Sonntag, 18. Februar 2024

Städtetouren: Jever, Wittmund, Esens und Leer

In der Altstadt von Jever


In der Altstadt von Jever - Schloß und Schloßpark, Denkmal Fräulein Maria, Sagenbrunnen, Fußgängerzone, Kiebitzbrunnen,
Haus der Getreuen, Altstadtcafe, Schlachtmühle, Alter Hafen, Blaudruckerei u.a.

Die Stadt Jever im nordwestlichen Winkel des Landes Niedersachsen ist eine Stadt mit circa 14.300 Einwohnern. Als Mittelzentrum und Sitz der Verwaltung des Landkreises Friesland hat sie für die gesamte umliegende Region eine besondere Bedeutung. An den zahlreichen historisch wertvollen Baudenkmälern, Kunstwerken und Sehenswürdigkeiten wird sichtbar, dass Jever auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurückblicken kann, in der die Herrscher häufig wechselten.

Die Zeit der friesischen Freiheit mit gewählten Richtern wurde Ende des 14. Jahrhunderts durch die Häuptlingsherrschaft abgelöst. Unter der Herrschaft der letzten Häuptlingstochter, Fräulein Maria, wurden Jever im Jahre 1536 die Stadtrechte verliehen. Nach dem Aussterben dieser Dynastie fiel Jever an die Grafschaft Oldenburg und Mitte des 17. Jahrhunderts an Anhalt-Zerbst. Während des Wechsels vom 18. in das 19. Jahrhundert stand Jever unter der Oberhoheit der Kaiserin bzw. des Kaisers von Russland. Anschließend folgten die Zeiten unter holländischer, französischer und erneut russischer Herrschaft bis Jever 1818 schließlich wieder an das Großherzogtum Oldenburg zurückfiel.

Wittmund, die Fußgängerzone mit den "Hands of Fame"


Nach dem Vorbild von Hollywoods „Walk of Fame“ (Seit Frühjahr 2005 gibt es dieses Projekt in Wittmund, Ostfriesland; nur werden hier statt Sterne Handabdrücke der Prominenten sowie deren Autogramm in Ton gebrannt und im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen) haben hier bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Musik, Sport und Show ihren persönlichen Handabdruck mit ihrer Unterschrift auf einer Tonplatte hinterlassen! Diese wurden im Wittmunder Klinkerwerk gebrannt und in die Fußgängerzone eingemauert. Hier hat neben Jörg Pilawa, Johannes Rau und Heidi Kabel auch Otto Waalkes als prominenter Ostfriese das Bild der Stadt mit „geprägt“.

Am 6. Juni 2010 wurde in Wittmund der deutschlandweit wohl einzige "Bundespräsidentenplatz" eingeweiht. 2005 wurden die Handabdrücke von Johannes Rau abgenommen, diesem Beispiel folgten Walter Scheel, Prof. Dr. Roman Herzog, Horst Köhler, Dr. Richard von Weizsäcker und der amtierende Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

Der Platz befindet sich in der Fußgängerzone als Start- und Endpunkt der Meile "Hands of Fame" in der Kirchstraße / Ecke Drostenstraße.

Bummel durch Esens

Esens ist eine Kleinstadt im ostfriesischen Landkreis Wittmund sowie Mitgliedsgemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Esens. Historisch gehört die Stadt – als wichtigster zentraler Ort – zum Harlingerland.


Der Gezeitenbrunnen (Tidebrunnen) in Esens - Ostfriesland - Bei der Metallplastik, die immer wieder Menschen anzieht, handelt es sich um einen Tidebrunnen des renommierten Metall-Künstlers Albert Sous aus Würselen bei Aachen. Und nach Aussagen des Erbauers handelt es sich hier um ein auseinander gebrochenes Wrack, das dem Spiel der Gezeiten ausgeliefert ist. Eine Elektronik sorgt dafür, dass der Wasserstand stets identisch ist mit dem aufgelaufenen Wasser am Strand von Bensersiel.

Der Buddy-Bär: In Esens-Bensersiel gibt es 48 Buddy-Bären. Die Buddy Bären sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Da Esens den Bären als Wappentier hat, bekamen die Esener anlässlich des 475-jährigen Stadtjubiläums 2002 in diesem Jahr 44 Buddy Bären. Esens` Ehrenbürger Wilhelm Ebrecht, Bürgermeister von 1994 bis 2004, brachte die Idee der Buddy Bären für Esens aus Berlin mit und holte auch selbst das Okay der Bundeshauptstadt ein. Verschiedene Künstler der Region gestalteten die Kunststoffrohlinge – mit viel Farbe und oft nach den Vorgaben der Eigentümer und der Sponsoren. Die künstlerisch gestalteten Bären sind heute aus dem Stadtbild nicht mehr weg zu denken.

Leer, das Tor Ostfrieslands


Durch ihren Seehafen ist die an Ems und Leda gelegene Stadt seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägt. Sie ist einer der größten deutschen Reederei-Standorte.

In der Altstadt, Rathausstraße und Mühlenstraße. Das Rathaus ist an der Straßenkreuzung Königstraße/Rathausstraße in der Leeraner Altstadt gegenüber der Alten Waage westlich des Hafens errichtet. Im Stil repräsentativer flandrinischer Rathäuser mit hohem Belfried wurde roter Backstein mit Gliederungselementen aus hellem Werkstein verwendet. Der winkelförmige Bau wird durch den Eckturm auf quadratischem Grundriss geprägt.

Die Alte Waage am Handelshafen von Leer entstand 1714 als letzter Bau im Stil des niederländischen klassizistischen Barock in Ostfriesland. Das Haus Samson ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der ostfriesischen Stadt Leer (Landkreis Leer, Niedersachsen). Das im Gesims genannte Baujahr 1643 bezieht sich auf die Fassade, die in jenem Jahr an das Haus angebaut wurde. Der Kern des Gebäudes wurde im Jahre 1570 gebaut. Benannt ist es nach Samson, der für ihre unbezwingbare Stärke bekannten Gestalt aus der Richterzeit des Alten Testaments. Warum es deren Namen trägt, ist unbekannt.

Die Mühlenstraße in Leer ist die langgestreckte Fußgängerzone und die Einkaufsstraße der Stadt. 19. ‎Juni ‎2019 - Fußgängerzone Mühlenstraße - plötzlich fegt ein Hagelsturm los. Inmitten eines malerischen Englischen Landschaftsgartens liegt das Schloss Evenburg in Leer. Das Kulturdenkmal besteht aus dem Dreiklang Schloss, Vorburg und Park. In der Gesamtheit stellt die Anlage ein einmaliges Kunstwerk im Nordwesten Deutschlands dar. Schlossherr ist der Landkreis Leer – aber erst seit 1975.

Die Evenburg hatte über Jahrhunderte der Familie der Grafen von Wedel gehört. Sie sieht heute anders aus als bei ihrer Entstehung. Erst seit 1861 zeigt die Evenburg von innen und außen ein neugotisches Gesicht und umgab sich mit einem englischen Landschaftsgarten – so wie es damals Mode war.

Der Landkreis sichert ab 1975 zunächst die Bausubstanz, ehe er ab 1998 das Bau-Juwel samt englischem Landschaftsgarten eindrucksvoll sanieren lässt. Heute zeigt sich der Park mit seinem alten Baumbestand wieder in einem sehr gepflegten Zustand. Bemerkenswerte Lindenalleen verbinden den Park mit der umgebenden Landschaft und Clumps strukturieren die angrenzende Feldflur.

Der Plytenberg ist ein künstlich aufgeworfener ovaler Erdhügel am Ortsrand von Leer in Ostfriesland nahe der Ems (etwa 9 m hoch mit ellipsenförmiger Grundfläche von 62 m × 56 m). Er diente vermutlich im 15. Jahrhundert als Aussichtshügel für die Festung Leerort. Frühere Vermutungen, beim Plytenberg handele es sich um das Grab eines Wikingerhäuptlings oder um ein Seezeichen, haben sich aufgrund von archäologischen Untersuchungen Anfang der 1990er Jahre als falsch erwiesen. Er beherbergte nach einem modernen, von Albrecht Janssen verfassten Volksmärchen die so genannten Erdmantjes. Die Erdmantjes (auch Eerdmantjes) sind Figuren der friesischen Mythologie. Danach lebten die Erdmantjes im Plytenberg in Leer und bewachten dort das Gold und das Grab des letzten Friesenkönigs Radbod.

Die älteste noch in Betrieb befindliche handgezogene Fähre Mitteleuropas ist die Pünte in Wiltshausen, welche die Jümme an der Mündung in die Leda überquert. Die Pünte wird bereits 1562 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Sie wurde zuletzt bis 1975 vom Landkreis betrieben und dann aus Kostengünden eingestellt. Bei der Bekanntgabe der Schließung 1974 formierte sich sofort eine Bewegung unter den Bürgern zum "Verein zur Förderung und Erhaltung der historischen Pünte als Denkmal auf dem Wasser e.V." (Pünten-Verein), der den Fährbetrieb 1988 wieder aufnahm. 2002 wurde die Pünte unter Denkmalschutz gestellt.

Wenn es Flut ist, das Wasser in der Jümme hineindrückt, hängen die Fährmänner das schwere stählerne Fährseil auf zwei Rollen auf der Fähre – an jener Seite, von wo die Flut kommt. Wenn es Ebbe ist, das Wasser aus der Jümme zur See gezogen wird, bringen sie das Seil auf die Rollen auf der anderen Seite der Fähre. Immer dahin, woher das Wasser kommt. Ebbe und Flut wechseln wie an der Nordsee grob alle 6 Stunden. Als es noch keine Motoren gab, nutzten die Schiffer diese Tiden. Das starke stählerne Fährseil ist von Ufer zu Ufer gezogen, so lose, dass es auf den Flussboden sinken kann, wenn die Fähre nicht in Betrieb ist. Hängt die Fähre bei der Überfahrt an, ziehen die Fährleute an diesem Seil die Fähre mit ihrer Fracht über den Strom.

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