Montag, 18. April 2022

Dornum, Idylle in Ostfriesland

Die Bockwindmühle in Dornum im Landkreis Aurich wurde 1626 erbaut und ist damit die älteste erhaltene Windmühle Ostfrieslands. Sie entstand während des Dreißigjährigen Krieges, kurz nachdem die Truppen des Grafen von Mansfeld die Grafschaft Ostfriesland besetzt hatten (1622–1624).


Dornum in Ostfriesland. Der Ort hat zwei Burgen, einen alten jüdischen Friedhof und eine Windmühle. Die Gastronomie ist ausgezeichnet. Ein idyllischer und malerisches kleines Dorf zum Urlaub machen an der Nordseeküste.


Sankt Bartholomäus Dornum - Mit der zweitgrößten Orgel Ostfrieslands und prachtvoller Kanzel: Das Innere der Kirche hat die Familie von Closter gestiftet, die über 200 Jahre in Dornum residierte. Sehenswert sind die aus dem Jahr 1663 errichtete prachtvolle Kanzel, der Hochalter. Das Innere der Kirche besticht durch seine prächtige Ausstattung mit zahlreichen Emporen, den Herrenstühlen der alten Häuptlingsfamilien von Closter und Kankena, mit kostbaren Grabsteinen und Epitaphen und der reich verzierten Kanzel. Für ostfriesische Verhältnisse eher ungewöhnlich ist die Farbgebung des Innenraums, die den barocken Gesamteindruck des Kirchenraums stark hervorhebt.

Prunkstück ist die 1997/98 renovierte Orgel. Sie wurde 1710/11 von dem Orgelbauer Gerhard von Holy, einem Schüler Arp Schnitgers geschaffen. Mit 32 Registern und 1770 Pfeifen ist sie die zweitgrößte historische Orgel Ostfrieslands und ist als "Instrument von Europäischer Bedeutung" eingestuft.

Eine Bodentür vor dem Hochaltar birgt einen kulturhistorischen Schatz. Im Grabkeller unter der Kirche befindet sich das Erbbegräbnis der Dornumer Häuptlinge. Eine kleine Treppe führt in den Vorraum der Kirchengruft. In der anschließenden Krypta wurden von 1595 bis 1728 Angehörige der Herrschaftsfamilie von Closter bestattet. Acht der ursprünglich 12 Särge konnten im Zuge der Restaurierung 2011 wieder rekonstruiert werden, darunter zwei Kindersärge.


Die ehemalige Synagoge in Dornum ist die einzige weitgehend im Originalzustand erhaltene Ostfrieslands. Die Jüdische Gemeinde Dornum nutzte sie von 1841 bis zum 7. November 1938. Die letzten jüdischen Bewohner verließen Dornum 1940. Heute dient das Gebäude als Gedenkstätte und jüdisches Museum. Träger ist der Förderverein Synagoge Dornum.

Erstmals wird eine Synagoge in Dornum um 1730 erwähnt. Die heute noch erhaltene Synagoge in Dornum ließ die örtliche Gemeinde 1841 erbauen. Das Geld hierfür nahmen die Dornumer Juden bei einem christlichen Geldverleiher auf, wobei Häuser und Wertgegenstände der jüdischen Familien als Sicherheit angegeben wurden. In den folgenden fast 100 Jahren modernisierte die Gemeinde das Gebäude mehrfach. So erhielt die Synagoge im Jahre 1920 elektrisches Licht. Eine Heizung wurde jedoch nie eingebaut. Dies stellte in den Wintermonaten ein Problem dar, da der Boden nur aus gestampften Lehm bestand. In den Folgejahren verließen viele Juden den Ort aus wirtschaftlichen Gründen. Der Machtantritt der Nationalsozialisten verstärkte diesen Trend noch. Ende 1933 hatte bereits ein Drittel der Juden Dornum verlassen. Im August 1933 wurde die Hohe Straße, an der die Synagoge und viele jüdische Wohnungen lagen, in Adolf-Hitler-Straße umbenannt. Nach 1933 wurde die Synagoge in Dornum kaum noch genutzt, da die erforderliche Zahl von zehn männlichen Gottesdienstbesuchern für eine Minjan nicht mehr erreicht wurde. Wilhelm Rose, der letzte Gemeindevorsteher, verkaufte die Synagoge schließlich am 7. November 1938 für 600 Reichsmark an den örtlichen Tischlermeister August Teßmer, dessen Haus unmittelbar an das Synagogengebäude grenzte. Dieser nutzte das Gebäude fortan als Möbellager. Den Verkaufserlös, der für den jüdischen Hilfsverein bestimmt war, überwies Rose an das Landesrabbinat Emden. Während der Novemberpogrome 1938 drangen örtliche SA- und SS-Mitglieder in das Gebäude ein und entwendeten Einrichtungsgegenstände, die sie anschließend auf dem Marktplatz verbrannten.


Dornumersiel und Neßmersiel an der Nordsee (Ostfriesland) - Ortsteile von Dornum -


Dornumersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Dornum in Ostfriesland. Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste.

Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.

In Dornumersiel zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.

Auch Neßmersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Dornum im Landkreis Aurich in Niedersachsen.

Neßmersiel liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Dornum. Das Dorf besteht hauptsächlich aus Ferienhäusern. Es grenzt unmittelbar an die Nordsee und liegt direkt hinter dem Deich. Das gemütlich gelegene Sieldorf liegt im Schutze der Deiche (Seedeich, alter Westerdeich und alter Osterdeich), am Nationalpark Niedersächsiches Wattenmeer, Weltnaturerbe. Südlich der Ortschaft entlang verläuft die Störtebekerstraße.

Der ursprüngliche um 1570 errichtete Hafen, von dem aus Getreide und Raps nach Bremen, Hamburg, den Niederlanden und Norwegen verschifft wurde, verschlammte durch die Eindeichung zur Landgewinnung und musste gegen 1700 aufgegeben werden. Er wurde näher zur See verlegt, doch 1930 war er auch nicht länger zu befahren. Erst 1969/70 errichtete man einen Fährhafen, von dem aus Baltrum angefahren wird.

Nordsee-Urlaub: Alexandra's Café in Dornumersiel (in den Jahren 2019 und 2020)




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