Foto © Franz Roth
Die Pfarrkirche Sankt Martin in Medelsheim
Sakrale Kostbarkeiten in Medelsheim from Franz Roth on Vimeo.
Die Kirche St. Martin ist weithin sichtbar und bildet den Ortsmittelpunkt von Medelsheim. Die katholische Pfarrkirche St. Martin aus dem 18. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche wieder aufgebaut und der Turm mit seiner geschweiften Haube um 2,50 Meter erhöht. Der heute als Sakristei dienende Chor der gotischen Vorgängerkirche ist der älteste Teil des Gotteshauses. Im Chor sind Reste von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. In der Kirche steht ein steinernes Altarretabel, das um 1430 geschaffen wurde. Die Ausdruckskraft des Retabels wird in erster Linie dem guten Erhaltungszustand der Farbfassung von bemerkenswerter Qualität zugeschrieben. Durch Medelsheim verläuft die südliche Route des Jakobsweges von Hornbach nach Metz.
Den schwärzesten Tag ihrer langen Geschichte erlebte die Kirche am 13. September 1939. Medelsheim und die übrigen Dörfer der Parr lagen damals in der "Roten Zone", dem Gebiet zwischen der deutsch-französischen Grenze und dem Westwall, das bei Kriegsbeginn geräumt werden musste. Und von Wattweiler bei Zweibrücken wurde - aus angeblich militärischen Gründen (um den französischen Truppen die Möglichkeit zu nehmen, vom Kirchturm aus Beobachtungen anzustellen) - Sankt Martin durch deutsche Artillerie in Brand geschossen und völlig zerstört.
Die Klosterkapelle von Gräfinthal
Das Kloster Gräfinthal ist ein Olivetanerkonvent, welcher aus einem ehemaligen Wilhelmitenkloster entstanden ist. Das Kloster Gräfinthal ist bereits seit dem 13. Jahrhundert eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Es gehört zum Bistum Speyer und liegt in der Gemeinde Mandelbachtal inmitten des Biosphärenreservates Bliesgau im südöstlichen Saarland. Gräfinthal entstand Mitte des 13. Jahrhunderts, als den Überlieferungen zu Folge Gräfin Elisabeth von Blieskastel hier ein Kloster stiftete.
Die Blieskasteler Gräfin Elisabeth gründete der Überlieferung nach im Jahre 1243 das Wilhelmitenkloster bei Bliesmengen. Das Kloster Gräfinthal wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Gräfinthal war das letzte Wilhelmitenkloster auf deutschem Boden.
Über viele Jahrhunderte hin besteht Gräfinthal im Wechsel von Blüte und Niedergang. Noch im 18. Jahrhundert ist das Kloster ein bedeutender Wallfahrtsort auf dem Territorium des Herzogs von Lothringen. Nach den Verwüstungen des dreißigjährigen Krieges begann mit der barocken Bauperiode eine Blütezeit für Gräfinthal. Bevölkerung und Adel gewährten Unterstützung. Vor allem der polnische Exil-König Stanislas Leszczynski im nahen Zweibrücker Exil erwies sich als Wohltäter. Er übereignete dem Konvent den goldenen Reichsapfel des Königreiches Polen, als Weihegabe an die Gottesmutter Maria, die in Gräfinthal verehrt wird. Seine jüngste Tochter wird Königin von Frankreich, Anna dagegen, die ältere, stirbt mit 18 Jahren und wird 1717 in der kaum vollendeten Prioratskirche bestattet.
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