Als einen Woog (von mittelhochdeutsch wâc) bezeichnet man in Südwestdeutschland ein stehendes Gewässer. In erster Linie als Wasserspeicher für den Betrieb von Mühlen oder von Klausen, in denen Holz für die Trift gesammelt wurde, wurden durch Aufstauung von Wasserläufen künstliche Wooge angelegt. Diese dienten auch, meist bei Klöstern, als Fischzuchtteiche.
Der Mummelsee bei Ludwigswinkel, einer der Wooge des Pfälzerwaldes.
Ein bißchen Technik (Quelle: Technische Universität Kaiserslautern, Fachgebiet Wasserbau und Wasserwirtschaft): Hauptbauwerk aller künstlichen Stillgewässer ist das sogenannte Absperrbauwerk, mit dem der Aufstau erfolgt. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um einen Erddamm, manchmal auch um eine Staumauer aus Natursteinen oder Beton. Zur Regulierung des Wasserstandes im Teich und zu dessen Leerung dient in den meisten Fällen ein so genannter Mönch (das ist dieses Teil, durch das im Video das Wasser rauscht). Wooge, die der Energienutzung (Mühlen, Hammerwerke usw.) gedient haben sowie ehemalige Triftwooge zum Transport von Holz auf einzelnen Bächen des Pfälzerwaldes haben meist keinen Mönch, sondern eine Öffnung im Damm, die bis zur Gewässersohle hinunterreicht und seitlich mit Mauerwerk oder Beton gesichert ist. Verschluss und Regulierung erfolgen durch ein bewegliches Schütz in dieser Öffnung.
Der Mummelsee ist einer der idyllischsten Waldweiher, die wir kennen. Aber es gibt in Ludwigswinkel noch mehr Weiher. Beliebt der Schöntalweiher oder Lagerweiher als Badesee.
Eine Kernzone des Biosphärenreservates Pfälzerwald ist heute der Rösselsweiher.
Ein gleichfalls sehr idyllischer Waldsee ist der Stüdenwoog oder Stüdenbachweiher bei Eppenbrunn, von dem aus der "Bach ohne Grenzen" (Ruisseau sans frontière) seinen Ausgang nimmt.
Entlang des Eppenbrunner Bachs und der Trualb geht es von Eppenbrunn über die Grenze nach Walschbronn ins Nachbarland Frankreich. Natur erleb- und begreifbar zu machen, ermöglichen 35 Einzelstationen des Gewässerlehrpfads. Lehrtafeln oder Aktionen zum Mitmachen vermitteln Wissenswertes über vorhandene Biotope, eine Fischtreppe oder die verschiedenen Lebewesen in Weiher, Bach und Tümpel. Damit sensibilisiert der "Bach ohne Grenzen" nicht nur für die Belange von Natur- und Umweltschutz, sondern wirbt mit seiner Zweisprachigkeit auch für Völkerverständigung und gemeinsames Lernen.
Das Wort Woog kommmt auch in Ortsnamen vor, etwa in Salzwoog. Der kleine Ort Salzwoog, der von jeher eine sogenannte Annexe der Gemeinde Lemberg war, hat seinen Namen der historischen Salzstraße zu verdanken, die auf ihrem Weg von Lothringen an den Rhein durch seine Gemarkung führte. Auf dem damaligen Salzwooger Hof, der auf der Bistumsgrenze zwischen Metz und Speyer lag, befand sich eine Zollstation mit einer Salzwaage, um das "weiße Gold" zu wiegen. Im Ort Salzwoog gibt es noch einige schöne Fachwerkhäuser. Die Geburt des Ortes Salzwoog geschah im Jahr 1727 durch die Brüder Kettenring, durch die Errichtung einer Sägemühle und eines Hofgutes. Daran erinnert heute das “Kettenring’sche Haus”, ein Fachwerkbau, der von seinem jetzigen Besitzer restauriert wurde. Den Betrieb der Mühle hat man nach dem 2. Weltkrieg eingestellt. Den Woog zum Antreiben der Mühle gibt es ebenfalls nicht mehr.
In der Karlstalschlucht - Das Karlstal der Moosalb ist ein Naturschutzgebiet bei Trippstadt im Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz). Das Karlstal liegt etwa zehn Kilometer südlich von Kaiserslautern in der Nähe des Luftkurorts Trippstadt. Die rund drei Kilometer lange Karlstalschlucht kann über einen Wanderweg begangen werden. Die von der Moosalb durchflossene und weitgehend naturbelassene Felsenschlucht gehört wegen der großen Gesteinstrümmer aus dem roten Buntsandstein der Region, der zahlreichen kleinen Wasserfälle sowie des alten Laub- und Nadelbaumbestandes zu denjenigen Zielen im Pfälzerwald, die von den für den Tourismus Verantwortlichen als sehenswert angeboten werden.
Wir besuchen auch den Unterhammer, eines der alten Hammerwerke an der Moosalbe, mit seinem Herrenhaus und die Klug'sche Mühle. Auch bei diesen Anlagen gibt es noch entsprechhende Stauweiher, die früher zum Betrieb notwendig gewesen sind.
Gerade bei diesen heute nicht mehr in Betrieb befindlichen Mühlen und Hammerwerken erkennt man, wie gefährdet das Kulturerbe der Wooge ist. Soweit heute noch eine Bewirtschaftung der Wooge im Pfälzerwald erfolgt, dominiert die fischereiliche Nutzung. Neben einigen Anlagen mit gewerbsmäßiger, intensiver Fischzucht, existieren viele Anlagen, in denen dies als Hobby mehr oder weniger intensiv betrieben wird. Diese Nutzungsform ging in den letzten Jahrzehnten stark zurück. Es zeichnet sich ab, dass ein großer Teil der Wooge im Pfälzerwald in absehbarer Zeit keine gezielte Nutzung mehr aufweisen wird. Damit entfällt auch die Motivation für eine Unterhaltung der Anlagen. Die heutige Bedeutung der Wooge im Pfälzerwald muss deshalb auch unter den besonderen Aspekten gesehen werden, die sich aus der besonderen Funktion des Pfälzerwaldes als Biosphärenreservat ergeben: Förderung einer nachhaltigen Entwicklung sowohl hinsichtlich der Ziele des Naturhaushalts (Arten- und Biotopschutz) als auch der Ansprüche des Menschen (umweltverträgliche Nutzung und Bewahrung des kulturellen Erbes).