Mittwoch, 26. Juni 2019

Hohenkirchen im Wangerland

Der Wasserturm von Hohenkirchen

Der Wasserturm Hohenkirchen ist ein 1934 gebauter Wasserturm am südwestlichen Rand von Hohenkirchen in der Gemeinde Wangerland. Der von Fritz Höger entworfene Klinkerbau aus Bockhorner Klinkern ist das Wahrzeichen von Hohenkirchen. Der rund 30 Meter hohe Wasserturm hat eine Grundfläche von neun mal neun Meter und ist äußerlich in sieben Abschnitte gegliedert, die sich nach oben jeweils verjüngen. Die Tiefgründung erfolgte durch 28 Eisenbetonpfähle mit einer Länge von zehn Metern und einem Durchmesser von 35,5 Zentimetern. Im Inneren besitzt der Wasserturm vier Etagen. In der vierten Etage wurde der innen liegende Wassertank mit einem Fassungsvermögen von rund 180 m³ Wasser untergebracht. Zur oberen Aussichtsplattform führen 146 Stufen.

Die Kirche Sankt Sixtus und Sinicius in Hohenkirchen im Wangerland


Die Kirche entstand 1134 auf einer 6 Meter hohen Wurt (ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel, der dem Schutz von Menschen und Tieren bei Sturmfluten dient) und vermutlich kommt von daher auch der Ortsname des Dorfes im Wangerland. Beachtenswert der separat stehende Glockenturm.

Den Vermutungen nach wurde das heute allgemein Gaukirche genannte Gotteshaus in Hohenkirchen um 834 von Bischof Ansgar, dem Apostel des Nordens, gegründet. „Goe“ im Original, also Gau bedeutete, dass sie das Gotteshaus des Wanger- Gaus sein sollte. Der imposante Granitquader-Saalbau auf einer Wurt wurde im Jahre 1143 per Urkunde Bischof Adalbero überreicht.

So feierte die Kirchengemeinde im Jahr 2018 der Kirche 875-jähriges Jubiläum. In der Urkunde ist das Gotteshaus als „Ecclesia matricularis de wenga“ bezeichnet, womit sie als Hauptkirche des Wangerlandes fungierte.

Der Taufstein von 1260 ist der älteste Gegenstand in der Kirche. Das Kunstwerk besteht aus Sandstein und steht auf Löwenfüßen. Die Wandungen des Taufbeckens sind mit Reliefdarstellungen der Verkündigung, der Anbetung der drei Könige, der Taufe Christi und der beiden Kirchenpatrone Sixtus und Sinicius verziert. Am oberen Rand befindet sich ein Fries aus Rankengewinden. Der Holzdeckel des Taufsteins entstand vermutlich im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts durch den Holzschneidemeister Hinrich Cröpelin aus Esens. Das Becken ruht auf drei Löwen, von denen einer einen Menschen im Maul hat.

Der Altar der Kirche St. Sixtus und Sinicius gilt als einer der schönsten Schnitzaltäre des Hamburger Bildhauers Ludwig Münstermann und ist das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Er stammt aus dem Jahr 1620. Der Altarsockel zeigt eine als Flachrelief gestaltete Weihnachtsgeschichte. Darüber befindet sich ein vertieftes Mittelteil, das einen Moment aus dem letzten Abendmahl zeigt, als Jesus seinen zwölf Jüngern voraussagt, dass ihn einer von ihnen verraten wird. Münstermann stellt das Entsetzen und die Verzweiflung der Figuren ausdrucksvoll dar. Seitlich neben dem Mittelteil befinden sich Bilder der vier Evangelisten und außen links und rechts sind die Bilder Martin Luthers und Philipp Melanchthons als Seitenflügel angebracht. Bekrönt wird der Altar durch eine Kreuzigungsgruppe.

Die Kanzel von 1628 stammt ebenfalls aus der Werkstatt von Ludwig Münstermann. Sie ist reichlich mit Ornamenten, Reliefs und Statuen verziert und zeigt im Kanzelkorb die Propheten Jesaia, Jeremia, Ezechiel und Daniel. An den Ecken werden die Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe, Mäßigkeit, Geduld und Wahrheit dargestellt. Im Sockelbereich finden die vier Evangelisten Platz.

Das Wangermeer bei Hohenkirchen


Das Wangermeer ist ein ca. 100 ha großer künstlich angelegter Freizeitsee am nördlichen Ortsrand von Hohenkirchen (Gemeinde Wangerland). Er entstand durch Kleiabbau im Zuge von Deicherhöhungsmaßnahmen im Elisabethgroden durch den III. Oldenburgischen Deichband. Im See liegt eine rund 14 ha große Rundinsel. Zur Anbindung der Rundinsel und des NLG-Baugebietes an den Ort Hohenkirchen wurde eine etwa 325 m lange Holzbrücke für Fußgänger und Radfahrer errichtet. Plattformen und Aufenthaltsgelegenheiten laden zum Verweilen auf der Brücke ein und machen das Bauwerk zu einer Promenadenbrücke, die der touristischen Nutzung gerecht wird.


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