Mittwoch, 4. Dezember 2019

Eine Tour durchs Bitscherland


Wir unternehmen eine Tour durchs Bitscherland (Pays de Bitche) in Lothringen, direkt hinter der deutsch-französischen Grenze.

Haspelschiedt

Die Gemeinde Haspelschiedt liegt im äußersten Nordosten Lothringens, nahe der Grenze zum deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Das Gemeindegebiet von Haspelschiedt ist Teil des Regionalen Naturparks Nordvogesen und des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen.


Die Kirche Saint-Nicolas ist von 1869.

Schorbach

Der Name Schor-Bach, was Sumpfschildkröten-Bach bedeuten soll, tauchte erstmals im Jahr 1210 auf. Der Ort gehörte lange zu Zweibrücken-Bitsch.

Sehr früh war Schorbach, ausgehend vom Kloster Hornbach, Sitz einer Kirchengemeinde und blieb bis zur Revolution Zentralkirche für die umliegenden Ortschaften.


Die auf einen 1143 geweihten Vorgängerbau zurückgehende Kirche Saint Rémi, die auf einem Felsen den unteren Ort überragt, war über viele Jahrhunderte die zentrale Pfarrkirche im Bitscher Land. Der Kirchengründer ist nicht bekannt, sie wird aber in der Heimatkunde oft auf Berthold von Eberstein zurückgeführt, dessen Sohn Eberhard III. um 1200 seine Patronatsrechte an die nahe gelegene Abtei Sturzelbronn abtrat. Eberhards Tochter Agnes heiratete 1239 Graf Henri II. von Zweibrücken-Bitsch.

Aus der Gründungszeit ist noch ein quadratischer Turm erhalten, das Kirchenschiff ist gotisch. Allerdings wurde im Jahr 1774 eine umfangreiche Restaurierung der baufälligen Anlage vorgenommen.

Besonders bekannt ist Schorbach für das noch aus romanischer Zeit stammende Beinhaus (Ossuarium) am Eingang zum ehemaligen Kirchhof.

Das Beinhaus der lothringischen Gemeinde Schorbach (Commune de Schorbach) aus dem 12. Jahrhundert diente vom Jahr 1136 bis zur Französischen Revolution 1789 der Aufnahme der Gebeine der Verstorbenen.

Da nach altem Volksglauben nur der die ewige Seligkeit erlangen konnte, der bis zum Jüngsten Tag in geweihter Erde ruhte (oder auf ihr), wurden die Gebeine der Toten wegen des Platzmangels auf den Gottesäckern exhumiert und in Beinhäusern auf dem Friedhof aufbewahrt.

Bitsch / Bitche

La Chapelle de la Nôtre Dame de l'Etang in Bitche, die ehemalige Synagoge und eine Fahrt durch die Stadt. Die Kapelle ist von 1515 und stand am 1820 trockengelegten Stadtweiher. Sie wird deswegen auch Weiherkapelle genannt. Die profanierte Synagoge ist in schlechtem Zustand.


"Flaveurs coquines" (Frivole Genüsse) nennt sich die Skulpturengruppe am Straßburger Tor - Ein von der Künstlerin Cléone gestalteter Garten - Eine Gruppe seltsamer Gestalten: Frivole Silhouetten aus rostrotem Metall - Sainte-Catherine in Bitche - Die Heilige Katharina von Alexandrien ist die Patronin der katholischen Pfarrei von Bitche.


Goetzenbruck bzw. Gœtzenbruck (deutsch Götzenbrück, lothr. Getzebrikk) ist eine französische Gemeinde im Département Moselle.


Goetzenbruck ist entstanden aus der Glasmacherei, die bis heute eine dominierende wirtschaftliche Rolle spielt. 1721 hatte Jean-Georges Poncet, Glasmacher aus Meisenthal, vom Lothringer Herzog Wald an der Götzenbrücke erhalten, um hier eine neue Betriebsstätte zu errichten. Herzog Leopold von Lothringen vermachte den Glasmachern das holzreiche Gebiet, um ihre expandierende, für das Herzogtum wichtige Industrie ausbauen zu können. Früh spezialisierte man sich auf die Fabrikation von Uhrenglas, allerdings waren im 19. Jahrhundert auch gläserne Statuetten der heiligen Jungfrau mit dem Kinde ein Verkaufsschlager. Seit 1925 stellte die Fertigung von Brillengläsern den Schwerpunkt dar. Schon damals wurden auch hochwertige Spezialgläser für industriellen und Laboratoriumsbedarf hergestellt. Letztere sind heute die wichtigsten Produkte, die am Standort Goetzenbruck der Sola Industries Optiques erzeugt werden.

Von Goetzenbruck nach Meisenthal


CIAV in Meisenthal im Bitscherland


Das CIA wird z.Z. umgebaut und renoviert. Und jetzt werden auch wieder die angeblich in Meisenthal erfundenen Weihnachtskugeln hergestellt.

Der bekannte Jugendstil-Künstler Émile Gallé hat in Meisenthal gearbeitet und hier Objekte aus Glas hergestellt. Heute gibt es in Meisenthal ein Museum sowie ein Internationales Zentrum für Glaskunst (Centre International d'Art Verrier, CIAV), das u. a. mit der Hochschule der Bildenden Künste Saar zusammenarbeitet. Das CIAV ist insbesondere für den dort hergestellten Christbaumschmuck aus Glas berühmt. Angeblich geht diese Erfindung auf die Gegend von Meisenthal zurück, als im 19. Jahrhundert eine Ernte schlecht ausfiel und die bis dahin zum Schmuck des Weihnachtsbaums verwendeten Früchte knapp waren. Das Museum befindet sich im Maison du Verre et du Cristal, wo man auch Glasbläser bei der Arbeit beobachten kann.

Les Douze Apôtres: Der Zwölfapostelstein (frz. Pierre des douze Apôtres; auch Breitenstein, lat. Petra lata) ist ein vorgeschichtlicher Menhir an der Verbindungsstraße zwischen Meisenthal, Mouterhouse (beide im Département Moselle) und Wingen-sur-Moder (Département Bas-Rhin) im Naturpark Nordvogesen (Parc Naturel Régional des Vosges du Nord). Seit dem Mittelalter bildet er eine Grenzmarke zwischen dem Elsass und Lothringen. Der aus einem einzigen Block Buntsandstein gehauene Monolith hat eine Höhe von etwa vier Metern.


Seine Vorgeschichte liegt im Dunkeln. Man vermutet, dass es sich um einen Kultstein aus keltischer („druidischer“) Zeit handelt. Einer üblichen Praxis entsprechend wurde dieser heidnische Kultstein in christlicher Zeit „getauft“, d. h. mit christlichen Merkmalen versehen. Der obere Teil wurde zu einer Kreuzigungsgruppe (der gekreuzigte Christus mit zwei Marien) gestaltet. Darunter wurde ein schlichtes Relief mit den zwölf Aposteln herausgearbeitet.



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