Don Juan de Austria (Ritter Johann von Österreich; * 24. Februar 1547 in Regensburg; † 1. Oktober 1578 in Bouge, Teil des heutigen Namur) war Befehlshaber der spanischen Flotte und Statthalter der habsburgischen Niederlande. Er war der außereheliche Sohn Kaiser Karls V. und der bürgerlichen Regensburger Gürtlerstochter Barbara Blomberg.
Juan de Austria führte die Flotte der Heiligen Liga (Schiffe aus Spanien, Venedig, Savoyen, Genua, Malta, Toskana und päpstliche Schiffe) am 7. Oktober 1571 siegreich in der Seeschlacht von Lepanto gegen die Osmanen, nachdem es in den Wochen vorher ein dauerndes Belauern der feindlichen Flotten gegeben hatte. Diese Seeschlacht ist die letzte Seeschlacht, die mit Galeeren ausgetragen worden ist. Nach seinem Sieg kehrte er im Triumph nach Messina zurück und ging anschließend nach Neapel. Seinen Anteil an der Kriegsbeute überließ er den Verwundeten, zu denen auch der große spanische Dichter Miguel de Cervantes gehörte, der in dieser Schlacht seine linke Hand verlor. Nach seinem Sieg bei Lepanto gedachten ihn die Päpste Pius V. und Gregor XIII. mit einem Königreich zu belohnen.
Die Schlacht hatte insofern große Bedeutung, als mit diesem Sieg der Mythos der unbesiegbaren Osmanen gebrochen war. Zum ersten Jahrestag der muslimischen Niederlage am 7. Oktober 1571 wurde 1572 das Rosenkranzfest eingeführt, um die Fürsprache der Jungfrau Maria während der Schlacht zu unterstreichen. Der Tag des Sieges bleibt bis heute der katholische Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Sieg, später in Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz umbenannt.
Die Regensburger haben ihrem berühmten Sohn 1978 ein imposantes Denkmal am Zieroldsplatz gleich neben dem Alten Rathaus errichtet.
Im Haus zum Goldenen Kreuz wurde der Seeheld gezeugt.
Stadtansichten von Regensburg:
Das Goliathhaus in der Goliathstraße 4 in der Altstadt von Regensburg ist eine zinnengekrönte ehemalige Patrizierburg. Kaum einem Regensburgbesucher entgeht das monumentale Gemälde an der Fassade des Goliathhauses.
Der Hausname stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert und bezeichnete den Vorgängerbau, der als Herberge der sogenannten Goliarden diente. Diese Herberge wird man schon damals Golias oder Goliathhaus genannt haben, ein Name, der dann auf den um 1260 erfolgten Bau als Goliathhaus übernommen wurde.
Das monumentale Wandgemälde, entstanden 1573 durch Melchior Bocksberger, das die Szene „David gegen Goliath“ darstellt, gilt damit nicht als Namensgeber des Gebäudes. Goliath symbolisiert darin den hochmütigen Kaufmann, der gegen den redlichen Kaufmann (= David) verliert.
Bei genauerer Betrachtung der Bibelszene fällt dem aufmerksamen Besucher am unteren rechten Bildrand ein Frosch auf. Dieser Frosch ist ein Graffiti von Hans Kranzberg, der das Gemälde um 1845 restaurierte. Der humorvolle Restaurator karikierte damit den pensionierten Beamten Anton von Quentel, der täglich hoch zu Ross im grünen Frack vorbeiritt und den Künstler zu dieser Ergänzung inspirierte. Leider waren darauffolgende Restauratoren nicht mehr ganz so humorvoll, denn sie erlösten den Frosch von seinem Schnurrbart und den Sporen, die er bis dahin getragen hatte.
Das frühgotische Gebäude mit gotischen Fensterarkaden war seit 1290 Stammsitz der Patrizierfamilie Thundorfer.
Im Turm ist seit 1990 das ehemals von Peter Nüesch gegründete Turmtheater untergebracht, welches 2009 vom Künstlerpaar Martin Hofer und Susanne Senke übernommen wurde.
Schloß Sankt Emmeram der Fürsten von Thurn und Taxis
Das Schloß kann nur bei geführten Rundgängen besichtigt werden (es ist Wohnsitz des fürstlichen Hauses). Infos hier: https://www.thurnundtaxis.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen