Montag, 1. April 2024

Die faszinierenden Küsten der Bretagne und unsere Lieblingsstadt Saint-Malo

In Frankreich ist die Küste der Bretagne mit 2.700 Kilometern die größte Küstenregion des Landes. Diese Küste zeichnet sich aufgrund ihrer Vielfältigkeit aus. Von malerischen Stränden über imposante Klippen und beeindruckende Dünenlandschaften bis hin zu wehrhaften alten Festungen und pittoresken Häfen. Allgegenwärtig der berühmte Festungsbaumeister Ludwig XIV., Sébastien Le Prestre, Seigneur de Vauban. Die über 2.000 Jahre alte Korsarenstadt Saint-Malo ist sicher ein absolutes Highlight. Aber auch die Felsküsten der Côte de Granit Rose in Côtes d'Armor und die Côte Sauvage, die "Wilde Küste" auf Quiberon im Département Morbihan. Wir finden mondäne Badeorte und Austern- und Muschelzuchten. Der "Heilige Berg des Abendlandes", der Mont-Saint-Michel, ist - auch wenn er bereits ganz knapp zur Normandie zählt - ein lohnendes Ziel. Nicht entgehen lassen sollte man sich auch Les Rochers Sculptés in Rothéneuf bei Saint-Malo. Geschaffen wurden diese durch Abbé Fouré (1839 - 1910) nachdem er aus Krankheitsgründen sein Priesteramt nicht mehr ausüben konnte. Wohl durch einen Schlaganfall hatte er eine Lähmung, die Sprache verloren und wurde taub. Deshalb ließ er sich hier nieder um in den Klippen die Felsen zu behauen. Er schuf auf einem Felsvorsprung mehr als 300 Reliefs und Skulpturen.


Unser geliebtes Saint-Malo - die Anreise und Impressionen der Stadt - Chaussée du Sillon in Saint Malo - Sozusagen "unsere" Straße: Drei Jahre hatten wir dort unser Urlaubsquartier.


Das Château De Saint-Malo ist eine Burg aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und liegt Intra Muros, also in der von einer Mauer umgebenen Altstadt von Saint-Malo.

Erbaut wurde sie von den Herzögen der Bretagne um die Herrschaft über die Stadt zu sichern. Seit Juli 1886 ist sie als Monument Historique klassifiziert.

Vor der Burg - Le Jardin des Douves: Mit einer Fläche von 3.600m² ist es der älteste Garten der Stadt Saint-Malo. Er wurde 1880 auf dem alten Burggraben angelegt und ist mit einem neobarocken Brunnen geschmückt. Vorher gab es dort einen kleinen Garten mit dem Namen "Jardin d’amour", in dem sich Liebespaare trafen.

Les Remparts de Saint-Malo - Die Stadtmauern von Saint-Malo: Ein Spaziergang auf den Stadtmauern ist ein absolutes Muss, wenn man in Saint Malo zu Besuch ist. Er gibt wundervolle Ausblicke auf das Meer und die Stadt intra muros zu Ihren Füssen. Sie brauchen etwa eine Stunde für einen kompletten Rundgang. Die hohe Mauer, die die Stadt Saint Malo umrundet, bildet eine Schleife von etwa zwei Kilometern Länge.

Die Stadtmauer von Saint-Malo wurde im 12. Jahrhundert errichtet, lange vor dem goldenen Zeitalter der königlichen Korsaren. Nach der großen Feuersbrunst im Jahr 1661 wurden die Granitmauern neu aufgebaut; im 18. Jahrhundert wurden sie von dem Ingenieur und Architekten Garangeau, einem Schüler Vaubans, erweitert. Die Bastion de la Hollande wurde 1674 erbaut. Ihren Namen erhielt sie von ihrem Zweck, die Stadt gegen holländische Kriegsschiffe zu verteidigen.

Die Hollande Bastion wurde mit 24 Kanonen ausgestattet, die später vom Grafen von Toulouse durch stärkere Kanonen ersetzt wurden. Die Kanonen mit 36 oder 42 Kalibern waren eine Belohnung für den Mut, den die Bevölkerung während der Attacken der Holländer im Jahre 1696 gezeigt hatte.

1684 wurde der Zwinger der “Chiens du Guet” (Wachhunde) in diesen Teil der Stadtmauer versetzt. Ab 1150 bewachte eine Meute Doggen nachts die Stadt. Um 22 Uhr gab die Glocke «Noguette» das Signal und die Hunde wurden in den Straßen freigelassen.

Saint-Malo war als eines der Hauptquartiere des deutschen Atlantikwalls durch alliierte Bombardements im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört worden. Aber im Gegensatz zu anderen Städten (wie Brest, Lorient oder Le Havre in der Normandie) hatte man sich damals gottseidank entschieden, die Stadt nach historischen Plänen und Bildern wieder aufzubauen.
Abendessen in Saint-Malo. Madame nimmt Muscheln, Monsieur zwei Dutzend Austern. Dazu einen Muscadet-sur-lie, einen auf der Maische gereiften Wein aus Loire-Atlantique.
P.S.: NIE Zitrone zu den Austern !!!
Das verdirbt sie. Nur Apfelessig
Im Jahr 2000 beging die Stadt ihre 2000-Jahr-Feier mit großem Gepränge. Wir waren damals dort gewesen und haben alles hautnah miterlebt. Für die große "Parade défilé", den Umzug auf der Chaussée du Sillon, hatten wir an unserem Fenster im Hotel Ibis einen "Logenplatz" gehabt.

Saint-Malo ist der Geburtsort von René Francois de Châteaubriand, Abenteurer, Staatsmann und Romancier, ein Zeitgenosse Napoleons I.
Er ist auch auf der Insel Grand Bé bei Saint-Malo beerdigt. Sein einsames Grab ist beeindruckend. Und die Insel kann man nur bei Ebbe erreichen. Von dort bietet sich ein grandioser Panoramablick auf die Altstadt (Ville Close, Intra Muros).

"Ich und Napoleon" sagte er mal. Und so unbescheiden wie er selbst zeitlebens gewesen war, so pompös ist auch sein Grab. Die Rede ist von René François de Châteaubriand, Adeliger, Offizier, Abenteurer, Staatsmann und Romancier aus Saint-Malo.

Die Grabanlage ist auch nicht mehr im Original erhalten: Sie war anfangs von einem Eisengitter im neogotischen Stil umzäunt. 1944 sprengte eine Granate bei der Schlacht um Saint-Malo (bei der auch das Fort Grand Bé zerstört wurde) eine Ecke des Grabsteins weg und beschädigte den Zaun. Ein neuer, einfacherer Zaun mit nur noch drei Seiten wurde errichtet. Die Seite zum Meer blieb nun offen.

Sein Grab ist, wie sein Leben war: Einsam und von ausgesuchter Theatralik. Er hatte sich diese Felskante des einsamen Eilands schon zu Lebzeiten als letzte Ruhestätte gewählt.

Saint-Malo, Place Châteaubriand - Das Geburtshaus des Schriftstellers, die Brasserie Lion d'Or, eine kulinarische Institution und das Café de L'Ouest
François-René, Vicomte de Chateaubriand (* 4. September 1768 in Saint-Malo; † 4. Juli 1848 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Politiker und Diplomat. Er gilt als einer der Begründer der literarischen Romantik in Frankreich. Er hat in Frankreich die Bedeutung, die Goethe in Deutschland hat.