Sonntag, 11. März 2018

Lüneburg und Lüneburger Heide


Die Hansestadt Lüneburg (niederdeutsch Lünborg, Lümborg, englisch [veraltet] Lunenburg, lateinisch Luneburgum oder Lunaburgum, altsächsisch Hliuni, polabisch Glain) ist eine große Mittelstadt im Nordosten von Niedersachsen und eines von neun Oberzentren des Bundeslandes. Die Stadt an der Ilmenau liegt ungefähr 50 Kilometer südöstlich von Hamburg am Rande der Lüneburger Heide und gehört zur Metropolregion Hamburg. Die erste urkundliche Erwähnung Lüneburgs im Mittelalter findet sich in einer Urkunde vom 13. August 956. Durch seine lange Monopolstellung als Salzlieferant im norddeutschen Raum, die erst spät durch Salzimporte aus Frankreich geschwächt wurde, war Lüneburg ein frühes Mitglied der Hanse: Als Bund einzelner Kaufleute in Lübeck im Jahr 1158 begonnen, kam es 1356 (auf dem ersten allgemeinen Hansetag) zum Bund von Handelsstädten. Das Lüneburger Salz war notwendig, um die in der Ostsee und vor Norwegen gefangenen Heringe einzupökeln und so konserviert als Fastenspeise im Binnenland anzubieten. Eine große Rolle spielte der Heringsmarkt der Schonischen Messe. So wurde Lüneburg zusammen mit Bergen (Norwegen) und Visby (den Fischlieferanten) sowie Lübeck (dem zentralen Handelspunkt zwischen Ostsee und Binnenland) rasch zu einer der wichtigsten und reichsten Städte der Hanse. Das Salz wurde im Mittelalter zunächst auf dem Landwege über die Alte Salzstraße nach Lübeck befördert. Mit Eröffnung des Stecknitzkanals im Jahr 1398 setzte sich der Transport auf dem Wasserweg in die Lübecker Salzspeicher durch.


Wilsede in der Lüneburger Heide


Das Heidedorf Wilsede (niederdeutsch/plattdüütsch Wils) ist ein Ortsteil der Gemeinde Bispingen im Heidekreis in der Lüneburger Heide, Niedersachsen. Es liegt mitten im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Wilsede ist zwar kein Museumsdorf im engeren Sinne, dennoch sind hier alle Merkmale eines vorindustriellen Heidedorfes noch vorhanden, die in anderen Landesteilen verlorengegangen sind. Es leben 46 Einwohner in dem Dorf. Wilsede wurde erstmals im Jahr 1287 urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde im Quellbereich des Heidebaches Schwarze Beeke gegründet, der früher mehr Wasser führte als heute. Im Mittelalter bestand Wilsede aus zwei Vollhöfen, im 16. Jahrhundert kamen zwei Höfe von Kötnern hinzu. In Wilsede sind alle Merkmale eines typischen Heidedorfes erhalten geblieben. Es ist ein lockeres Haufendorf, das ohne scharfe Grenze in die umliegende Landschaft übergeht. Die Höfe liegen verstreut ohne sichtbare Ordnung über das Dorf verteilt. Sie sind von Bäumen umgeben und durch charakteristische Steinmauern von den Straßen abgegrenzt. Neben den Vollhöfen und Koten gibt es in Wilsede noch Treppenspeicher und früher gemeinschaftlich genutzte Backhäuser.


Oldendorfer Totenstatt - In der Oldendorfer Totenstatt bei Amelinghausen sehen Sie vier Großstein-, Hünen- und Hügelgräber in unterschiedlicher Form und Größe, deren Entstehung zum Teil bis ins Jahr 3.000 v. Chr. zurückreicht. Gut gestaltete und ausführliche Informationstafeln dieser Anlage informieren Sie über die Besonderheiten der jeweiligen Steingräber. Eine Bereicherung und Ergänzung zur Totenstatt ist das Archäologische Museum Oldendorf, das in einer denkmalgeschützten, sanierten historischen Kate untergebracht ist.

Die Oldendorfer Totenstatt ist ein Ensemble von sechs Grabhügeln und Megalithanlagen in Oldendorf nördlich von Amelinghausen im Tal der Luhe im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen. Es besteht aus den Hünenbetten (II,III und IV) und den Rundhügeln (II, V und VI). Es sind Megalithanlagen der Trichterbecherkultur (TBK). Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie jungsteinzeitlicher Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.

Im Bild links: Anlage IV ist ein 80 Meter langes Hünenbett, von dessen etwa 100 Einfassungssteinen noch 14 in situ standen, die restlichen wurden bei der Restaurierung (ein Teilstück wurde mit Zwischenmauerwerk restauriert) wieder aufgestellt. Das Ganggrab besteht aus einer etwa acht Meter langen Kammer mit zwölf Tragsteinen und einem Gangsteinpaar. Die ehemals fünf Decksteine der Kammer und diejenigen des Ganges fehlen. Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen, die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang besteht. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien, sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Die Lage der Kammer im Hünenbett ist extrem endständig, ebenso ist der Zugang zur Kammer seitlich stark versetzt, so dass die Anlage dem Typ der so genannten Holsteiner Kammer entspricht. Es trägt die Sprockhoff-Nr. 686.

Innerhalb der Kammern der Anlage II und IV fanden sich Relikte der Trichterbecherkultur, der Kugelamphoren-Kultur und der Einzelgrabkultur in getrennten Schichten.



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