Mittwoch, 9. Mai 2018

München - Die Weltstadt mit Herz - Zum 100. Jahrestag des Freistaates Bayern


Der Freistaat Bayern wird 2018 hundert Jahre alt. Nach der Katastrophe des Ersten Weltkrieges wurde in Bayern 1918 in der zunächst friedlichen Revolution König Ludwig III. abgesetzt. Nach der Ermordung Kurt Eisners 1919 rückte Bayern mit der Räterepublik zuerst weit nach links, mit der "Ordnungszelle" dann weit nach rechts. Mit der Verfassung von 1919 glückte die Etablierung der parlamentarischen Demokratie im Rahmen der Weimarer Republik. Mitte März 1933 wurde Bayern als letztes der Länder in Deutschland durch das NS-Regime gleichgeschaltet. Nach dem zweiten Weltkrieg und der Befreiung gelang es wesentlich auf bayerische Initiative hin, die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland föderal auszugestalten. Als Teil der US-amerikanischen Besatzungszone erhielt der Freistaat beste Voraussetzungen für den Neustart. Seit den 1950er Jahren erlebte Bayern einen wirtschaftlichen Aufschwung mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Heute zählt der Freistaat zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas und der Welt, nicht zuletzt befördert durch die Wiedervereinigung und den Europäischen Einigungsprozess, in den der Freistaat die politische Idee eines "Europas der Regionen" einbrachte.


München, Rathaus und Liebfrauendom



Der Münchner Ostfriedhof ist einer der grpßen und alten Friedhöfe der bayerischen Landeshauptstadt. Er ist hervorgegangen aus dem alten Friedhof der Gemeinde Giesing. Nach deren Eingemeindung durch München wurde der Friedhof im frühen 19. Jahrhundert erweitert und umgestaltet. Bemerkenswert an diesem städtischen Friedhof ist die klassizistische Aussegnungshalle am Eingang des Friedhofes.

Der Ostfriedhof ist zugleich ein ausgewiesenes Stadtbiotop der Landeshauptstadt.

Hier haben auch eine Vielzahl prominenter Persönlichkeit ihre letzte Ruhestätte gefunden. Stellvertretend seien genannt: Rex Gildo, Klaus Löwitsch, Barbara Valentin oder die bekannte Volksschauspielerin Erni Singerl. Auch Hjalmar Schacht, ehemaliger Reichsbankpräsident ist hier beigesetzt, ebenso wie in der prunkvollen Familientumba gleich am Eingang der exzentrische Modezar Rudolf Moshammer und seine Mutter.


Schloß Schleißheim in Oberschleißheim bei München

Die Schlossanlage Schleißheim liegt in der Gemeinde Oberschleißheim im Landkreis München. Es handelt sich um einen Komplex von drei einzelnen Schlossbauten des 17. und 18. Jahrhunderts, die durch eine großzügige Gartenanlage axial miteinander verbunden sind. Das Areal umfasst das westlich gelegene Alte Schloss Schleißheim, das benachbarte Neue Schloss Schleißheim und das am Ostende des Parks gelegene Schloss Lustheim. Das Gebäudeensemble wurde von den bayerischen Kurfürsten als Sommerresidenz errichtet, die Anlage blieb jedoch unvollendet.


Schleißheim gehört neben Schloss Nymphenburg zu den größten Residenzen im Münchner Raum und wird zu den bedeutendsten Barockanlagen Deutschlands gezählt. Die Schlossanlage ist Teil der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Alle drei Schlösser und der Park können besichtigt werden. Neben den historischen Raumfolgen werden im Alten Schloss wechselnde Ausstellungen gezeigt, das Schloss Lustheim beherbergt die Meißener Porzellan-Sammlung Stiftung Ernst Schneider. Das Neue Schloss dient als Barockgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Das Neue Schloss Schleißheim wurde im Auftrag des Kurfürsten Max Emanuel (reg. 1679-1726) erbaut. Der bayerische Herzog konnte sich an der Wende zum 18. Jahrhundert Hoffnungen auf die Kaiserwürde machen und versuchte, seinen Status mit einem Residenzbau nach französischen Vorbild zu unterstreichen. Das monumentale Neue Schloss wurde ab 1701 nach Plänen von Enrico Zuccalli errichtet, die Bauarbeiten kamen infolge des Spanischen Erbfolgekrieges jedoch 1704 zum erliegen, die politischen Ziele des Kurfürsten scheiterten und er ging ins Exil. Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten erfolgte nach der Rückkehr Max Emanuels 1715. Erst ab 1719 wurden die Fassade und die inneren Raumdekorationen nach Plänen von Joseph Effner ausgeführt. Von der ursprünglichen Absicht, eine vierflügelige barocke Residenz unter Einbeziehung des Alten Schlosses zu errichten, musste aufgrund der prekären Finanzlage des Bauherrn Abstand genommen werden und so wurde bis zum Tode des Kurfürsten 1726 – nach mehrfacher Reduzierung der Pläne – nur der Hauptbau fertig gestellt.

Ursprünglich als Sommerschloss (nur wenige Räume verfügen über einen Kamin) und neue Residenz geplant, wurde das Schloss aufgrund des wechselhaften Schicksals Max Emanuels nur selten bewohnt; seine Nachfolger bevorzugten das näher an München gelegene Schloss Nymphenburg. Der Sohn und Nachfolger Max Emanuels, Karl Albrecht (reg. 1726-45), ließ nur noch einige fehlende Marmorkamine, Wandbespannungen und Täfelungen sowie Bodenbeläge ergänzen, der Enkel Maximilian III. Joseph (reg. 1745-77) ließ den Gardesaal zum neuen Speisesaal ausbauen und gab unter anderem bei Ignaz Günther die reich geschnitzten Portale in Auftrag.

Das Neue Schloss in Schleißheim mit seiner von Kurfürst Max Emanuel begründeten Gemäldesammlung wurde schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Öffentlichkeit als „Galerieschloss“ zugänglich gemacht. Durch Leo von Klenze wurden 1819 einige Änderungen an der Fassade vorgenommen, die dem barocken Bau ein klassizistischeres Äußeres verleihen sollten; unter anderem ließ dieser die kleinen Giebel über dem Corps de Logis und die Zwerchhäuser der Dachfenster entfernen. Seine klassizistischen Umgestaltungen an den Fassaden wurden beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg nicht übernommen, die Wiederherstellung orientierte sich an den Originalplänen Effners.

Zwischen 1875 und 1879 war Prinz Otto in Schleißheim unter Überwachung gestellt. Das Neue Schloss Schleißheim ist heute für Besucher geöffnet und kann besichtigt werden.

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