Donnerstag, 15. März 2018

Pirmasens und die Schuhe - einstiger Glanz

In einer Schuhfabrik in den 80-ern

Der Schusterbrunnen in Pirmasens:

Er erinnert an den Schuster Jean Joss, dessen bronzenes Abbild den Brunnen bekrönt. Nach seiner Ausbildung zum Schuster in Paris ließ sich Jean Joss in der "Siebenhügelstadt" nieder und legte den Grundstein für die Pirmasenser Schuhindustrie.

Der Legende nach soll er bereits 1809 seine Frau in die preußische Rheinprovinz geschickt haben, wo sie einige paar Schuhe verkaufte. Nachdem sie von dort "mit schönem Gelde" zurückgekommen war, begannen sich auch andere Schuhmacher für den überregionalen Handel zu interessieren - was den Anbeginn des Pirmasenser Schuhexports darstellte, der später über den ganzen Erdball reichte.

Peter Kaiser aus Pirmasens ist Europas älteste Schuhfabrik (seit 1838) - und behauptet sich bis heute mit Mode und Qualität auf einem hart umkämpften Markt. - Peter Kaiser is Europe's oldest shoe factory and still a well known competitor on this market.


Der letzte Schuhmacher von Pirmasens - familiengeführter Handwerksbetrieb in der 4. Generation - gegründet 1910

Der Schuhmacher
Thomas Krauch
Luisenstr. 18
66953 Pirmasens

Tel. 0 63 31 - 7 51 18

Thomas Krauch, Schuhmachermeister, Jahrgang 1963, jahresbeste Meisterprüfung 1989, Fachlehrgang orthopädische Schuhzurichtungen 2002, selbstständig seit 1998.


Die Firma Neuffer war eine der größten Schuhfabriken des 20. Jahrhunderts im pfälzischen Pirmasens, in der zeitweise 5.000 Paar Schuhe täglich hergestellt wurden. Ab 1990 wurde das historische Gebäude grundlegend renoviert und dient seither unter dem Namen Neuffer am Park als Gewerbepark, Bürokomplex, Restaurant und Kultur- und Dienstleistungszentrum.


Deutschlands ehemals größte Schuhfabrik:


Das war mal die 1882 von Eduard Rheinberger gegründete Firma. In ihren besten Zeiten beschäftigte sie weit über 2.500 Mitarbeiter. Mein Großvater arbeitete dort als Meister in der Stepperei und erhielt für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit das Bundesverdienstkreuz. Rheinberger ist Geschichte. 1996 endgültig geschlossen. Im ehemaligen Fabrikgebäude ist heute das Dynamikum untergebracht. In dem Gebäude war später auch der Schuhmaschinenhersteller USM untergebracht, wo mein Vater Leiter der Geschäftsstelle gewesen war.

Ehemalige Schuhfabrik Kopp:


Für die Schuhindustrie unabdingbar: Nähmaschinen


Und bis zur Insolvenz im Jahr 2008 war der wohl bedeutendste Hersteller PFAFF in Kaiserslautern gewesen. Gegründet wurde das Unternehmen vom Instrumentenmacher Georg Michael Pfaff. 1862 verkaufte er seine erste Nähmaschine, die heute im Deutschen Museum in München steht. 1885 eröffnete Pfaff eine Verkaufsfiliale in London, während das Kaiserslauterer Werk weiter wuchs. 1891 produzierten 400 Arbeiter rund 25.000 Maschinen pro Jahr. Nach dem Tod von Georg Michael Pfaff im Jahr 1893 übernahm sein älterer Sohn Georg Pfaff (1853–1917) das Unternehmen. Unter seiner Leitung wurde das Werk weiter ausgebaut und zwischen 1896 (Baubeginn 1894) und 1906 an den Galgenberg am damaligen westlichen Stadtrand von Kaiserslautern verlagert. 1907/08 wurden die ersten Industrienähmaschinen gefertigt, während die bis dahin hergestellten Nähmaschinen sowohl im Haushalt als auch in Industrie und Handwerk eingesetzt worden waren. 1910 schenkte Georg Pfaff die millionste Pfaff-Nähmaschine dem Historischen Museum in Speyer. 1913 belief sich der mengenmäßige Exportanteil bereits auf 60 %. Bis zu Georg Pfaffs Tod im Jahr 1917 exportierte das Unternehmen in 64 Länder.

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