Freitag, 16. Dezember 2016

Jahreswechsel - Silvester








Sonntag, 4. Dezember 2016

Weihnachtsmärkte



Der Belznickelmarkt in Pirmasens vor dem Alten Rathaus


Er gehört zu den kleinen Märkten.


Auch klein und beschaulich, wenn man über die Grenze nach Wissembourg fährt.


Weihnachtsmarkt in Weißenburg im Elsaß. Ein kleiner beschaulicher Markt neben der Kirche Saints-Pierre-et-Paul. Sie ist neben dem Straßburger Münster die größte gotische Hallenkirche des Elsaß und beherbergt mit dem Heiligen Christophorus Frankreichs größtes gemaltes Menschenbildnis.

Und hier ein Highlight: Der Nürnberger Christkindlesmarkt. Weltberühmt, aber daher auch ziemlich überlaufen.


Samstag, 26. November 2016

Der Nürnberger Adventsweg


In Nürnberg gibt es nicht nur den Christkindlesmarkt, der eigentlich immer ein bißchen zu voll ist.


Es gibt auch den Nürnberger Adventsweg, der zur adventlichen Ruhe, Besinnung und Einkehr einladen will. Vier Kirchen beteiligen sich daran. Neben den in den folgenden Videos vorgestellten Kirchen auch Sankt Martha, die aber momentan noch nicht wieder betretbar ist.


St. Klara ist eine römisch-katholische Kirche in der Altstadt von Nürnberg. Das Gebäude steht im Stadtteil Altstadt St. Lorenz an der Königstraße zwischen Lorenzkirche und Frauentor. Der im Jahr 1270 begonnene Bau ist eines der ältesten erhaltenen Sakralgebäude der Stadt und diente zunächst als Gotteshaus des Klarissenklosters. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und die Kirche ab 1574 als evangelische Predigtkirche genutzt. Nachdem Nürnberg im Jahr 1806 an Bayern fiel, profanierte man das Gebäude, seit 1854 ist es wieder eine katholische Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, in der Nachkriegszeit baute man sie in ihrer vorherigen Gestalt wieder auf. 1979 ging das Kirchenrektorat an die Jesuiten über. Seit 1996 ist St. Klara Offene Kirche mit einem breit gefächerten spirituellen und kulturellen Angebot.




Und wem es auf dem Christkindlesmarkt zu laut wird, der kann auch direkt in die am Markt gelegene Frauenkirche.


Freitag, 18. November 2016

Klingenmünster in der Südpfalz


Der Appetit ist in der Pfalz sehr groß. "Der Bauch is dem Pälzer soi Herrgott", heißt es oft. Und der Durst, ja erst der Durst, der ist in der Pfalz gewaltig. Und der wird bestimmt nicht mit Wasser gestillt, das ist zum Waschen da. Nein, in der Pfalz da löscht man seinen Durst mit Wein.

Aber der große Pfälzer Durst, der hat auch eine eigene Maßeinheit hervorgebracht: Den Pfälzer Schoppen.

Derweil überall sonst in den deutschen Weingebieten ein Schoppen ein Viertelliter ist, machmal gar nur ein Fünftelliter, so ist iin der Pfalz ein Schoppen ein halber Liter.

Und keinen Tropfen weniger!

Entsprechend sieht das Pfälzer Schoppenglas auch aus. Eigentlich wie ein Wasserglas. Was es natürlich nicht ist. Siehe oben, von wegen Wasser trinken und so.

Dazu diese Anekdote.

Pfälzer zu einem Freund aus anderem deutschen Gau: "Monn, isch hobb jo so ee Dorschd!" "Möchtest Du ein Glas Wasser?" "Ich hab gesaht, dass isch Dorschd hab, ned dass isch dreggisch bin unn mich wesche will!"

Übersetzt: Auf das Angebot eines Glases Wasser antwortet der Pfälzer, dass er doch Durst habe und nicht etwa schmutzig sei und sich waschen wolle.

Ja, so ist das eben in der Pfalz.

Auch in Klingenmünster.

Und so gibt es eben in der Burgschänke der Burg Landeck über der Stadt auch einen Schoppen Riesling in einem Halbliter-Glas, das bis zum Rand gefüllt wird. Sehr zum Erstaunen so mancher Touristen.


Das ehemalige Kloster Klingenmünster in der Südpfalz - zwar ist aus seiner karolingischen Ursprungszeit nichts mehr vorhanden, aber es zählt zu den ältesten Klöstern Deutschlands.

In Klingenmünster wurde am 27. April 1828 der Schriftsteller August Becker geboren, der als einer der Begründer der pfälzischen Volkskunde gilt.

"Hedwig - Ein Roman aus dem Wasgau" erschien 1868 und die Romanfigur Hedwig wohnte iin dem nach ihr benannten Haus in Erlenbach im Pfälzer Wald.


Im Trifelsland


Der Hauptort des Trifelslandes ist zweifelsohne Annweiler, die ehemalige Freie Reichsstadt zu Füßen der Reichsburg Trifels.


Zu Annweiler gehört auch das nahe Queichhambach im Tal der Queich.


Und auch das benachbarte Albersweiler ist sehenswert.


Von Albersweiler aus geht es durch das Tal des Eußerbachs nach Eußerthal.


Das Kloster Eußerthal ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster in Eußerthal bei Annweiler am Trifels. Vom Kloster ist nur der vordere Teil der ehemaligen Klosterkirche erhalten, und dient heute als Pfarrkirche.

Der Ursprung des Dorfes Eußerthal in der Südpfalz war die Gründung eines Klosters der Zisterzienser im Jahre 1148 (und mit Mönchen aus dem lothringischen Kloster Weiler-Bettnach besiedelt), dessen Klosterkirche heute noch das katholische Gotteshaus der Gemeinde ist. Dem Kloster Eußerthal oblag die Verwahrung der Reichskleinodien auf der nahegelegenen Reichsburg Trifels im 12. und 13. Jahrhundert. Das Kirchengebäude wurde wohl um 1220 begonnen und 1262 geweiht. Zahlreiche Zerstörungen und Plünderungen erfuhr das Kloster zwischen 1455 und 1525 (in den Bauernkriegen). Aufhebung des Klosters 1560 durch die Reformation. Von der Klosterkirche stehen noch der Chor, das Querschiff und das erste Joch des Langhauses. Am Chorhaupt schöne Gruppe von drei Fenstern (die oberen zwei sind modern). Während der Aufriß der Kirche noch ganz romanisch ist, sind die Kreuzgewölbe im Innern schon gotisch.

Und zwischen Albersweiler und Eußerthal geht es ab in das ebenfalls romantische Dernbachtal.

Wir besuchen die Katholische Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in Dernbach mit Fresken aus dem Jahr 1300. Dann fahren wir weiter nach Ramberg und zurück nach Dernbach.



Mittwoch, 16. November 2016

Die tausendjährige Linde in Effeltrich


Zwar muss auch sie, wie all ihre etwa gleichaltrigen Artgenossen, gestützt werden, aber sie lebt noch: die mehr als 800 Jahre alte Tanzlinde im "Trachtendorf" Effeltrich im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Neben der Wehrkirche Sankt Georg findet sich der Baum mit seiner ausladenden gewaltigen Krone von rund 60 Metern Umfang, dessen Umgebung in früheren Jahrhunderten nicht nur Tanz-, sondern auch Rats- und Gerichtsplatz gewesen ist.


Effeltrich - die tausendjährige Linde von franz-roth-tv

Eine Attraktion in Effeltrich in der Fränkischen Schweiz (Landkreis Forchheim, Oberfranken) ist die 1.000-jährige Linde in der Dorfmitte. Früher Versammlungs- und Gerichtsstätte.

Die Tanzlinde (Tausendjährige Linde oder auch Dorflinde genannt) ist eine Sommerlinde (Tilia platyphyllos) auf dem Dorfplatz, gegenüber der Wehrkirche Sankt Georg im oberfränkischen Effeltrich (Landkreis Forchheim) am westlichen Rand der Fränkischen Schweiz. Der Baum diente über die Jahrhunderte als zentraler Versammlungs- und Gerichtsort und im 19. und 20. Jahrhundert war bei der Linde der Fest- und Tanzplatz.

Auffällig am Wuchs der Linde ist die flach-oval gestaltete Krone, die auf die Bastgewinnung für die Obstbaumzucht zurückzuführen ist. Die Linde gilt als die schönste der zahlreichen Dorflinden in Franken.

Und auch in der Fränkischen Schweiz finden wir ein weiteres Exemplar einer solchen uralten Linde.

Die Kunigundenlinde bei Kasberg


Die Kasberger Linde (auch Kunigundenlinde oder Franzosenlinde genannt) ist eine Winter-Linde (Tilia cordata) bei Kasberg, einem Ortsteil von Gräfenberg im Landkreis Forchheim. Sie ist ein Naturdenkmal und zählt zu den ältesten Bäumen in Deutschland. Bei ihr wurden in historischer Zeit (14. Jahrhundert) Gerichtstage abgehalten. Bei einem Vergleich mit anderen sehr alten Bäumen erscheint es möglich, dass die Linde aus der Zeit der Karolinger oder gar der Vorkarolingerzeit stammt. Einer Sage zufolge soll die heilige Kaiserin Kunigunde, die Gemahlin von Kaiser Heinrich II., vor etwa 1000 Jahren die Linde eigenhändig gepflanzt haben oder soll gar dort bestattet sein. Der Baum ist völlig ausgehöhlt, verwittert und stark nach Westen geneigt. Die Linde wird von mehreren Eisen- und Holzstangen gestützt und der stark zerklüftete Schaft der Linde wird mit Eisenklammern und Gewindestäben zusammengehalten. Die Krone hat einen Durchmesser von zwanzig Metern und eine Höhe von zwölf Metern. Im Jahre 1806 sollen französische Soldaten ein Feuer unter dem Baum entfacht haben, dabei wurde der Stamm der Steinlinde schwer beschädigt. Seitdem ist der Baum etliche Male zum Teil aufwändig renoviert worden. Die Linde ist seit 1976 als Naturdenkmal ausgewiesen.



Die Kunigundenlinde im Winter:

Dienstag, 15. November 2016

Sühnekreuze - Brauch aus dem Mittelalter


Sühnekreuz bei Neuhof, Mittelfranken, Landkreis Fürth

Besonders in Bayern findet man sie häufig, die uralten, verwitterten Steinkreuze an Wegkreuzungen und auch auf dem freien Feld. Kaum jemand kennt noch ihre eigentliche Bedeutung. Sie sind Sühnezeichen und stehen an Stellen, an denen ein Mensch gewaltsam den Tod gefunden hat. Im Mittelalter wurde nämlich ein Totschlag noch nicht von Staats wegen gesühnt, vielmehr hatte der Totschläger die Familie des Ermordeten finanziell zu entschädigen und ein solches Sühnekreuz errichten zu lassen.


Und jüngst haben wir ein solches Sühnekreuz auch bei Dernbach in der Südpfalz entdeckt.



Montag, 14. November 2016

Freitag, 11. November 2016

Mittelalterliche Fresken in der Pfalz


In vielen Kirchen des Mittelalters finden wir Fresken mit Darstellungen der biblischen Geschichte. Diese Fresken waren sozusagen die Bibel für Analphabeten. Denn lesen und schreiben konnte das einfache Volk nicht. Schon garnichte konnte es Latein. Und so hat man ihnen mit Bildern das Evangelium gezeigt.

Einige besonders interessante Beispiele quer durch die Pfalz.




Sankt Martin in Großbundenbach von franz-roth-tv








Sakrale Kostbarkeiten in Medelsheim im Saar... von franz-roth-tv



Im Dernbachtal


Die Ramburg

Dernbach ist ein an den Hang des Kalkofenberges geschmiegtes Straßendorf im Pfälzer Wald. Das schmale Dernbachtal wird von dem gleichnamigen Bachlauf durchzogen. Und mitten im Dorf erhebt sich ein nach Westen ansteigender Hügel auf dem die katholische Kirche "Heiligste Dreifaltigkeit" steht.


Die Kirche wird erstmals im Jahr 1313 erwähnt. Die 1880 wiederentdeckten Fresken im Chor stammen aus der Zeit der Erbauung, also um das Jahr 1300.


Am Außenpfeiler des Chonres finden wir sogenannte Wetzrillen, auch Teufelskrallen genannt, wie wir sie an vielen mittelalterlichen Kirchen finden.


Es gibt zahlreiche Erklärungen (Erklärungsversuche) für diese Wetzrillen, vom Schärfen von Waffen (sog. Weiheschliff) oder Werkzeugen bis zur Gewinnung von Steinpulver für abergläubische oder volksmedizinische Zwecke.

Von Dernbach führt uns unser Weg weiter nach Ramberg.


Und der Weg zurück durch Ramberg und Dernbach.


Kurz hinter Dernbach auf dem Weg nach Ramberg finden wir übrigens ein sogenanntes Sühnekreuz.


Sühnekreuze wurden an Stellen errichtet, an denen ein Mensch einen gewaltsamen Tod gefunden hatte.

Mittwoch, 2. November 2016

Die vielen Pfälzer Residenzen


Neumarkt in der Oberpfalz - Pfalzgrafenschloß (im Hintergrund) und Residenzkirche "Zu unserer lieben Frau"

Im 15. und 16. Jahrhundert war Neumarkt pfälzische Residenzstadt. Pfalzgraf Johann verlegte seinen Regierungssitz dorthin und begann damit, die Stadt zur Residenz auszubauen, es entstanden unter anderem die Kirche St. Johannes, die Hofkirche und das Pfalzgrafenschloss. Es folgten die Pfalzgrafen Otto I., sein Sohn Otto II. und Friedrich II. von der Pfalz, der später Kurfürst wurde und nach Heidelberg übersiedelte.

Es kann einen schon verwirren, diese Vielzahl Pfälzer Residenzstädte kreuz und quer durch die heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und sogar Nordrhein-Westfalen.


Auch Bacharach war mal Residenzstadt

Bringen wir doch mal etwas Klarheit und Struktur in die Geschichte anhand der historischen Ereignisse.

Friedrich I. (Barbarossa) hatte die sog. Pfalzgrafschaft bei Rheyn an einen Halbbruder vergeben. Später war sie kurzzeitig in der Hand der Welfen. Nach den Kämpfen des Welfen Otto IV. mit dem Staufer Friedrich II. um die Königskrone, wurde die Pfalzgrafschaft 1214 durch den Staufer an Ludwig I. von Wittelsbach (1214-1228) übertragen. Und in der Hand der Wittelsbacher blieb sie mit kurzer Unterbrechung im Dreißigjährigen Krieg. Spätestens ab 1214 war Heidelberg die Hauptresidenz der Pfalzgrafen bei Rhein.

Im Laufe der Jahrhundert, vor allem während des 15. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Wittelsbacher Nebenlinien, die Kurpfalz (zwischen Kaub und Heidelberg/Mannheim, die Kurfürstentümer Bayern/Oberpfalz (Eger/Neumarkt/Amberg) und Bayern (Lech/Donau), das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken (südlich der Nahe, um Zweibrücken und Rapoltstein), Pfalz-Neuburg (Düsseldorf/Jülich) und Pfalz Sulzbach (bayerische Pfalz).

Nun denn, so hatte jeder Pfalzgraf so seine persönlichen Vorlieben, wo er denn zu residieren wünschte.


Auch das nordpfälzische Meisenheim war eine sog. Nebenresidenz ...


Im Zuge der Reformation wandten sich die kurpfälzischen Linien nach und nach dem Protestantismus zu, während die bayerischen Linien am katholischen Glauben festhielten. Als 1685 die katholische Neuburger Linie die Pfalzgrafschaft übernahm, wurde in zahlreichen Orten wieder der Katholizismus eingeführt.

... ebenso wie auch Neustadt (an der Weinstraße).


Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) wurden große Teile der Kurpfalz von französischen Truppen verwüstet (so auch das Heidelberger Schloß zerstört). Als die altbayerische Linie der Wittelsbacher im Jahr 1777 ausstarb, trat Kurfürst Karl Theodor aus der Linie Pfalz-Sulzbach die Erbschaft als „Kurfürst von Pfalz-Bayern“ an.

Samstag, 29. Oktober 2016

Die rebellischen Ritter: Franz von Sickingen und Götz von Berlichingen


Sie waren Waffengefährten und sie waren beide in der Reichsacht: Franz von Sickingen und Götz von Berlichingen. Sie waren Reichsritter, die gegen das Reich rebellierten. Aus Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage und dem Einfluß der Ritterschaft im späten Mittelalter. Denn eigentlich brauchte man sie nicht mehr. Die Ritterheere waren abgelöst worden durch die Landsknechte, die schwer gepanzerten Reiter durch die bewegliche Infanterie. Und so, wie ihre militärische Bedeutung im Schwinden begriffen war, so war es ihre politische und gesellschaftliche.

Aber begeben wir uns auch eine Spurensuche. Spuren des Franz von Sickingen und des Götz von Berlichingen. Besuchen wir die Orte, wo sie gelebt und gekämpft haben. Gekämpft für das Überleben des Rittertums.


Götz von Berlichingen


Götz, der Ritter mit der Eisernen Faust, nahm zum Beispiel 1515 an der Fehde des Franz von Sickingen gegen Worms teil und schickte ihm 1516 bei seinem Zug gegen den Herzog von Lothringen Knechte und Pferde zu Hilfe und war auch bei dessen Fehde mit dem Landgrafen von Hessen und der Einnahme von Umstadt 1518 dabei.


Freitag, 28. Oktober 2016

Auf den Spuren der Wittelsbacher - Von Meisenheim in der Nordpfalz bis Altötting in Niederbayern


Meisenheim am Glan war einst eine Residenz der Wittelsbacher Linie Pfalz-Zweibrücken gewesen. So finden wir in der Evangelischen Schloßkirche auch ihre Grablege.


Der berühmteste hier beigesetzte Wittelsbacher ist zweifelsohne Karl I. von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, geboren im Jahr 1560 in Neuburg an der Donau, damals Pfalz-Neuburg.


Im folgenden Video sehen wir das Schloß in Zweibrücken, im 18. Jahrhundert die Residenz der Linie Pfalz-Zweibrücken.


Apropos Wittelsbacher und prachtvolle Barock-Schlösser: Max Emanuel, der "Blaue Kurfürst", hat sich, als er deutscher Kaiser werden wollte, in Schleißheim bei München ein Schloß bauen lassen, das dem Versailles des französischen Sonnenkönigs Konkurrenz machen sollte.


Und wenn wir in Meisenheim bei einer Wittelsbacher Grablege gestartet sind, in Scheyern, nahe Pfaffenhofen an der Ilm, finden wir das Stammkloster der Wittelsbacher und ihre älteste Grablege.


Doch damit nicht genug der Wittelsbacher Grablegen, denn in Altötting in Niederbayern, da sind in der sogenannten Herzgruft der Gnadenkapelle (rechts im Bild) die Herzen der Wittelsbacher beigesetzt.


Meisenheim am Glan im Nordpfälzer Bergland



Meisenheim weist heute noch viel von seiner mittelalterlichen Pracht auf.
Es ist eine der Städte, die in ihrer Geschichte von Kriegen und größeren Katastrophen verschont geblieben ist.








Ein besonderes Highlight ist die Evangelische Schloßkirche.


Donnerstag, 27. Oktober 2016

Ein Hort gesammelten Wissens: Die Klosterbibliothek in Metten


Die Benediktinerabtei St. Michael in Metten ist ein Kloster in der Diözese Regensburg. Sie liegt zwischen den Ausläufern des Bayerischen Waldes und dem Donautal nahe Deggendorf. Das Kloster betreibt ein Gymnasium mit Internat sowie verschiedene Handwerksbetriebe.


Die Bibliothek, die für Besichtigungen offen steht, enthält über 150.000 Bände aus den Bereichen Theologie, Philologie und Geschichte.

  


Was gibt es sonst noch in der Region?

Die Dorfensembles Datting und Gerholling (gehören zu Lalling im Bayerischen Wald) stehen in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz. Der Besucher glaubt sich in einem Museum, aber hier spielt sich noch ganz normaler Dorfalltag ab, hier leben die Besitzer in ihren jahrhunderte alten Häusern. Datting und Gerholling sind deshalb unbedingt einen Besuch wert.


Brauch aus Zeiten der Not:
Totenbretter bei Lalling im Bayerischen Wald



Diese Totenbretter sind ein Relikt aus den Zeiten, da man sich teure Särge nicht leisten konnte. Die Verstorbenen wurden bis zur Beisetzung auf diesen Brettern aufgebahrt. Und nach der Beerdigung wurden die Totenbretter gerne mit Sinnsprüchen aus dem Leben des Verstorbenen bemalt und an Wegkreuzen oder Kapellen aufgestellt.

Man findet diese Totenbretter im Bayerischen Wald, der Oberpfalz, aber auch in Böhmen.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Eine uralte Grenzmarke - Geschichte und Mythen im Grenzland


Er steht genau auf der Grenze zwischen den Départements Moselle und Bas-Rhin, Le Pierre des Douze Apôtres, der Zwölfapostelstein (auch Breitenstein genannt) unweit Goetzenbruck in der Gemeinde Meisenthal im Bitscherland (Pays de Bitche).


Seine Vorgeschichte liegt im Dunkeln. Man vermutet, dass es sich um einen Kultstein aus keltischer („druidischer“) Zeit handelt. Einer üblichen Praxis entsprechend wurde dieser heidnische Kultstein in christlicher Zeit „getauft“, d. h. mit christlichen Merkmalen versehen. Der obere Teil wurde zu einer Kreuzigungsgruppe (der gekreuzigte Christus mit zwei Marien) gestaltet. Darunter wurde ein schlichtes Relief mit den zwölf Aposteln herausgearbeitet.

Hier soll der Reformator Philipp Melanchthon gepredigt haben und so dafür gesorgt haben, dass die Dörfer der Umgebung überwiegend protestantisch sind.


Grenzmarke ist der Breitenstein nicht erst seit jüngerer Zeit. Schon ab dem Jahr 1606 markiert die Grenze zwischen den Herrschaftsgebieten der Herzöge von Lothringen und der Grafen von Hanau.

Grafen von Hanau? Da kommt den Pirmasensern natürlich sofort "ihr" Landgraf Ludwig IX. in den Sinn. Denn der war ja auch Graf von Hanau und residierte bis zu seiner Übersiedelung nach Pirmasens im elsässischen Bouxwiller (Buchsweiler).


Seine Residenz verlegt hat der Landgraf von Hessen-Darmstadt und Graf von Hanau-Lichtenberg seinerzeit ja deswegen, weil er als deutscher Reichsfürst in seinen französischen Besitzungen kein Militär haben durfte. Und war er doch ein großer Freund von "langen Kerls", von Grenadieren, gewesen.

Allzulange hatte die Pirmasenser Garnison ja keinen Bestand. Aber der Landgraf ist hier beigesetzt. In der Lutherkirche, der früheren Garnisonskirche.


Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird am 5. April 1757 der Grundstein für die neue Hof- und Garnisonskirche gelegt. Am 4. Oktober 1761 wird die Kirche geweiht und heißt im Volksmund bald "Untere Kirche". 1793 werden die Glocken an die französische Revolutionsarmee abgeliefert und erst 1861 erhält die Lutherkirche ein neues Geläut.

Am 9. August 1944 wird die Lutherkirche bei alliierten Luftangriffen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt von 1947 bis 1949.

Am 5. November 1949 werden die Gebeine Landgraf Ludwigs IX. in der Gruft zwischen Altar und Taufstein wieder beigesetzt.

Land ohne Grenzen - Pays sans Frontiéres


Der Deutsch-Französische Kindergarten (École Maternelle Franco-Allemande) im lothringischen Liederschiedt, gleich hinter der deutschen Grenze bei Schweix in der Südwestpfalz gelegen, ist ein bemerkenswertes Projekt mit europäischem Modellcharakter.


Hier wachsen Kinder von diesseits und jenseits der Grenze zweisprachig auf. Ein Stück gelebte Völkerverständigung schon im Kindesalter. 2015 feierte er sein 20-jähriges Bestehen.

Apropos Völkerverständigung: Da hat sich bei uns schon immer viel abgespielt.

Der Grundstein der Einheit Europas - Der Sankt Germanshof im Pfälzerwald

Hier wurde schon in den frühen Fünfzigern der Grundstein für ein vereintes Europa gelegt: deutsche und französische Studenten rissen die Schlagbäume nieder und besetzten die Grenzstationen. Heute erinnert ein Denkmal an dieses historische Ereignis.


Eine kleine grenzenlose Rundtour über die Hackmesserseite und durch das angrenzende Pays de Bitche (Bitscherland).


Möglich gemacht hat uns diese Freizügigkeit das Abkommen von Schengen.


Und die Citadelle die Bitche, die Zitadelle von Bitche, einst von Vauban erbaut, ist uns heute historische Kulisse, wenn wir im Supermarché MATCH einkaufen. Waren, die keinen Zollschranken mehr unterliegen.


Interessant gleichwohl, die ZZitadelle zu besuchen und sich auf einer audiobegleiteten Führung in die alten Zeiten versetzen zu lassen.


Zu dieser Festung habe ich durchaus eine ganz persönliche Beziehhung, denn mein Großvater mütterlicherseits, zum Beginn des Ersten Weltkrieges 22 Jahre alt und Unteroffizier, absolvierte dereinst seine Ausbildung dort. Denn Bitche war damals ja in den Reichslanden Elsaß-Lothringen.


Aber ansonsten ist die kriegerische Vergangenheit Geschichte. Sie existiert zur Erinnerung und zum Gedenken in den alten Befestigungen, die speziell auf französischer Seite durch die Bank Museumscharakter haben.


Four à Chaux an der Straße nach Pfaffenbronn


Etwas schwieriger gestaltet sich die Suche nach diesen Zeitzeugen auf der deutschen Seite. Denn von den Bunkern des Westwalls ist hier kaum noch etwas zu finden.


Fast ausschließlich das Westwallmuseum im ehemaligen Festungswerk Gerstfeldhöhe im Pirmasenser Stadtteil Niedersimten befasst sich mit dem Thema.

Montag, 24. Oktober 2016

Eppenbrunn


Die Lourdes-Grotte bei Eppenbrunn
Bilder & Geschichten aus der Südwestpfalz

Die Lourdesgrotte in Eppenbrunn verdankt ihre Entstehung dem widerspenstigen Pfarrer Johannes Drauden und dem gewachsenen Sandstein, der das Landschaftsbild im Wasgau prägt.

Als 1933 Adolf Hitler an die Macht gekommen war, stellten die nationalsozialistischen Anhänger in Eppenbrunn ein großes Hakenkreuz auf dem südwestlich vom Ort gelegenen Berg auf, der auch heute noch von der älteren Bevölkerung "Hakenkreuz-Felsen" genannt wird.

Dieses Hakenkreuz war vom Dorf aus sehr gut zu sehen, sehr zum Ärgernis des damaligen Ortspfarrers Johannes Drauden, der unter dem Nationalsozialismus schwer zu leiden hatte und sich mit dem weithin sichtbaren symbolträchtigen Zeichen nicht abfinden wollte.

Während eines Krankenlagers kam ihm der Gedanke, als Gegenstück zum Hakenkreuz ein echtes Kreuz aufzustellen. Als Aufstellungsort wählte er einen Punkt, den er von seinem Krankenlager im Pfarrhaus aus einsehen konnte. Als die mit der Fertigung beauftragten Gebrüder Bender das Kreuz aufstellen wollten, stießen sie beim Wegräumen von Schutt und Geröll auf einen Felsen, der sich nach dem Freilegen als ideal zur Anlage einer Grotte anbot. Trotz der kirchenfeindlichen Politik der Nationalsozialisten fanden sich viele freiwillige Helfer bereit, an der Errichtung einer Grotte nach dem Vorbild von Lourdes (Frankreich) fleißig mitzuarbeiten. Und so entstand in den Jahren 1934/1935 die Grotte in ihrer heutigen Form. Dies war in der damaligen Zeit ein großes Wagnis und mit sehr großen Risiken verbunden. Umso mehr ist es als eine große Tat gelebten Glaubens zu werten.

Eppenbrunn im Pfälzerwald 24102016 from Franz Roth on Vimeo.



Bach ohne Grenzen (Ruisseau sans frontière) bei Eppenbrunn

Von Eppenbrunn aus führt am Eppenbrunner Bach bis Walschbronn der Bach ohne Grenzen (Ruisseau sans frontière). Dies ist ein zwölf Kilometer langer Weg, der mit Hinweisschildern versehen ist, die auf Besonderheiten entlang des Baches, wie beispielsweise eine Fischtreppe, aufmerksam machen.