Waddewarden ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Der Ort liegt zwischen Jever und Hooksiel und hat rund 1.000 Einwohner. Der Ortsname ist auf den Sippennamen Wadda zurückzuführen. Das erste Mal erwähnt wurde der Ort 1350 als Wadverden.
Als Wahrzeichen gilt die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Warft erbaute St.-Johannes-Kirche, eine Granitquaderkirche von 40 Metern Länge. Der frei stehende Glockenturm entstand Ende des 15. Jahrhunderts und trägt drei Stahlglocken, die 1955 als Ersatz für die im Zweiten Weltkrieg abgelieferten Bronzeglocken angeschafft wurden.
Nach hölzernen Vorgängerkirchen wurde die Granitkirche 1246 auf hoher Warf gebaut. Der Westgiebel erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelsteinverkleidung.
Den ursprünglich gewölbten Innenraum schmückt jetzt eine flache, im Stil des 17. Jahrhunderts bemalte Balkendecke.
Zu der wertvollen Ausstattung zählen der Taufstein aus blauem Granit, Typ von Namur, aus dem 13. Jahrhundert, ein zweigeschossiger reich verzierter Flügelaltar von 1661 und eine Kanzel von 1649, beide von Jacob Cröpelin.
Die spätgotische Wandmalerei in der Apsis zeigt Maria und Johannes unter dem triumphierenden Christus. Im Apsisbogen ist seitlich ein Sakramentshäuschen eingefügt. Die Fenster sind durch üppiges Rankenwerk eingefasst.
Die Orgel mit bespielbarem Rückpositiv wurde in der Jeveraner Werkstatt von Joachim Kayser 1697 gebaut. Ein Epitaph von Heddo von Waddewarden von 1603 und Grabplatten von 1570 und 1575, auch draußen am Westhang der Warf, sind Zeugen der wechselvollen Geschichte des Ortes.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche befindet sich ein historisches Gebäude To`n Schlagboom, welches gegenwärtig als Hotel genutzt wird. Das Gebäude wurde erstmals 1772 als Schankwirtschaft erwähnt und war zudem Quartier für Durchreisende. Über dem Eingangsportal ist die Jahreszahl 1770 zu lesen. Vor 1900 befand sich vor dem Haus ein Schlagbaum (daher auch der Name), der vom Wirt erst nach Zahlung eines Wegegeldes geöffnet wurde. Das Gebäude wurde zuletzt 2012 umfassend renoviert.
Etwas jünger ist das dritte wichtige Gebäude im Ensemble von Kirche und den beiden Gasthöfen. Der Waddewarder Hof, der sich direkt gegenüber dem Gebäude To`n Schlagboom befindet, wurde im Jahr 1850 errichtet. Gegenwärtig wird es als Restaurant genutzt.
Für uns als Hobbygärtner auch besonders interessant: Der in einem alten Gulfhof untergebrachte Garten- und Landschaftsbau.
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