Montag, 1. April 2024

Die faszinierenden Küsten der Bretagne und unsere Lieblingsstadt Saint-Malo

In Frankreich ist die Küste der Bretagne mit 2.700 Kilometern die größte Küstenregion des Landes. Diese Küste zeichnet sich aufgrund ihrer Vielfältigkeit aus. Von malerischen Stränden über imposante Klippen und beeindruckende Dünenlandschaften bis hin zu wehrhaften alten Festungen und pittoresken Häfen. Allgegenwärtig der berühmte Festungsbaumeister Ludwig XIV., Sébastien Le Prestre, Seigneur de Vauban. Die über 2.000 Jahre alte Korsarenstadt Saint-Malo ist sicher ein absolutes Highlight. Aber auch die Felsküsten der Côte de Granit Rose in Côtes d'Armor und die Côte Sauvage, die "Wilde Küste" auf Quiberon im Département Morbihan. Wir finden mondäne Badeorte und Austern- und Muschelzuchten. Der "Heilige Berg des Abendlandes", der Mont-Saint-Michel, ist - auch wenn er bereits ganz knapp zur Normandie zählt - ein lohnendes Ziel. Nicht entgehen lassen sollte man sich auch Les Rochers Sculptés in Rothéneuf bei Saint-Malo. Geschaffen wurden diese durch Abbé Fouré (1839 - 1910) nachdem er aus Krankheitsgründen sein Priesteramt nicht mehr ausüben konnte. Wohl durch einen Schlaganfall hatte er eine Lähmung, die Sprache verloren und wurde taub. Deshalb ließ er sich hier nieder um in den Klippen die Felsen zu behauen. Er schuf auf einem Felsvorsprung mehr als 300 Reliefs und Skulpturen.


Unser geliebtes Saint-Malo - die Anreise und Impressionen der Stadt - Chaussée du Sillon in Saint Malo - Sozusagen "unsere" Straße: Drei Jahre hatten wir dort unser Urlaubsquartier.


Das Château De Saint-Malo ist eine Burg aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und liegt Intra Muros, also in der von einer Mauer umgebenen Altstadt von Saint-Malo.

Erbaut wurde sie von den Herzögen der Bretagne um die Herrschaft über die Stadt zu sichern. Seit Juli 1886 ist sie als Monument Historique klassifiziert.

Vor der Burg - Le Jardin des Douves: Mit einer Fläche von 3.600m² ist es der älteste Garten der Stadt Saint-Malo. Er wurde 1880 auf dem alten Burggraben angelegt und ist mit einem neobarocken Brunnen geschmückt. Vorher gab es dort einen kleinen Garten mit dem Namen "Jardin d’amour", in dem sich Liebespaare trafen.

Les Remparts de Saint-Malo - Die Stadtmauern von Saint-Malo: Ein Spaziergang auf den Stadtmauern ist ein absolutes Muss, wenn man in Saint Malo zu Besuch ist. Er gibt wundervolle Ausblicke auf das Meer und die Stadt intra muros zu Ihren Füssen. Sie brauchen etwa eine Stunde für einen kompletten Rundgang. Die hohe Mauer, die die Stadt Saint Malo umrundet, bildet eine Schleife von etwa zwei Kilometern Länge.

Die Stadtmauer von Saint-Malo wurde im 12. Jahrhundert errichtet, lange vor dem goldenen Zeitalter der königlichen Korsaren. Nach der großen Feuersbrunst im Jahr 1661 wurden die Granitmauern neu aufgebaut; im 18. Jahrhundert wurden sie von dem Ingenieur und Architekten Garangeau, einem Schüler Vaubans, erweitert. Die Bastion de la Hollande wurde 1674 erbaut. Ihren Namen erhielt sie von ihrem Zweck, die Stadt gegen holländische Kriegsschiffe zu verteidigen.

Die Hollande Bastion wurde mit 24 Kanonen ausgestattet, die später vom Grafen von Toulouse durch stärkere Kanonen ersetzt wurden. Die Kanonen mit 36 oder 42 Kalibern waren eine Belohnung für den Mut, den die Bevölkerung während der Attacken der Holländer im Jahre 1696 gezeigt hatte.

1684 wurde der Zwinger der “Chiens du Guet” (Wachhunde) in diesen Teil der Stadtmauer versetzt. Ab 1150 bewachte eine Meute Doggen nachts die Stadt. Um 22 Uhr gab die Glocke «Noguette» das Signal und die Hunde wurden in den Straßen freigelassen.

Saint-Malo war als eines der Hauptquartiere des deutschen Atlantikwalls durch alliierte Bombardements im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden. Aber im Gegensatz zu anderen Städten (wie Brest, Lorient oder Le Havre in der Normandie) hatte man sich damals gottseidank entschieden, die Stadt nach historischen Plänen und Bildern wieder aufzubauen.
Abendessen in Saint-Malo. Madame nimmt Muscheln, Monsieur zwei Dutzend Austern. Dazu einen Muscadet-sur-lie, einen auf der Maische gereiften Wein aus Loire-Atlantique.
P.S.: NIE Zitrone zu den Austern !!!
Das verdirbt sie. Nur Apfelessig
Im Jahr 2000 beging die Stadt ihre 2000-Jahr-Feier mit großem Gepränge. Wir waren damals dort gewesen und haben alles hautnah miterlebt. Für die große "Parade défilé", den Umzug auf der Chaussée du Sillon, hatten wir an unserem Fenster im Hotel Ibis einen "Logenplatz" gehabt.

Saint-Malo ist der Geburtsort von René Francois de Châteaubriand, Abenteurer, Staatsmann und Romancier, ein Zeitgenosse Napoleons I.
Er ist auch auf der Insel Grand Bé bei Saint-Malo beerdigt. Sein einsames Grab ist beeindruckend. Und die Insel kann man nur bei Ebbe erreichen. Von dort bietet sich ein grandioser Panoramablick auf die Altstadt (Ville Close, Intra Muros).

"Ich und Napoleon" sagte er mal. Und so unbescheiden wie er selbst zeitlebens gewesen war, so pompös ist auch sein Grab. Die Rede ist von René François de Châteaubriand, Adeliger, Offizier, Abenteurer, Staatsmann und Romancier aus Saint-Malo.

Die Grabanlage ist auch nicht mehr im Original erhalten: Sie war anfangs von einem Eisengitter im neogotischen Stil umzäunt. 1944 sprengte eine Granate bei der Schlacht um Saint-Malo (bei der auch das Fort Grand Bé zerstört wurde) eine Ecke des Grabsteins weg und beschädigte den Zaun. Ein neuer, einfacherer Zaun mit nur noch drei Seiten wurde errichtet. Die Seite zum Meer blieb nun offen.

Sein Grab ist, wie sein Leben war: Einsam und von ausgesuchter Theatralik. Er hatte sich diese Felskante des einsamen Eilands schon zu Lebzeiten als letzte Ruhestätte gewählt.

Saint-Malo, Place Châteaubriand - Das Geburtshaus des Schriftstellers, die Brasserie Lion d'Or, eine kulinarische Institution und das Café de L'Ouest
François-René, Vicomte de Chateaubriand (* 4. September 1768 in Saint-Malo; † 4. Juli 1848 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Politiker und Diplomat. Er gilt als einer der Begründer der literarischen Romantik in Frankreich. Er hat in Frankreich die Bedeutung, die Goethe in Deutschland hat.

Samstag, 16. März 2024

Unsere Lieblingsorte: Dornum und Dornumersiel

Dornum - Geheimtipp in Ostfriesland

Die Gemeinde ist die nordöstlichste Gemeinde auf dem Festland des Landkreises Aurich in Ostfriesland und liegt unmittelbar an der Nordsee. Dornum ist eine Drehscheibe für Erdgaslieferungen nach Europa. In Cankebeer, zwischen Dornum und Nesse gelegen, betreibt das norwegische Unternehmen Gassco AS, das sich ausschließlich im Eigentum des norwegischen Staats befindet, eine Erdgas-Anlandungsanlage für die Europipe-Pipelines.


Von den ursprünglich drei auf dem Gemeindegebiet errichteten Burgen sind zwei bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Die auch Osterburg genannte Beningaburg soll der Legende nach zwischen 1375 und 1380 von Häuptling Olde Hero Attena (von Dornum) als Wasserburg errichtet worden sein. Sie wurde in der Sächsischen Fehde zerstört, anschließend aber wieder aufgebaut. Durch Heirat fiel sie später an die Familie Beninga, die dem Bauwerk ihren Namen gab. Heute befindet sich in dem Bauwerk ein Restaurant.

Das Wasserschloss in Dornum, die Norderburg, wurde ebenso wie die Beningaburg wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von Olde Hero von Dornum erbaut.

Um 1420 gelangte sie durch Heirat in den Besitz der Häuptlingsfamilie Kankena. Die Norderburg wurde 1514 – wie auch die übrigen Dornumer Burgen – im Zuge der Sächsischen Fehde zerstört, aber 1534 wieder aufgebaut. Ein Turm wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts angefügt. Unter der Herrschaft der Familie von Closter, die aus der holländischen Provinz Drenthe stammte und in die Familie Kankena eingeheiratet hatte, entstand im 17./18. Jahrhundert das heutige Wasserschloss im niederländischen Barock, in dessen Mauern noch Reste der ursprünglichen Anlage zu sehen sind.

Nicht mehr erhalten ist die in der Sächsischen Fehde zerstörte Westerburg.

Die drei Burgen in Dornum wurden im Zuge der Sächsischen Fehde (1514–1517) zerstört. Der ostfriesische Graf Edzard I. und Georg von Sachsen stritten sich in jenen Jahren um Ansprüche in Friesland, woraufhin ein Heer von 20.000 Mann, angeführt von Heinrich I. (Braunschweig-Wolfenbüttel), in Ostfriesland einfiel. Der oldenburgische Graf Johann V. verbündete sich mit diesem, ebenso Hero Omken aus dem Harlingerland. Auf seinem Weg nach Norden überfiel Hero Omken die drei Dornumer Burgen und zerstörte sie, bevor er die Stadt Norden brandschatzte.

In Dornum fand 1665 die letzte Hexenverbrennung Ostfrieslands statt. Das Opfer hieß Teelke Galtets.

In der Gedenkstätte Synagoge Dornum ist eine Dauerausstellung zum jüdischen Leben in Ostfriesland untergebracht. Sie gliedert sich in die Bereiche „Geschichte“, „Kultur“ und „Religion“. Die Synagoge ist das einzige jüdische Gotteshaus in Ostfriesland, das nicht in der Reichspogromnacht zerstört wurde, da es bereits ein Jahr zuvor profaniert worden war. Die Synagoge in Dornum ist die einzige erhaltene und öffentlich zugängliche in Ostfriesland.

In der Gemeinde befinden sich in mehreren Ortsteilen mittelalterliche Kirchen, die zumeist im 13. Jahrhundert entstanden sind. Ihre Ausstattung ist zum Teil von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung. Die bekannteste Kirche im Gemeindegebiet ist die St.-Bartholomäus-Kirche in Dornum. Sie wurde in den Jahren 1270/90 auf einer Warft gebaut. Der Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert beherbergt zwei Glocken, die ebenso alt wie der Turm sind. Im Grabkeller unter der Kirche befindet sich das Erbbegräbnis der Dornumer Häuptlinge. 2011 sind acht Särge mit den sterblichen Überresten der Häuptlingsfamilie von Closter restauriert worden. Die reiche Innenausstattung wurde von Haro Joachim von Closter gestiftet, wie das bis zur Holzdecke reichende Altarretabel, das Hinrich Cröpelin 1683 schuf. Von ihm stammen auch die aufwändig geschnitzte Barockkanzel und die Prieche der Familie von Closter. Der Taufstein aus Bentheimer Sandstein datiert aus der Erbauungszeit der Kirche. Die 1710/11 erbaute Orgel von Gerhard von Holy ist eine der größten Dorforgeln im norddeutschen Raum und die zweitgrößte historische Orgel in Ostfriesland. Sie ist weitgehend erhalten und wurde 1995 als nationales Denkmal von europäischem Rang anerkannt.

Die St.-Matthäus-Kirche von Resterhafe gilt als die älteste in der Herrlichkeit. Sie wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts als Einraumkirche aus Backsteinen im Klosterformat auf einer etwa fünf Meter hohen Warft errichtet. Die ursprünglichen Gewölbe wurden später durch eine flache Holzbalkendecke ersetzt. Der Chorraum wird seit Beginn des 17. Jahrhunderts durch eine Holzschranke mit Gitterstäben und Ornamentwerk abgetrennt.

Dornumersiel

Dornumersiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Dornum in Ostfriesland. Dornumersiel liegt unmittelbar an der Nordseeküste. Der Hauptort der Gemeinde, Dornum, befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt in südwestlicher Richtung. Die nächsten größeren Ortschaften in unmittelbarer Nähe sind das zwölf Kilometer östlich gelegene Esens sowie das sieben Kilometer südlich gelegene Westerholt. Gegründet wurde der Ort als Warfendorf auf Gley-Podsol-Boden in einer Höhe von sechs Metern über Normalnull. Im Norden, Osten und Westen umgibt Kalkmarsch den Ortskern. Im Süden grenzt ein Gebiet mit Kleimarsch an.


Der Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Die Besiedelung des Ortes begann wahrscheinlich im 15. Jahrhundert. Nachdem in der St.-Peters-Flut am 22. Februar 1651 ein an der Küste gelegener Sielort, das später so genannte Altensiel, zerstört wurde, wurden 1653 unmittelbar nebeneinander das Dornumer und das Westeraccumer Siel angelegt. Einst trennte hier die Grenze Ostfriesland und das Harlingerland. Die beiden Orte Dornumersiel und Westeraccumersiel konnten erst nach Eindeichung der Polder entstehen. Eine erste urkundliche Erwähnung des Dorfes datiert auf das Jahr 1684. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Heute ist Dornumersiel ein Küstenseebad.

In Dornumersiel zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.

Alexandra's Café in Dornumersiel in den Jahren 2019 und 2020


Das war unser Lieblings-Café gewesen. Es gab einen hervorragenden Ostfriesentee. Auch Capuccino und Pharisäer waren nicht zu verachten.


Donnerstag, 29. Februar 2024

Reisetagebuch: In der Krummhörn

Der Windpark Wybelsumer Polder liegt im gleichnamigen Stadtteil im Westen der Stadt Emden in Ostfriesland am Nordufer der Ems. Insgesamt stehen auf 380 Hektar Fläche 54 Windenergieanlagen. Die offizielle Inbetriebnahme des Windparks erfolgte am 18. September 2002 durch den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme war der Windpark der größte in Europa.

Die Manningaburg in Pewsum


In Ihrem Kern geht die Burg von Pewsum auf das Jahr 1458 zurück und war ursprünglich – wie der Name schon sagt – der Stammsitz der Häuptlingsfamilie Manninga. 1565 allerdings kaufte Graf Edzard II. Cirksena die Herrlichkeit von Häuptling Haiko Manninga ab. Die Cirksenas errichteten unmittelbar neben der Burg ein großes Wasserschloß, das leider nicht erhalten blieb (1716 wurde es abgebrochen) und bauten die Burg zu einem Steinhaus im Stil der niederländischen Renaissance um. Interessant ist die Bauweise des im 16. Jhd. zugefügten Torhauses (Nordflügel), das in sogenannten „Specklagenschichten“ nach holländischem Vorbild errichtet wurde: Sandstein und Backstein wechseln einander ab. Nach 1800 wurde im Wesentlichen nichts mehr verändert, so daß man heute das alte Steinhaus mit kleinem Innenhof, dem Torhaus und dem breiten Wassergraben bewundern kann.

Die Osterburg in Groothusen


Das Dorf Groothusen in der Krummhörn war im frühen Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz. Damals lag es, wie viele andere Orte der Krummhörn, unmittelbar an einer Meeresbucht und war für die Schiffahrt nutzbar. In Groothusen gab es drei Burgen, von denen heute nur noch eine, die Osterburg, übrig geblieben ist. Biegt man in Groothusen in Richtung Greetsiel ab, findet man die als schlichtes Herrenhaus errichtete Burg auf der rechten Seite in einem Park. Durch vier barocke Torpfeiler gelangt man zu der dreiflügeligen Burganlage. Der Mittelbau enthält noch Mauerteile des Ursprungsbaus aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden Seitenflügel wurden im 16.Jahrhundert hinzugefügt und im 18. und 20. Jahrhundert verändert und erneuert. Beim Wandeln rund um die Wasserburg trifft man auf die barocke Lindenallee mit dem Flötenspieler als Point de vue, einem der eindrucksvollsten Philosophenwege im Nordwesten. In dem beidseitigen waldartigen Hain entdeckt man die Spuren eines romantischen Landschaftsparks im englischen Stil ab 1794.

Die Orgel der ev.-ref. Kirche Krummhörn (Groothusen) (ehemals Kirche St. Petrus)

Über die Wenthinsche Orgel in Groothusen wissen wir, dass sie das größte Orgelwerk in der Krummhörn ist . Wenthin selber bezeichnete sie als die 'allervorzüglichste Landorgel in Ostfriesland'. Mit ihr wurde der Reichtum der Krummhörner Orgellandschaft nachdrücklich gefestigt. Als sie am 10. Mai 1801 feierlich eingeweiht wurde, nannte der damalige Pastor Schuurman sie ein ‚heerlijk Orgelwerk.’ Der Kirchenbau ist viel älter, stammt aus der Zeit der Gotik.


Johann Friedrich Wenthin, einer der bedeutenden norddeutschen Orgelbaumeister seiner Zeit, erbaute die Orgel von 1798 bis 1801. Besonders hervorzuheben: Der schöne vollständig erhaltene Traversflötenchor! Nicht umsonst wird sie ‚Die weiße Königin der Krummhörn‘ genannt, der Prospekt leuchtet strahlend hell in der schönen alten Kirche aus dem späten Mittelalter. Der zweihundertste Geburtstag der Groothuser Orgel im Jahre 2001 war ein wichtiger Impuls für die Begründung des Krummhörner Orgelfrühlings. Dass die Orgel jetzt wieder so wunderbar erstrahlt, so erzählt uns Uda von der Nahmer, ist vor allem dem damaligen Organisten zu verdanken, der zugleich Malermeister war; er „hat es sich nicht nehmen lassen, ihr persönlich einen neuen Farbanstrich zu verpassen: nun glänzt und strahlt sie wieder in elegantem Cremeweiß mit goldenen Abstufungen, so wie Meister Wenthin sie einst geschaffen hat.“
Der Leuchtturm von Pilsum in Ostfriesland - Der 1888 erbaute Pilsumer Leuchtturm gilt als Wahrzeichen der Krummhörn. Mit seinen ca. 11 m Höhe und seinen 28 Stufen ist der kleine gelb-rote Turm zum Hauptdarsteller der Kinderbuchreihe "Lükko Leuchtturm" von Bernd Flessner, zur Kulisse von Otto Waalkes‘ berühmten Kinofilm und zu einem Ort geworden, an dem sich verliebte Paare das Ja-Wort geben. Jährlich finden im Pilsumer Leuchtturm ca. 200 Trauungen statt.

Der Leuchtturm diente bis Juni 1915 zur Befeuerung der Emshörnrinne. Dann wurde er wegen des Ersten Weltkrieges außer Betrieb genommen, um feindlichen Schiffen keine Hinweise auf die Fahrrinne zu geben. Im Oktober 1919 erfolgte die endgültige Stilllegung, da sich die Fahrrinne durch Sandablagerungen geändert hatte. Nach der Stilllegung wurde der Turm zu unterschiedlichen Zwecken und durch wechselnde Eigentümer genutzt. Sein baulicher Zustand verschlechterte sich stetig und im Herbst 1972 dachte man sogar über einen Abriss nach. Statt Abriss erfolgte im Frühjahr 1973 eine aufwändige Sanierung des Leuchtturms, in deren Folge er auch erstmals den heute so bekannten rot-gelb-roten Anstrich erhielt.

Greetsiel und Marienhafe - Krabbenkutterhafen und Piratennest

Greetsiel - In der Hauptsaison ein touristischer Hotspot und völlig überlaufen. Ursache dafür sind natürlich auch die beiden Zwillingsmühlen und das pittoreske Ortsbild.

Der Sielort liegt unmittelbar an der Leybucht, einer kleinen Bucht an der ostfriesischen Westküste. Große Teile der Bucht wurden nach und nach eingedeicht, so dass Greetsiel heute der einzige Hafenort an der Leybucht ist.

Im Fischereihafen liegen gegenwärtig noch 27 Krabbenkutter. Er zählt zu den größeren deutschen Kutterhäfen, etwas mehr als zehn Prozent der knapp 250 deutschen Krabbenkutter sind dort beheimatet.


Die Geschichte erzählt, dass der Pirat Klaus Störtebeker Ende des 14. Jahrhunderts im Hafen von Marienhafe Zuflucht suchte. Damals, auf der Flucht vor der Hanse, Dänemark und dem deutschen Ritterorden, flüchteten die Piraten Klaus Störtebeker und Gödeke Michel an die Nordsee. Hier lebten die Friesen, die mit der Hanse auf Kriegsfuß standen, sich aber auch untereinander bekämpften. Daher wurden die Piraten mit offenen Armen empfangen. Jeder Friesenstamm hatte so seine eigenen Mitstreiter bei den Stammesfehden.

In der damaligen Hafenstadt Marienhafe ließ sich ein Großteil der Piraten nieder. Nach einer schweren Sturmflut hat Marienhafe damals nämlich direkt an der Nordsee gelegen. An der Leybucht (heute im Leyhbuchtpolder, der der Nordsee wieder abgerungen wurde). Zur Zeit des Häuptlings Widzel tom Brook war Marienhafe im Brookmerland (Bruchland, Feuchtland) einer der wichtigsten Orte der Friesen.

Störtebeker war auch mit der Tochter eines örtlichen Häuptlings verheiratet. Auf dem Marktplatz südlich der Kirche steht ein Denkmal, das an den Piraten Klaus Störtebeker erinnert. Die Bronzeskulptur wurde vom Leeraner Bildhauer Karl-Ludwig (KaLu) Böke nach der Störtebeker-Radierung von Daniel Hopfer entworfen und am 27. Juni 1992 eingeweiht.

Sonntag, 25. Februar 2024

Unser Reisetagebuch: Unsere speziellen Tipps

Im Ammerland: Rastede und Bad Zwischenahn


Rastede - Wir besuchen den Schloßpark und den gegenüberliegenden Palais-Garten. Rastede nennt sich "Residenzstadt", Lästermäuler hingegen sprechen vom "Potsdam von Oldenburg".

Das Schloss in Rastede war für lange Zeit die Residenz der Grafen und Großherzöge des Hauses Oldenburg und befindet sich noch heute in Familienbesitz. Das Gebäude ist beispielhaft für den Oldenburger Klassizismus, der durch den Herzog Peter Friedrich Ludwig nach Oldenburg gebracht wurde und auch der wichtigste Profanbau im Ammerland. Das der Öffentlichkeit leider nicht zugängliche Schloss liegt inmitten einer Parklandschaft im englischen Stil.

Das Palais Rastede liegt eingebettet in einer kleinen Parkanlage im Stil des englischen Landschaftsgartens gegenüber des Schlosses Rastede, der einstigen Sommerresidenz der Großherzöge von Oldenburg. In dem historischen Gebäude werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen und ein kulturelles Programm angeboten.

Am Zwischenahner Meer - Bad Zwischenahn -

Mit einer Wasserfläche von 5,5 km² (550 ha) ist das Zwischenahner Meer nach dem Steinhuder Meer und dem Dümmer der drittgrößte Binnensee Niedersachsens. Der Nord-Süd-Durchmesser beträgt 2,8 Kilometer, der Ost-West-Durchmesser etwa 2 Kilometer. Er hat einen Umfang von 11 Kilometer. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 3,3 Meter, die tiefste Stelle oberhalb einer Faulschlammschicht liegt bei etwa 5,5 bis 6,0 Meter. Die Faulschlammschicht hat eine Dicke von etwa 4 bis 6 Metern. Der Pegel befindet sich auf 5 m ü. NN.

Das seit 1910 bestehende Freilichtmuseum Ammerländer Bauernhaus ist eine Bauernhofanlage, die heute aus insgesamt 17 Häusern und Nebengebäuden besteht. Hauptgebäude ist ein original Ammerländer Buurnhus, das im Kern aus der Zeit um 1695 stammt. Weitere Gebäude kamen zwischen 1910 und 2013 von anderen Standorten der Gemeinde auf das Museumsgelände. Das Museum zeigt die bäuerliche Lebenskultur der Zeit um 1700.

Mühle im Kurpark:

Die Windmühle im Freilichtmuseum in Bad Zwischenahn ist eine zweigeschossige Galeriekappenwindmühle (Holländer). Sie stammt aus dem Jahre 1811 und wurde zunächst im benachbarten Westerstede aufgebaut. Nach wiederholtem Besitzerwechsel war ihr letzter Standort in Hüllstede in der Nähe von Westerstede. Dort drohte sie nach ihrer Stillegung im Jahre 1958 zu verfallen und wurde 1960 zur Rettung in das Freilichtmuseum nach Bad Zwischenahn versetzt. In der Mühle gibt es einen funktionsfähigen Mahlgang zum Schroten sowie einen Kollergang, der zur Ölherstellung gebraucht wird. Die Flügel der Mühle sind 11,20 Meter lang, die Gesamthöhe der Mühle bis Kappenfirst beträgt 21 Meter.

Im Areal des Ammerländer Bauernhauses / des Spiekers gibt es auch das urige Restaurant Spieker (man sieht es im Film). Eine der Spezialitäten ist der Räucheraal (Smoortaal) aus dem Zwischenahner Meer.

Im Rheiderland


Im Rheiderland - Bingum, Jemgum, Critzum, Ditzum, Weener, Bunde, Kanalpolder - Über die Jann-Berghaus-Brücke nach Bingum - Die Jann-Berghaus-Brücke über die Ems bei Leer, nach der Erasmus-Brücke in Rotterdam Europas größte Klappbrücke. Bingum ist der einzige westlich der Ems liegende Leeraner Stadtteil.

Das Albahaus ist eines der ältesten Bürgerhäuser im ostfriesischen Jemgum. Das Gebäude wurde im Jahr 1567 von Heuwe Syrt in Art der friesischen Steinhäuser errichtet. Erst seit den 1920er Jahren ist es unter diesem Namen bekannt, als von der Heimatforschung vermutet wurde, hier habe der spanische Herzog Alba nach der Schlacht von Jemgum 1568 übernachtet.

Die Critzumer Kirche ist eine evangelisch-reformierte Kirche in der Ortschaft Critzum in der Gemeinde Jemgum im Landkreis Leer in Ostfriesland, die im 13. Jahrhundert auf einer Warft errichtet wurde. Der gedrungene Glockenturm des „geschlossenen Typs“ soll früher höher gewesen sein und den Emsschiffen als Leuchtturm gedient haben.

Das Fischerdorf Ditzum ist der schönste Sielhafenort an der deutschen Nordseeküste. Wo die Ems in den Dollart mündet - an dieser Meeresbucht liegt das beschauliche Fischerdorf. „Endje van de Welt“ nennt sich die Region, denn: Nahe dem Ortsteil Pogum mündet die Ems in den Dollart.

Der romantische Fischerort Ditzum ist ein alter, ostfriesischer Sielhafen. Die typische trichterartige historische Form blieb bis heute erhalten. Yachten, Kutter und die kleine Emsfähre nach Petkum legen hier ab.

Weener ist die einzige Stadt der historischen Region Rheiderland und erstreckt sich linksseits der Ems.

Der staatl. anerkannte Erholungsort mit seiner über 1000-jährigen Geschichte ist das Zentrum des Rheiderlandes. Neben dem historischen „Alten Hafen“ wird das Stadtbild geprägt von Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

In vergangenen Jahrhunderten hatte Weener einen Hafen an der Ems und lag an der linksemsischen Handelsroute ins südlich gelegene Münsterland. Die Stadt war vor allem durch ihre Vieh- und Pferdemärkte bekannt und exportierte landwirtschaftliche Handelsgüter. Mittlerweile spielen der Hafen als Warenumschlagsort und der Viehhandel keine Rolle mehr.

Im Zentrum von Bunde steht die Evangelisch-reformierte Kirche (ehem. ‚St. Martin‘), eine imposante Kreuzkirche. Mit dem Bau des trutzigen, rein romanischen Längsschiffs auf dem höchsten Punkt des Bunder Geestrückens wurde bereits um das Jahr 1200 begonnen. Das höher gelegene Querschiff mit Chor stammt aus dem späten 13. Jahrhundert, es weist Stilmerkmale der `Romano-Gotik` auf, einem Übergangsstil, den es in dieser Ausprägung nur im Groninger Land und im westlichen Ostfriesland gibt. Beeindruckend auch der Friedhof mit seinen alten Grabmalen.

Die Deichreihensiedlung Kanalpolder gehört zum Ortsteil Dollart in der Gemeinde Bunde im ostfriesischen Rheiderland. Ein kleiner Teil befindet sich in der nördlich gelegenen Gemeinde Jemgum. Mit Kanalpolder fanden die Einpolderungen im Rheiderland im Jahr 1877 ihren Abschluss.

Das lang gezogene Gebiet von Kanalpolder grenzt im Osten unmittelbar an die Meeresbucht Dollart und westlich an Heinitzpolder. Durch einen Deich wird der Polder vor Überflutungen geschützt. Der gesamte Ort ist durch Landgewinnung entstanden und liegt auf fruchtbarem Marschboden. Ein Sieltief dient als Entwässerungskanal für das niedrig gelegene Land.

Burjadingen - Wesermarsch


Die Landschaft Butjadingen liegt an der deutschen Nordseeküste und grenzt im Südwesten an den Jadebusen, im Westen und Nordwesten an die Innenjade sowie im Osten und im Nordosten an die Weser und deren Mündung. Butjadingen besteht aus Marschland und ist recht dünn besiedelt.

Die Nordsee-Halbinsel Butjadingen hat sich im Mittelalter gebildet als große Sturmfluten den Verlauf der heutigen Nordseeküste gestalteten. Butjadingen leitet sich von niederdeutsch „buten“ ( = außen, außerhalb, jenseits) und Jade ab. Das Wort „Butjadingen“ bezeichnet also das „Land jenseits der Jade“.

Dangast ist das südlichste Nordseebad und bietet durch die besondere Lage auf einem Geestrücken einen unverbauten Blick auf die Nordsee.

Der Kurort Nordseebad Dangast liegt am südwestlichen Jadebusen im Landkreis Friesland und ist Teil der Stadt Varel.

Die Anfänge Dangasts reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Bei der Zweiten Marcellusflut 1362 wurde die erste Siedlung Dangast, die einige hundert Meter nordwestlich des heutigen Ortes lag, zerstört und mit ihr der Stammsitz des friesischen Häuptlingsgeschlechts der Wimekinge, aus dem Edo Wiemken der Ältere (Häuptling von Rüstringen ca. 1354/1378 bis 1415) hervorging. Nach der Marcellusflut wurde Dangast an flutgeschützter Stelle auf dem Südhang eines eiszeitlichen Geestrückens neu gegründet. Dank dieser Lage ist Dangast heute einer der wenigen Plätze an der deutschen Nordseeküste, an dem der Bau eines Schutzdeiches nicht erforderlich ist. Der hierdurch ermöglichte „deichlose Meerblick“ gehört zu den wichtigsten Attraktionen des Ortes.

Um 1795 beschloss Graf Gustav Friedrich Wilhelm Bentinck, ein Seebad nach englischem Vorbild anzulegen. Schon 1797 wurde berichtet, dass Dangast gern von Badegästen aufgesucht werde. Die provisorischen Anlagen wurden in den Jahren 1804 bis 1865 durch die endgültigen, überwiegend bis heute erhaltenen Baulichkeiten ersetzt. 1874 übernahm der Wilhelmshavener Bauunternehmer Linde die See-Badeanstalt Dangast. Er ließ die vorhandenen Einrichtungen renovieren und baute ein weiteres Logierhaus für Gäste.

Dangast ist seit langem ein beliebter Wohnort und Treffpunkt von Künstlern.

Schwimmendes Moor in Sehestedt am Jadebusen und Deichschafe

Ein weltweit einzigartiges Kleinod befindet sich in der Gemeinde Jade in Sehestedt: Das Schwimmende Moor.

Dieses aussendeichs gelegene Hochmoor ist der Rest eines ehemals riesigen Hochmoorgebietes, das in den vergangenen Jahrhunderten weite Teile der Wesermarsch bedeckte.

Durch den Bau des Deiches um 1725 wurde dieser Moorbereich vom restlichen Moor abgetrennt und ist seitdem den Naturgewalten von Sturm und Meer ausgesetzt.

Bei hochauflaufenden Sturmfluten hebt sich das Moor in seiner Gesamtheit an: Es " schwimmt".

Um das Schwimmende Moor herum führt ein 5 km langer Rundwanderweg, der "SalzwiesenErlebnispfad". Auf diesem Weg mitten durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ist das Leben am und im Watt, die Flora und Fauna der Salzwiesen sowie die Be- und Entwässerung der Landschaft hinter dem Deich auf über 30 Tafeln dargestellt.

Eckwarderhörne liegt direkt am Wasser und ist schon von weither durch sein Wahrzeichen, das Oberfeuer Preußeneck, zu identifizieren. Der Strand gilt als Geheimtipp für Badegäste und El Dorado für Windsurfer. Mit großzügiger Liegewiese und flach abfallendem Strand ist das Badevergnügen garantiert. Beste Sicht auf den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven und traumhafte Sonnenuntergänge gehören hier zum täglichen Programm.

An Butjadingens "Zipfel" (Eckwarderhörne) befindet sich der 1962 erbaute Leuchtturm "Oberfeuer Preußeneck". Dieser diente 50 Jahre lang den Seefahrern als Oberfeuer und wies den Seeleuten den Weg nach Wilhelmshaven.

Das mit einem Kostenaufwand von über 300.000 Euro sanierte Oberfeuer „Preußeneck“ in Eckwarderhörne entwickelt sich zu einem Touristenmagneten. Der Turm sollte nach der Außerdienststellung abgerissen werde und erst das Aufbegehren einer Bürgerinitiative hat dies verhindert.

Der knapp 45 Meter hohe und 2017 komplett sanierte Leuchtturm ist der mit Abstand höchste Punkt in Butjadingen.





Mittwoch, 21. Februar 2024

Im Landkreis Wittmund

Wittmund und Stadtteile Carolinensiel und Harlesiel

Wittmund ist Kreisstadt des gleichnamigen ostfriesischen Landkreises. Der Fläche nach ist sie die größte Stadt Ostfrieslands, von ihrer Einwohnerzahl her liegt sie mit 20.363 hinter Emden, Aurich, Leer und Norden an fünfter Stelle. Die Stadt ist nur dünn besiedelt.


Historisch gehört der Großteil des Wittmunder Stadtgebiets zum Harlingerland, das endgültig erst im Jahr 1600 durch den Berumer Vergleich zur Grafschaft Ostfriesland kam. Seit 1885 ist Wittmund Sitz des gleichnamigen Landkreises.

Wittmund liegt zwischen Aurich und Jever im Nordosten Ostfrieslands. Vom Stadtkern bis zur Küste sind es rund 15 Kilometer. Flächenmäßig gehört Wittmund mit 210,13 Quadratkilometern zu den zehn größten Städten Niedersachsens und liegt in einem deutschlandweiten Vergleich auf Rang 82. Seit der Eingemeindung mehrerer umliegender Orte bei der Kommunalreform 1972 ist Wittmund die flächengrößte Stadt Ostfrieslands. Nach Norden hin stößt die Wittmunder Stadtgrenze mit dem Stadtteil Carolinensiel direkt an die Nordseeküste.

Nach dem Vorbild von Hollywoods „Walk of Fame“ (seit Frühjahr 2005 gibt es dieses Projekt in Wittmund, Ostfriesland; nur werden hier statt Sterne Handabdrücke der Prominenten sowie deren Autogramm in Ton gebrannt und im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen) haben hier bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Musik, Sport und Show ihren persönlichen Handabdruck mit ihrer Unterschrift auf einer Tonplatte hinterlassen! Diese wurden im Wittmunder Klinkerwerk gebrannt und in die Fußgängerzone eingemauert. Hier hat neben Jörg Pilawa, Johannes Rau und Heidi Kabel auch Otto Waalkes als prominenter Ostfriese das Bild der Stadt mit „geprägt“.

Am 6. Juni 2010 wurde in Wittmund der deutschlandweit wohl einzige "Bundespräsidentenplatz" eingeweiht. 2005 wurden die Handabdrücke von Johannes Rau abgenommen, diesem Beispiel folgten Walter Scheel, Prof. Dr. Roman Herzog, Horst Köhler, Dr. Richard von Weizsäcker und der amtierende Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

Der Platz befindet sich in der Fußgängerzone als Start- und Endpunkt der Meile "Hands of Fame" in der Kirchstraße / Ecke Drostenstraße.

Das Deutsche Sielhafenmuseum liegt mit seinen vier historischen Ausstellungshäusern (Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei und dem alten Seenotrettungsschuppen) rund um den Museumshafen in Carolinensiel.

Die vier Gebäude des Museums stehen unter Denkmalschutz. Der Museumshafen Carolinensiel ist der alte Sielhafen von Carolinensiel, der heute als Liegeplatz für alte Plattbodenschiffe genutzt wird.

Harlesiel ist seit 1972 ein Ortsteil der ostfriesischen Stadt Wittmund in Niedersachsen und der Fährhafen zur Insel Wangerooge. Zusammen mit dem alten Sielhafen Carolinensiel bilden die beiden Ortsteile das Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel. Harlesiel liegt direkt an der Nordsee. Der Ort ist im Rahmen der Einpolderung der Harlebucht entstanden, die man 1550 begonnen hatte trocken zu legen. 1730, nach Eindeichung des Polders Carolinengroden, wurde an der Brücke über die Harle Carolinensiel gegründet. Der dort angelegte Sielhafen erhielt 1765 einen Kilometer weiter nördlich zum Schutz vor Hochwasser die Friedrichsschleuse mit Klappbrücke. Der letzte große Polder in der Bucht war der Elisabethgroden, mit dem die Landgewinnung 1895 einen vorläufigen Abschluss fand. Auf ihm wurde seeseitig ein Fähranleger gebaut, wo Schiffe für Urlauber nach Wangerooge ablegten, die vorher von der Friedrichsschleuse abfahren mussten.

Der gesamte Außenhafen liegt im Vordeichbereich des Elisabethaußengroden, einem Naturschutzgebiet, das seit 1. Januar 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Sturmfluten können dieses Gebiet überschwemmen.

Beherrschendes Bauwerk in Harlesiel ist das Mündungsschöpfwerk am Deich zum Wattenmeer. Es dient der schadlosen Abfuhr des überschüssigen Oberflächenwassers aus dem Einzugsgebiet der Harle, das sich bis oberhalb von Wittmund hinzieht. Zuständige Betreiberin ist die Sielacht Wittmund, eine Körperschaft ÖR und einer von 114 Wasserverbänden in Niedersachsen. Die Harle entwässert auf 23 km Länge das 22.070 ha große Einzugsgebiet durch das Siel bzw. über das Schöpfwerk in das Harlesieler Watt und die Nordsee. Das Schöpfwerk ist erforderlich, um auch in Zeiten von Sturmflut oder bei lang anhaltenden Regenfällen eine ausreichende Wasserabfuhr zu ermöglichen und dadurch Überschwemmungen im Einzugsgebiet zu vermeiden.

Friedeburg im Landkreis Wittmund in Ostfriesland - Friedeburg war die erste Gemeinde im Landkreis Wittmund, die ihr Ortsschild zweisprachig gestaltete und den Ortsnamen auch in Friesisch (Platt) aufnahm.


Originell die beiden Ortsteile Rußland und Amerika, ungefähr 10 Minuten zu Fuß voneinander entfernt. Über die Entstehungsgeschichte des Friedeburger Rußland ist uns aus alten Schriften und mündlicher Überlieferung Folgendes bekannt: In dem Gebiet des jetzigen Ortsteiles Rußland wohnte vor mehr als 100 Jahren ein armer Bauer, der wegen seiner Lebensweise und seines rauhen Auftretens "Russe" genannt wurde. Eine weitere Geschichte besagt, dass der Boden in dem Ortsteil besonders karg war und sich nur schlecht bewirtschaften ließ. Heideflächen wechselten ab mit etwas Moor und undurchdringlichem Gesträuch. Das Land glich unfruchtbaren und unwegsamen Gegenden Russlands.

Einen besonderen Stellenwert hatte Rußland 2018 zur Fußball-Weltmeisterschaft, denn von dort sendete das ARD-Morgenmagazin live und viele Prominente und angesagte Künstler waren zu Gast im Außenstudio in Rußland.

Aber auch der Name der ehemaligen Kolonie "Amerika" in dem Ortsteil Heselerfeld hat seine eigene Geschichte. Dieses Gebiet war im 19. Jahrhundert noch nicht erschlossen und konnte nur durch erhebliche Anstrengungen der hier siedelnden Kolonisten urbar gemacht werden. Während viele zu dieser Zeit nach Amerika auswandern mussten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hatten die hier wohnenden Siedler ihr "Amerika" in Heselerfeld.

Ems-Jade-Kanal bei Hoheesche

Hoheesche (Reepsholt, Stadt Friedeburg, Landkreis Wittmund) - einer der schönsten Winkel am Ems-Jade-Kanal. Die Brücke über den Ems-Jade-Kanal ist als Baudenkmal ausgewiesen. Sie ist auch viel interessanter als die sonst üblichen Klappbrücken. Hoheesche ist ein Ort in der Gemeinde Friedeburg im Landkreis Wittmund in Ostfriesland. In früherer Zeit soll hier eine Holzung gestanden haben, die dem Ort den Namen gegeben hat.


Hierher verirren sich kaum Touristen, denn die Location liegt abseits. Man muss wissen, wo diese Idylle liegt, sonst findet man se kaum.

Die neuen Windmühlen in der Krummhörn - Windräder soweit das Auge reicht. Das hier ist der Windpark Utgast, Landkreis Wittmund, mit 51 Anlagen.




Sonntag, 18. Februar 2024

Städtetouren: Jever, Wittmund, Esens und Leer

In der Altstadt von Jever


In der Altstadt von Jever - Schloß und Schloßpark, Denkmal Fräulein Maria, Sagenbrunnen, Fußgängerzone, Kiebitzbrunnen,
Haus der Getreuen, Altstadtcafe, Schlachtmühle, Alter Hafen, Blaudruckerei u.a.

Die Stadt Jever im nordwestlichen Winkel des Landes Niedersachsen ist eine Stadt mit circa 14.300 Einwohnern. Als Mittelzentrum und Sitz der Verwaltung des Landkreises Friesland hat sie für die gesamte umliegende Region eine besondere Bedeutung. An den zahlreichen historisch wertvollen Baudenkmälern, Kunstwerken und Sehenswürdigkeiten wird sichtbar, dass Jever auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurückblicken kann, in der die Herrscher häufig wechselten.

Die Zeit der friesischen Freiheit mit gewählten Richtern wurde Ende des 14. Jahrhunderts durch die Häuptlingsherrschaft abgelöst. Unter der Herrschaft der letzten Häuptlingstochter, Fräulein Maria, wurden Jever im Jahre 1536 die Stadtrechte verliehen. Nach dem Aussterben dieser Dynastie fiel Jever an die Grafschaft Oldenburg und Mitte des 17. Jahrhunderts an Anhalt-Zerbst. Während des Wechsels vom 18. in das 19. Jahrhundert stand Jever unter der Oberhoheit der Kaiserin bzw. des Kaisers von Russland. Anschließend folgten die Zeiten unter holländischer, französischer und erneut russischer Herrschaft bis Jever 1818 schließlich wieder an das Großherzogtum Oldenburg zurückfiel.

Wittmund, die Fußgängerzone mit den "Hands of Fame"


Nach dem Vorbild von Hollywoods „Walk of Fame“ (Seit Frühjahr 2005 gibt es dieses Projekt in Wittmund, Ostfriesland; nur werden hier statt Sterne Handabdrücke der Prominenten sowie deren Autogramm in Ton gebrannt und im Pflaster der Fußgängerzone eingelassen) haben hier bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Musik, Sport und Show ihren persönlichen Handabdruck mit ihrer Unterschrift auf einer Tonplatte hinterlassen! Diese wurden im Wittmunder Klinkerwerk gebrannt und in die Fußgängerzone eingemauert. Hier hat neben Jörg Pilawa, Johannes Rau und Heidi Kabel auch Otto Waalkes als prominenter Ostfriese das Bild der Stadt mit „geprägt“.

Am 6. Juni 2010 wurde in Wittmund der deutschlandweit wohl einzige "Bundespräsidentenplatz" eingeweiht. 2005 wurden die Handabdrücke von Johannes Rau abgenommen, diesem Beispiel folgten Walter Scheel, Prof. Dr. Roman Herzog, Horst Köhler, Dr. Richard von Weizsäcker und der amtierende Bundespräsident Frank Walter Steinmeier.

Der Platz befindet sich in der Fußgängerzone als Start- und Endpunkt der Meile "Hands of Fame" in der Kirchstraße / Ecke Drostenstraße.

Bummel durch Esens

Esens ist eine Kleinstadt im ostfriesischen Landkreis Wittmund sowie Mitgliedsgemeinde und Verwaltungssitz der Samtgemeinde Esens. Historisch gehört die Stadt – als wichtigster zentraler Ort – zum Harlingerland.


Der Gezeitenbrunnen (Tidebrunnen) in Esens - Ostfriesland - Bei der Metallplastik, die immer wieder Menschen anzieht, handelt es sich um einen Tidebrunnen des renommierten Metall-Künstlers Albert Sous aus Würselen bei Aachen. Und nach Aussagen des Erbauers handelt es sich hier um ein auseinander gebrochenes Wrack, das dem Spiel der Gezeiten ausgeliefert ist. Eine Elektronik sorgt dafür, dass der Wasserstand stets identisch ist mit dem aufgelaufenen Wasser am Strand von Bensersiel.

Der Buddy-Bär: In Esens-Bensersiel gibt es 48 Buddy-Bären. Die Buddy Bären sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt. Da Esens den Bären als Wappentier hat, bekamen die Esener anlässlich des 475-jährigen Stadtjubiläums 2002 in diesem Jahr 44 Buddy Bären. Esens` Ehrenbürger Wilhelm Ebrecht, Bürgermeister von 1994 bis 2004, brachte die Idee der Buddy Bären für Esens aus Berlin mit und holte auch selbst das Okay der Bundeshauptstadt ein. Verschiedene Künstler der Region gestalteten die Kunststoffrohlinge – mit viel Farbe und oft nach den Vorgaben der Eigentümer und der Sponsoren. Die künstlerisch gestalteten Bären sind heute aus dem Stadtbild nicht mehr weg zu denken.

Leer, das Tor Ostfrieslands


Durch ihren Seehafen ist die an Ems und Leda gelegene Stadt seit Jahrhunderten vom Handel und der Seefahrt geprägt. Sie ist einer der größten deutschen Reederei-Standorte.

In der Altstadt, Rathausstraße und Mühlenstraße. Das Rathaus ist an der Straßenkreuzung Königstraße/Rathausstraße in der Leeraner Altstadt gegenüber der Alten Waage westlich des Hafens errichtet. Im Stil repräsentativer flandrinischer Rathäuser mit hohem Belfried wurde roter Backstein mit Gliederungselementen aus hellem Werkstein verwendet. Der winkelförmige Bau wird durch den Eckturm auf quadratischem Grundriss geprägt.

Die Alte Waage am Handelshafen von Leer entstand 1714 als letzter Bau im Stil des niederländischen klassizistischen Barock in Ostfriesland. Das Haus Samson ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in der ostfriesischen Stadt Leer (Landkreis Leer, Niedersachsen). Das im Gesims genannte Baujahr 1643 bezieht sich auf die Fassade, die in jenem Jahr an das Haus angebaut wurde. Der Kern des Gebäudes wurde im Jahre 1570 gebaut. Benannt ist es nach Samson, der für ihre unbezwingbare Stärke bekannten Gestalt aus der Richterzeit des Alten Testaments. Warum es deren Namen trägt, ist unbekannt.

Die Mühlenstraße in Leer ist die langgestreckte Fußgängerzone und die Einkaufsstraße der Stadt. 19. ‎Juni ‎2019 - Fußgängerzone Mühlenstraße - plötzlich fegt ein Hagelsturm los. Inmitten eines malerischen Englischen Landschaftsgartens liegt das Schloss Evenburg in Leer. Das Kulturdenkmal besteht aus dem Dreiklang Schloss, Vorburg und Park. In der Gesamtheit stellt die Anlage ein einmaliges Kunstwerk im Nordwesten Deutschlands dar. Schlossherr ist der Landkreis Leer – aber erst seit 1975.

Die Evenburg hatte über Jahrhunderte der Familie der Grafen von Wedel gehört. Sie sieht heute anders aus als bei ihrer Entstehung. Erst seit 1861 zeigt die Evenburg von innen und außen ein neugotisches Gesicht und umgab sich mit einem englischen Landschaftsgarten – so wie es damals Mode war.

Der Landkreis sichert ab 1975 zunächst die Bausubstanz, ehe er ab 1998 das Bau-Juwel samt englischem Landschaftsgarten eindrucksvoll sanieren lässt. Heute zeigt sich der Park mit seinem alten Baumbestand wieder in einem sehr gepflegten Zustand. Bemerkenswerte Lindenalleen verbinden den Park mit der umgebenden Landschaft und Clumps strukturieren die angrenzende Feldflur.

Der Plytenberg ist ein künstlich aufgeworfener ovaler Erdhügel am Ortsrand von Leer in Ostfriesland nahe der Ems (etwa 9 m hoch mit ellipsenförmiger Grundfläche von 62 m × 56 m). Er diente vermutlich im 15. Jahrhundert als Aussichtshügel für die Festung Leerort. Frühere Vermutungen, beim Plytenberg handele es sich um das Grab eines Wikingerhäuptlings oder um ein Seezeichen, haben sich aufgrund von archäologischen Untersuchungen Anfang der 1990er Jahre als falsch erwiesen. Er beherbergte nach einem modernen, von Albrecht Janssen verfassten Volksmärchen die so genannten Erdmantjes. Die Erdmantjes (auch Eerdmantjes) sind Figuren der friesischen Mythologie. Danach lebten die Erdmantjes im Plytenberg in Leer und bewachten dort das Gold und das Grab des letzten Friesenkönigs Radbod.

Die älteste noch in Betrieb befindliche handgezogene Fähre Mitteleuropas ist die Pünte in Wiltshausen, welche die Jümme an der Mündung in die Leda überquert. Die Pünte wird bereits 1562 zum ersten mal urkundlich erwähnt. Sie wurde zuletzt bis 1975 vom Landkreis betrieben und dann aus Kostengünden eingestellt. Bei der Bekanntgabe der Schließung 1974 formierte sich sofort eine Bewegung unter den Bürgern zum "Verein zur Förderung und Erhaltung der historischen Pünte als Denkmal auf dem Wasser e.V." (Pünten-Verein), der den Fährbetrieb 1988 wieder aufnahm. 2002 wurde die Pünte unter Denkmalschutz gestellt.

Wenn es Flut ist, das Wasser in der Jümme hineindrückt, hängen die Fährmänner das schwere stählerne Fährseil auf zwei Rollen auf der Fähre – an jener Seite, von wo die Flut kommt. Wenn es Ebbe ist, das Wasser aus der Jümme zur See gezogen wird, bringen sie das Seil auf die Rollen auf der anderen Seite der Fähre. Immer dahin, woher das Wasser kommt. Ebbe und Flut wechseln wie an der Nordsee grob alle 6 Stunden. Als es noch keine Motoren gab, nutzten die Schiffer diese Tiden. Das starke stählerne Fährseil ist von Ufer zu Ufer gezogen, so lose, dass es auf den Flussboden sinken kann, wenn die Fähre nicht in Betrieb ist. Hängt die Fähre bei der Überfahrt an, ziehen die Fährleute an diesem Seil die Fähre mit ihrer Fracht über den Strom.

Urlaubstagebuch Nordsee (Fortsetzung)

Im Nordseebad Horumersiel

Schon über die ganzen Jahre ist Horumersiel bei unseren Aufenthalten an der Nordsee der Ort, den wir als erstes anfahren.

Horumersiel, Teil des Ortsteils Horumersiel-Schillig, ist ein Nordsee-Heilbad in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland (der Badebetrieb begann bereits 1856) - Im Käptn´s Fischhus am Yachthafen in Horumersiel mit direktem Blick auf das Weltnaturerbe Wattenmeer kann man regionale Fischgerichte mit hausgemachtem Kartoffelsalat, klassische Fleischgerichte oder eine Vielzahl an Fischbrötchenvariationen mit einer großen Auswahl an Erfrischungsgetränken oder einem kühlen Jever vom Fass genießen.


Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, an der Innenjade, rund 20 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven.

Reisetagebuch Nordsee: Film- und Fototour Neuharlingersiel 2017 und 2020.


2017 hatten wir das große Glück den historischen Kutter Rungholt im Hafen liegen zu sehen.

Am Ems-Jade-Kanal (bei Mariensiel, Sande, Reepsholt, Hoheesche, Abickhafe und Dykhausen)

Der Ems-Jade-Kanal verbindet die Ems bei Emden in Ostfriesland mit dem Jadebusen bei Wilhelmshaven. Der Ems-Jade-Kanal wurde in den Jahren 1880 bis 1888 gebaut. Seine Entstehung verdankt er dem Wunsche Preußens, seinen als Exklave im damaligen Großherzogtum Oldenburg gelegenen Kriegshafen Wilhelmshaven über den Wasserweg mit dem preußischen Ostfriesland zu verbinden, wozu Wilhelmshaven seinerzeit politisch gehörte. Die schnell wachsende Stadt am Jadebusen versprach auch ein guter Markt für landwirtschaftliche Produkte, Baumaterial und Torf zu werden. Außerdem konnte der Kanal die Entwässerungsverhältnisse im höhergelegenen, inneren Teil Ostfrieslands verbessern, dessen Wasser er aufnahm und über den Emder Hafen in die Ems und über den Wilhelmshavener Hafen in den Jadebusen leitete.


Zur Überwindung der Höhenunterschiede betreibt und unterhält die Betriebsstelle Aurich des NLWKN die Strecke von 72 Kilometern mit einer Vielzahl von Bauwerken wie Brücken und Schleusen.

Eine ganze Reihe von Bauten am EJK sind als Baudenkmale ausgewiesen, zum Beispiel im Bereich Friedeburg. So auch die Brücke Hoheesche (Eiserne Drehbrücke mit gemauerten Widerlagern) - einer der schönsten Winkel am Ems-Jade-Kanal. Sie ist auch viel interessanter als die sonst üblichen Klappbrücken.

Direkt am Ems-Jade-Kanal liegt der Dykhausener Sportboothafen. Er entstand aus einer ehemaligen Verladestelle für Kohle und wird vom Wassersportverein WSV Dykhausen betrieben.

Im Fehntjer Land

Fehn (niederländisch Veen ‚Moor‘) bezeichnet sowohl die Moorkanäle als auch die Siedlungen (Fehnsiedlung) entlang dieser Kanäle. Die Endung -fehn (auch -vehn, -venn, -fenn, -feen) als Bestandteil von Ortsnamen bezeichnet im niederdeutschen Raum eine morastig-sumpfige Niederung oder ein Moor. Ortsnamen mit dieser Endung kommen am häufigsten in Ostfriesland vor, aber auch im Ammerland, in anderen Gebieten Niedersachsens und in Schleswig-Holstein.


In Ostfriesland und den unmittelbar angrenzenden Gebieten deutet ein Ortsname auf -fehn des Öfteren, aber nicht immer auf eine spezielle Form der Moorsiedlung aus der Zeit vom 17. bis zum 19. Jahrhundert hin, die an ins Moor getriebenen Kanälen entstanden ist. Die Fehnkultur kann als eine Form der Binnenkolonisierung gelten, da sie bis dahin unbewohnte und unbewohnbare Gebiete für eine relativ intensive Besiedlung erschlossen hat. Sie hängt mit Kanalbau und Torfstechen zusammen und wurde in den Niederlanden entwickelt, wo die älteste Kolonie das im Jahr 1599 gegründete Oude Pekela ist.

Die Lebensbedingungen der ersten Siedler (Fehntjer) waren durchweg erbärmlich. Zur Wohnung dienten zunächst nur primitivste Hütten aus Torfplacken und die Nahrungsversorgung blieb auf wenige Komponenten beschränkt. Nachdem aber die erste Not überstanden war, verstanden es die Bewohner, ihre Wirtschaftsgrundlage auszubauen, und die Fehnsiedlungen erlebten in der Folgezeit einen merklichen Aufschwung. Das geflügelte Wort "Den Ersten sien Doad, den Tweten sien Not, den Dridden sien Broad" soll aus der Zeit der Fehnbesiedelung stammen. Viele Fehntjer fanden in der Neuzeit andere Einkommensquellen, zum Beispiel in der Seeschifffahrt.

Rußland und Amerika in Friedeburg

Friedeburg im Landkreis Wittmund in Ostfriesland - Friedeburg war die erste Gemeinde im Landkreis Wittmund, die ihr Ortsschild zweisprachig gestaltete und den Ortsnamen auch in Friesisch (Platt) aufnahm.


Originell die beiden Ortsteile Rußland und Amerika, ungefähr 10 Minuten zu Fuß voneinander entfernt. Über die Entstehungsgeschichte des Friedeburger Rußland ist uns aus alten Schriften und mündlicher Überlieferung Folgendes bekannt: In dem Gebiet des jetzigen Ortsteiles Rußland wohnte vor mehr als 100 Jahren ein armer Bauer, der wegen seiner Lebensweise und seines rauhen Auftretens "Russe" genannt wurde. Eine weitere Geschichte besagt, dass der Boden in dem Ortsteil besonders karg war und sich nur schlecht bewirtschaften ließ. Heideflächen wechselten ab mit etwas Moor und undurchdringlichem Gesträuch. Das Land glich unfruchtbaren und unwegsamen Gegenden Russlands.

Einen besonderen Stellenwert hatte Rußland 2018 zur Fußball-Weltmeisterschaft, denn von dort sendete das ARD-Morgenmagazin live und viele Prominente und angesagte Künstler waren zu Gast im Außenstudio in Rußland.

Aber auch der Name der ehemaligen Kolonie "Amerika" in dem Ortsteil Heselerfeld hat seine eigene Geschichte. Dieses Gebiet war im 19. Jahrhundert noch nicht erschlossen und konnte nur durch erhebliche Anstrengungen der hier siedelnden Kolonisten urbar gemacht werden. Während viele zu dieser Zeit nach Amerika auswandern mussten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, hatten die hier wohnenden Siedler ihr "Amerika" in Heselerfeld.

Samstag, 17. Februar 2024

Urlaubstagebuch Nordsee, Schortens, Wangerland, Wilhelmshaven und Friesland

Urlaubstagebuch Sillenstede - Unsere Anreise, die Ferienwohnung und unser morgendliches "Frühstücksritual" -

800 Kilometer quer durch Deutschland von Pirmasens nach Schortens, immer rd. 8 Stunden Fahrt. Wir fahren immer am Sonntag, da dann auf den Autobahnen wenig LKW-Verkehr ist. Nach der Ankunft gibt es erstmal zur Entspannung einen Kaffee auf dem Balkon unserer Ferienwohnung.

Vorstellung unserer Ferienwohnung, optimal geeignet für zwei Personen. Von 2017 bis 2020 hatten wir uns dort einquartiert. Dass wir unser Urlaubsdomizil nicht in einem der Orte direkt an der Küste suchen hat zum einen preisliche Gründe, zum andern den Grund, dass Verwandte in Schortens wohnen.

Morgens geht es immer nach Schortens zu Fisch & Feinkost Flebbe in der Menkestraße. Zwei Matjesbrötchen sind unser Frühstück. Und hier kaufen wir auch oft fürs Abendessen ein. Fangfrische Ware von bester Qualität.


Sillenstede - Frieslands schönstes Dorf

Am östlichen Rand des Geestkernes der ostfriesischen Halbinsel, liegt der Ort Sillenstede auf einem Geestausläufer zwischen Jever und Wilhelmshaven. Südlich des Geestausläufers befinden sich die Marschbucht und anmoorige Niederungen mit der Maade und nördlich befindet sich die bis nach Jever reichende verlandete Meeresbucht mit ihren Prielsystemen. Der Ort, an den die alten Priele heranführten, hatte nicht zuletzt durch diese Meeresanbindung im Mittelalter für das Wirtschafts- und Handelsgeschehen der Region eine wichtige Bedeutung. Das zeigt sich noch heute an der monumentalen romanischen Granitquaderkirche, die mit ihren großen Ausmaßen weithin das Siedlungsbild bestimmt.

Mit Sankt Florian in Sillenstede verfügt Schortens über die größte Granitquaderkirche Frieslands.

St.-Florian ist die größte und zugleich besterhaltene friesische Granitquaderkirche aus romanischer Zeit. Das Granitquaderwerk ist auf beiden Langseiten und der Apsis vollkommen erhalten. Hoch auf einer Warf stehend, ist sie Zufluchtsort bei Sturmfluten gewesen, daher der Namensheilige St. Florian - ein Märtyrer um 300 n. Chr. aus Oberösterreich, Schutzheiliger in Feuers- und Wassernot.

Die heutige evangelisch-lutherische St.-Florian-Kirche wurde im Jahre 1233 fertiggestellt. Sie ist mit 48 m Länge die größte und bedeutendste Granitquaderkirche Frieslands. Die Kirche wurde St. Florian, dem Schutzpatron in Feuers- und Wassernot, geweiht. Wie in zahlreichen lutherischen Gemeinden Nordwestdeutschlands findet sich auf dem Kirchendach anstelle eines Wetterhahnes ein Schwan, der im christlichen Kontext als Symbol für den Reformator Martin Luther gedeutet wird. In der seit der Reformation protestantischen Kirche befindet sich ein Taufstein aus dem Jahre 1250, einer der ältesten und wertvollsten Taufsteine im Oldenburger Land. Der Passionsaltar von 1515/1520 ist aus Eichenholz geschnitzt und zeigt die Leidensgeschichte Jesu Christi in 13 Bildern. Ein weiteres Prunkstück ist die Johann-Adam-Berner-Orgel aus dem Jahre 1757.


Zum Kirchspiel Sillenstede gehörten im 12. Jahrhundert etwa 50 Bauernhöfe. Diese Familien haben durch eine beispielhafte Opferbereitschaft diese Kirche bauen lassen, um einen Raum zu haben in dem sie zusammenkommen konnten, um ihren christlichen Glauben und die Gemeinschaft stärken zu lassen. Dem Kirchspiel gaben sie damit einen Mittelpunkt, zu dem sie fliehen konnten bei Überschwemmungen und Sturmfluten; es war der Ort, an dem sie sicher waren.

Die Windmühle von Sillenstede (Schortens) - Die in Privatbesitz (bewohnt) befindliche Mühle liegt an der Niedersächsischen Mühlenstraße.


Sie ist gleichwohl im Ort nur schwer zu finden, denn sie liegt versteckt (von außerhalb des Dorfes sieht man sie gut) und ist nicht ausgeschildert.

Die Mühle wurde gründlich renoviert, Mühlenkopf und Windrose erneuert, Segelgatterflügel montiert und das Objekt zu Wohnzwecken umgebaut, ohne dass die äußere Gestaltung beeinträchtigt wurde. Die Arbeiten waren 1999 beendet. So ist die Sillensteder Windmühle als imposantes Bauwerk bis heute erhalten. Ringsherum sind im Lauf der Jahre viele Wohnhäuser entstanden.

Im Wangerland


St. Sixtus und Sinicius // Hohenkirchen // Wangerland - Im Jahr 1694 baute Joachim Kayser aus Jever eine Orgel, die zunächst nur ein Manual mit zehn Registern und ein angehängtes Pedal umfasste. Kayser ergänzte zu einem nicht bekannten Zeitpunkt ein Brustwerk mit fünf und 1699 ein selbstständiges Pedalwerk mit sechs Registern. Johann Martin Schmid baute 1884 die Orgel eingreifend um und ersetzte das Brustwerk durch ein Schwellwerk mit romantischen Klangfarben. Im Jahr 1974 stellte die Firma Alfred Führer aus Wilhelmshaven den Zustand von 1699 wieder her. Das Gehäuse, Hauptwerks- und Pedallade, neun Register und große Teile der Traktur sind von Kayser original erhalten.

Der Taufstein von 1260 ist der älteste Gegenstand in der Kirche. Das Kunstwerk besteht aus Sandstein und steht auf Löwenfüßen. Die Wandungen des Taufbeckens sind mit Reliefdarstellungen der Verkündigung, der Anbetung der drei Könige, der Taufe Christi und der beiden Kirchenpatrone Sixtus und Sinicius verziert. Am oberen Rand befindet sich ein Fries aus Rankengewinden. Der Holzdeckel des Taufsteins entstand vermutlich im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts durch den Holzschneidemeister Hinrich Cröpelin aus Esens. Das Becken ruht auf drei Löwen, von denen einer einen Menschen im Maul hat.

Der Altar der Kirche St. Sixtus und Sinicius gilt als einer der schönsten Schnitzaltäre des Hamburger Bildhauers Ludwig Münstermann und ist das bedeutendste Kunstwerk der Kirche. Er stammt aus dem Jahr 1620. Der Altarsockel zeigt eine als Flachrelief gestaltete Weihnachtsgeschichte. Darüber befindet sich ein vertieftes Mittelteil, das einen Moment aus dem letzten Abendmahl zeigt, als Jesus seinen zwölf Jüngern voraussagt, dass ihn einer von ihnen verraten wird. Münstermann stellt das Entsetzen und die Verzweiflung der Figuren ausdrucksvoll dar. Seitlich neben dem Mittelteil befinden sich Bilder der vier Evangelisten und außen links und rechts sind die Bilder Martin Luthers und Philipp Melanchthons als Seitenflügel angebracht. Bekrönt wird der Altar durch eine Kreuzigungsgruppe.

Das Wangermeer ist ein rund 100 Hektar großer künstlich angelegter Freizeitsee am nördlichen Ortsrand von Hohenkirchen im Wangerland. Das Wangermeer entstand durch Kleiabbau im Zuge von Deicherhöhungsmaßnahmen im Elisabethgroden. Der Elisabethaußengroden ist eine im Vordeichbereich an der wangerländischen Küste liegende Salzwiesenlandschaft. Er liegt in Niedersachsen im Landkreis Friesland zwischen Harlesiel im Westen und Schillighafen im Osten.

Hooksiel - Sightseeing und Gastronomie - ein Bummel durch den Altort und Verköstigung mit Räucherfisch im Restaurant "Brücke" am Außenhafen. - DER Gastrotipp in der Region. Mit Verköstigung an den sog. Räucherabenden und kompetenter Erklärung, was man da gerade verspeist, wo die Fische herkommen und wie sie verarbeitet werden.

Der Ortskern von Hooksiel weist zahlreiche historische Gebäude auf, von denen das auffälligste das ehemalige Rathaus und heutige Muschelmuseum ist. Auf dem Dach befindet sich ein jahrhundertealter Zwiebelturm, der eine vergoldete Wetterfahne mit einem Luther-Schwan aus dem Jahre 1760 trägt. Der Turm ist ein Geschenk eines britischen Kapitäns, der sich auf diese Weise für die Reparatur seines Schiffes in einer Hooksieler Werft bedankte. Im Jahr 2008 wurde der alte Zwiebelturm für 49.000 Euro durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt. Das Geld wurde durch private Spenden aufgebracht.

Mitten im historischen Ortskern des kleinen Hafenortes liegt das Künstlerhaus Hooksiel. Seit 1986 spielt es eine wichtige Rolle im Bereich der Kunst- und Kulturvermittlung: Ausstellungen zeitgenössischer Künstler, mehrmonatige Stipendien mit Wohnung und Werkstatt, Kulturangebote für Kinder und Erwachsene sowie Kulturfahrten. Der besondere Reiz dieser Einrichtung der Gemeinde Wangerland ergibt sich einerseits durch das „Fern-ab-sein“ von Metropolen, andererseits durch die Präsentation von Kunst auf hohem Niveau im ländlichen Bereich. Seit Mai 2016 steht direkt vor dem Künstlerhaus die von Norbert Marten geschaffene Bronzeskulptur "Fischers Sohn will Meer". Die Skulptur zeigt einen großen Fisch, der von einem Menschen mit Tauchermaske, Schwimmflossen und Schwimmring verfolgt wird. Das Paar wurde vom Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel e.V. initiiert und durch Sponsoren gefördert.

Im Jahr 1849 unternahmen dänische Kriegsschiffe kleinere Raubzüge zur Nordseeküste. Daraufhin wurde die jeverländische Küste alarmiert. Ein größeres Truppenaufgebot wurde mit zwei Geschützen in Hooksiel stationiert (die Kanone in der Viethstraße stammt aus dieser Zeit). Die Kanone wurde im Jahr 2017 durch den damals 83-Jährigen Helmut Janßen restauriert. Die Räder der historischen Kanone, die beim alten Hooksieler Hafen auf dem Deich steht und für Urlauber ein beliebtes Foto-Motiv ist, begannen zu faulen.

Wilhelmshaven, das ist "unsere" Stadt

Wer ein Küstenziel mit einem reichen maritimen Erbe sucht, für den ist Wilhelmshaven die perfekte Wahl. Hafen-Feeling pur, City-Life und maritime Attraktionen – in Wilhelmshaven, der Marinestadt am Jadebusen, verschmelzen Strandurlaub an der Nordsee und das Leben in einer aufstrebenden Hafenstadt zu einem besonderen Urlaubserlebnis.


Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste. Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand. Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.

Im Großen Hafen sind moderne und sehr hochwertig ausgestattete Wohngebäude entlang der Wasserlinie entstanden, sowohl am Bontekai als auch am Fliegerdeich. Die Wohnungen sind besonders als hochwertiger Alters-Ruhesitz beliebt, so liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern auch unter dem städtischen Durchschnitt. Am Fliegerdeich vis-à-vis gibt es schöne moderne Ferienwohnungen bereits ab 65 €. Barrierefrei mit Lift.

Den Südstrand und den Bontekai verbindet die 1907 erbaute und in den Jahren 2011/2012 grundsanierte Kaiser-Wilhelm-Brücke - das Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven.

Wenn man vom Südstrand Richtung Westen am Deich entlang schlendert, kann man bei klarem Wetter schon von weitem ein paar nah am Wasser aufgereihte Hütten entdecken. Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen. Nun gibt es seit der Deicherhöhung im Jahr 1982 eine gepflasterte Fläche direkt am unteren Weg, auf der von April bis Oktober Freizeitfischer in ihren mit Holz verkleideten, mobilen Hütten das Leben am Wasser genießen. Von November bis März sind die Hütten im Winterlager. Alle Hütten sind in privatem Besitz und können nicht besichtigt werden.

Die Stadt Wilhelmshaven präsentiert mit der Erinnerungsstätte "Seefrieden" einen Ort, Seebestatteten zu gedenken. Diese an der Nordsee einmalige Anlage mit Blick auf das Meer ist eine Stelle der Ruhe, der Begegnung und Erinnerung. In die Namensschilder aus Edelstahl sind der Name des Bestatteten mit den Geburts- und Sterbedaten sowie die Koordinaten der Seebestattung eingraviert. Vor Ort ist eine Seekarte zur Bestimmung der Beisetzungsstätte vorhanden.

Der Ölhafen in Wilhelmshaven

Seit den 1950-er Jahren hat sich die Stadt zum größten Ölhafen der Republik entwickelt. Rund 20 Prozent aller Importe werden hier gelöscht und in Pipelines zu den Raffinerien an den Rhein, nach Hamburg und ins Emsland transportiert. Schon seit 1958 wird das nach Deutschland gelieferte Erdöl vor allem in Wilhelmshaven angelandet.


Tanker mit einer Tragfähigkeit bis 250.000 Tonnen können an einem der drei Löschköpfe der 1.200 Meter langen Brücke anlegen. An Land steht ein Zwischenlager mit 35 Tanks, von denen die neun größten jeweils 100.000 Kubikmeter fassen. In unterirdischen künstlich ausgespülten Kavernen wird zudem ein Großteil der deutschen Erdölvorräte für Krisenzeiten gehortet.

Donnerstag, 8. Februar 2024

Urlaubstagebuch Friesland

Neustadtgödens - Der Ausrufer - Utrooper (Ausrufer), Bronzeskulptur von Judith von Eßen, auch von Essen (* 6. März 1924 als Judith Hellwig in Neurode; † 19. November 2004 in Varel).



Sande in Friesland - Das Tor zur Nordseeküste

„Mitten in Friesland – Leben zwischen Geest und Meer“ so ordnet sich die Gemeinde Sande geographisch ein. Sie liegt am Rande des Jeverlandes und sieben Kilometer westsüdwestlich der Nordseestadt Wilhelmshaven. Die Gemeinde Sande grenzt im Norden an die Stadt Schortens, im Nordosten an die kreisfreie Stadt Wilhelmshaven, im Süden an die Gemeinde Zetel und im Westen an die Gemeinde Friedeburg.

Das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Gödens – Altgödens, Dykhausen, Gödens und Neustadtgödens – gehört seit der Gemeindereform von 1972 zur Gemeinde Sande und damit zum Landkreis Friesland. Vorher gehörten diese Orte zum Landkreis Wittmund, also zu Ostfriesland.

Vom 15. bis ins 19. Jahrhundert bestand im Westen des heutigen Gemeindegebietes die Herrlichkeit Gödens, die sich 1495 von der Herrschaft Jever abwandte und der Grafschaft Ostfriesland unterstellte, deren Geschichte sie bis zur Auflösung des Regierungsbezirks Aurich teilte.

Der Bau des Ems-Jade-Kanals und der Ausbau von Wilhelmshaven als kaiserlichem Marinestützpunkt brachte Ende des 19. Jahrhunderts auch für Sande einen wirtschaftlichen Aufschwung mit verbesserter Infrastruktur (z. B. Bahnanbindung).

Am Ems-Jade-Kanal: Direkt am Kanal liegt Altmarienhausen mit dem Marienturm, dem Wahrzeichen der Stadt.

Schon 1564 ließ die Landesherrin Fräulein Maria von Jever in Marienhausen das „Grashus up dem Sande“ errichten, ein herrschaftliches Vorwerk, das sicher eingedeicht war und erfolgreich bewirtschaftet wurde. Zwischen 1568 und 1571 wurde auf dem Anwesen Marienhausen durch die Landesherrin Maria von Jever ein Schloss errichtet. Sie nutzte es als Sommerresidenz, um sich zu erholen und aufzuheitern. Wegen Baufälligkeit musste das Schloss 1822 bis auf den Turm abgerissen werden.

Am Fuße des Turmes wird das Café Marienstübchen betrieben.

Auf dem Gelände befinden sich neben dem Marienturm auch eine Scheune, welche ein Museum, das KÜSTEUM, mit einer Ausstellung zum Küstenschutz sowie zur Haus- und Landwirtschaft beherbergt. Ebenfalls ist eine historische Schmiede dort eingerichtet.

Mariensiel (Sande, Friesland) - Am Ems-Jade-Kanal und das Fort Mariensiel

Das Fort Mariensiel (Fort III) war als Bestandteil des Festungsplans Wilhelmshaven ein Fort zum Schutz des preußischen Kriegshafens in Wilhelmshaven.

Schloß Gödens bei Sande - Das Schloss Gödens ist ein Wasserschloss in der Gemeinde Sande im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Das Schloss war der Stammsitz der Herrschaften von Gödens.

Das Schloss ist von einem doppelten Grabensystem umgeben, ursprünglich waren es sogar drei Wassergräben. Der Außenbau präsentiert sich im Stil der holländischen Renaissance.

1746 kam Gödens durch Heirat in den Besitz der Familie von Wedel. Die bis heute von den Grafen Wedel bewohnte Burg wird von der Stiftung Kulturerbe Schloss Gödens verwaltet.

Neustadtgödens war lange ein sehr reiches Dorf. Und das einzige in Europa, in dem gleich fünf Religionsgemeinschaften ihre Gotteshäuser errichten durften: Lutheraner, Reformierte, Mennoniten, Katholiken und Juden.

Die evangelische-lutherische Kirche steht an der Stelle, wo früher eine Mühle war, die für das Gotteshaus weichen musste. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts stellten die Lutheraner über die Hälfte der Bevölkerung in dem zur reformierten Kirche gehörenden Neustadtgödens. 1695 erhielten sie - obwohl dies gegen den Augsburger Religionsfrieden verstieß - als erste Glaubensgemeinschaft die Genehmigung, eine eigene Kirche zu errichten.

In der früheren Mennonitenkirche ist heute ein Café untergekommen. Auch die reformierte Kirche wird schon lange nicht mehr als solche genutzt - anders als die katholische.

Die Synagoge von 1852 (Mitte des 19. Jahrhunderts war jeder vierte Einwohner jüdischen Glaubens) hat die Schrecken der Reichspogromnacht 1938 unbeschadet überstanden. Heute sind im oberen Stockwerk Ferienwohnungen, das Erdgeschoss ist für Ausstellungen reserviert.

An der Marina von Dykhausen - Direkt am Ems-Jade-Kanal liegt der Dykhausener Sportboothafen. Er entstand aus einer ehemaligen Verladestelle für Kohle und wird vom Wassersportverein WSV Dykhausen betrieben.

Urlaubstagebuch Sillenstede / Schortens

Abendessen beim Griechen (Metaxas) in der Menkestraße in Schortens

Souvenirs des Vacances - Urlaubserinnerungen - Unser Nordsee-VLOG: Urlaub in Sillenstede im Sommer 2019 - die Anreise - unsere Ferienwohnung - Streetview nach Schortens - Essen in "La Trattoria" und Matjes-Frühstück bei Fisch & Feinkost Flebbe in der Menkestraße.


Urlaub in Schortens in Friesland - Schortens liegt im Jeverland auf der ostfriesischen Halbinsel - unser Urlaubsort im Norden und Wohnort von Verwandten.


Die evangelisch-lutherische St.-Stephanus-Kirche im Ortsteil Schortens wurde von 1153 bis 1168 auf einer künstlichen Warft gebaut. Das Kirchengebäude ist die älteste sicher datierbare Steinkirche auf der ostfriesischen Halbinsel. Aus der Zeit vor der Reformation stammt der im Laufe des 15. Jahrhunderts erbaute dreibogige Lettner, dessen beide äußeren Bögen zum Aufstellen von Seitenaltären dienten. Der 564 Zentimeter breite und 210 Zentimeter hohe, spätgotische Flügelaltar ist der wertvollste Einrichtungsgegenstand der Kirche. Die Orgel aus dem Jahr 1686 stammt vom bekannten Orgelbauer Joachim Kayser.

Die evangelisch-lutherische St.-Florian-Kirche im Stadtteil Sillenstede wurde vermutlich im Jahre 1233 fertiggestellt. Die auf einer Warf stehende Kirche ist mit einer Länge von 44 Metern und einer Breite von 13 Metern die größte und bedeutendste Granitquaderkirche Frieslands. Der Chor der Kirche wurde äußerlich ohne besondere architektonische Ausformung gestaltet und wird innen durch einen aufwendig gestalteten Triumphbogen vom langgestreckten Apsissaal der Kirche getrennt. Sehenswert ist der Taufstein aus dem Jahre 1250, der aus Eichenholz geschnitzte Passionsaltar von 1515/1520 sowie die Johann-Adam-Berner-Orgel aus dem Jahre 1757.

Die 1746 errichtete Accumer Mühle im Stadtteil Accum ist eine voll funktionsfähige Galerieholländerwindmühle. Die Windmühle misst bis zur Oberkante der Kappe rund 18 Meter und der Durchmesser des Flügelkreuzes beträgt rund 22 Meter. Die Mühle wird durch den Arbeitskreis Accumer Mühle e. V. erhalten und betrieben.

Ebenfalls in Accum steht die evangelisch-reformierte St. Willehad Kirche. Die denkmalgeschützte Kirche ist ein schlichter, schmuckloser Rechteckbau aus dem Jahr 1719 und die einzige reformierte Kirche in der sonst lutherischen oldenburgischen Landeskirche. Im Inneren der Kirche befindet sich das Grabmal für den Häuptling Tido von In- und Kniphausen und seine Frau Eva von Renneberg. Das Doppelgrab ist in schwarzem Marmor ausgeführt und stammt von einem flämischen Künstler aus der Zeit der Renaissance.

Der Klosterpark (vollständiger Name Klosterpark Oestringfelde) ist eine unter Landschaftsschutz stehende alte Parkanlage in der Stadt Schortens im Landkreis Friesland. Die Parkanlage liegt im Westen der Stadt im Stadtteil Oestringfelde und fällt bereits aus der Vogelperspektive durch seine fast runde Struktur auf.

Der Klosterpark hat eine Größe von 8,78 Hektar und ist durch einen Ringgraben und eine parallel dazu verlaufende Wallhecke umgeben. Auf dem Gelände der Parkanlage befinden sich die Klosterruine, genauer gesagt, die Reste des ehemaligen Wehrturms des Klosters Oestringfelde und das Gebäude des RUZ, des Regionalen Umweltzentrums der Stadt Schortens.

Der Forst Upjever ist ein Waldgebiet westlich der Stadt Schortens im Landkreis Friesland. Das ursprünglich mit Eichen und Buchen angelegte Waldgebiet hat heute eine Größe von rund 740 Hektar und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Mischwald mit einem hohen Anteil Nadelholzbäumen. Der Wald ist heute ein gefragtes Naherholungsgebiet und nach dem Nürnberger Reichswald der zweitälteste, von Menschenhand geschaffene Kulturwald in Deutschland.

1934 wurden größere Teile des Forstes für den Bau eines Flugplatzes gerodet. Der Fliegerhorst Jever nahm am 1. Mai 1936 seinen Betrieb auf.

Der am 16. November 2005 gegründete Verein „Gattersäge Upjever e. V.“ betreibt im Forst Upjever eine rund 100 Jahre alte Horizontalgattersäge. Neben dem Betrieb der Säge leistet der Verein Bildungsarbeit mit dem Schwerpunkt der Vermittlung der ökonomischen und ökologischen Zusammenhänge sowie des Begriffs der Nachhaltigkeit bei der Waldnutzung.

Neben der heutigen Revierförsterei befindet sich das alte Forsthaus. Der Vorgängerbau wurde 1804 unter der Regierung der Fürstin Friederike Auguste Sophie erbaut und als Gebäude für die Forstbeamten genutzt. Nach dem Umzug der Beamten in das ehemalige Wohngebäude des Krongutpächters wurde das Gebäude zur Gaststätte Zum Forsthaus Upjever umgebaut. 1914 wurde das alte Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Heute ist in dem Traditionshaus ein Restaurant und Hotel untergebracht.

Fahrt von Sillenstede (Ortsteil von Schortens in Friesland) nach Fedderwarden (Stadtteil von Wilhelmshaven)


Hofgut Connhausen zwischen Sillenstede (Schortens) und Fedderwarden (Wilhelmshaven) - Was hat es mit den schwedischen Flaggen auf sich? Es gibt die Deutsch-Schwedische Gesellschaft zu Oldenburg e.V. und die feiert jedes Jahr in Connhausen das Mittsommerfest.


. Waddewarden im Wangerland - - Waddewarden ist eines der schönsten Dörfer im Wangerland - Der Ort liegt zwischen Jever und Hooksiel und benachbart zu Sillenstede.


Als Wahrzeichen gilt die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einer Warft erbaute St.-Johannes-Kirche, eine Granitquaderkirche von 40 Metern Länge. Zu der wertvollen Ausstattung zählen der Taufstein aus blauem Granit, Typ von Namur, aus dem 13. Jahrhundert, ein zweigeschossiger reich verzierter Flügelaltar von 1661 und eine Kanzel von 1649, beide von Jacob Cröpelin. Die Orgel mit bespielbarem Rückpositiv wurde in der Jeveraner Werkstatt von Joachim Kayser 1697 gebaut.

Impressionen aus Jever - in der Altstadt unterwegs - Schloß und Schloßpark, Glockenspiel am Hof von Oldenburg, Stadtkirche, Denkmal Fräulein Maria, Wüppgalgen, Altstadtcadé, Haus der Getreuen und Kiebitzbrunnen etc.


Sengwarden ist ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Wilhelmshaven. Der Ort wurde 1168 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sengwarden grenzt an die Stadtteile Fedderwarden, Fedderwardergroden und Voslapp sowie an die im Landkreis Friesland liegenden Orte Sillenstede und Hooksiel. Zwei Sehenswürdigkeiten prägen das Ortsbild: eine Mühle sowie die auf einer 8,6 Meter hohen Wurt gelegene St.-Georgs-Kirche.