Samstag, 7. September 2019

Kirchen im Bliesgau

Sankt Mauritius in Rubenheim

Die Schloßkirche in Blieskastel


Mit der Verlegung der Residenz des Reichsgrafen Franz Carl von der Leyen von Koblenz nach Blieskastel begann hier eine lebhafte Bautätigkeit. Die Grundsteinlegung der vom Grafen gewünschten Franziskaner-Klosterkirche fand 1776 statt. Das architektonische Vorbild dieses Bauwerks stammte offensichtlich aus dem italienischen Hochbarock. Merkmale hierfür sind die reiche Gestaltung des Inneren, die stuckierten Wände und der vergoldete Hochaltar. Die Statue des heiligen Sebastian fand im Giebel der heutigen Schloßkirche eine neue Verwendung. Noch heute befinden sich in der Krypta die Sarkophage von Franz Carl und Marianne von der Leyen.

Die Heilig Kreuz Kapelle des Wallfahrtsklosters Blieskastel


Die Heilig-Kreuz-Kapelle steht auf dem Han, einer Anhöhe über Blieskastel. 1682/83 entstand durch "Meister Thomas Gampfer" (Camper) der heute noch stehende flachgedeckte Saalbau mit dreiseitigem Schluss. Bauherren waren die in Koblenz regierenden Freiherren Carl Caspar und Damian Adolph von der Leyen, deren Wappen noch das Portal ziert. "Zur vermehrten Einpflanzung christlich katholischer Andacht der Untertanen" wurden auf dem Vorplatz eine Kreuzigungsgruppe mit den Schächern und die "sieben Fußfälle" aus dem Kreuzweg Christi, sowie der Stationen der Sieben Schmerzen Mariens und ein Heiliges Grab errichtet. Ein Säulengang bildete den Abschluss der Gesamtanlage. Der besondere Anziehungspunkt war eine Kreuzreliquie innerhalb der Kapelle. Der Schmuck im Kapelleninnern, besonders der sehr farbige Deckenstuck bezog sich ganz auf die Kreuzwallfahrt. Die Gottesdienste besorgten eigene Kapläne, ab 1775 die Franziskaner. Die Wallfahrt fand durch die Französische Revolution ihr Ende. Die Kapelle wurde geplündert, die Inneneinrichtung vernichtet und der Raum als Pulvermagazin verwendet. An den Portalsäulen sind noch Inschriften von französischen Soldaten aus diesen Jahren zu erkennen. Auch die Kreuzigungsgruppe wurde beschädigt. Ab 1804 hielten die Franziskaner wieder Stationsandacht; der hiesige Apotheker Mehler ließ vom Bildhauer Matthias Weysser die Kreuzigungsgruppe nach altem Vorbild wieder herstellen. Die beiden Schächerkreuze von 1685, denen 1688 durch Soldaten Arme und Beine verstümmelt wurden, waren noch erhalten und wurden gleichfalls restauriert. Die Kreuzwegstationen in einer halboffenen Säulenhalle stammen aus dem Jahre 1857. Sie ersetzen die zerstörten "Sieben Fußfälle". 1829 kam das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen" in die Kreuzkapelle.

Sankt Barbara in Herbitzheim


Auf einer Anhöhe erhebt sich die katholische Kirche St. Barbara, die 1975 geweiht werden konnte. Im Grundriß hat die Kirche ein großes rundes Hauptschiff mit abgerundetem, vorgelagertem Altarraum und ein ovales Seitenschiff, welchem in gleicher Form die Sakristei gegenüber steht. Das geschwungene in zwei Säulen aufsteigende Dach erreicht eine Höhe von 24 Metern. Der Betongussbau erscheint dem Betrachter überraschend leicht und schwungvoll. Die Kirche und das gleichzeitig errichtete Jugendheim sind in eine großzügige Außenanlage eingebettet, wodurch der erforderliche Rahmen für den außergewöhnlichen Gesamteindruck gegeben ist. Zum Kircheninventar zählt eine aus der Schweiz stammende Madonnenstatue des 16. Jahrhunderts. Die Barbarastatue wurde 1976 von Holzbildhauermeister Richard Rottmann gefertigt. Die farbigen Betonglasfenster mit ihren biblischen Motiven und die harmonisch in den Raum eingefügten Betonreliefs von Emil Wachter aus Karlsruhe komplettieren den Innenraum dieses modernen Kirchenbauwerkes. Sie ist Filialkirche von St. Mauritius in Rubenheim. Möglich wurde der Bau der Kirche nachdem ein 1927 gegründeter Kirchenbauverein, mit der Zielsetzung, ein eigenes Gotteshaus in Herbitzheim zu erbauen, zu Beginn der 1970er Jahre durch Spenden ein Eigenkapital von nahezu 300.000 DM zur Verfügung hatte.

Sankt Mauritius in Rubenheim


Die Kirche St. Mauritius ist eine katholische Pfarrkirche in Rubenheim, einem Ortsteil der Gemeinde Gersheim. Kirchenpatron ist der heilige Mauritius. Erbaut wurde das ursprüngliche Kirchengebäude um das Jahr 1000 in der kunstgeschichtlichen Epoche der Romanik. Im 13. Jahrhundert erhielt das Gotteshaus einen Turm mit Satteldach und diente als Wehrkirche. 1768 wurde der Turm erhöht, wobei das alte Satteldach beibehalten wurde. In den Jahren 1778–79 erfolgte eine Erweiterung des Kirchenschiffes durch den Anbau eines barocken Saales. 1895 kam es zu einer erneuten Erweiterung, bei der nach Plänen des Architekten Wilhelm Schulte sen. ein Chor im neuromanischen Stil angebaut wurde. 1927–28 wurde westlich ein Seitenschiff angefügt. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erfolgte 1948–60 der Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Albert Boßlet (Würzburg). 1985 und 2006 wurde die Kirche restauriert.

Ev. Kirche in Brenschelbach


Die Protestantische Kirche Brenschelbach ist die Kirche der protestantischen Kirchengemeinde im saarländischen Brenschelbach im Kirchenbezirk (Dekanat) Zweibrücken der Evangelischen Kirche der Pfalz. Zuständig für die Kirchengemeinde Brenschelbach ist das Pfarramt Hornbach. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt. Ältester Teil der Kirche ist der aus dem 13./14. Jahrhundert stammende Kirchturm, der 1592 einer Restaurierung unterzogen wurde. Das eigentliche Kirchengebäude wurde 1784 als spätbarocker Saalbau nach Plänen des Architekten Friedrich Gerhard Wahl, dem letzten Baudirektor des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken, errichtet. Bei dem Kirchengebäude handelt es sich um eine schlichte Halle mit angefügtem Chorraum. Der Kirchturm zählt zur Gruppe der sogenannten "Hornbacher Türme". Das ursprüngliche Satteldach wurde 1904 in ein Dach mit Helmspitze umgewandelt. Im Erdgeschoss des Turmes, der aus Quadermauerwerk besteht, ist noch ein Kreuzrippengewölbe zu sehen. Die Turmtür hatte ehedem einen Spitzbogen, der aber 1722 zu einem Stichbogen verändert wurde. Bemerkenswert im Inneren der Kirche sind die sechs Fenster des Architekten und Glasmalers György Lehoczky (Saarbrücken) im Chorraum, die 1956 geschaffen wurden.

Sankt Stephanus in Böckweiler


Eine "Dreikonchenkirche" aus dem 11. Jh., die wiederum auf den Fundamenten einer karolingischen Basilika aus dem 9. Jh. entstand. Bei einer Dreikonchenkirche (Trikonchos) sind die drei meist gleichdimensionierten Apsiden des Chores kreuz- oder kleeblattförmig angeordnet. Böckweiler wurde 1149 als "Bickwilre" erstmals erwähnt. Aus dieser Zeit hat sich die Dreikonchenkirche in der Ortsmitte erhalten. Der Mittelpunkt wird geprägt von dem weithin bekannten kulturhistorischen Kleinod, der tausendjährigen romanischen Stephanuskirche. Sie steht inmitten einer gepflegten Anlage mit dem uralten Lindenbrunnen und einem Dorfweiher. Die Ausstattung des Böckweiler Chorturms mit drei Apsiden gilt als einmalig. Das damalige Priorat des nahe gelegenen Hornbacher Klosters geht auf eine frühromanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert zurück, die wiederum auf Fundamenten einer karolingischen Basilika aus dem 9. Jahrhundert entstand. Deren Grundriss markieren im Rasen eingelassene Steine. Im Bereich der Kirche wurden zudem Reste einer römischen Villa gefunden, die vermutlich auch die Funktion einer Poststation hatte - unweit verläuft eine ehemalige "Fernstraße", auf der seit altersher das Salz aus Dieuze (Lothringen) nach Norden transportiert wurde. Der Kirchenbau war im Zweiten Weltkrieg von schweren Zerstörungen betroffen. Die Kirche liegt am Jakobsweg von Hornbach nach Metz.

Sankt Martin in Medelsheim


Die Kirche St. Martin ist weithin sichtbar und bildet den Ortsmittelpunkt von Medelsheim. Die katholische Pfarrkirche St. Martin aus dem 18. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört. Nach dem Krieg wurde die Kirche wieder aufgebaut und der Turm mit seiner geschweiften Haube um 2,50 Meter erhöht. Der heute als Sakristei dienende Chor der gotischen Vorgängerkirche ist der älteste Teil des Gotteshauses. Im Chor sind Reste von Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. In der Kirche steht ein steinernes Altarretabel, das um 1430 geschaffen wurde. Die Ausdruckskraft des Retabels wird in erster Linie dem guten Erhaltungszustand der Farbfassung von bemerkenswerter Qualität zugeschrieben. Durch Medelsheim verläuft die südliche Route des Jakobsweges von Hornbach nach Metz.

Die Kreuzkapelle auf dem Husarenberg bei Medelsheim


Die Kreuzkapelle zur Schmerzhaften Mutter auf dem Husarenberg war früher eine Wallfahrtskapelle. Sie stammt von 1767 und birgt eine Pietà von 1554. Entlang des Weges zur Kreuzkapelle auf der Höhe des "Husarenberges" stehen die 14 Kreuzwegstationen, die nach alter Tradition an das Leiden Christi - von seiner Verurteilung bis zu seiner Grablegung - erinnern.


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