Montag, 27. Februar 2023

Typisch friesisch

Echter Ostfriesentee und das passende Teegebäck

In Ostfriesland ist Teetrinken eine Zeremonie. So wie auch in Japan oder China. Der echte Ostfriesentee – vorzugsweise Bünting aus Leer – wird mit weißem Kandis (Kluntje) und Sahne genossen. Er ist eine spezielle Teemischung, die aus bis zu 10 verschiedenen Schwarzteesorten bestehen kann.

Es ist keine Unhöflichkeit, wenn zuhause die Hausfrau, die den Tee zubereitet hat, sich die erste Tasse eingießt: sie probiert, ob er wohl geraten ist.

Apropos eingießen: als erstes kommen die Kluntje in die Tasse, der Zucker, der weiße Kandis, dann wird der Tee darübergegossen. Durch das Teesieb. Herrlich, wenn die Kluntje dann knacken! Das ist schon das erste Tee-Erlebnis. Dann wird – mit einem “Schisslaweng” mit dem Sahnelöfel die Sahne zugegeben, daß sie weiße Wölkchen bildet. Bloß nicht umrühren! Das wäre eine Todsünde!

In Ostfriesland gibt es drei große Teehandelshäuser (Bünting, Thiele & Freese, Onno Behrends), die jeweils mehrere eigene Teemischungen anbieten. Ihnen allen ist aber der typisch herbe und kräftige Geschmack des Ostfriesentees gemein.

Nur in Ostfriesland gemischter Tee darf sich "Echter Ostfriesentee" nennen, die übrigen tragen die Bezeichnung “ostfriesische Mischung“.

Echte Leidenschaft. Jever'sche Leidenschaften:

„Good backen – good snacken“ lautet das Motto der handwerklichen Bäckerei und Konditorei aus dem friesischen Jever. Ulfers/Eden, entstanden aus zwei traditionsreichen Bäckerei- und Konditoreibetrieben, ist alleiniger Hersteller der markenrechtlich geschützten Spezialität „Echte Leidenschaften“, die von Jever aus in alle Welt versandt wird.

Die feinen, leicht gezuckerten Blätterbrezeln werden einzeln von Hand geschlungen. Jeversche Leidenschaften sind ein traditionelles ostfriesisches Teegebäck aus Weizenmehl. Wie in seinem gesamten Sortiment legt Bäckermeister und Konditor Thomas Ulfers Wert auf die Qualität und Herkunft der eingesetzten Rohstoffe und verzichtet auf industriell gefertigte Vor- und Fertigmischungen.
Im Altstadtcafe in Jever - Bei unseren Aufenthalten in Jever statten wir dem Altstadtcafé immer einen Besuch ab.


Alexandra's Café in Dornumersiel


Und was hat es mit dem Pharisäer auf sich?

Die Geschichte des Pharisäers: Erfunden wurde der Pharisäer als Getränk wohl bei einer Kindstaufe auf der Halbinsel Nordstrand im 19. Jahrhundert. Der strenge und abstinente Pastor Georg Bleyer, der stets gegen den Alkohol wetterte, saß als Gast an der Kaffeetafel. In Gegenwart des Pastors wurde Kaffee getrunken, die Nordfriesen trauten sich nicht, mit einem Schnaps auf das Taufkind anzustoßen. Bauer Johannsen, der Gastgeber, konnte sich eine Taufe ohne ein anständiges „Prost“ nicht vorstellen und griff zu einer List: Die dicke Sahnehaube verhinderte, dass der Pastor – welcher als einziger normalen Kaffee serviert bekam – den Rum riechen konnte. Aber die Gäste auf der Taufgesellschaft wurden immer fröhlicher und Pastor Bleyer wurde misstrauisch. Heimlich nippte er an der Tasse seines Tischnachbarn, entdeckte den Verrat und rief entsetzt: „Oh, ihr Pharisäer“.

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