch historische Fachwerkhäuser geprägte „Hinnerstädel“ beeindruckt durch sein idyllisches Flair. In St. Dionysius finden heute nur noch an bestimmten Fest- und Feiertagen Messen statt. Sehr beliebt ist die Kirche als Hochzeitskirche. Erbaut wurde die Kirche ab 1772.


Rheinzabern (in Pfälzer Mundart Rheinzawere gesprochen) ist eine Ortsgemeinde im südpfälzischen Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Jockgrim an. Rheinzabern ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort. Gegründet wurde der Ort unter dem Namen Tabernae als Raststätte an der römischen Fernstraße von Italien über Basel nach Mainz. Rheinzabern feierte im Jahr 2004 sein 1950-jähriges Jubiläum und ist damit die älteste Gemeinde in der Südpfalz. In römischer Zeit wurden hier vor allem Tonwaren hergestellt. Tabernae rhenanae galt als bedeutendste Töpfersiedlung des Römerreiches nördlich der Alpen. Besonders berühmt ist die Terra Sigillata Tonware, welche europaweit exportiert wurde. Noch heute kann man die antiken Brennöfen besichtigen. Römische Baukeramik wurde unter anderem für das Kastell Mogontiacum (Mainz) angefertigt. Interdisziplinäre Forschung ermöglichte die Lokalisierung von Ziegeln, die den Ziegelstempel der Legio XXII Primigenia tragen, für die Herstellungsprovenienz Rheinzabern.

Ehemaliges Kloster Klingenmünster in der Südpfalz - zwar ist aus seiner Ursprungszeit nichts mehr vorhanden, aber es zählt zu den ältesten Klöstern Deutschlands.


Der Ort Klingenmünster entstand als Siedlung von Bauern und Handwerkern um das Reichskloster Klingenmünster herum. Die Geschichte der Gemeinde ist somit sehr eng mit dem Kloster in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht verknüpft. Die Bauern und Handwerker von Klingenmünster waren Leibeigene des Klosters und gehörten zum Fronhofbestand. Das Kloster wurde wahrscheinlich im Jahre 626 erbaut, in der Regierungszeit des Merowingerkönigs Dagobert I. (622–639).

Leinsweiler


Sehenswert ist das Rathaus von Leinsweiler aus dem Jahr 1619 mit seiner Arkadenhalle und dem Dorfbrunnen von 1581.

Oberotterbach


Der Westrich


Der (historisch auch das) Westrich ist eine geographische Region in Südwestdeutschland und im nordöstlichen Frankreich. Der heutige Westrich besitzt keine fest definierten Grenzen. Grob umfasst er die westliche Pfalz, das östliche und südliche Saarland, das östliche Lothringen und das sogenannte „Krumme Elsass“, nämlich denjenigen Teil des Unterelsass, der westlich der Vogesen liegt. In seinem deutschen Teil liegen zumindest teilweise die rheinland-pfälzischen Landkreise Südwestpfalz, Kaiserslautern und Kusel sowie der saarländische Saarpfalz-Kreis. Auf französischer Seite gehören zum Westrich die östlichen Teile des Départements Moselle und das Gebiet im Nordwesten der Vogesen (Arrondissements Saargemünd, Saarburg und Zabern).

Storch bei Bottenbach

Der Storch ist zurück auf dem Westrich - Die Störche vom Kirschbacherhof


Eine ganze Population hat sich hier eingenistet. Mindestens fünf Nester finden sich dort.


Der Westrich - Eine Kulturlandschaft

Die bedeutendste historische Sehenswürdigkeit ist zweifelsohne das Kloster Hornbach, eine Gründung des Heiligen Pirminius, dem auch die Stadt Pirmasens ihren Namen verdankt.


Der Westrich ist von der Landwirtschaft geprägt. Und in Althornbach gibt es eine interessante Besonderheit:

Seit gut fünf Jahren bedienen sich deutsche und auch französische Eierkäufer auf der Hofstelle von Ilse und Jürgen Fess sowie Tochter Tanja Schröder in der Hauptstraße in Althornbach an einem Automaten. "Regiomat" nennt sich die Verkaufsstelle im 24-Stunden-Betrieb, an der auch frische Eiernudeln, hausgemachte Wurst oder weißer Rapshonig von regionalen Imkern zu haben sind.

   

Dienstag, 2. April 2019

Im Gräfensteiner Land


Das Gräfensteiner Land ist eine Landschaft in der Pfalz im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Es ist nahezu deckungsgleich mit der Verbandsgemeinde Rodalben.

Rodalben ist eine Stadt im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz und Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Mit über 7.000 Einwohnern ist sie die größte Kommune des Landkreises. Rodalben ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort. Rodalben wurde vermutlich als Siedlung des keltischen Stammes der Mediomatriker gegründet und später nach dem Fluss benannt. Als alb bezeichneten die Kelten Flüsse oder Bäche. Namensbestandteil Rod, zeitweise auch Roth, geht darauf zurück, dass in den Tälern durch das Roden (Rotten) der Wälder weite Wiesen- und Ackerflächen angelegt wurden.


1237, im Mittelalter, wurde Rodalben erstmals urkundlich als Meyerhof erwähnt. Es war über Jahrhunderte eine bäuerlich geprägte Ansiedlung, die zusammen mit Burg Gräfenstein bei Merzalben den Grafen von Leiningen gehörte. Um das Jahr 1360 dürfte die erste Pfarrkirche in Rodalben erbaut worden sein. Davon zeugen der noch erhaltene romanische Turm und der mit Fresken reich geschmückte gewölbte Chor.


Die Anfänge der Marienkirche liegen in romanischer Zeit um das 11./12. Jahrhundert. Das heutige Erscheinungsbild ist spätgotisch (14. Jahrhundert), die Wand- und Deckenmalereien stammen aus dieser Zeit. Der Turm wurde im 18. Jahrhundert erhöht und mit einem spitzen Helm bedacht.


In Rodalben bestand eine jüdische Gemeinde bis 1937 zur staatliche Auflösung. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16./18. Jahrhunderts zurück. Erstmals werden Juden 1581 genannt. Nach 1745 nahmen die Juden Rodalbens (Sitz der Grafschaft Gräfenstein, die zur Markgrafschaft Baden-Baden gehörte) den badischen Landesrabbiner Natanael Weil als ihren religiösen und geistigen Führer an. Nachdem 1776 Rodalben zur Markgrafschaft Baden-Durlach kam, wohnten einige Zeit keine Juden mehr am Ort. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner zu. 1802 wurden in Rodalben und dem benachbarten Petersberg zusammen 100 jüdische Einwohner gezählt, die Mehrzahl wohl in Petersberg, da 1823 in Rodalben selbst nur 49 jüdische Personen lebten. 1809/10 werden folgende jüdischen Familien in Rodalben (vermutlich mit Petersberg) genannt: Herz Bauer (Kurzwarenhändler), Samuel Bauer (Kurzwarenhändler), Benedikt Baer, Jacques Joseph, Lion Joseph (Kurzwarenhändler), Levi Keim, Meyer Hirsch (Kaufmann), Isaac Neuberger. Die Zahl jüdische Einwohner stieg im Laufe der folgenden Jahrzehnte auf 66 (1836/37) und 93 (1848, in 19 Familien), um danach durch Aus- und Abwanderung langsam zurückzugehen: 1875 90, 1900 80 jüdische Einwohner. An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, eine jüdische Elementar-/Religionsschule, ein rituelles Bad sowie einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Die israelitische Schule bestand von 1869 bis 1937.


Münchweiler an der Rodalb

Münchweiler liegt neun Kilometer von der Stadt Pirmasens entfernt an der Bundesstraße 10 und an der Bahnstrecke Zweibrücken Landau. Von den Waldungen des Naturparks Pfälzerwald rings umgeben, gehört der Ort verwaltungsmäßig zur Verbandsgemeinde Gräfensteiner Land. Die Gemarkungsfläche beträgt rund 2700 ha, wovon 86% von Wald bedeckt sind.


Zur Zeit leben etwa 3.000 Einwohner in der Gemeinde, welche im Jahr 1979 auf die erste urkundliche Erwähnung vor 800 Jahre zurückblicken konnte. Gleichwohl belegen Funde, dass schon in der Jungsteinzeit Menschen hier gesiedelt haben.

Entstanden ist das Dorf im 7. oder 8. Jahrhundert, als Mönche des von Bischof Pirminius gegründeten Benediktinerklosters Hornbach bei Zweibrücken auf einer Rodungsfläche im Tal der Rodalb ein Einzelgehöft errichteten. Lange Zeit hieß der Ort deshalb Mönchweiler, aus dem das spätere Münchweiler hervorging. Während des Mittelalters bis zur Französischen Revolution teilte das Bächlein Rodalb als Staatsgrenze über sechs Jahrhunderte lang das Dorf in einen (kleineren) hanau-lichtenbergischen und in einen zum badischen Amt Gräfenstein gehörenden Ortsteil. Prägend für die damaligen Bewohner war der Wald. Als Waldbauern bezogen sie zahlreiche Dinge des täglichen Lebens aus den Wäldern. Die Landwirtschaft allein konnte die Menschen nicht ernähren, da der wenig fruchtbare Sandboden keine guten Erträge zuließ.

Für die in ärmlichen Verhältnissen lebenden Bewohner des Waldbauerndorfes Münchweiler änderte sich gegen Ende des 19.Jahrhunderts die wirtschaftliche Situation entscheidend. Mit der Gründung der ersten Schuhfabrik im Jahr 1888 durch drei Brüder namens Wadle fanden zahlreiche Ortsbewohner Arbeit und Lohn. Ein weiterer Anschub der wirtschaftlichen Entwicklung bedeutete der Bau der Eisenbahnlinie Zweibrücken-Landau durch das Dorf in den Jahren 1872 bis 1875. Mit dem Bahnbau wurde in Verbindung mit der aufkommenden örtlichen Schuhindustrie eine Entwicklung begonnen, die die finanzielle Situation vieler Familien spürbar verbesserte und die Jahrzehnte später aus dem armen Waldbauerndorf eine blühende Industriegemeinde machen sollte. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch den nach dem 2. Weltkrieg einsetzenden Strukturwandel. Bedingt durch die Vollbeschäftigung in den jetzt zahlreichen Schuhfabriken verlor die Landwirtschaft an Bedeutung, der Ort wurde zur reinen Industriegemeinde.

Ein weiterer Markstein in der Geschichte von Münchweiler war der Bau eines 1000-Betten-Hospitals durch die Amerikaner anfangs der 50er Jahre. Dieser Bau sowie die Anwesenheit der US-Soldaten hat im Dorf sichtbare Spuren hinterlassen und manche Veränderung in der Lebensweise seiner Bewohner verursacht. Die amerikanischen Streitkräfte wurden in Münchweiler neben der Schuhindustrie zu einem bedeutenden Arbeitgeber.

Zur Auflockerung der Monoindustrie erschloss die Gemeinde Ende der 60er Jahre ein Industriegelände entlang der Bundesstraße 10. Die in den 80er Jahren einsetzende allgemeine Krise in der Schuhindustrie verschonte den Ort nicht, Fabriken sahen sich gezwungen, Arbeiter zu entlassen, andere stellten die Produktion ein. Hinzu kam, dass im Sommer 1993 die amerikanischen Streitkräfte das Hospital aufgaben. Erst im Jahr 2004 erwarben zwei Investoren aus Pirmasens das ca. 45 Hektar große Gelände. Das Areal wurde erschlossen für Wohn- und Gewerbeflächen.



Montag, 1. April 2019

Unterwegs im Sickinger Land - Teil 2 - Großbundenbach


Großbundenbach liegt ungefähr zehn Kilometer nordöstlich von Zweibrücken auf der Sickinger Höhe im Landkreis Südwestpfalz. Die evangelische Pfarrkirche Sankt Martin ist über 800 Jahre alt.

Sankt Martin in Großbundenbach bei Zweibrücken in der Pfalz - Die Bundenbacher Pfarrkirche St. Martin ist die prächtigste in der kleinen Gruppe gotischer Stufenhallen auf der Sickinger Höhe. Als ehemalige Wehrkirche besitzt die St. Martinskirche noch ihre Ringmauer, innerhalb derer bis 1853 der Kirchhof war. Die tiefen Einkerbungen in der Wand hinter dem Eingangsportal zeigen, dass der Zugang verrammelt werden konnte, wenn Gefahr drohte.

Der um 1200 entstandene romanische Chorturm und das um 1320 entstandene gotische Kirchenschiff bilden durch den warmen Ton des roten und gelben Sandsteins eine Einheit. Im Innern sind die Schlusssteine des Kreuzrippengewölbes figürlich ausgestaltet. Die herrlichen, sehr bekannten Fresken stammen aus dem Jahr 1300 und wurden erst wieder 1908 entdeckt und freigelegt.

Die Herrschaftsgeschlechter Steinkallenfels und Catchart zu Carbiston benutzten die Kirche als Grablege. Prächtige Epitaphien schmücken den Chorraum. Unter dem Altar befindet sich die Gruft mit den Gebeinen der Adelsfamilien.


An der Südostecke der Kirche sind Wetzrillen zu sehen, Reste eines mittelalterlichen Rechtsbrauchtums. Darüber eine Sonnenuhr, die zum Richten der Turmuhr auf die genaue Ortszeit gebraucht wurde. Bevor die Normalzeit eingeführt wurde, war diese Methode früher allgemein üblich.



Unterwegs im Sickingerland


Die Sickinger Höhe (früher auch "Landstuhler Höhe") ist eine Landschaft im südwestlichen Rheinland-Pfalz. Als Naturraum gehört die Sickinger Höhe zur Westricher Hochfläche. Der Name erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit zentraler Teile des Gebiets zur Herrschaft Landstuhl im Besitz der Herren von Sickingen.


Wallhalben


Wallhalben wurde im Jahr 1270 erstmals urkundlich erwähnt.


Der Jüdische Friedhof in Wallhalben, einer Ortsgemeinde im rheinland-pfälzischen Landkreis Südwestpfalz, wurde 1896 angelegt. Der jüdische Friedhof an der Hauptstraße, am Westrand des kommunalen Friedhofs, ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Zuvor wurden die Toten der jüdischen Gemeinde Wallhalben auf dem jüdischen Friedhof Herschberg beigesetzt. Auf dem Friedhof in Wallhalben mit einer Fläche von 3,5 Ar sind heute noch 14 Grabsteine erhalten. Der Friedhof liegt gegenüber dem Gemeindehaus.

Das Wallhalber Mühlental


Burg Nanstein bei Landstuhl


Burg Nanstein bei Landsruhl (Pfalz), eine der Burgen des Franz von Sickingen, des "Letzten Ritters". Auf der Nanstein fand Franz von Sickingen während einer Belagerung den Tod.

Mariä Hilf in Labach

Mariähilf in Labach auf der Sickinger Höhe ist die älteste katholische Kirche in Rheinland-Pfalz.