Sonntag, 27. März 2022

Historische Brücken in Bayern

Die Steinerne Brücke ist neben dem Regensburger Dom das bedeutendste Wahrzeichen von Regensburg. Mit dem Baubeginn 1135 gilt die Steinerne Brücke als ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst und als die älteste erhaltene Brücke Deutschlands.

Nach ihrer Erbauung gewann die Steinerne Brücke als einzige Donaubrücke zwischen Ulm und Wien große Bedeutung als günstige Verbindung von Fernhandelswegen aus dem Süden mit Absatzgebieten im Norden. Regensburg als Umschlagsplatz profitierte nicht nur von den Zolleinnahmen des Fernhandels, auch der Handel mit dem nördlichen Umland wurde immens erleichtert. Die Brücke blieb 800 Jahre lang die einzige Brücke, die beide Arme der Donau im Stadtgebiet von Regensburg überquerte. Erst die 1938 gebaute Nibelungenbrücke war die zweite Brücke, die ebenfalls beide Donauarme überquerte.

Eine bekannte Sage über den Bau der Steinernen Brücke lautet: Der Brückenbaumeister schloss mit dem Dombaumeister eine Wette ab, wer zuerst sein Bauwerk fertiggestellt haben werde. Nachdem der Dombau wesentlich schneller vonstattenging, schloss der Brückenbaumeister einen Pakt mit dem Teufel, der ihm zur Seite stehen wollte, wenn er die ersten drei Seelen bekäme, die über die Brücke gehen würden. Von nun an ging der Brückenbau sehr schnell voran, sodass die Brücke zuerst fertiggestellt wurde. Der Teufel forderte nun seinen Lohn, weshalb der Brückenbaumeister bei der Eröffnung erst einen Hahn, eine Henne und einen Hund über die Brücke jagen ließ. Aus Wut darüber versuchte der Teufel vergeblich, die Brücke zu zerstören. Deshalb, so die Sage, hat die Brücke einen Buckel. Tatsächlich war die Brücke jedoch schon lange fertiggestellt, als 1273 mit dem Bau des Domes begonnen wurde.

Die alte Brücke von Pfünz


Die Altmühlbrücke Pfünz (Gemeinde Walting, Landkreis Eichstätt, Oberbayern) gilt als eine der bedeutendsten historischen Steinbrücken Bayerns. Der alte Flussübergang wurde 1979 durch einen Neubau entlastet und ist seitdem nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben.

Der Name des Dorfes Pfünz, der sich vom lateinischen „pons“ ableitet, deutet auf eine Brückenanlage dieser Zeitstellung hin. Der Altmühlübergang war vom Kastell aus gut zu überwachen. Diese erste Brücke war sicherlich eine Holzkonstruktion an der Stelle einer vorrömischen Furt. Die erhaltene vierjochige Bogenbrücke geht wahrscheinlich auf das 15. Jahrhundert zurück. Um 1486 wird ein Brückenzoll zu Pfünz erwähnt, so dass der Baubeginn in die Amtszeit der Eichstätter Fürstbischofs Wilhelm von Reichenau fallen könnte. Das Bistum war bis kurz nach 1700 für den Unterhalt zuständig und nahm den Wegzoll ein. Anschließend wurde der Gemeinde das Zollerhebungsrecht zugesprochen.

Während der Napoleonischen Kriege sprengten österreichische Truppen am 22. Juli 1800 die Brücke. In einer Reparaturrechnung von 1822 ist von einer hölzernen Ersatzkonstruktion die Rede. Später erneuerte man die Bögen jedoch wieder in der ursprünglichen Form. Vielleicht ist dies um 1878 geschehen, als im Schriftverkehr zwischen der Gemeinde und dem Königlichen Bezirksamt Eichstätt eine Erweiterung erwähnt wurde, die durch die Zolleinnahmen finanziert werden sollte.

1976 beschädigte ein amerikanischer Panzer die auf 12 Tonnen beschränkte Brücke schwer. Die Schäden konnten noch im gleichen Jahr beseitigt werden, wobei die Brüstungen größtenteils neu aufgemauert werden mussten.

Die Fischhofbrücke in Tirschenreuth (Oberpfalz)


Hier, im Jahre 2001, steht sie noch "auf der grünen Wiese", in den Jahren 2011 und 2012 wurde sie anläßlich der Landesgartenschau "Natur in der Stadt " saniert und ist nun wieder vom neuen „alten” Stadtteich umgeben.

Mit ihren zehn Jochen ist sie der weltberühmten Steinernen Brücke in Regensburg nachempfunden. Die Brücke wurde zwischen 1748 und 1750 mit einer Länge von ungefähr 92 Metern vom Baumeister und Baudirektor des Klosters Waldsassen, Philipp Muttone in der Zeit von Abt Alexander Vogel, erbaut. In der Mitte der Brücke befinden sich die Statuen der römischen Göttin des Ackerbaus, der Ehe und des Todes, Ceres, und die römische Göttin der Gerechtigkeit und des Rechtswesens, Iustitia.

Die Brücke gilt als zweitwichtiges Brückenbauwerk Bayerns.

Die Fischhofbrücke führt zum Fischhof, dem heutigen Tirschenreuther Amtsgericht und Sitz des Gerichtsvollziehers. Früher war der Gebäudekomplex ein Zehenthof des Klosters Waldsassen, der sich, als Tirschenreuth noch von zwei künstlich angelegten großen Teichen umgeben war, auf einer Insel befand.

1808 wurden die Stadtteiche trockengelegt, um Land für die wachsende Stadt zu gewinnen. Seit 2012 umfließt wieder ein 6 ha großer Stadtteich die barocke Fischhofbrücke und einen Teil der Fischhofinsel.

Die Tauberbrücke Rothenburg ob der Tauber, im Volksmund Doppelbrücke genannt, ist eine historische Straßenbrücke, die südwestlich des Stadtkerns der mittelfränkischen Stadt Rothenburg ob der Tauber im Tal die Tauber überspannt. Über das Bauwerk läuft mit 4,0 m breiter Fahrbahn und 1,0 m breitem Gehweg der Rothenburger Taubertalweg.


Die Doppelbrücke mit zwei aufeinander stehenden Bogenreihen wurde wahrscheinlich um 1330 errichtet. Sie liegt am Fuße des südwestlichen Tauberhanges unterhalb von Rothenburg ob der Tauber und war Teil einer Handelsstraße von Augsburg nach Würzburg. An Bautätigkeiten ist eine Instandsetzung von 1791 bekannt, nachdem ein Jahr zuvor die vier oberen Bögen eingestürzt waren. Im Jahr 1925 folgte eine Erweiterung der östlichen Brückenauffahrt. Am 16. April 1945 wurde das Bauwerk, von den sich zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt – einen Tag bevor die Stadt von der US Army kampflos eingenommen wurde. Der Wiederaufbau war am 10. November 1956 nach einem guten Jahr Bauzeit abgeschlossen.

Nürnberg: Rund um den Henkersteg; wir sehen auch die Maxbrücke, den Kettensteg und die Karlsbrücke.


Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wohnten hier am Rande der Stadt der Henker und sein Gehilfe. In der ehemaligen Dienstwohnung, dem „Henkerhaus“, ist eine Ausstellung zur Nürnberger Rechtsgeschichte zu sehen. Das Fachwerkhaus daneben diente im Mittelalter als Lepraspital. Später wurde das heute als „Weinstadel“ bezeichnete Gebäude als Weinlager genutzt.

Der Henkersteg, auch Langer Steg, ist ein Holzsteg über die Pegnitz. 1457 wurde für Fußgänger über dem südlichen Ausfluss der Pegnitz an der vorletzten Stadtmauer ein Holzsteg errichtet. Den Namen Henkersteg erhielt er vom Henkerturm, der früheren Wohnung des reichsstädtischen Henkers auf dem Säumarkt (heute: Trödelmarkt).

Die Maxbrücke ist die älteste massiv aus Stein errichtete Brücke über die Pegnitz. Sie wurde 1457 errichtet und befindet sich in der Nähe Maxplatz und Weinstadtel. Der Baumeister war Jakob Grimm aus Rotheburg. Ursprünglich wurde sie "Steinerne Brücke" genannt, allerdings im Jahre 1810 zu Ehren des ersten bayerischen Königs Maximilian Joseph I. (1806 bis 25) in Maxbrücke umbenannt.

Mitte des 19. Jh. wurde sie nach Plänen von Bernhard Solger erneuert und 1852 wieder dem Verkehr übergeben. Sie ist heute eine imposante dreibogige Steinbrücke.

Karlsbrücke: Zwischen der Lorenzer Altstadtseite und dem Trödelmarkt befand sich ursprünglich ein Holzsteg, der 1451 zerstört wurde. Im darauffolgenden Jahr baute man als Ersatz die Lange Brücke, eine überdachte Holzbrücke, die an steinernen Pfeilern hing. Diese Konstruktion verlieh ihr den Beinamen Hängende Brücke.

In den Jahren 1603 und 1604 wurde anstelle der Hängenden Brücke ein neues Bauwerk gebaut. Nach dem Vorbild einer vom italienischen Architekten Andrea Palladio errichteten Brücke über die Brenta bei Bassano del Grappa (Ponte di Bassano) ließ Ratsbaumeister Wolf Jacob Stromer eine 40 Meter lange und 7,5 Meter breite hölzerne Brücke errichten.

1728 wurde die baufällig gewordene Brücke dann durch die heute noch bestehende Bogenbrücke aus Sandstein ersetzt. Zu Ehren des damaligen Kaisers Karl VI. bzw. seiner Frau Elisabeth nannte man das Bauwerk ursprünglich Kaiserbrücke beziehungsweise Elisabethbrücke.

Der Kettensteg ist eine Fußgängerbrücke in Nürnberg und überbrückt die Pegnitz. Sie gilt als die älteste erhaltene eiserne Kettenbrücke in Kontinentaleuropa.

Der schmale Steg ist rund 68 Meter lang und diente von Anbeginn an ausschließlich dem Fußgängerverkehr. Der Kettensteg gilt als ein technikgeschichtliches Denkmal und ist Teil der Historischen Meile Nürnbergs. Der Kettensteg diente als Ersatz für den hölzernen sogenannten Trockensteg. Nach einer Bauzeit von nur vier Monaten wurde er am 30. Dezember 1824 eingeweiht.

Die Brücke Ornbau an der Altmühl


Mit der alten Steinbrücke über die Altmühl und dem Stadttor bietet Ornbau eine der malerischsten Ortsansichten im oberen Altmühltal.

Die heutige fünfbogige steinerne Brücke wurde wohl um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut und in den Jahren 1805/07 auf Staatskosten so erstellt wie sie heute ist. Die aus groben Sandsteinquadern erbaute Brücke ist ein Schmuckstück im oberen Altmühltal.

Der Brückenheilige Sankt Nepomuk - Auf dem Scheitel der „Ornbauer Bruckn“ an dem ersten Ausweichlager steht die barocke Sandsteinskulptur des heiligen Nepomuks. 1752 hat der Stadtmüller Josef Eder zur Ehre Gottes diese herrliche, barocke Sandsteinskulptur gestiftet.

Der Bilderstock an der Altmühlbrücke - 1611 unter Bischof Johann Konrad von Gemmingen errichtet. Der Sandsteinpfeiler ist dreifach, nach oben verjüngend, abgesetzt und von einer quadratischen Ecksäule mit vier gut erhaltenen und ausdrucksvollen Halbreliefs gekrönt: die Geißelung und Dornenkrönung Christi, die Kreuztragung, die Kreuzigung und den drei weinenden Frauen und die Auferstehung. Über dem Bild der Kreuzigung sind die Wappen des Bischofs und der Stadt angebracht, darunter, unter dem Gesims, die Jahreszahl 1611 mit dem Steinmetzzeichen. Den Abschluss der etwa drei Meter hohen Steinsäule bildet ein schmiedeeisernes griechisches Kreuz.



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