Donnerstag, 16. November 2023

Unsere maritimen Lieblingsstädte: Wilhelmshaven und Saint-Malo

Saint Malo - Bretagne - unsere Lieblingsstadt in der Bretagne - Trotz des typisch bretonisch rauhen und windigen Wetters kann man (besonders im Sommer) auch häufig die Sonne genießen. Eine Festungsanlage, Gezeitenunterschiede von bis zu 14 Metern und schöne Sandstrände machen St. -Malo mittlerweile zu einem der meistbesuchten Touristenorte in Frankreich.


Wie ein steinernes Schiff reckt Saint-Malo in der Rance-Mündung stolz seine Festungsmauern ins Meer. Die aus den Befestigungen emporragenden Fassaden und Türme verleihen der Stadt ihre einzigartige Silhouette. Der Wehrgang bietet einen herrlichen Ausblick über die Stadt.

Saint-Malo entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. aus Alet. Im 12. Jahrhundert erwächst aus dem alten römischen Hafen eine Stadt, die zunächst auf einer kleinen grünen Insel gegründet wird. Im 16. Jahrhundert mache sich Jacques Cartier von hier auf, Kanada zu entdecken und ganze Fischfang-Armadas landen in Neufundland. Die alle Seestraßen abklappernden Reeder sichern der Stadt ihren Wohlstand, die im Schutz der von den Schülern Vaubans errichteten Befestigungsmauern prosperiert. Im 18. Jahrhundert untermauern die Korsaren Duguay-Trouin und Surcouf das Ansehen Saint-Malos, dessen Standarte unter der französischen Flagge weht.

Ihre Blütezeit erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel (auch Kaperfahrten, Schleichhandel und Sklavenhandel) erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde eine eigene Republik ausgerufen, die jedoch nur bis 1594 bestand. Diese war Grundlage für das Selbstbewusstsein der Bewohner, die sich Malouinen (frz. malouins) nannten. Gefürchtet war Saint-Malo bei holländischen und englischen Handelsschiffen, denn die Stadt war auch Heimat von Korsaren, allen voran Robert Surcouf (1773–1827), der mit seinem schnellen und wendigen Schiff „Renard“ (Fuchs) auf Beutezug ging. Er war dabei so erfolgreich, dass er sich mit 35 Jahren zur Ruhe setzen konnte.

Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde die Innenstadt von Saint-Malo (intra muros) zu etwa 85 Prozent durch anglo-amerikanische Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte, zu kapitulieren. Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau, der auch weitestgehend gelang. Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt.

Wilhelmshaven ist und bleibt unsere erklärte Lieblingsstadt an der Nordsee-Küste. Maritim und zugleich urban


Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens, einer etwa 190 km² großen Meeresbucht an der Nordsee.

Die Stadtgeschichte ist seit der Einweihung als „erster deutscher Kriegshafen an der Jade“ am 17. Juni 1869 eng mit der Geschichte der Deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute der größte Standort der Deutschen Marine, seit Umsetzung des Stationierungskonzepts 2011 der Bundeswehr auch der größte Standort der Bundeswehr und einer der größten Marinestützpunkte in Westeuropa.

Wilhelmshaven hat den Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe in Deutschland und ist der größte Erdölumschlaghafen des Landes. 72 Prozent des Rohölumschlags aller deutschen Seehäfen und fast 27 Prozent des deutschen Rohölimports werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Von hier führen Pipelines zu Erdölraffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg. Das tiefe Fahrwasser der Jade prägt die Wirtschaft und ist die Basis für Ansiedlungen von Großbetrieben der Petrochemie, der chemischen Industrie, der stromerzeugenden Industrie, der Logistik-Industrie und weiterer maritimer Wirtschaftszweige (Reparaturwerften, Schiffsausrüstungen etc.). Mit dem im September 2012 eröffneten JadeWeserPort erhielt Wilhelmshaven ein von der Tide unabhängiges Containerterminal, das auch die größten Containerschiffe voll beladen abfertigen kann.

Wilhelmshaven profitiert vom Tourismus an der Nordseeküste. Die Stadt zieht mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und ihren touristischen Einrichtungen Feriengäste der umliegenden Badeorte an.

Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste.

Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand.

Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.

Von Einheimischen und eingeweihten Auswärtigen wird Wilhelmshaven oft auch Schlicktau oder Schlicktown genannt.

Der Name Schlicktau entstammt der kaiserlichen Marine, die eine Anspielung auf den Schlick des Wilhelmshavener Watts als auch das Wortende der Hauptstadt Tsingtau des ehemaligen Pachtgebietes von Kiautschou in China in einem Wort vereinigten. In Tsingtau waren zur Kolonialzeit vor allem Wilhelmshavener Marinesoldaten stationiert.

Der heute recht häufig gebrauchte Begriff Schlicktown ist erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, als durch die NATO-Zugehörigkeit der Bundeswehr Englisch auch in der Marine die vorherrschende Sprache unter den Bündnisländern wurde.








Dienstag, 14. November 2023

Denkmale für die Opfer des Meeres

In Dornumersiel (Ostfriesland) zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.



Ein gleichfalls beeindruckendes Mahnmal finden wir in Port-en-Bessin in der Normandie.


Ähnliches Thema: Zu Ehren der hart arbeitenden Frauen an den Küsten



Zu Ehren der hart arbeitenden Frauen an den Küsten




Denkmale für die hart arbeitenden Frauen von der Küste in der Bretagne und an der Nordsee

Die Frauen von Cancale waren schon immer das starke Geschlecht.

Denkmal für die Austernwäscherinnen von Cancale. Die Cancalaises waren schon immer das, was man heute emanzipiert nennt, hatten sie doch während des Jahres, derweil die Männer auf See waren, um Kabeljau vor Neufundland zu fangen, Haus und Hof zu versorgen.

Fontaine "Les laveuses d'huîtres" ("Oyster washers") - Place de la République, 35260 Cancale, Frankreich -

Die Pfarrkirche Saint-Méen, vor der das Denkmal steht, wurde von Alfred-Louis Frangeul zwischen 1876 und 1886 in einem Teil des Parks des alten Herrenhauses Bellevue erbaut. Am 2. September 1906 abgebrannt, wird sie im darauffolgenden Jahr von Arthur Regnault restauriert. Der Turm wurde zwischen 1931 und 1932 erbaut. Der neugotische Stil des 13. Jahrhunderts ist ziemlich repräsentativ für das Werk von Alfred-Louis Frangeul.






Den Frauen zur Ehre:
Die Törfwieven von Weener und Tant' Dientje am Ditzumer Hafen



Die Törfwieven von Weener

Seit 1853 gab es für das Ausladen und den Verkauf des Torfes ein vom Gemeindeausschuss beschlossenes "Torfreglement".

Etwa 800 größere und kleinere Torfschiffe (Muttjes) unter Segel landetet jährlich hier im Hafen von Weener über 6000 Fuder Torf an (1 Fuder (Pferdefuhrwerk) enthielt 45 prall gefüllte Körbe Brenntorf).

Nun begann die Arbeit der "Törfwieven". Es waren handfeste Frauen, die den Torf in Körbe füllten und dann auf die Pferdefuhrwerke verluden. Die 100 Liter Körbe wurden zunächst halb gefüllt, kräftig geschüttelt und anschließend bis zum Rand aufgefüllt. Sie wurden durch den Torfaufseher per Handschlag auf korrektes Füllen der Körbe verpflichtet.

Für den schweren Arbeitsvorgang arbeiteten die "Törfwieven" im Team. Meist füllten zwei Frauen den Torfkorb. Das Hintragen und Absetzen des gefüllten Torfkorbes auf die Hafenkaje übernahm eine dritte Frau. Eine vierte packte den Korb auf das bereitstehende Pferderfuhrwerk.

Zur Würdigung der schweren Arbeit dieser Frauen und um die Erinnerung an den lebhaften Hafenbetrieb in vergangenen Zeiten wach zu halten, wurde den "Törfwieven" ein Denkmal gewidmet.

Karl-Ludwig Böke schuf die Figurengruppe nach Gesprächen mit einer Frau, die als Achtzehnjährige mit ihrer Mutter und Großmutter Anfang der fünfziger Jahre als "Törfwiev" tätig war.

Da also auch junge Mädchen diese Arbeit verrichteten, hat Böke zwei Frauen unterschiedlichen Alters dargestellt.

Erinnerung an den Alltag der Fischerfrauen:
Das Denkmal für Tant' Dientje am Ditzumer Hafen

Schwere Sturmfluten des Mittelalters führten zu einer etwa 90 Quadratkilometern großen Auswaschung des Moorbodens südwestlich von Emden und den Höhepunkt bildete die Antoniflut 1511, bei der ganze Dörfer, Klöster und Kirchspiele aufgegeben werden mussten – es war die Geburtsstunde des heutigen Dollarts, den sich die Niederlande und Deutschland teilen.

Die Bauern, die bislang in der eher kargen Moorlandschaft lebten, verlagerten ihre Tätigkeit von der Landwirtschaft zur Fischerei und hatten am Dollart als Wattfischer ein wesentlich besseres Auskommen.

Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts trugen die Frauen der Fischer den Fang mit einem Tragejoch zu den Märkten und an diese Zeit erinnert die Bronzeskulptur „Tant´ Dientje“ des Künstlers Uwe Hantke: Die resolute Dame in bäuerlicher Tracht hat ihr Tragejoch auf den Rücken geschnallt, die beiden Körbe abgestellt und präsentiert ihre Schollen auf einem Tablett.

Das Denkmal befindet sich seit dem Jahr 2000 direkt am Sielbauwerk des Ditzumer Hafens und erinnert sehr berührend an den schweren Alltag der Frauen am Dollart.









Unsere Lieblingsstädte: Leer, Jever und Wilhelmshaven

Impressionen aus Jever - in der Altstadt unterwegs - Schloß und Schloßpark, Glockenspiel am Hof von Oldenburg, Stadtkirche, Denkmal Fräulein Maria, Wüppgalgen, Altstadtcadé, Friesisches Brauhaus, Blaudruckerei, Alter Hafen, Haus der Getreuen und Kiebitzbrunnen etc.


Städteportrait Leer in Ostfriesland - Altstadt - Mühlenstraße (mit Hagelschauer) - Museumshafen - Evenburg - Plytenberg - Jann-Berghaus-Brücke - Bingum - Pünte (handgezogene Fähre) über die Jümme


Maritimes Wilhelmshaven - Geliebtes Wilhelmshaven - Das Acapulco des Nordens - auch Schlicktown genannt -

Wilhelmshaven - Südstrand - Promenade am Meer

Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste. Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand. Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.
Wilhelmshaven, ein Städteportrait


Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens, einer etwa 190 km² großen Meeresbucht an der Nordsee.

Die Stadtgeschichte ist seit der Einweihung als „erster deutscher Kriegshafen an der Jade“ am 17. Juni 1869 eng mit der Geschichte der Deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute der größte Standort der Deutschen Marine, seit Umsetzung des Stationierungskonzepts 2011 der Bundeswehr auch der größte Standort der Bundeswehr und einer der größten Marinestützpunkte in Westeuropa.

Unter dem Motto „Menschen – Zeiten – Schiffe“ gibt das Deutsche Marinemuseum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute. Das Deutsche Marinemuseum wurde 1998 eröffnet. Seine Gründung geht auf eine Initiative der Stadt Wilhelmshaven aus dem Jahr 1986 zurück. 1988 wurde der Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. gegründet. Das Deutsche Marinemuseum sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen und erforscht deren historischen Kontext, um diesen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der Bundesmarine / Deutschen Marine.

Wilhelmshaven hat den Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe in Deutschland und ist der größte Erdölumschlaghafen des Landes. 72 Prozent des Rohölumschlags aller deutschen Seehäfen und fast 27 Prozent des deutschen Rohölimports werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Von hier führen Pipelines zu Erdölraffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg. Das tiefe Fahrwasser der Jade prägt die Wirtschaft und ist die Basis für Ansiedlungen von Großbetrieben der Petrochemie, der chemischen Industrie, der stromerzeugenden Industrie, der Logistik-Industrie und weiterer maritimer Wirtschaftszweige (Reparaturwerften, Schiffsausrüstungen etc.). Mit dem im September 2012 eröffneten JadeWeserPort erhielt Wilhelmshaven ein von der Tide unabhängiges Containerterminal, das auch die größten Containerschiffe voll beladen abfertigen kann.

Wilhelmshaven profitiert vom Tourismus an der Nordseeküste. Die Stadt zieht mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und ihren touristischen Einrichtungen Feriengäste der umliegenden Badeorte an.

Von Einheimischen und eingeweihten Auswärtigen wird Wilhelmshaven oft auch Schlicktau oder Schlicktown genannt.

Der Name Schlicktau entstammt der kaiserlichen Marine, die eine Anspielung auf den Schlick des Wilhelmshavener Watts als auch das Wortende der Hauptstadt Tsingtau des ehemaligen Pachtgebietes von Kiautschou in China in einem Wort vereinigten. In Tsingtau waren zur Kolonialzeit vor allem Wilhelmshavener Marinesoldaten stationiert.

Der heute recht häufig gebrauchte Begriff Schlicktown ist erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, als durch die NATO-Zugehörigkeit der Bundeswehr Englisch auch in der Marine die vorherrschende Sprache unter den Bündnisländern wurde.

Im Großen Hafen sind moderne und sehr hochwertig ausgestattete Wohngebäude entlang der Wasserlinie entstanden, sowohl am Bontekai als auch am Fliegerdeich. Die Wohnungen sind besonders als hochwertiger Alters-Ruhesitz beliebt, so liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern auch unter dem städtischen Durchschnitt.
Der Grodendamm, der 1949 aus Trümmern im Krieg zerstörter Gebäude aufgeschüttet wurde, trennt den Großen Hafen vom heutigen Banter See, der ursprünglich ein Teil des Hafens gewesen ist. Hier befanden sich bis zum Zweiten Weltkrieg unter anderem ein U-Boot-Stützpunkt und Schwimmdocks. Dort, wo früher nur eine Fährverbindung zwischen südlichem und nördlichen Ufer bestand, verläuft heute eine Straße, die den Südstrand mit dem Rest der Stadt verbindet. Mit Errichtung des Damms wurde das ehemalige Hafenbecken vom salzigen Nordseewasser abgeschnitten. Je mehr Regen- und Grabenwasser in den Banter See flossen, umso süßer wurde das Wasser. Diese Mischung aus Süß- und Salzwasser nennt man „Brackwasser“. Der immer noch leicht erhöhte Salzgehalt führt dazu, dass der Banter See später zufriert als andere Seen in der Umgebung. Dann sammeln sich hier viele Wasservögel.

Bant ist ein sozialer Brennpunkt: Hier ist die Armut besonders groß. Von den ca.10.000 Menschen, die hier wohnen, sind 35% arbeitslos, und 32% der Bewohner beziehen Sozialhilfe. Bant ist mit 47,0 Einwohnern pro Hektar einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile von Wilhelmshaven. Zu Bant gehört auch der Handelshafen mit dem angrenzenden Gewerbegebiet.
Wenn man vom Südstrand Richtung Westen am Deich entlang schlendert, kann man bei klarem Wetter schon von weitem ein paar nah am Wasser aufgereihte Hütten entdecken. Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Nun gibt es seit der Deicherhöhung im Jahr 1982 eine gepflasterte Fläche direkt am unteren Weg, auf der von April bis Oktober Freizeitfischer in ihren mit Holz verkleideten, mobilen Hütten das Leben am Wasser genießen. Von November bis März sind die Hütten im Winterlager. Alle Hütten sind in privatem Besitz und können nicht besichtigt werden.

Fisch kaufen in Wilhelmshaven?

Bei Fisch Kalter in Wilhelmshaven haben wir schon 2003 anlässlich unserer Hochzeit in Schortens das Fischbuffet besorgt.


Ortsportrait Hooksiel

Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes. Der Ort liegt etwa 14 Kilometer nordnordwestlich von Wilhelmshaven und 10 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Jever auf einer Höhe von 1,5 Metern über NN an der Innenjade. Durch den Ort verläuft das Hooksieler Tief, ein Wasserlauf, der das Hinterland entwässert und in das Hooksmeer führt. Dieses Meer ist ein künstlich geschaffener See, der wenige Kilometer östlich des Ortes am „Neuen Hafen“ in die Nordsee fließt. Parallel zum Binnentief verläuft der rund 3,5 Kilometer lange Strand Hooksiel.


Der Alte Hafen in Hooksiel - Hooksiel steht als Beispiel für die Sielhäfen der friesischen Nordseeküste. Diese stellen eine Besonderheit dar. Bedingt durch das Wattenmeer und das flache Hinterland gibt es nur wenige Möglichkeiten mit dem Schiff oder Boot in die Nordsee zu gelangen. Deshalb werden dafür schon seit alten Zeiten die Entwässerungsrinnen der Marsch genutzt, die als Priele durch das Watt ins offene Meer führen. Dort wo diese Rinnen die Deiche passieren, werden sie Siele genannt. Um eine optimale Entwässerung des Festlandes zu gewährleisten, werden die Siele seit dem späten Mittelalter mit einem Sieltor gesichert, das bei Ebbe geöffnet und bei Flut geschlossen wird. Viele Sieltore sind als Schleusen ausgebaut, somit für Schiffe passierbar und besitzen deshalb einen Sielhafen. Durch die Landgewinnung der letzten Jahrhunderte verschoben sich regelmäßig die Siele, sodass heute oft mehrere Sieltore hintereinander liegen und einige Sielhäfen mitten im Hinterland liegen und manchmal nur noch der Name an einen Hafen erinnert. Alte Packhäuser zeugen noch von der einstigen Bedeutung des Hafens. In Nachbarschaft befinden sich historische Klinkerbauten mit einer kleinen Kirche und dem ehemaligen Schulgebäude. Heute steht der "Alte Hafen Hooksiel" unter Denkmalschutz und birgt mit seinen angrenzenden Packhäusern den Charakter eines Museumshafen.

Der Ortskern von Hooksiel weist zahlreiche historische Gebäude auf, von denen das auffälligste das ehemalige Rathaus und heutige Muschelmuseum ist. Auf dem Dach befindet sich ein jahrhundertealter Zwiebelturm, der eine vergoldete Wetterfahne mit einem Luther-Schwan aus dem Jahre 1760 trägt. Der Turm ist ein Geschenk eines britischen Kapitäns, der sich auf diese Weise für die Reparatur seines Schiffes in einer Hooksieler Werft bedankte. Im Jahr 2008 wurde der alte Zwiebelturm für 49.000 Euro durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt. Das Geld wurde durch private Spenden aufgebracht.
Mitten im historischen Ortskern des kleinen Hafenortes liegt das Künstlerhaus Hooksiel. Seit 1986 spielt es eine wichtige Rolle im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung: Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, mehrmonatige Stipendien mit Wohnung und Werkstatt, Kulturangebote für Kinder und Erwachsene sowie Kulturfahrten. Der besondere Reiz dieser Einrichtung der Gemeinde Wangerland ergibt sich einerseits durch das „Fern-ab-sein“ von Metropolen, andererseits durch die Präsentation von Kunst auf hohem Niveau im ländlichen Bereich. Seit Mai 2016 steht direkt vor dem Künstlerhaus die von Norbert Marten geschaffene Bronzeskulptur "Fischers Sohn will Meer". Die Skulptur zeigt einen großen Fisch, der von einem Menschen mit Tauchermaske, Schwimmflossen und Schwimmring verfolgt wird. Das Paar wurde vom Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel e.V. initiiert und durch Sponsoren gefördert.
Auf dem Deich in der Viethstraße steht der Hohe Stuhl. Allerdings ist das nicht mehr der originale Ausguck der früheren Hafenmeister. Der war früher viel höher und aus Massivholz. Da hatte man freie Sicht auf die Nordsee. Nach dem Krieg 1945 wurde der Metallturm aufgebaut, der da heute noch steht. Die Hafenmeister waren früher auch die Hafenlotsen. Wenn sich ein Schiff angekündigt hatte, hielt der Hafenmeister von da oben Ausschau, wann es tatsächlich kam. Er hatte einen Flutkalender und konnte sich das so ungefähr ausrechnen. Dann ist er immer mal wieder gucken gegangen. Den Weg vom Alten Hafen zum Hohen Stuhl, zwischen den Fischerhäusern und dem Deich, nennt man deshalb hier auch den „Hafenmeisterpad“. Wenn ein Schiff in Sichtweite war, ist der Hafenmeister mit dem Ruderboot rausgefahren und an Bord gegangen.

Neben dem Hohen Stuhl in der Viethstraße steht eine Kanone. Die stammt aus dem Jahr 1849. Damals waren hier dänische Kriegsschiffe in der Nordsee unterwegs auf Raubzug. Zur Gegenwehr wurden zwei Kanonen und ein größeres Truppenaufgebot in Hooksiel stationiert. Man erzählt sich, dass vor allem die Hooksieler Bürgerwehr mächtig stolz auf ihre Kanonen war. Deshalb haben die Männer die Haubitzen auch immer mal wieder geladen. Sie wollten auswärtigen Gästen mit Salutschüssen imponieren.
Paul Friedrich August Hegemann (* 26. August 1836 in Hooksiel; † 14. Juni 1913 in Goslar) war ein deutscher Kapitän, Walfänger und Polarforscher. Auf der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition 1869/70 war er der Kapitän der Schonerbrigg Hansa.

Als das „Comité für die deutsche Nordpolarfahrt“ die Fulton als Begleitschiff für die von Carl Koldewey geführte Germania kaufte, bot es Friedrich Hegemann im April 1869 das Kommando über das nun in Hansa umbenannte Schiff an. Hegemann, der während seiner Zeit als Walfänger umfangreiche Erfahrungen in arktischen Gewässern gesammelt hatte, nahm an. Nachdem die beiden Expeditionsschiffe Bremerhaven am 15. Juni 1869 verlassen hatten, kam es am 20. Juli an der Kante des vor der grönländischen Küste driftenden Packeises zu einem folgenschweren Missverständnis. Hegemann interpretierte ein von der Germania gegebenes Signal fälschlich als Aufforderung, weiter in den Packeisgürtel vorzudringen, wodurch die Schiffe dauerhaft getrennt wurden. Am 14. September blieb die Hansa im Eis stecken. Vorsorglich ließ Hegemann die Besatzung ein Haus aus Steinkohlebriketts auf einer großen Eisscholle bauen und dort Proviant für zunächst zwei Monate deponieren. Als die Lage des Schiffs Mitte Oktober durch die fortwährenden Eispressungen hoffnungslos wurde, schaffte die Besatzung alles von Bord, was für sie noch von Wert war. In der Nacht zum 23. Oktober sank die Hansa bei 70° 52′ Nord und 21° West vor der Küste Liverpool Lands. Innerhalb von 200 Tagen drifteten die vierzehn Männer auf ihrer Scholle rund 1500 km weit an der Küste Ostgrönlands entlang. Schließlich setzten sie die Reise in ihren drei Beibooten fort. Nach weiteren 36 entbehrungsreichen Tagen erreichten sie die Herrnhuter Missionsstation Friedrichstal an der Südspitze Grönlands. Von Frederikshåb aus konnten sie auf dem dänischen Segelschiff Constance nach Europa zurückkehren und waren im September 1870 wieder in Deutschland. Durch sein besonnenes Handeln hatte Hegemann den Verlust von Menschenleben vermieden.
Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens

Anders als in den meisten Orten befindet sich die Hooksieler Kirche nicht im alten Ortskern von Hooksiel, sondern in der rund zwei Kilometer entfernten und wesentlich älteren Ortschaft Pakens. Die ev. luth. Kirche zum Heiligen Kreuz entstand bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Kirche aus Granitquadersteinen liegt auf einer hohen Warf am Ende der „Pakenser Straße“, die direkt im Ortskern von Hooksiel beginnt. Sehenswert sind das dreijochige Domikalgewölbe, das Altarretabel aus Sandstein von 1691 sowie das von drei wohlgenährten Putten getragene Taufbecken mit Verzierungen. Die Orgel aus dem Jahr 1664 stammt vom bekannten Orgelbauer Joachim Richborn und wurde 1679 im Auftrag des Hooksieler Arztes Hans Otto von Marpe farbenprächtig bemalt.


Die Kirche zum Heiligen Kreuz im wangerländischen Dorf Pakens ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel. Die Kirche, die zu Beginn des Spätmittelalters im romanischen Baustil errichtet wurde, steht auf dem erhöhten Westende eines ehemaligen Seedeiches. Sie ist eine von dreizehn Stationen des Wangerländischen Pilgerweges.
In den protestantisch geprägten Nord- und Ostseeländern überwiegt, im Gegensatz zum Votivschiff in katholischen Regionen, die Bedeutung als berufsständische Repräsentation.

Dieses hier finden wir in der Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens (Hooksiel).

Schiffsmodelle in Kirchen sind Schenkungen von Gilden oder Privatpersonen. Viele europäische Kirchen in Küstennähe besitzen solche Modelle. Sie wurden in katholischen Ländern als Votiv- und Dankesgaben für Rettung aus Seenot gestiftet und werden darum auch Votivschiffe genannt.


Nordseeurlaub - In und um Wilhelmshaven

Wilhelmshaven - Südstrand - Promenade am Meer

Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste. Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand. Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.
Wilhelmshaven, ein Städteportrait


Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens, einer etwa 190 km² großen Meeresbucht an der Nordsee.

Die Stadtgeschichte ist seit der Einweihung als „erster deutscher Kriegshafen an der Jade“ am 17. Juni 1869 eng mit der Geschichte der Deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute der größte Standort der Deutschen Marine, seit Umsetzung des Stationierungskonzepts 2011 der Bundeswehr auch der größte Standort der Bundeswehr und einer der größten Marinestützpunkte in Westeuropa.

Unter dem Motto „Menschen – Zeiten – Schiffe“ gibt das Deutsche Marinemuseum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute. Das Deutsche Marinemuseum wurde 1998 eröffnet. Seine Gründung geht auf eine Initiative der Stadt Wilhelmshaven aus dem Jahr 1986 zurück. 1988 wurde der Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. gegründet. Das Deutsche Marinemuseum sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen und erforscht deren historischen Kontext, um diesen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der Bundesmarine / Deutschen Marine.

Wilhelmshaven hat den Tiefwasserhafen mit der größten Wassertiefe in Deutschland und ist der größte Erdölumschlaghafen des Landes. 72 Prozent des Rohölumschlags aller deutschen Seehäfen und fast 27 Prozent des deutschen Rohölimports werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Von hier führen Pipelines zu Erdölraffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg. Das tiefe Fahrwasser der Jade prägt die Wirtschaft und ist die Basis für Ansiedlungen von Großbetrieben der Petrochemie, der chemischen Industrie, der stromerzeugenden Industrie, der Logistik-Industrie und weiterer maritimer Wirtschaftszweige (Reparaturwerften, Schiffsausrüstungen etc.). Mit dem im September 2012 eröffneten JadeWeserPort erhielt Wilhelmshaven ein von der Tide unabhängiges Containerterminal, das auch die größten Containerschiffe voll beladen abfertigen kann.

Wilhelmshaven profitiert vom Tourismus an der Nordseeküste. Die Stadt zieht mit ihren Einkaufsmöglichkeiten und ihren touristischen Einrichtungen Feriengäste der umliegenden Badeorte an.

Von Einheimischen und eingeweihten Auswärtigen wird Wilhelmshaven oft auch Schlicktau oder Schlicktown genannt.

Der Name Schlicktau entstammt der kaiserlichen Marine, die eine Anspielung auf den Schlick des Wilhelmshavener Watts als auch das Wortende der Hauptstadt Tsingtau des ehemaligen Pachtgebietes von Kiautschou in China in einem Wort vereinigten. In Tsingtau waren zur Kolonialzeit vor allem Wilhelmshavener Marinesoldaten stationiert.

Der heute recht häufig gebrauchte Begriff Schlicktown ist erst in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, als durch die NATO-Zugehörigkeit der Bundeswehr Englisch auch in der Marine die vorherrschende Sprache unter den Bündnisländern wurde.

Im Großen Hafen sind moderne und sehr hochwertig ausgestattete Wohngebäude entlang der Wasserlinie entstanden, sowohl am Bontekai als auch am Fliegerdeich. Die Wohnungen sind besonders als hochwertiger Alters-Ruhesitz beliebt, so liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern auch unter dem städtischen Durchschnitt.
Der Grodendamm, der 1949 aus Trümmern im Krieg zerstörter Gebäude aufgeschüttet wurde, trennt den Großen Hafen vom heutigen Banter See, der ursprünglich ein Teil des Hafens gewesen ist. Hier befanden sich bis zum Zweiten Weltkrieg unter anderem ein U-Boot-Stützpunkt und Schwimmdocks. Dort, wo früher nur eine Fährverbindung zwischen südlichem und nördlichen Ufer bestand, verläuft heute eine Straße, die den Südstrand mit dem Rest der Stadt verbindet. Mit Errichtung des Damms wurde das ehemalige Hafenbecken vom salzigen Nordseewasser abgeschnitten. Je mehr Regen- und Grabenwasser in den Banter See flossen, umso süßer wurde das Wasser. Diese Mischung aus Süß- und Salzwasser nennt man „Brackwasser“. Der immer noch leicht erhöhte Salzgehalt führt dazu, dass der Banter See später zufriert als andere Seen in der Umgebung. Dann sammeln sich hier viele Wasservögel.

Bant ist ein sozialer Brennpunkt: Hier ist die Armut besonders groß. Von den ca.10.000 Menschen, die hier wohnen, sind 35% arbeitslos, und 32% der Bewohner beziehen Sozialhilfe. Bant ist mit 47,0 Einwohnern pro Hektar einer der am dichtesten besiedelten Stadtteile von Wilhelmshaven. Zu Bant gehört auch der Handelshafen mit dem angrenzenden Gewerbegebiet.
Wenn man vom Südstrand Richtung Westen am Deich entlang schlendert, kann man bei klarem Wetter schon von weitem ein paar nah am Wasser aufgereihte Hütten entdecken. Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Nun gibt es seit der Deicherhöhung im Jahr 1982 eine gepflasterte Fläche direkt am unteren Weg, auf der von April bis Oktober Freizeitfischer in ihren mit Holz verkleideten, mobilen Hütten das Leben am Wasser genießen. Von November bis März sind die Hütten im Winterlager. Alle Hütten sind in privatem Besitz und können nicht besichtigt werden.

Fisch kaufen in Wilhelmshaven?

Bei Fisch Kalter in Wilhelmshaven haben wir schon 2003 anlässlich unserer Hochzeit in Schortens das Fischbuffet besorgt.


Ortsportrait Hooksiel

Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes. Der Ort liegt etwa 14 Kilometer nordnordwestlich von Wilhelmshaven und 10 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Jever auf einer Höhe von 1,5 Metern über NN an der Innenjade. Durch den Ort verläuft das Hooksieler Tief, ein Wasserlauf, der das Hinterland entwässert und in das Hooksmeer führt. Dieses Meer ist ein künstlich geschaffener See, der wenige Kilometer östlich des Ortes am „Neuen Hafen“ in die Nordsee fließt. Parallel zum Binnentief verläuft der rund 3,5 Kilometer lange Strand Hooksiel.


Der Alte Hafen in Hooksiel - Hooksiel steht als Beispiel für die Sielhäfen der friesischen Nordseeküste. Diese stellen eine Besonderheit dar. Bedingt durch das Wattenmeer und das flache Hinterland gibt es nur wenige Möglichkeiten mit dem Schiff oder Boot in die Nordsee zu gelangen. Deshalb werden dafür schon seit alten Zeiten die Entwässerungsrinnen der Marsch genutzt, die als Priele durch das Watt ins offene Meer führen. Dort wo diese Rinnen die Deiche passieren, werden sie Siele genannt. Um eine optimale Entwässerung des Festlandes zu gewährleisten, werden die Siele seit dem späten Mittelalter mit einem Sieltor gesichert, das bei Ebbe geöffnet und bei Flut geschlossen wird. Viele Sieltore sind als Schleusen ausgebaut, somit für Schiffe passierbar und besitzen deshalb einen Sielhafen. Durch die Landgewinnung der letzten Jahrhunderte verschoben sich regelmäßig die Siele, sodass heute oft mehrere Sieltore hintereinander liegen und einige Sielhäfen mitten im Hinterland liegen und manchmal nur noch der Name an einen Hafen erinnert. Alte Packhäuser zeugen noch von der einstigen Bedeutung des Hafens. In Nachbarschaft befinden sich historische Klinkerbauten mit einer kleinen Kirche und dem ehemaligen Schulgebäude. Heute steht der "Alte Hafen Hooksiel" unter Denkmalschutz und birgt mit seinen angrenzenden Packhäusern den Charakter eines Museumshafen.

Der Ortskern von Hooksiel weist zahlreiche historische Gebäude auf, von denen das auffälligste das ehemalige Rathaus und heutige Muschelmuseum ist. Auf dem Dach befindet sich ein jahrhundertealter Zwiebelturm, der eine vergoldete Wetterfahne mit einem Luther-Schwan aus dem Jahre 1760 trägt. Der Turm ist ein Geschenk eines britischen Kapitäns, der sich auf diese Weise für die Reparatur seines Schiffes in einer Hooksieler Werft bedankte. Im Jahr 2008 wurde der alte Zwiebelturm für 49.000 Euro durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt. Das Geld wurde durch private Spenden aufgebracht.
Mitten im historischen Ortskern des kleinen Hafenortes liegt das Künstlerhaus Hooksiel. Seit 1986 spielt es eine wichtige Rolle im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung: Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, mehrmonatige Stipendien mit Wohnung und Werkstatt, Kulturangebote für Kinder und Erwachsene sowie Kulturfahrten. Der besondere Reiz dieser Einrichtung der Gemeinde Wangerland ergibt sich einerseits durch das „Fern-ab-sein“ von Metropolen, andererseits durch die Präsentation von Kunst auf hohem Niveau im ländlichen Bereich. Seit Mai 2016 steht direkt vor dem Künstlerhaus die von Norbert Marten geschaffene Bronzeskulptur "Fischers Sohn will Meer". Die Skulptur zeigt einen großen Fisch, der von einem Menschen mit Tauchermaske, Schwimmflossen und Schwimmring verfolgt wird. Das Paar wurde vom Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel e.V. initiiert und durch Sponsoren gefördert.
Auf dem Deich in der Viethstraße steht der Hohe Stuhl. Allerdings ist das nicht mehr der originale Ausguck der früheren Hafenmeister. Der war früher viel höher und aus Massivholz. Da hatte man freie Sicht auf die Nordsee. Nach dem Krieg 1945 wurde der Metallturm aufgebaut, der da heute noch steht. Die Hafenmeister waren früher auch die Hafenlotsen. Wenn sich ein Schiff angekündigt hatte, hielt der Hafenmeister von da oben Ausschau, wann es tatsächlich kam. Er hatte einen Flutkalender und konnte sich das so ungefähr ausrechnen. Dann ist er immer mal wieder gucken gegangen. Den Weg vom Alten Hafen zum Hohen Stuhl, zwischen den Fischerhäusern und dem Deich, nennt man deshalb hier auch den „Hafenmeisterpad“. Wenn ein Schiff in Sichtweite war, ist der Hafenmeister mit dem Ruderboot rausgefahren und an Bord gegangen.

Neben dem Hohen Stuhl in der Viethstraße steht eine Kanone. Die stammt aus dem Jahr 1849. Damals waren hier dänische Kriegsschiffe in der Nordsee unterwegs auf Raubzug. Zur Gegenwehr wurden zwei Kanonen und ein größeres Truppenaufgebot in Hooksiel stationiert. Man erzählt sich, dass vor allem die Hooksieler Bürgerwehr mächtig stolz auf ihre Kanonen war. Deshalb haben die Männer die Haubitzen auch immer mal wieder geladen. Sie wollten auswärtigen Gästen mit Salutschüssen imponieren.
Paul Friedrich August Hegemann (* 26. August 1836 in Hooksiel; † 14. Juni 1913 in Goslar) war ein deutscher Kapitän, Walfänger und Polarforscher. Auf der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition 1869/70 war er der Kapitän der Schonerbrigg Hansa.

Als das „Comité für die deutsche Nordpolarfahrt“ die Fulton als Begleitschiff für die von Carl Koldewey geführte Germania kaufte, bot es Friedrich Hegemann im April 1869 das Kommando über das nun in Hansa umbenannte Schiff an. Hegemann, der während seiner Zeit als Walfänger umfangreiche Erfahrungen in arktischen Gewässern gesammelt hatte, nahm an. Nachdem die beiden Expeditionsschiffe Bremerhaven am 15. Juni 1869 verlassen hatten, kam es am 20. Juli an der Kante des vor der grönländischen Küste driftenden Packeises zu einem folgenschweren Missverständnis. Hegemann interpretierte ein von der Germania gegebenes Signal fälschlich als Aufforderung, weiter in den Packeisgürtel vorzudringen, wodurch die Schiffe dauerhaft getrennt wurden. Am 14. September blieb die Hansa im Eis stecken. Vorsorglich ließ Hegemann die Besatzung ein Haus aus Steinkohlebriketts auf einer großen Eisscholle bauen und dort Proviant für zunächst zwei Monate deponieren. Als die Lage des Schiffs Mitte Oktober durch die fortwährenden Eispressungen hoffnungslos wurde, schaffte die Besatzung alles von Bord, was für sie noch von Wert war. In der Nacht zum 23. Oktober sank die Hansa bei 70° 52′ Nord und 21° West vor der Küste Liverpool Lands. Innerhalb von 200 Tagen drifteten die vierzehn Männer auf ihrer Scholle rund 1500 km weit an der Küste Ostgrönlands entlang. Schließlich setzten sie die Reise in ihren drei Beibooten fort. Nach weiteren 36 entbehrungsreichen Tagen erreichten sie die Herrnhuter Missionsstation Friedrichstal an der Südspitze Grönlands. Von Frederikshåb aus konnten sie auf dem dänischen Segelschiff Constance nach Europa zurückkehren und waren im September 1870 wieder in Deutschland. Durch sein besonnenes Handeln hatte Hegemann den Verlust von Menschenleben vermieden.
Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens

Anders als in den meisten Orten befindet sich die Hooksieler Kirche nicht im alten Ortskern von Hooksiel, sondern in der rund zwei Kilometer entfernten und wesentlich älteren Ortschaft Pakens. Die ev. luth. Kirche zum Heiligen Kreuz entstand bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Kirche aus Granitquadersteinen liegt auf einer hohen Warf am Ende der „Pakenser Straße“, die direkt im Ortskern von Hooksiel beginnt. Sehenswert sind das dreijochige Domikalgewölbe, das Altarretabel aus Sandstein von 1691 sowie das von drei wohlgenährten Putten getragene Taufbecken mit Verzierungen. Die Orgel aus dem Jahr 1664 stammt vom bekannten Orgelbauer Joachim Richborn und wurde 1679 im Auftrag des Hooksieler Arztes Hans Otto von Marpe farbenprächtig bemalt.


Die Kirche zum Heiligen Kreuz im wangerländischen Dorf Pakens ist das Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Pakens-Hooksiel. Die Kirche, die zu Beginn des Spätmittelalters im romanischen Baustil errichtet wurde, steht auf dem erhöhten Westende eines ehemaligen Seedeiches. Sie ist eine von dreizehn Stationen des Wangerländischen Pilgerweges.
In den protestantisch geprägten Nord- und Ostseeländern überwiegt, im Gegensatz zum Votivschiff in katholischen Regionen, die Bedeutung als berufsständische Repräsentation.

Dieses hier finden wir in der Kirche zum Heiligen Kreuz in Pakens (Hooksiel).

Schiffsmodelle in Kirchen sind Schenkungen von Gilden oder Privatpersonen. Viele europäische Kirchen in Küstennähe besitzen solche Modelle. Sie wurden in katholischen Ländern als Votiv- und Dankesgaben für Rettung aus Seenot gestiftet und werden darum auch Votivschiffe genannt.


Sonntag, 12. November 2023

Die Moorkolonisation in Ostfriesland und im Emsland

Von Wilhelmsfehn nach Ostgroßefehn entlang des Großefehnkanals

Wilhelmsfehn I ist ein Stadtteil von Wiesmoor im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Benannt wurde die Fehnkolonie nach Kaiser Wilhelm I. Der Ort entstand ab 1888 als östliche Verlängerung von Ostgroßefehn und ist mit diesem bis heute städtebaulich eng verbunden: Der Übergang ist fließend.


Fehn (niederländisch Veen ‚Moor‘) bezeichnet sowohl die Moorkanäle als auch die Siedlungen (Fehnsiedlung) entlang dieser Kanäle.

Die Endung -fehn (auch -vehn, -venn, -fenn, -feen) als Bestandteil von Ortsnamen bezeichnet im niederdeutschen Raum eine morastig-sumpfige Niederung oder ein Moor. Ortsnamen mit dieser Endung kommen am häufigsten in Ostfriesland vor, aber auch im Ammerland, in anderen Gebieten Niedersachsens und in Schleswig-Holstein.

In Ostfriesland und den unmittelbar angrenzenden Gebieten deutet ein Ortsname auf -fehn des Öfteren, aber nicht immer auf eine spezielle Form der Moorsiedlung aus der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert hin, die an ins Moor getriebenen Kanälen entstanden ist.

Die Fehnkultur kann als eine Form der Binnenkolonisierung gelten, da sie bis dahin unbewohnte und unbewohnbare Gebiete für eine relativ intensive Besiedlung erschlossen hat. Sie hängt mit Kanalbau und Torfstechen zusammen und wurde in den Niederlanden entwickelt, wo die älteste Kolonie das im Jahr 1599 gegründete Oude Pekela ist.
Die „ideale“ Fehnsiedlung besteht, in den Niederlanden wie in Deutschland, aus einem oder mehreren ins Moor getriebenen, ursprünglich schiffbaren Kanälen, an denen die Siedlerhäuser wie an einer Perlenschnur aufgereiht sind. Der Fehnkanal, die Hauptwieke, diente zunächst zur Entwässerung des Moores, zum Abtransport des Torfes mit getreidelten Schiffen und zur Anfuhr von Baumaterial, Dünger usw. Von der Hauptwieke aus wurden häufig noch Seiten- und Nebenkanäle, die In- und Achterwieken, angelegt. Beiderseits der Kanäle errichteten die Siedler ihre einfachen, einheitlich gebauten Häuser. Die sich oft über Kilometer hinziehenden Reihensiedlungen wirken trotz ihrer Gleichmäßigkeit nicht eintönig. Neben ‚echten’ Fehnsiedlungen wurden jedoch auch solche Moorsiedlungen mit dem Grundwort Fehn belegt, denen der dafür so typische Kanal fehlt. Die jüngste derartige Siedlung ist Hinrichsfehn, die erst nach 1945 gegründet wurde.

Die Lebensbedingungen der ersten Siedler (Fehntjer) waren durchweg erbärmlich. Zur Wohnung dienten zunächst nur primitivste Hütten aus Torfplacken und die Nahrungsversorgung blieb auf wenige Komponenten beschränkt. Nachdem aber die erste Not überstanden war, verstanden es die Bewohner, ihre Wirtschaftsgrundlage auszubauen, und die Fehnsiedlungen erlebten in der Folgezeit einen merklichen Aufschwung. Das geflügelte Wort "Den Ersten sien Doad, den Tweten sien Not, den Dridden sien Broad" soll aus der Zeit der Fehnbesiedelung stammen. Viele Fehntjer fanden in der Neuzeit andere Einkommensquellen, zum Beispiel in der Seeschiffahrt.
Die Windmühle von Ostgroßefehn ist ein Pilotprojekt, Strom mit historischen Windmühlen zu erzeugen: 1992/93 wurde die Mühle mit Finanzhilfen der EU umgebaut und vollständig renoviert. Während die einzelnen Gebäude im alten Stil wieder ausgebaut wurden, erhielt die Windmühle zusätzlich zu der bisherigen Innenkonstruktion modernste Technik. Die anfallende mechanische Leistung soll in elektrische Energie umgewandelt werden. Dazu wurde neben den Mahlgängen ein Generator eingebaut, der die elektrische Energie in das Netz eingespeist. Das Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Ostfriesland und der Universität Bremen realisiert. Diese Windmühle zeigt damit historische Mühlentechnik kombiniert mit modernster Elektrotechnik und zeigt die Möglichkeit der Windenergienutzung mit historischen Windmühlen auf.

Von Ostgroßefehn nach Westgroßefehn entlang des Großefehnkanals


Die Kreuzkirche in Marcardsmoor


Marcardsmoor ist eine Moorkolonie in Ostfriesland und ein Stadtteil von Wiesmoor. Der Ort liegt am Nordgeorgsfehnkanal. Der Ort wurde nach Eduard Marcard, ehemaliger Unterstaatssekretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, benannt. Dieser hatte sich um neue Methoden in der Moorkultivierung verdient gemacht.

1907 entstand die Kreuzkirche. Die Kirche ist ein Rohziegelbau im neugotischen Stil mit vorgebauter Ostapsis. Im Norden befindet sich ein weiterer Vorbau als Aufgang zur Holzempore. Die Ausmalung des Innenraums wurde von Malermeister Remmers aus Friedeburg vorgenommen. Zu dem großen Kirchenareal gehören ein direkt an die Kirche angebautes Pfarrhaus und ein 1930 errichteter, 25 Meter hoher Glockenturm.

Das Museum der Armut in Moordorf

Vom harten Leben der Moorkolonisten zeugt das Museum in Moordorf. Moordorf ist seit der Gemeindegebietsreform von 1972 der größte Ortsteil der Gemeinde Südbrookmerland im Landkreis Aurich in Ostfriesland. Der Ort hat 6361 Einwohner (Stand: 1. Juli 2012) und liegt auf einer Höhe von etwa 3 m ü. NN. Ursprünglich war Moordorf ein Straßendorf, entwickelte sich jedoch durch die Ausweisung neuer Baugebiete zu einer Streusiedlung.


Das Moormuseum Moordorf ist eines der eigenwilligsten Museen in Nordwestdeutschland und daher zu einem Anziehungspunkt vor allem für Urlaubsreisende geworden . Es ist eines der meist besuchten Museen in Ostfriesland. Das „Museum der Armut“, wie es auch genannt wird, stellt in urwüchsiger Moorlandschaft die schwierige 200- jährige Entwicklungsgeschichte einer ostfriesischen Moorkolonie dar.

Die Geschichte von Moordorf begann in der zweiten Hälfte des 18 . Jahrhunderts. Damals, im Jahre 1767, war Ostfriesland unter der Herrschaft Preußens. Der Siebenjährige Krieg (1756 – 1763) war beendet. König Friedrich II . hatte 1765 das Urbarmachungsedikt erlassen: Danach fielen die wüsten unbebauten Heidefelder und Moore an die Krone, wurden von dieser aufgeteilt und zwecks Kultivierung an Siedlungswillige vergeben .

Auch zwischen den alten Dörfern Walle und Victorbur lag damals ein weites und wildes Heidegebiet, durch das nur ein einsamer Postweg führte. Jäger streiften von Zeit zu Zeit über das Hochmoor; die Bauern aus der Nachbarschaft gruben wahllos Torf und hinterließen große Wasserkuhlen.

Die ersten Siedler kamen aus den Nachbargebieten Moordorfs. Später waren es Menschen aus dem ganzen ostfriesischen Raum und auch darüber hinaus, die sich in der Kolonie Moordorf niederließen . Nach 100 Jahren waren über 130 Familien in Moordorf ansässig, davon stammten 2/3 aus Ostfriesland. Entstehung und Entwicklung Moordorfs vollzogen sich unter unsagbaren Schwierigkeiten . – Als Ursachen hierfür sind einerseits fehlende Entwässerungsanlagen zu nennen (die Besiedlung begann 1767, aber erst mehr als 100 Jahre später wurde ein Kanal gebaut!), andererseits waren die staatlichen Stellen bei der Auswahl der Siedler mehr als nachlässig . Den mittellosen Siedlern wurden viel zu kleine Parzellen überlassen, so dass der unergiebige Boden schnell erschöpft war.

Die Erbpacht konnte nicht mehr bezahlt werden und die Kolonisten versanken in bittere Armut . Als Hauptursachen des Elends seinen hier die weitgehend planlose Besiedlung ohne staatliche Kontrolle, die viel zu kleinen Kolonate, der Mangel an Infrastrukturmaßnahmen wie der Anlage von Kanälen, wie in der Fehnkultur, die fehlende Siedlerauswahl und der Zustrom mittelloser Siedler genannt . Trotzdem beliefen sich jährlichen Einnahmen der Preußen auf stattliche 200.000 Taler. Moordorf als Moorkolonie gehörte zu den kinderreichsten und gleichzeitig ärmsten Dörfern Deutschlands. In den Betten der Lehmkaten übernachteten nicht selten 3 bis 4 Kinder in einem Bett. Bis weit in den Herbst liefen die Kinder barfuß. Dabei ist zu beachten, dass es im Moor wesentlich früher als in anderen Landstrichen friert. Für die Schule hatten die Kinder keine Zeit, da sie früh gezwungen wurden mitzuarbeiten oder zu betteln. Die Jungen und Mädchen landeten vielfach wieder als Knechte oder Mägde bei Bauern. Die bittere Armut und die dadurch auftretenden Begleiterscheinungen wie Betteln und der Verkauf von Stroh- und Binsenmatten und Böhnern (Topfschrubber aus Heidekraut) im Hausierhandel führten zu allerlei Gerüchten, welche historisch nicht belegbar sind. So hatten sich in Moordorf keine Zigeuner niedergelassen; ebenso wenig stammen die Moordorfer von „Sträflingen“ ab, wie es immer wieder hieß und gelegentlich noch heißt. Womöglich hängt das „Sträflingsgerücht“ mit einigen ausgedienten „landfremden“ Soldaten zusammen, die in Moordorf siedelten. Allerdings: Nur zwei von ihnen blieben auf Dauer in Moordorf.

Papenburg an der Ems, Deutschlands älteste Fehnsiedlung

Die Stadt Papenburg ist die nördlichste Stadt des Landkreises Emsland, unmittelbar angrenzend an den ostfriesischen Landkreis Leer. Die Stadt hat eine Länge von 11,5 Kilometer und erstreckt sich 15,5 Kilometer in die Breite. Sie befindet sich rund 13 Kilometer südlich der Stadt Weener und 38 Kilometer nördlich der Stadt Haren. Von Papenburg bis zur westlich gelegenen niederländischen Grenze sind es ca. 15 Kilometer. Im Süden der Stadt verläuft der Küstenkanal. Im Westen der Stadt verlaufen der Dortmund-Ems-Kanal sowie die Ems, die bis Herbrum weitgehend den Gezeiten unterliegt und Papenburg zur südlichsten Seehafen­stadt Deutschlands macht. Ein- bis zweimal jährlich wird die Ems mit Hilfe des Sperrwerks in Gandersum aufgestaut, sodass die Meyer Werft Hochseeschiffe in die Nordsee überführen kann.


Papenburg ist Deutschlands älteste und längste Fehn-Kolonie. Kanäle prägen das Stadtbild in Papenburg am Oben- und Untenende und waren lange Zeit die Hauptentwicklungsachsen. Das Netz aus Kanälen reicht vom Hafen an der Ems (Untenende) bis zum Küstenkanal im Südosten (Obenende) und hat eine Gesamtlänge von ca. 40 km bei einer Längsausdehnung von ca. 14 km.

Ursprünglich wurden die Kanäle angelegt, um das Moor zu entwässern um daraufhin den Torf abbauen zu können und als Brennstoff nutzbar bzw. verkaufsfähig zu machen. Alsbald wurden die Kanäle als effiziente Abtransportwege entdeckt, woraufhin Dutzende Holzschiffswerften entstanden, die Lastkähne bauten, welche zunächst von Menschenhand und später mehr und mehr von Pferden über die Wasserstraßen getreidelt wurden. In einigen Kanälen liegen, fest verankert, Nachbauten alter Schiffe – vom einfachen Kahn bis zur großen Brigg –, die an diese Zeit erinnern.

St. Antonius ist die katholische Stadtpfarrkirche von Papenburg im Landkreis Emsland. Die große neugotische Backstein-Hallenkirche wurde von 1875 bis 1877 nach Plänen des gebürtigen Papenburgers und Osnabrücker Diözesanbaumeisters Alexander Behnes erbaut. Sie ist vor allem durch die großteils erhaltene Originalausstattung bedeutend.




Freitag, 10. November 2023

Unsere Lieblingsstädte im Norden: Jever, Leer und Wilhelmshaven

Impressionen aus Jever - in der Altstadt unterwegs - Schloß und Schloßpark, Glockenspiel am Hof von Oldenburg, Stadtkirche, Denkmal Fräulein Maria, Wüppgalgen, Altstadtcadé, Friesisches Brauhaus, Blaudruckerei, Alter Hafen, Haus der Getreuen und Kiebitzbrunnen etc.


Städteportrait Leer in Ostfriesland - Altstadt - Mühlenstraße (mit Hagelschauer) - Museumshafen - Evenburg - Plytenberg - Jann-Berghaus-Brücke - Bingum - Pünte (handgezogene Fähre) über die Jümme


Maritimes Wilhelmshaven - Geliebtes Wilhelmshaven - Das Acapulco des Nordens - auch Schlicktown genannt - Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste.