Donnerstag, 20. April 2023

Die Pegnitz, ein fränkischer Fluß

Die Pegnitz ist ein Fluss in Franken, der sich nach einem fast 113 km langen, insgesamt südwestlichen Lauf in Fürth mit der linken Rednitz zur Regnitz vereint. Auf dem Fließweg mit seinem längeren und auch wasserreicheren Oberlauf Fichtenohe ist er über 128 km lang.

Die Pegnitzquelle ist eine typische Karstquelle der Fränkischen Schweiz in der Stadt Pegnitz. Sie befindet sich auf 425 Meter Höhe nahe dem Schlossberg. Der Ablauf des Quelltopfes gibt dem Fluss Pegnitz seinen Namen. Die Schüttung des Quelltopfes war früher so stark, dass dort die Zaußenmühle betrieben werden konnte. Diese wurde um 1500 erbaut, doch im Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1710 wurde die Mühle als Fachwerkhaus neu errichtet. Zu dieser Zeit war die Pegnitzquelle auch für die Versorgung der Stadt mit sauberem Trinkwasser zuständig. Die mittlere Quellschüttung beträgt heute etwa 5 Liter pro Sekunde; sie ist jedoch stark von Niederschlägen abhängig.
Der unterirdische Durchbruch der Pegnitz gilt als karsthydrogeologische Besonderheit. Während die Pegnitz den Wasserberg in weitem Bogen umfließt, verliert der Mühlbach am Nordhang des Berges einen Teil seines Wassers in Klüften des Kalkes und in eine Ponorhöhle, welche ein stark verzweigtes Gangsystem im stark zerklüfteten und brüchigen Werkkalk bildet.

An der Pegnitz - Nürnberg - Lauf - Artelshofen - Lungsdorf


Die Pegnitz in Nürnberg - Die Pegnitz, Nürnbergs Stadtfluss, durchfließt das Stadtgebiet auf einer Länge von ca. 14 km. Ihr Name leitet sich von dem vorkeltischen Wort "paginza" ab, was so viel bedeutet wie schlammiger, sandiger Fluss. Der Wasserlauf entspringt auf der, nordöstlich von Nürnberg gelegenen, Frankenalb. Von seiner Quelle in der Stadt Pegnitz legt der Fluss eine Strecke von 117 km zurück, bevor er sich im Fürther Stadtgebiet mit der Rednitz vereinigt.


Hochwasser der Rednitz in Nürnberg, Stadtteil Katzwang, am 2. Juni 2013 - Am 4.6. erreichte die Rednitz ihren Maximalpegel, kurz vor der Warnstufe 4. 2013 wurden dann auch die Überschwemmungsgebiete ausgeweitet. Das Überschwemmungsgebiet links und rechts der Rednitz auf Nürnberger Stadtgebiet stammte aus dem Jahr 1927.

Gemächlich (meist jedenfalls) fließt die Pegnitz heute durch Nürnberg und teilt die Altstadt in zwei Hälften. Die Gefahr durch Hochwasser wurde durch Baumaßnahen nach dem Zweiten Weltkrieg (Hochwassertunnel) minimiert.

Das Jahrhundert-Hochwasser von 1909: In der Nacht von 4. auf 5. Februar 1909 stieg das Wasser der Pegnitz innerhalb von zwei Stunden über zwei Meter an und erreichte den bislang unerreichten Höchststand von 4,67 Meter an der Museumsbrücke. Auch der Hauptmarkt stand fast drei Tage unter Wasser. Die Nürnberger konnten sich hier und in der Altstadt nur noch mit Booten fortbewegen. Der Sachschaden war immens. Die Häuser auf Höhe der Kleinweidenmühle (die wir auch im Video sehen) hatte es besonders schwer getroffen. Viele sind infolge der Fluten zum Teil eingestürzt.

Lauf an der Pegnitz (amtlich Lauf a.d. Pegnitz, fränkisch: Laff an der Bengadz) ist Sitz des Landratsamtes des mittelfränkischen Landkreises Nürnberger Land. Die Stadt befindet sich rund 17 Kilometer östlich von Nürnberg und ist Teil der Metropolregion Nürnberg. Die Stadt wird im zentralen Stadtgebiet von Ost nach West von der namensgebenden Pegnitz durchflossen. Das Wenzelschloss, eine auf einer Insel im Fluss gelegene Wasserburg, errichtete Karl IV. von 1356 bis 1360 als Zwischenstation der Goldenen Straße zwischen Nürnberg und Prag.

Artelshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Vorra im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Das landwirtschaftlich geprägte Artelshofen besteht aus etwa 100 Gebäuden inklusive Anbauten und ist von Feldern, Wiesen und Wäldern umgeben. Schloss Artelshofen ist ein Herrensitz in Vorra-Artelshofen im Nürnberger Land. Die Ursprünge des Anwesens reichen wahrscheinlich bis in das späte 13. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1361, im 16. Jahrhundert wurde schließlich im Wesentlichen der gegenwärtige, zurzeit gut erhaltene Zustand erreicht. Schloss Artelshofen befindet sich in Privatbesitz und wird seit 2014 von einer gemeinnützigen Stiftung unterhalten.

Lungsdorf ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hartenstein im Landkreis Nürnberger Land. Das Dorf Lungsdorf liegt südwestlich von Velden und nordöstlich von Rupprechtstegen an der Staatsstraße 2162 sowie an der Pegnitz. Oberfranken und die Oberpfalz grenzen in unmittelbarer Nähe an. Der Ort ist ein typisches Straßendorf und besteht aus etwa 20 zum Teil denkmalgeschützten Gebäuden.
Kanufahren auf der Pegnitz:

Der abwechslungsreiche Flusslauf der Pegnitz, der durch das wildromantische Pegnitztal, vorbei an urigen Wäldern und imposanten Felsen der Frankenalb führt, macht die Kanutour zum Erlebnis. Die Pegnitz ist ein allerdings wilder Fluss, dessen Markenzeichen enge Kurven und hereinragende Bäume sind. Das bringt zum einen eine große Artenvielfalt mit sich, daher wird dieser Flusslauf nicht verändert, zum anderen erfordert die Pegnitz dadurch schon etwas paddeltechnisches Geschick.

Der Pegnitz-Fluss ist ein ökologisch wertvolles Gewässer, das sich durch Fischartenreichtum und Pflanzenvielfalt auszeichnet. Gleichzeitig ist die Pegnitz ein wichtiger Rückzugsbereich vieler einheimischer Vogelarten. Beim Befahren der Pegnitz ist deshalb unbedingt Rücksicht auf die Belange der Natur, aber auch der übrigen Nutzungsberechtigten, wie Fischer und Grundstücksanlieger, zu nehmen.

Um einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Nutzern der Pegnitz zu erreichen und gleichzeitig die Natur im Bereich der Pegnitz zu schützen, hat das Landratsamt Nürnberger Land im Jahr 2012 eine Verordnung erlassen, die allgemeingültig ist. Ergänzend dazu gibt es seit 2017 eine Allgemeinverfügung, die das Befahren der Pegnitz in Abhängigkeit des Wasserstandes regelt.
Im Karst des Frankenjura
Karstkundlicher Wanderweg: Bei Neuhaus an der Pegnitz, Mittelfranken, Landkreis Nürnberger Land, Fränkische Schweiz, kurz vor der Grenze zur Oberpfalz: Der etwa 13 km lange Rundweg führt den Wanderer zu kleineren Höhlen und anderen typischen Karstformen des oberen Pegnitzgebietes, als Höhepunkt auch zur Maximiliansgrotte.

An der Meilkapelle bei Neuhaus an der Pegnitz, auf einer Anhöhe zwischen Neuhaus und Krottensee, eine kleine Feldkapelle aus dem 18. Jahrhundert.
In einem Seitental der Pegnitz: Die Andreaskirche im Ankatal in der Hersbrucker Alb

Die Andreaskirche ist eine Karsthöhle im Gemeindegebiet der mittelfränkischen Stadt Velden im Landkreis Nürnberger Land in Bayern.


Die Andreaskirche liegt bei Rupprechtstegen in der Fränkischen Schweiz. Die Andreaskirche ist eine sogenannte Hallenhöhle. Ihren Namen hat die Höhle der Legende nach davon, dass hier die ersten Christen der Region ihre Gottesdienste abgehalten haben sollen. Die geräumige Felsenhalle besitzt drei Eingänge, ist elf Meter lang, 20 Meter breit und sieben Meter hoch. Die Höhle hat drei Zugänge. Von der Vorgrotte aus führen einige enge Gänge in das zerklüftete Gestein. Die Höhle wird stark besucht und es sind nur noch vereinzelt Sintergruppen, Mondmilch und Deckenkolke zu finden. Erwähnenswerte Tropfsteine befinden sich nicht in der Höhle. Die Höhle ist ganzjährig frei zugänglich, liegt im Ankatal und ist von Rupprechtstegen oder Raitenberg aus über verschiedene Wanderwege erreichbar.

Wahrscheinlich wurde die Höhle bereits in der Bronzezeit und von den Kelten genutzt. In Krisen- und Kriegszeiten des Mittelalters war sie ein Rückzugsort der umliegenden Bevölkerung. In einer ausgeschlagenen Felsnische stand der Überlieferung nach ein Altar.

Im Ankatal kann man eines der typischen Phänomene der Fränkischen Schweiz beobachten: Die Tummler. Das Ankatal ist ein so genanntes Trockental in der fränkischen Karstlandschaft. Im Normalfall versickern die Niederschläge oder verschwinden in Ponoren. Nach starken Regenfällen und bei der Schneeschmelze aber sieht man sie, Wasseraustrittsstellen die meist trocken sind und nur für jeweils kurze Phasen Wasser speien, die aber kurzzeitig mit hohen Schüttungen und geysirartigen Wasserfontänen komplette Täler überschwemmen können. Die sog. Tummler.

Tummler oder auch als Hungerbrunnen werden in Franken allgemein als periodisch schüttende Karstquellen bezeichnet. Man findet sie meist in einem Trockental, also ein Tal was vor langer Zeit von einem Wasserlauf geformt wurde, der aber jetzt geologisch bedingt in der meisten Zeit des Jahres nur noch unterirdisch weiterfließt. In den trockenen Jahreszeiten sucht man Wasser oder Quellen also vergebens. Einzig das ausgetrocknete und steinige Bachbett ist zu erkennen.

Das kann sich aber schnell ändern. Bei starken Regenschauern oder Schneeschmelze, versickert innerhalb kurzer Zeit viel Wasser im Karstgestein, sammelt sich unterirdisch, steigt an und tritt mit enormen Druck, Macht und Getöse aus höher gelegenen Felsöffnungen hervor. Die beste Zeit um Tummler zu entdecken sind also eher die milderen und regenreichen Phasen des Winters, am besten in Kombination mit Schneeschmelze.

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