Samstag, 11. März 2023

Carolinensiel und Harlesiel

Carolinensiel: Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse - Der Rettungsschuppen aus dem Jahr 1910 hatte ursprünglich eine hölzerne Ablaufbahn, um das Boot zu Wasser zu lassen. Im Jahr 1911 wurde ein neues Ruder-Rettungsboot der 8,5 m-Klasse stationiert. Es trug den Namen seines Stifters E.A. OLDEMEYER. 1932 erhielt die Station das bis dahin in Neuharlingersiel stationierte Motor-Rettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN. 25 Rettungen von Menschenleben sind von dieser Station aus nachgewiesen.
Die Station war bis 1945 in Betrieb. 2005 wurde sie als Außenstelle des Sielhafenmuseums neu geöffnet.

Carolinensiel ist ein Stadtteil von Wittmund im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen. Namensgeberin des 1730 gegründeten Sielortes und Fischerdorfes war die Gemahlin Sophie Caroline des Ortsgründers Georg Albrecht von Ostfriesland.

Carolinensiel ist der nördlichste Ortsteil von Wittmund. Er befindet sich zwischen Neuharlingersiel im Westen und dem östlichen Ende der Ostfriesischen Halbinsel bei Schillig. Die Entfernung nach Wittmund im Süden beträgt 13 Kilometer, wo auch die Harle ihren Ursprung hat. Carolinensiel liegt am Unterlauf der Harle, rund zwei Kilometer südlich der heutigen Mündung in die Nordsee bei Harlesiel.

Zwischen beiden Ortsteilen bildete das Sieltor der Friedrichsschleuse lange Zeit den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel. Carolinensiel befindet sich westlich der „Goldenen Linie“. Diese entstand im 17. Jahrhundert als Grenze zwischen dem Fürstentum Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg. Heute ist sie Grenzlinie zwischen den Landkreisen Wittmund und Friesland. Dadurch gehören der ehemalige Bahnhof Carolinensiel, der Ostteil des Außenhafens Harlesiel (Fähranleger nach Wangerooge) und der Flugplatz Harle zur Gemarkung Middoge der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland.

Im Jahr 1729 wurde die Eindeichung des Carolinengroden abgeschlossen. Wo die Harle auf den Deich traf, wurde ein Sielhafen angelegt, der heutige Museumshafen. Durch das Siel unter der Brücke konnte das Binnenwasser bei Ebbe ins Meer abfließen.

Carolinensiel entwickelte sich auch wegen seiner geschützten Lage zum wichtigsten Hafen im nördlichen Ostfriesland. Durch den Bau des neuen Deichs und der Friedrichsschleuse im Jahr 1765 war er als einziger ostfriesischer Sielhafen dem Meer nicht mehr direkt ausgesetzt und vor Sturmfluten geschützt. Der Bau eines offenen Siels und einer Klappbrücke an der Friedrichsschleuse ermöglichte es den Segelschiffen, den alten Hafen problemlos zu erreichen. Von Carolinensiel aus stachen kleine Frachtensegler in See. Mit ihrem geringen Tiefgang waren sie an das Wattenmeer angepasst. Die Schiffe hatten 3 bis 6 Mann Besatzung und befuhren die Nord- und Ostsee sowie das Mittelmeer. Einige von ihnen überquerten sogar den Atlantik. Die Schiffer exportierten die Agrarprodukte der Marsch: Getreide, Gemüse, Kartoffeln und Milchprodukte. Importiert wurden Holz, Steine, Kohle und Kolonialwaren aus Skandinavien und Großbritannien mit seinen Kolonien.


Das Deutsche Sielhafenmuseum liegt mit seinen vier historischen Ausstellungshäusern (Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei und dem alten Seenotrettungsschuppen) rund um den Museumshafen in Carolinensiel. Das „Groot Hus“ ist der im Jahr 1840 fertiggestellte Kornspeicher am Alten Hafen. Er zeigt auf seinen Speicherböden eine Ausstellung über Land und See, die Geschichte der Siele und Häfen, des Deichbaus sowie der Fischerei und der Segelschifffahrt. Vom Leben an Land erzählt das „Kapitänshaus“, in dem die gute Stube einer Kapitänsfamilie gezeigt wird. Zur Ausstellung gehören auch die Hafenapotheke, ein ehemaliger Kaufmannsladen und eine Seemannskneipe. Im „Marie-Ulfers-Zimmer“ können Trauungen vorgenommen werden. Die „Alte Pastorei“ beherbergt eine Dauerausstellung über das maritime Handwerk zu den Handwerksberufen Schiffszimmerer, Schmied, Seiler und Segelmacher. Daneben gibt es eine Sammlung originalgetreuer Modelle historischer Segelschiffe und die Gemäldegalerie „Mensch und Meer“. Die vier Gebäude des Museums stehen unter Denkmalschutz.

Der Museumshafen Carolinensiel ist der alte Sielhafen von Carolinensiel, der heute als Liegeplatz für alte Plattbodenschiffe genutzt wird.

Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse - Der Rettungsschuppen aus dem Jahr 1910 hatte ursprünglich eine hölzerne Ablaufbahn, um das Boot zu Wasser zu lassen. Im Jahr 1911 wurde ein neues Ruder-Rettungsboot der 8,5 m-Klasse stationiert. Es trug den Namen seines Stifters E.A. OLDEMEYER. 1932 erhielt die Station das bis dahin in Neuharlingersiel stationierte Motor-Rettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN. 25 Rettungen von Menschenleben sind von dieser Station aus nachgewiesen. Die Station war bis 1945 in Betrieb. 2005 wurde sie als Außenstelle des Sielhafenmuseums neu geöffnet.

An der Harle und Harlesiel - Harlesiel ist seit 1972 ein Ortsteil der ostfriesischen Stadt Wittmund in Niedersachsen und der Fährhafen zur Insel Wangerooge. Zusammen mit dem alten Sielhafen Carolinensiel bilden die beiden Ortsteile das Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel.

Harlesiel liegt im Norden von Carolinensiel, einem Stadtteil der ostfriesischen Stadt Wittmund in Niedersachsen. Harlesiel ist ein Badeort mit rund 800 Einwohnern.

Harlesiel liegt direkt an der Nordsee und gehört zur Stadt Wittmund. Der Ort liegt einen Kilometer nördlich von Carolinensiel und rund zehn Kilometer östlich von Neuharlingersiel. Durch den Ort fließt die Harle. Im Fährhafen (Fähre zur ostfriesischen Insel Wangerooge) endet die Bundesstraße 461.


Harlesiel liegt rund zwei Kilometer nördlich von Carolinensiel an der heutigen Mündung der Harle in die Nordsee, sowie zwischen Neuharlingersiel im Westen und dem östlichen Ende der Ostfriesischen Halbinsel bei Schillig. Die Entfernung nach Wittmund im Süden beträgt 15 Kilometer, wo auch die Harle ihren Ursprung hat. Zwischen beiden Ortsteilen bildete das Sieltor der Friedrichsschleuse lange Zeit den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel.

Der Ort ist im Rahmen der Einpolderung der Harlebucht entstanden, die man 1550 begonnen hatte trocken zu legen. 1730, nach Eindeichung des Polders Carolinengroden, wurde an der Brücke über die Harle Carolinensiel gegründet. Der dort angelegte Sielhafen erhielt 1765 einen Kilometer weiter nördlich zum Schutz vor Hochwasser die Friedrichsschleuse mit Klappbrücke. Der letzte große Polder in der Bucht war der Elisabethgroden, mit dem die Landgewinnung 1895 einen vorläufigen Abschluss fand. Auf ihm wurde seeseitig ein Fähranleger gebaut, wo Schiffe für Urlauber nach Wangerooge ablegten, die vorher von der Friedrichsschleuse abfahren mussten.

Der gesamte Außenhafen liegt im Vordeichbereich des Elisabethaußengroden, einem Naturschutzgebiet, das seit 1. Januar 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Sturmfluten können dieses Gebiet überschwemmen.

Beherrschendes Bauwerk in Harlesiel ist das Mündungsschöpfwerk am Deich zum Wattenmeer. Es dient der schadlosen Abfuhr des überschüssigen Oberflächenwassers aus dem Einzugsgebiet der Harle, das sich bis oberhalb von Wittmund hinzieht. Zuständige Betreiberin ist die Sielacht Wittmund, eine Körperschaft ÖR und einer von 114 Wasserverbänden in Niedersachsen. Die Harle entwässert auf 23 km Länge das 22.070 ha große Einzugsgebiet durch das Siel bzw. über das Schöpfwerk in das Harlesieler Watt und die Nordsee. Das Schöpfwerk ist erforderlich, um auch in Zeiten von Sturmflut oder bei lang anhaltenden Regenfällen eine ausreichende Wasserabfuhr zu ermöglichen und dadurch Überschwemmungen im Einzugsgebiet zu vermeiden.

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