Dienstag, 21. Januar 2020

Im Tal des Hornbachs diesseits und jenseits der Grenze


Der Hornbach (fr: La Horn) ist ein Zufluss des Schwarzbachs. Der Hornbach entspringt in Frankreich, in der Nähe der Stadt Bitche und fließt nach Rheinland-Pfalz (Deutschland). Der Hornbach entspringt auf einer Höhe von 315 m etwa 400 m südlich des Entenbaechel Teichs und südlich von Bitche. Er durchfließt zunächst den Étang d’Hasselfurth (deutsch Hasselfurther Weiher) und fließt nach Norden über Hanviller und Bousseviller nach Waldhouse. Hier mündet die fast gleich starke Trualbe von rechts ein. Auf den nächsten etwa 12 km führt das Gewässer nun beide Namen nebeneinander. Zwischen dem lothringischen Rolbing und dem pfälzischen Riedelberg bildet der Hornbach die Staatsgrenze.

Danach tritt er in den Landkreis Südwestpfalz ein und wendet sich bei der Kirschbacher Mühle, wo die Felsalb von rechts einmündet, nach Westen. Auf der weiteren Strecke über Dietrichingen und Mauschbach zur Stadt Hornbach tritt das Gewässer im Frühjahr oft weitflächig über die Ufer.


Tipp: Frische Eier, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, möglich macht das der "Regiomat" beim Bauern Fess in Althornbach in der Südwestpfalz.

Acht Wasserbüffel - sechs Kühe und zwei Bullen - waren es 2010 gewesen beim offiziellen Startschuss der Beweidung der Talaue zwischen Hornbach und Mauschbach. Mittlerweile sind es einige mehr. Der Landkreis Südwestpfalz hatte das mit 96.000 Euro vom Land geförderte Projekt gestartet, um drei Ziele zu erreichen. Zum einen als Biotopschutz, zum zweiten, um eine Verbuschung der Kulturlandschaft zu verhindern und zu erhalten. Und zum Dritten hat das Projekt auch einen touristischen Aspekt. Den jetzt elf Tieren stehen rund 17 Hektar zwischen der Landstraße 478 und dem St. Johanner Weg auf beiden Seiten der Trualb (die mündet zwar bei Waldhouse von rechts in den Hornbach, der Hornbach führt aber bis zu der gleichnamigen Stadt den Namen „Trualbe“ als Zweitname nebenher) zur Verfügung. Sie sind eine Attraktion im Hornbachtal.

Kloster Hornbach

Kloster Hornbach in der Südwestpfalz, eine Gründung des Heiligen Pirminius, Namensgeber der nahen Stadt Pirmasens.


Bitche - Bitsch


Impressionen der Stadt in Lothringen (Bitscherland), Département Moselle (57). Die Kleinstadt und Garnisonsstadt im Grenzland zur Südwestpfalz ist unser erklärter Lieblingsort in Frankreich und das hat seine Gründe: Keine Banlieue, keine "Zone sensible", kein "Quartier chaud". Man kann sein Auto parken, ohne befürchten zu müssen, es abgefackelt zu bekommen. Die Klientel, die das macht, gibt es in Bitsch nicht. Ob die Militärpräsenz mit dafür sorgt, dass Bitche eine so friedliche Stadt ist? Mag sein.

Apropos Militär: Im Ersten Weltkrieg absolvierte mein Großvater mütterlicherseits aus dem Hunsrück in Bitsch (damals Reichslande Elsaß-Lothringen) seine Ausbildung zum Unteroffizier. Er hat auch im hohen Alter Bitsch immer wieder besucht.

La Moulin d'Eschviller

Die Mühle von Eschweiler ist eine noch voll funktionsfähige Wassermühle im Tal der Schwalb, eines Nebenflusses des Hornbachs. Sie beherbergt neben einem Museum eine ausgezeichnete Gastronomie.


Der Bach ohne Grenzen zwischen Eppenbrunn und Walschbronn, ein weiterer Zufluß des Hornbachs


Am Stüdenbachweiher beginnt der "Bach ohne Grenzen". Entlang des Eppenbrunner Bachs und der Trualb geht es 12 Kilometer von Eppenbrunn über die Grenze nach Walschbronn ins Nachbarland Frankreich. Natur erleb- und begreifbar zu machen, ermöglichen 35 Einzelstationen des Gewässerlehrpfads. Lehrtafeln oder Aktionen zum Mitmachen vermitteln Wissenswertes über vorhandene Biotope, eine Fischtreppe oder die verschiedenen Lebewesen in Weiher, Bach und Tümpel. Damit sensibilisiert der "Bach ohne Grenzen" nicht nur für die Belange von Natur- und Umweltschutz, sondern wirbt mit seiner Zweisprachigkeit auch für Völkerverständigung und gemeinsames Lernen. Die Informationstafeln sind sowohl in deutscher als auch französischer Sprache. Der Einstieg ist im Freizeitpark Eppenbrunn oder am Parkplatz Spießweiher, an der L478, möglich.

Walschbronn ist eine französische Gemeinde mit 498 Einwohnern (Stand 1. Januar 2016) im Département Moselle in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Sarreguemines und zum Kanton Bitche und ist Teil des grenzübergreifenden Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen. Sie war im Mittelalter ein bedeutender Badeort. Die Einwohner nennen sich Walschbronnois. Das Dorf liegt in den Nordvogesen als Grenzort zur Pfalz an der Trualbe, die auf diesem Abschnitt auch "Schwartzbach" genannt wird, einem Nebengewässer des Hornbachs, und an der Straße D 962 von Volmunster nach Pirmasens.

Gallo-römische Funde sind ab dem 2. Jahrhundert vorhanden. So ist eine Römerstraße nachgewiesen. Als Stanislaus I. Leszczyński 1755 die Instandsetzung der schadhaften Badeanlagen veranlasste, kamen ein römischer Votivstein und viele Münzen zum Vorschein. Es wird angenommen, dass die Heilquellen von Walschbronn den Römern bereits bekannt waren.

Eine erste konkrete Erwähnung des Dorfes erfolgte im Jahr 1080 noch unter dem Namen Galesburas (Gales = Gallert, Buras = "Brunnen"), was als Hinweis auf die petroleumhaltigen Quellen gilt. Bereits 1170 wurde allerdings schon Walsburn geschrieben. Es soll dies Waldbrunnen heißen, nach anderer Ansicht ist es vom germanischen Vornamen Walo abzuleiten. Wie der ganze heutige Kanton Volmunster gehörte Walschbronn im Mittelalter zu Zweibrücken-Bitsch. Graf Friedrich vermachte den Grundbesitz und die Kirchenrechte jedoch im Jahr 1196 an die neugegründete Abtei Sturzelbronn.

Um 1490 errichtete Graf Simon IV. Wecker von Zweibrücken-Bitsch in Walschbronn ein Jagdschloss, heute "Weckerburg" genannt. Die Burg war später in Besitz von Georg von Zweibrücken-Bitsch und Ochsenstein († 1559) sowie Jakob von Zweibrücken-Bitsch. Nach dessen Tod im Jahre 1570 wurde das Gebäude aufgegeben und verfiel zur Ruine.

Im 15. und 16. Jahrhundert muss die Heilquelle bereits einen weiten Ruf genossen haben, denn die deutschen Kaiser Friedrich III. und Karl V. waren Förderer des Bades. Der Badebetrieb war eine bedeutende Einnahmequelle für das Haus Zweibrücken-Bitsch, bevor die Quelle in den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges versiegte. Im Dorf Walschbronn, für das drei Jahrzehnte zuvor ein Chronist noch die stattliche Zahl von 400 Häusern genannt hatte, lebten 1648 gerade noch elf Einwohner.

Mit der Grenzlage, in die Walschbronn im 18. Jahrhundert zunehmend geriet, verlor der einst ansehnliche Ort mehr und mehr an Bedeutung. Von fast 1.000 Einwohnern an der Wende zum 19. Jahrhundert ist die Bevölkerungszahl bis heute auf noch gut die Hälfte zurückgegangen. Durch einen steigenden Anteil Deutscher, die wegen der niedrigeren Immobilienpreise ihren Wohnsitz hierher verlegt haben, ist in den letzten Jahren der Abwärtstrend aber gestoppt worden.



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