Im Jahr 704 wurde Würzburg erstmals als „Castellum Virteburch“ urkundlich erwähnt und 2004 das 1300-jährige Stadtjubiläum gefeiert. Im Mittelalter war die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, geistliches und hoheitliches Zentrum. Bis zur Industriellen Revolution blieb die überregionale Bedeutung hoch, es entstand ein eindrucksvolles Stadtbild. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, insbesondere durch den Bombenangriff am 16. März 1945. Beim Wiederaufbau wurden bedeutende Einzeldenkmäler wie die meisten Kirchen der Altstadt äußerlich rekonstruiert, jedoch nur wenige Bürgerhaus-Ensembles und Traditionsinseln. Die ebenfalls im Krieg schwer beschädigte und anschließend wieder aufgebaute Würzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz wurde 1981 in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Sie war nach dem Aachener Dom das zweite deutsche Bauwerk auf der Liste.
Die Residenz in Würzburg: Beeindruckend schon von außen, faszinierend Tiepolos Deckenfresko im Treppenhaus, die Prunksäle und auch die barocke Gartenanlage.
Anders als die Münchner Residenz, die durch ein halbes Jahrtausend wuchs und daher Stilräume ganz verschiedener Epochen birgt, ist die Residenz Würzburg mit kurzen Unterbrechungen in knapp einer Generation und von Grund auf neu errichtet worden.
Das architekturgeschichtliche Einzugsgebiet der Würzburger Residenz reicht von Wien bis Paris und von Genua und Venedig bis Amsterdam. Der Bau fasst die Ergebnisse der großen abendländischen Architekturströmungen jener Zeit, der französischen Schlossarchitektur, des Wiener Barock und des oberitalienischen Palast- und Sakralbaues, zu einem Gesamtkunstwerk von erstaunlicher Universalität zusammen.
Der Würzburger Hofarchitekt Balthasar Neumann, bei dem die Gesamtredaktion dieses gewaltigen Bauvorhabens lag, hatte sich jedenfalls nicht nur mit den führenden Architekten Deutschlands und Frankreichs auseinander zu setzen – mit Lucas von Hildebrandt und Maximilian von Welsch, mit Robert de Cotte und Germain Boffrand -, sondern auch mit zahlreichen Dekorationskünstlern wie etwa dem Italiener Antonio Bossi, dem »ornamentalen Genie« der Würzburger Residenz, oder den virtuosen Bildhauern und Schnitzern Johann Wolfgang van der Auwera aus Würzburg und Georg Adam Guthmann aus München und nicht zuletzt mit dem größten Freskenmaler des 18. Jahrhunderts, mit Giovanni Battista Tiepolo.
Diese Künstler haben Balthasar Neumanns unvergleichliche Raumfolge – Vestibül, Treppenhaus, Weißer Saal, Kaisersaal –, eine der großartigsten, die je im Schlossbau ersonnen wurde, in kongenialer Weise ausgestattet und überdies noch in einer schöpferischen Gemeinschaftsleistung das »Würzburger Rokoko« hervorgebracht, die temperamentvollste von allen Varianten dieses Stils in Deutschland.
Festung Marienberg in Würzburg
Die Festung Marienberg ist eine ehemalige Befestigung und ein ehemaliges fürstbischöfliches Schloss auf dem Marienberg oberhalb von Würzburg in Unterfranken. Sie trägt auch den Namen Festung Unser Frauen Berg.
Auf dem seit der späten Bronzezeit besiedelten Marienberg befand sich im frühen 8. Jahrhundert wahrscheinlich ein Kastell der fränkisch-thüringischen Herzöge mit einer Kirche, die 741 zur ersten Würzburger Bischofskirche erhoben wurde. Ab 1200 entstand eine ungewöhnlich große Burg, die im Spätmittelalter und in der Renaissance ausgebaut und erweitert wurde.
Die Erstürmung der Burg 1631 durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg veranlasste Johann Philipp von Schönborn, den Marienberg mit einem Kranz gewaltiger Bastionen zu umgeben, die das Erscheinungsbild der Burg maßgeblich prägen. 1945 brannte die Festung fast ganz aus, der Wiederaufbau dauerte bis 1990.
Bild links: Würzburg, Juni 1986, Erster Deutscher Umwelttag mit Umweltmesse; mein erster Auftrag für den Keystone Pressedienst.
Der 6. bis 8. Juni 1986 waren total verregnet, auf dem Messegelände auf der Talavera am Mainufer versank man regelrecht in der aufgeweichten Wiese.
Der Deutsche Umwelttag wurde erstmals in Würzburg veranstaltet und war bislang die einzige Veranstaltung ihrer Art.
Zwischen dem 6. Juni und dem 8. Juni 1986 versammelten sich in Würzburg eine "Große Koalition" aus Natur- und Umweltschutzverbänden, Bürgerinitiativen und Verbraucherzentralen zum ersten Deuschen Umwelttag. Unter dem Motto „Ja zum Leben - Mut zum Handeln“ trafen sich über 20.000 Teilnehmer in der Mainfrankenmetropole.
Die drei Tage währende Veranstaltung war stark geprägt vom Atomunfall in Tschernobyl aus dem gleichen Jahr. Trotz regnerischen Wetters kamen zehntausende von Besuchern zu Diskussionen, Vorträgen und Demonstrationen.
Schlußerklärung
In der am Ende der Veranstaltung vorgestellten "Würzburger Erklärung" wurden konkrete Maßnahmen für Landwirtschaft und Ökonomie gefordert, die den nachhaltigen Umweltschutz unterstützen und fördern sollten. Dabei standen bereits damals die Förderung der bäuerlich geprägtem Landwirtschaft, die Erschließung erneuerbarer und sauberer Energiequellen und der Ausstieg aus der Atomenergie im Vordergrund.
Parallel - am 6. Juni 1986 - wird in Bonn das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gegründet.
Tja, ob damals die ganzen Umweltbewegten, Kernkraftgegner und Öko-Landwirtschaftler von dem roten Sportwagen des Reporters so begeistert waren, das mag ich lieber nicht beurteilen.
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