In der Mitte Ostfrieslands, direkt an der Nordseeküste liegt die Feriengemeinde Dornum mit dem Nordseebad Dornumersiel, dem Küstenbadeort Neßmersiel und der Herrlichkeit Dornum.
Zum herausragenden kulturellen Besitz in der Gemeinde zählen die Orgel der St.-Bartholomäus-Kirche von Gerhard von Holy sowie zwei Burgen im Hauptort Dornum. In der Gemeinde ist außerdem die älteste Mühle Ostfrieslands (erbaut 1626) zu finden.
Dornum ist der Geburtsort von Miene Schönberg, nach ihrer Auswanderung in die USA bekannt geworden als Minnie Marx, Mutter der Marx Brothers. Auch ihr Bruder Al Shean (geboren als Albert Schönberg) stammt aus Dornum: Er war Komödiant und darüber hinaus Wegbereiter für den Erfolg der Marx Brothers.
Von den ursprünglich drei auf dem Gemeindegebiet errichteten Burgen sind zwei bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Die Beningaburg soll der Legende nach zwischen 1375 und 1380 von Häuptling Olde Hero Attena (von Dornum) als Wasserburg errichtet worden sein. Sie wurde in der Sächsischen Fehde zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Durch Heirat fiel sie später an die Familie Beninga, die dem Bauwerk ihren Namen gab. Heute befindet sich in dem Bauwerk ein Restaurant. Im Ahnensaal der Burg sind historische Gemälde der Beningas zu besichtigen. Das Wasserschloss in Dornum, die Norderburg, wurde ebenso wie die Beningaburg wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von Olde Hero von Dornum erbaut. Die Norderburg wurde 1514 – wie auch die übrigen Dornumer Burgen – im Zuge der Sächsischen Fehde zerstört, 1534 wieder aufgebaut. Ein Turm wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts angefügt. In den Jahren 1698 bis 1706 wurde das Schloss gründlich umgebaut.
In der Gedenkstätte Synagoge Dornum ist eine Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Ostfriesland untergebracht. Sie gliedert sich in die Bereiche „Geschichte“, „Kultur“ und „Religion“. Die Synagoge ist das einzige jüdische Gotteshaus in Ostfriesland, das nicht in der Reichspogromnacht zerstört wurde, da es bereits ein Jahr zuvor profaniert worden war. Die Synagoge in Dornum ist die einzige erhaltene und öffentlich zugängliche in Ostfriesland.
Der jüdische Friedhof
Sankt Bartholomäus
Die evangelisch-lutherische Bartholomäus-Kirche steht in der ostfriesischen Stadt Dornum und wurde Ende des 13. Jahrhunderts auf einer Warft errichtet.
Die Backsteinkirche wurde um 1270 bis 1290 auf einer acht Meter hohen Wurt als rechteckige Saalkirche gebaut. An der Ostwand und teilweise an der Südwand sind die Granitfundamente sichtbar.
Der Innenraum wird heute von einem hohen Holztonnengewölbe abgeschlossen. Die reiche Ausstattung wurde zum großen Teil von Haro Joachim von Closter, Frey- und Edler Herr zu Dornum und Petkum und Schlossherr auf Norderburg, gestiftet. Hierzu gehört das bis zur Holzdecke reichende prachtvolle Altarretabel, das Hinrich Cröpelin im Jahr 1683 schuf.
Noch aus der Erbauungszeit der Kirche stammt der Taufstein aus Baumberger Sandstein mit einem Fries aus Weinranken und sechs Rundbogenarkaden.
Im Grabkeller unter der Kirche befindet sich das Erbbegräbnis der Dornumer Häuptlinge.
Die Orgel des Schnitger-Schülers Gerhard von Holy von 1710/11 gehört zu den bedeutendsten erhaltenen Barockorgeln in Norddeutschland.
Dornumersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Dornum in Ostfriesland. Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste.
Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.
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