Donnerstag, 14. November 2019

Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald


Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald

Nach umfangreichen Vorbereitungen wurden die ersten drei Luchse im Juli 2016 im Pfälzerwald freigelassen; 17 weitere folgten bisher und mindestens 10 Jungtiere wurden 2017, 2018 und 2019 in der neuen Heimat geboren. Insgesamt ist geplant, 20 Luchse in der Schweiz und der Slowakei zu fangen und umzusiedeln. Die freigelassenen Luchse erhalten alle ein GPS-Sendehalsband. Ein umfangreiches Monitoring begleitet die Wiederansiedlung. Eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit und ein kontinuierlicher Austausch mit den Interessensgruppen in Deutschland und Frankreich begleiten das Projekt. Eine Gefahr für Menschen geht von den heimlich lebenden Luchsen nicht aus. Waldbesucher jeden Alters können sich nach wie vor unbeschwert im Wald bewegen.

Das Projekt wird auch finanziert mit Mitteln aus dem europäischen Finanzierungsinstrument LIFE, mit dem Projekte zum Schutz bedrohter Lebensräume und Arten innerhalb des NATURA 2000-Netzes kofinanziert werden.

Die Ohren drehen sich im Wind nach links und rechts, hellbraune Augen schauen neugierig umher, geduckt schreitet ein Luchs über den mit Blättern bedeckten Waldboden. Ein ebenso phantastisches wie seltenes Bild im Pfälzerwald. Gut erkennt man seine sogenannten Pinsel an den Ohren, die ihn unverwechselbar machen. Auch sein Backenbart und sein kurzer Schwanz mit schwarzer Spitze sind charakteristische Merkmale. Mit seiner Körperlänge von 80 bis 120 Zentimetern hat er ungefähr die Größe eines Schäferhundes, ist jedoch mit 15 bis 30 Kilogramm wesentlich leichter.

Die Idee der Wiederansiedelung bestand schon seit den 70er Jahren im Pfälzerwald. Der Verein „Luchsprojekt Pfälzerwald/ Vosges du Nord“ hatte die Idee 2010 erneut aufgegriffen und den Wunsch an die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz herangetragen, erzählt Idelberger. Im Austausch mit verschiedenen Interessengruppen beantragte die Stiftung 2013 das LIFE Projekt bei der EU. Im Januar 2015 wurde das Projekt zusammen mit weiteren Projektpartnern und Unterstützern offiziell gestartet.


Zum Projekt gehört auch ein "Luchs-Parlament", in diesem Projektbeirat sitzen regionale Vertreter aus den Bereichen Jagd, Nutztierhaltung, Tourismus, Naturschutz. Wenn die Luchse Schafe oder andere Nutztiere reißen, gibt es den Managementplan des Landes Rheinland-Pfalz, der Entschädigungen für die Halter und Präventionsmöglichkeiten regelt. Nutztierübergriffe sind beim Luchs jedoch selten, Luchse fressen hauptsächlich Rehe.


Das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, ein Infozentrum der Landesforsten Rheinland-Pfalz


Das Schloß von Trippstadt - Sitz der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft der Landesforsten Rheinland-Pfalz


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