Saint-Malo, Bastion de la Hollande
Dieser Teil der Stadtmauer wurde im Jahre 1674 gebaut um die Stadt vor einem Angriff der holländischen Flotte zu beschützen und wurde 1708 erweitert. Die Hollande-Bastion wurde mit 24 Kanonen ausgestattet, die später vom Grafen von Toulouse durch stärkere Kanonen ersetzt wurden. Die Kanonen mit 36 oder 42 Kalibern waren eine Belohnung für den Mut, den die Bevölkerung während der Attacken der Holländer im Jahre 1696 gezeigt hatte.
Vom Wall ist das Ensemble der befestigten Inseln zu überblicken (Fort Île Cézembre, Fort de la Conchée, Fort Harbour, Fort du Grand Bé und das Fort du Petit Bé). Ganz draußen das Fort de la Conchée, näher das Fort National und das Fort du Petit Bé. Letztere sind bei Ebbe zu Fuss erreichbar. Ebenso die Ile du Grand Bé mit Chateaubriands letzter Ruhestätte.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Befestigung auf Grand Bé nach Plänen von Sébastien Le Prestre de Vauban durch den Ingenieur Siméon Garangeau ausgebaut und durch die Festungsanlage auf Petit Bé ergänzt. 1697 war das Fort du Grand Bé mit zwölf Kanonen, drei Mörsern und 204 Soldaten bestückt. Die Befestigungen wurden im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht zur Aufstellung schwerer Küstengeschütze und Fliegerabwehrkanonen genutzt und deshalb durch amerikanischen Artilleriebeschuss während der Schlacht um Saint-Malo und Luftangriffe weitgehend zerstört.
Die westlichste Festung von Saint-Malo ist Fort La Latte, Stammsitz der Matignon (nach ihnen ist der Sitz des französischen Staatspräsidenten in Paris benannt), Vorfahren der Grimaldi, der Fürsten von Monaco.
Garengeau (Schüler des berühmten Militärarchitekten Vauban) war unter Ludwig XIV. für die Befestigung der Küste und die Verteidigung von Saint-Malo zuständig. Er übernahm die seit 1597 nach einer Belagerung und Eroberung Ruine und baute sie mit Einwilligung der Matignons zwischen 1690 und 1715 wieder auf. Große Teile der Struktur der heutigen Anlage wurden damals errichtet. Außerdem wurde die Festung mit Kanonenbatterien ausgestattet, um nach Saint-Malo fahrende Schiffe vor Übergriffen durch englische oder holländische Angreifer zu schützen.
Fort La Latte ist Romanspielort, Hollywood-Kulisse und Seefestung am Ärmelkanal. Hier spielte der Film "Die Wikinger" mit Kirk Douglas und Tony Curtis (1957 von Richard Fleischer gedreht). Auch die Sat.1-Produktion Tristan und Isolde wurde hier gedreht.
Doch der Ort war nicht nur für Cineasten von Interesse. Denn mindestens zwei Romane spielen hier, „La Châtelaine aux deux visages“ (Die Schloßherrin mit den zwei Gesichtern) von Simone Roger-Vercel, gleichfalls von 1957, und „Das Spiel des Königs“ von Jean Raspail.
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