Maritimes Wilhelmshaven:
Nassauhafen und Nassaubrücke, Kaiser-Wilhelm-Brücke, Deutsches Marinemuseum, Korvette Erfurt, Bontekai
Mit Blick auf die Nordsee und die im Hafen liegenden Boote findet man im Nassauhafen die Nassaubrücke. Ihren Namen erhielt sie von der Besatzung der S.M.S. Nassau, welche 1910 als erste die Brücke überquerte. Schon über 100 Jahre ist dieses Bauwerk aus Stahl und Holz alt und hat dabei so manch raue See miterlebt. Um den Gezeiten gewachsen zu sein, wurde sie als Pontonbrücke gebaut. Das bedeutet, das Bauwerk hat keine Pfeiler, sondern liegt auf Schwimmkörpern und bewegt sich mit Ebbe und Flut. Am Nassauhafen befinden sich einige Fischrestaurants. Bei extremen Hochwassern, einer Springflut oder einer Sturmflut, steigt das Wasser über den Rand des Hafens hinweg und überflutet die Nassaubrücke und anliegende Bereiche.
Wilhelmshaven ist seit dem Deutschen Kaiserreich der wichtigste Marinestützpunkt in Deutschland. So hat die Stadt in Niedersachsen natürlich auch ein Marinemuseum, in dem u.a. die Mölders ihren letzten Ankerplatz gefunden hat. Und von deren Liegeplatz hat man beste Sicht auf eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt am Jadebusen, die Kaiser-Wilhelm-Brücke, von 1905 bis 1907 als größte Drehbrücke Europas erbaut. Sie verbindet den Bontekai mit der Südstrandpromenade. Sie ist das Wahrzeichen der Marine-Stadt am Jadebusen: Wilhelmhaven's Kaiser-Wilhelm-Brücke, die Verbindung zwischen Bontekai und der Südstrandpromenade. In den Jahren 1905 bis 1907 wurde sie von Ernst Troschel als größte Drehbrücke Europas gebaut.
Die Korvette Erfurt in Wilhelmshaven im Jahr 2017: Die Erfurt ist eine Korvette der Deutschen Marine vom Typ K130, auch als Braunschweig-Klasse bezeichnet. Sie ist die dritte Einheit dieser Klasse. Sie lief am 29. März 2007 vom Stapel und wurde am 28. Februar 2013 in Dienst gestellt. Heimathafen ist der Marinestützpunkt Hohe Düne in Rostock. Ein Namensvorgänger war 1958 bis 1972 ein Schiff der Krake-Klasse in der Volksmarine.
Die Korvetten der Braunschweig-Klasse sind auf neuestem Stand der Technik, besonders bei Schiffstechnik sowie Waffen- und Führungssystemen. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert, wichtige Komponenten mehrfach vorhanden. Das Rechner-Netzwerk etwa ist so konzipiert, dass es selbst bei Schäden am Schiff weiter alle Daten verarbeiten kann. Dank Stealth-Eigenschaften sind die Korvetten nur schwer zu orten. Zusätzlich zum eigenen Mehrzweckradar profitieren sie dicht unter Land von ihren leistungsfähigen Videosensoren. Außerdem können sie Hubschrauberdrohnen einsetzen. Das erweitert das Gebiet, das sie kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus. Hauptwaffe der Korvetten ist der Flugkörper RBS15. Er ist geeignet für See- und Landziele. Neben GPSGlobal Positioning System-Steuerung besitzt er auch eigene Sensoren. Zur Selbstverteidigung haben die Korvetten die Nahbereichsflugabwehr RAM (Rolling Airframme Missile).
Der Bontekai ist benannt nach Friedrich Bonte (* 19. Oktober 1896 in Potsdam; † 10. April 1940 bei Narvik, Norwegen), einem deutscher Marineoffizier (zuletzt ab 1940 im Rang eines Kommodore).
Der Bontekai ist heute eine begehrte Wohnlage am Wasser (Ems-Jade-Kanal).
Wir sehen im Video u.a. die Museumsschiffe "Feuerschiff Weser" und den Tonnenleger "Kapitän Meyer".
Außerdem: Sieht aus wie die Gorch Fock, heißt mittlerweile auch wieder Gorch Fock, das Schiff, das hier aber in Wilhelmshaven auf Reede liegt ist nicht das Segelschulschiff der Bundesmarine, das hieß noch Towarischtsch und fuhr unter ukrainischer Flagge. Die erste Gorch Fock war das Segelschulschiff der Reichsmarine und gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz der Sowjetunion. Unter dem Namen Towarischtsch fuhr sie als Schulschiff der sowjetischen Marine.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion gehörte das Schiff der Ukraine und deren Handelsmarine, die große Probleme hatte, es zu unterhalten. Zuletzt war das Schiff völlig marode und nicht mehr seetüchtig und lag deshalb seit 1999 für vier Jahre in Wilhelmshaven am Bontekai. Die Ukraine hatte kein Geld für ihren Großsegler. Weder für Unterhalt und Reparaturen, noch für Bezahlung und Verpflegung der Besatzung. Die ukrainische Besatzung wurde sozusagen von der Wilhelmshavener Bevölkerung während dieser vier Jahre durchgefüttert und der Liegeplatz war kostenlos.
2003 kehrte das Schiff in seinen alten Heimathafen Stralsund zurück, wurde vom Verein "Tall Ship Friends" gekauft und wieder instandgesetzt. Seetüchtigkeit ist aber (wegen der hohen Kosten von mehreren Millionen Euro) bis heute nicht wieder hergestellt.
Der Ölhafen in Wilhelmshaven
Seit den 1950-er Jahren hat sich die Stadt zum größten Ölhafen der Republik entwickelt. Rund 20 Prozent aller Importe werden hier gelöscht und in Pipelines zu den Raffinerien an den Rhein, nach Hamburg und ins Emsland transportiert.
Schon seit 1958 wird das nach Deutschland gelieferte Erdöl vor allem in Wilhelmshaven angelandet.
Tanker mit einer Tragfähigkeit bis 250.000 Tonnen können an einem der drei Löschköpfe der 1.200 Meter langen Brücke anlegen.
An Land steht ein Zwischenlager mit 35 Tanks, von denen die neun größten jeweils 100.000 Kubikmeter fassen.
In unterirdischen künstlich ausgespülten Kavernen wird zudem ein Großteil der deutschen Erdölvorräte für Krisenzeiten gehortet.
Das Banter Fischerdorf
Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven.
Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Zudem stellte man Reusen für den Granatfang in die Priele des vorgelagerten Watts. Geschlachtet und gekocht, gebraten sowie geräuchert wurde direkt im Anschluss nach dem Fang.
Während der Deicherhöhungsarbeiten 1982 mussten die ursprünglich fest im Deichfuß verankerten Fischerbuden aus Gründen der Deichsicherheit weichen und wurden abgerissen. Statt fester Fischerhütten wurden befestigte Stellplätze in den Deich integriert, auf denen die heutigen mobilen Fischerhütten während der Saison von April bis Oktober stehen. Mieten kann man diese Stellplätze nicht – sie werden von Generation zu Generation in den Familien weitervererbt. Seit den 1980er-Jahren gibt es das Dorf nur noch während der Sommermonate, denn der Deichschutz hat inzwischen Vorrang. In den restlichen Monaten werden die mobilen Hütten innendeichs gezogen und in Sicherheit gebracht. Es gibt 26 Mitglieder (noch 26 Mobilheime) des Vereins „Interessengemeinschaft der Sportfischer e.V.“ Davon gehen ca. 4-6 alte Fischer mit ihren Booten noch fischen.
Der Leuchtturm Arngast im Jadebusen
Draußen im Jadebusen der Leuchtturm Arngast. Sein Name ist Erinnerung an ein untergegangenes Dorf. Was kaum jemand weiß: der Jadebusen war in alten Zeiten komplett und vollständig mit einem Hochmoor, einem schwimmenden Moor bedeckt. Solche gibt es noch an der gegenüberliegenden Seite in Budjadingen. Aber jede Sturmflut reißt immer weitere Teile mit sich in die Nordsee. Auch wenig bekannt: die Jade ist eigentlich gar kein richtiger Fluß! Sie hat keine Quelle, sondern entsteht durch den Zusammenfluß von Entwässerungskanälen in der Wesermarsch.
Der Leuchtturm Arngast ist ein 36,27 Meter hoher Leuchtturm im Jadebusen, einer großen Meeresbucht im Südteil der Nordsee. Der in den Jahren 1909 und 1910 erbaute Leuchtturm wird vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven betrieben.
Der Leuchtturm Arngast befindet sich 4,5 Kilometer südöstlich von Wilhelmshaven.
Auf der Sandbank der früheren Insel Arngast im Jadebusen 1909/1910 als Orientierungs-/Leitfeuer für die Jade erbaut und bis 1967 ständig mit einer Wache besetzt. Heutzutage wird das Arngastfeuer durch Fernsteuerung betrieben und von der Funkortungszentrale Wilhelmshaven fernüberwacht. Neben dem Leuchtturm Roter Sand gehört der Leuchtturm Arngast zu den bekanntesten und traditionellsten Leuchttürmen an der deutschen Nordseeküste. Er wurde 2003 in das Verzeichnis der Kultur- und Baudenkmale eingetragen.
Das Kirchspiel Arngast erlitt während der Clemensflut vom 23. November 1334 große Schäden und musste aufgegeben werden. Die verlassene Kirche wurde jedoch noch 1428 erwähnt. Spätestens 1509, Zweite Cosmas- und Damianflut am 25./26. September, brach die Verbindung mit dem Festland bei Dangast ab und Arngast wurde zur Insel im Jadebusen. Mit sechs Quadratkilometern war Arngast zeitweilig die größte von etwa 45 Inseln im Jadebusen, verlor aber immer wieder an Fläche, bis sie annähernd vierhundert Jahre später ganz verschwand.
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung steht der Leuchtturm nicht im Bereich der ehemaligen Insel, sondern annähernd doppelt so weit von Dangast entfernt auf demselben Wattrücken.
Lieblingsplatze: Am Helgolandkai in Wilhelmshaven
Mit "abgetakeltem" Cabrio am Helgolandkai zu stehen birgt natürlich ein gewisses Risiko, nämlich dass einem eine der vielen Möwen ins offene Auto scheißt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen