Pirmasens - Stadtteil Niedersimten
Nachweislich wurde Simten erstmals um das Jahr 1150 erwähnt. Wenn auch die Funde Hinweise auf eine Besiedlung zu diesem Zeitpunkt konkretisieren, so lassen Ortsnamen aus dem 11. Jahrhundert darauf schließen, dass sich schon weitaus früher Menschen im späteren Niedersimten aufhielten. Der Name Sympeton – die keltische Bezeichnung für Schöpfstelle – ist ebenso ermittelt wie der Name Sobebetten.
Im 17. und 18. Jahrhundert gehört Simpten zum Amt Lemberg der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, mit den Orten Riedelberg, Stausteinerhof und Eichelsbachermühle zum Schultheißenamt Vinningen. Zu Zeiten des Landgrafen Ludwig IX. zogen dessen Grenadiere und Bedienstete auf ihrem Weg zu den umliegenden Mühlen durch Talsimten, wie der Ort damals noch hieß. Hier ließen sie bei den Simter Spenglern ihr Blechgeschirr in verschiedenen Größen als Maßeinheit fürs Getreide oder das Mehl fertigen oder reparieren. Dem "Spleen" des Landgrafen Ludwig IX. verdankt es Simpten, aus seiner "Vergessenheit" entrissen zu werden. Der Landgraf lässt an der Felsalbe eine Mühle bauen, um seine Grenadiere in Pirmasens mit Mehl versorgen zu können. Ebenso entstehen die Katzenmühle und die Rehmühle.
Wirtschaftlich ist Niedersimten von der Stadt abhängig. Grenadiere heiraten Simter Mädchen und finden so eine Heimat. Ein Soldat des Landgrafen namens Hauter gründet zu dieser Zeit Neu-Simpten (das heutige Obersimten). Simpten heißt nun Alt-Simpten, später Thalsimten und schließlich Niedersimten. Am 8. Juni 1969 wird Niedersimten nach Pirmasens, mit dem es schon seit der Landgrafenzeit so eng verbunden ist, eingemeindet.
An die Zeit rund um den Zweiten Weltkrieg erinnert heute das Westwall-Museum Gerstfeldhöhe am Ortsrand. Die Zivilbevölkerung von Niedersimten hatte es in den Kriegsjahren aufgrund der Grenznähe zu Frankreich besonders hart getroffen. Ein Teil der Westwall-Anlage diente als Unterkunft bei Luftangriffen. Die ehemals überwiegend militärisch genutzte Anlage ist heute mit Schautafeln ausgestattet, welche die Planung, den Bau, die militärische und zivile Nutzung veranschaulichen. Ein zeitgeschichtlicher Rundgang führt durch ein über 1.000 Meter langes unterirdisches Hohlgangsystem.
(Quellenmaterial: Stadt Pirmasens)
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