Die Nunkirche bei Sargenroth
“Die Nunkirche ist das Bauwerk, welches den Hunsrück charakterisiert und von dem die Hunsrücker, ob nah oder weiter entfernt, ehrfurchtsvoll sprechen und mit Liebe und Anhänglichkeit ihrer gedenken, denn die Nunkirche ist die Repräsentation der Hunsrücker Geschichte und die Repräsentation des Charakters der Hunsrücker Bewohner.” So beschrieb ein Bewohner der Region die Nunkirche zur Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert.
Die Nunkirche (Nuwe Kirche, neue Kirche) ist eine romanische Wallfahrtskirche und eines der markanten Wahrzeichen der Hunsrückhöhen. Die Nunkirche liegt auf einer Anhöhe zwischen dem Simmerbachtal und dem Soonwald unmittelbar am Dorfrand von Sargenroth. Direkt östlich grenzen das mit Orchideen bewachsene Rochusfeld und der Bismarckturm an die Nunkirche an.
Nunkirche (“Nuwe Kirche”, neue Kirche) wurde sie wohl im Gegensatz zu den Kirchen von Simmern und Kirchberg genannt. Ihrem Namen zum Trotz ist sie unzweifelhaft eines der ältesten Gotteshäuser des Hochlandes. Im Mittelalter fanden hier unter freiem Himmel die “Hundgedinge” (Gerichte) statt, hier haben wir eine der wenigen Wallfahrtsorte des Hunsrücks.
Die ursprüngliche Kirche wurde um die erste Jahrtausendwende im Auftrag von Erzbischof Willigis aus Mainz gebaut, um die Mainzer Ansprüche im Bereich des Hunsrücks gegenüber den Trierer Kurfürsten zu manifestieren. Die erste Erwähnung findet sich 1072 als Eigenkirche des Gaugrafengeschlechts der Bertholde.
Die Nunkirche gilt als Mutterkirche des nahen Klosters Ravengiersburg.
Die Historische Weiherschleife in Idar-Oberstein
Seit dem 15. Jahrhundert wurden die heimischen Edelsteinvorkommen in sogenannten Schleifmühlen verarbeitet. Von diesen standen einmal 183 am Idarbach, an der Nahe und an anderen Bachläufen um Idar-Oberstein. Am Idarbach allein waren es 56 Schleifen. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden die Bachschleifen nacheinander stillgelegt. Sie zerfielen und waren schon nach kurzer Zeit aus dem Landschaftsbild verschwunden.
Einen Großteil ihrer beschwerlichen Arbeit verrichteten die Schleifer bäuchlings auf sogenannten "Schleifenkippstühlen" liegend.
Die „Historische Weiherschleife" - eigentlich Kallwiesweiherschleife - blieb mit Unterbrechungen bis 1945 in Betrieb. Sie drohte dann zu zerfallen, wurde aber 1953/54 restauriert. Nach einer erneuten Renovierung und teilweise Erneuerung in den Jahren 1996/97 ist sie wieder für Besichtigungen geöffnet. Sie ist die letzte mit Wasserrad angetriebene Achatschleifmühle am Idarbach.
Sie ist das Wahrzeichen von Idar-Oberstein: Die Felsenkirche
Um die Erbauung rankt sich eine Sage: Um die Mitte des elften Jahrhunderts lebten die Brüder Wyrich und Emich von Oberstein auf der Burg Bosselstein. Beide liebten Bertha von Lichtenburg und, als Wyrich von der Verlobung seines jüngeren Bruders mit eben jener erfuhr, stürzte er Emich aus dem Fenster der Burg. Gezeichnet von seiner schweren Schuld beichtete Wyrich die Tat einem Abt. Als Sühne sollte er mit eigenen Händen eine Kapelle an der Stelle, an der sein Bruder gestorben war, errichten. Als der Bau vollendet war, bat Wyrich Gott um ein Zeichen der Vergebung. Ein Quell entsprang dem Felsen, der heute noch fließt. Bei der Einweihung der Kapelle sank Wyrich am Altar tot vor dem Abt nieder.
Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein: Im Jahr 1974 wurde die Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein (DEIO) in Idar-Oberstein, Rheinland-Pfalz, als weltweit erste kombinierte Börse für sowohl Diamanten als auch für Farbedelsteine eröffnet. 1975 wurde sie in den Weltverband der Diamantbörsen aufgenommen, dem mittlerweile 29 Börsen angehören.
Das Fausthaus in Bad Kreuznach
War angeblich das Wohnhaus des Doktor Faust: Das Faust-Haus in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz).
Interessant auch die Brückenhäuser über der Nahe:
Wie über dem Arno in Florenz gibt es auch in Bad Kreuznach auf der Brücke über die Nahe Brückenhäuser. Früher und heute von Handwerkern bewohnt, in der Neuzeit finden wir aber auch dort Souvenirläden.
Bad Münster am Stein (1991)
In Bad Münster war meine Mutter in den Sechziger Jahren mehrmals zu Kur gewesen.
Bad Münster am Stein-Ebernburg, wie es korrekt und amtlich heißt, ist heute ein Stadtteil von Bad Kreuznach (am 1. Juli 2014 wurde es nach Bad Kreuznach eingemeindet). Bad Münster am Stein-Ebernburg liegt zwischen 108 und 320 Metern über dem Meeresspiegel zu Füßen der Ebernburg in dem Porphyrbergland von Münster am Stein, Teil des Nordpfälzer Berglands, mit Wäldern und Weinbergen, umrahmt von den Felsmassiven des Rheingrafensteins und des Rotenfels an der Nahe.
Die größte Dichte von Gradierwerken in Deutschland (rund 1,4 km) erstreckt sich im Salinental von der Nachbarstadt Bad Kreuznach bis zum Kurgebiet Bad Münsters.
Seit 1729 ist die heutige Form der Gradierwerke zur Salzgewinnung in Bad Münster am Stein belegt. Das schwach salzhaltige Wasser der Solequelle wurde früher durch Wasserräder und wird heute mit elektrisch angetriebenen Pumpen auf die Gradierwerke gefördert. Von dort rieselt es mit einer unzähligen Menge von Wassertropfen an den etwa acht Meter hohen Schwarzdornwänden in ein Auffangbecken herab, während die Luft in der Umgebung mit verschiedenen Salzbestandteilen wie Iod-, Brom- und Strontium-Ionen sowie dem Edelgas Radon angereichert wird. Durch die Verdunstung des Wassers während des Herabrieselns in die Auffangbecken wird der Salzgradient (Anteil) der Sole erhöht. Die Wasserräder und ein Teil der Kunst (Gestänge zur Kraftübertragung) können noch besichtigt werden.
Das 1911 im Jugendstil nordischer Prägung erbaute Kurmittelhaus im Kurpark gilt als eines der schönsten Fachwerkgebäude der Region. Es enthält die Brunnenhalle mit den Heilquellen Maximilianquelle und Rheingrafenquelle, die in drei Glasröhren aufsteigen.
Geburtshaus W.O. von Horn in Horn im Hunsrück - W. O. von Horn, eigentlich Friedrich Wilhelm Philipp Oertel (* 15. August 1798 in Horn (Hunsrück); † 14. Oktober 1867 in Wiesbaden) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Volks- und Jugendschriftsteller.
Familiengeschichte: Horn im Hunsrück, Geburtsort meiner Mutter (Jahrgang 1927). Mein Großvater (Jahrgang 1894) war ein wohlreputierter Bauer. Seine Zuchtbullen des Glanrindes waren preisgekrönt.
Auch im Zweiten Weltkrieg musste der Opa wieder die Uniform anziehen. Er hatte im WW I die Hölle von Verdun überlebt. Der älteste Sohn wurde mit 20 bei Stalingrad vermisst.
Nach dem Krieg arbeitete meine Mutter als Kindergärtnerin. Meinen Vater hat es auf "Hamsterfahrt" nach Horn verschlagen.
Und die Sommer meiner Kindheit habe ich dort erlebt, auf dem Bauernhof genau vis-à-vis des ehem. Pfarrhauses, wo W.O. von Horn (Wilhelm Oertel, 1798 - 1867) wirkte. Der Hof existiert nicht mehr. Die Stallungen und Wirtschaftsgebäude sind abgerissen.
Von der Pfalz in den Hunsrück - Ab Hohenecken über Kaiserslautern, die A6, die A63 und die A61 bis Rheinböllen.
Windpark Kisselbach im Hunsrück (gesehen von der Autobahn A61) - Der Windpark Kisselbach ist ein Windpark auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Rheinböllen im Hunsrück. Die zehn Windkraftanlagen befinden sich in kommunalem Waldgebiet in unmittelbarer Nähe entlang der Autobahn A 61 auf einer Höhe von 450 m ü. NN - 500 m ü. NN. Die Anlagen wurden zwischen Juli und Oktober 2006 in Betrieb genommen.
Im Hunsrück stehen außergewöhnlich viele Windkraftanlagen. Doch die Stimmung der Einwohner kippt. Der strukturschwache Hunsrück versucht mit seiner wunderschönen Natur einen touristischen Aufschwung herbeizuführen. Gleichzeitig wird mit gigantischen Windparks genau diese Landschaft verschandelt.
Quo vadis, Hunsrück?
Wie es scheint ist der ganze Hunsrück mit Windrädern zugepflastert. Und der Eindruck trügt nicht: Mit mehr als 300 Windrädern gilt der Rhein-Hunsrück-Kreis als bundesweiter "Vorreiter" der sog. "Energiewende". Und die Hunsrücker freuen sich über ihre verspargelte Landschaft: Sieben Millionen Euro nehmen die Gemeinden kreisweit jährlich an Pacht ein.
Siehe Auch: Der Hunsrück dreht am Rad
Die Landschaft sei zerstört, es gebe keine freien Sichtachsen mehr, und die Menschen würden krank. „Ich bin ein glühender Verfechter der Energiewende“, sagt Piroth von sich selbst. Man müsse „raus aus der Verbrennung fossiler Energien.“ Nur: So, wie das hier gemacht wurde, sei es falsch. Der Hunsrück, das Mittelgebirge zwischen Rhein, Nahe und Mosel, dem der Filmemacher Edgar Reitz in seinem „Heimat“-Epos ein cineastisches Denkmal setzte, sei in den vergangenen zehn Jahren zum „Windkraft-Industriegebiet“ mutiert. Und am schlimmsten sei es im Rhein-Hunsrück-Kreis.
Passend dazu: Windrad abgebrannt
Zwischen Vinningen und Obersimten (Kreis Südwestpfalz) hat am Donnerstagabend, 29. November 2018, 17.56 Uhr, ein Windrad Feuer gefangen.
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Am Donnerstagabend war der Generator-Block des Windrads aus bislang ungeklärter Ursache in Brand geraten. Die Flammen in großer Höhe konnten nicht direkt gelöscht werden, also ließ die Feuerwehr das Feuer kontrolliert abbrennen. Das Gebiet um das Windrad wurde wegen der Gefahr herabfallender Trümmer weiträumig abgesperrt. Der Windpark Vinningen besteht aus vier Windrädern.
Das Feuer konnte nicht gelöscht werden, da das Windrad sehr hoch sei und sich im Inneren viele elektrische Teile befänden. Verletzt wurde laut Polizei niemand, es gebe aber eine große Rauchentwicklung. Der Sachschaden wurde von der Polizei auf etwa 500 000 Euro geschätzt.
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