Samstag, 18. März 2023

Todesstoß für die deutschen Krabbenfischer

Scholle mit Granat


Todesstoß für die deutschen Krabbenfischer: „EU-Aktionsplan zum Schutz und zur Wiederherstellung von Meeresökosystemen“: Dieser sieht vor, ab März 2024 Grundnetzfischerei im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zu verbieten. Das käme für unsere Fischer einem Berufsverbot gleich. Zahlreiche Krabbenfischer bangen deshalb um ihre Existenz.

Im Video: Sielhäfen - Fischereihafen - Krabbenkutterhafen - Neuharlingersiel, Greetsiel, Fedderwardersiel - Ostfriesland - Wesermarsch - Butjadingen -


Greetsiel: Im Fischereihafen liegen gegenwärtig noch 27 Krabbenkutter. Er zählt zu den größeren deutschen Kutterhäfen, etwas mehr als zehn Prozent der knapp 250 deutschen Krabbenkutter sind dort beheimatet.

Neuharlingersiel und die Krabbenfischerei: Das Fischerdorf und Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel beheimatet eine Kutterflotte, bestehend aus zehn Kuttern. Es sind sowohl Stahl- als auch Holzkutter. Sechs aktive Kutter sind in der Krabbenfischerei eingesetzt. Die Fischerei hat im Wattenmeer eine lange Tradition. Insbesondere die Küstenfischerei ist ein kleiner, aber dennoch bedeutsamer Wirtschaftszweig.

Nur noch fünf Kutter gibt es in Fedderwardersiel !!!

Krabbenfischerhafen Ditzum:


Im kleinen Emshafen Ditzum gibt es noch sieben Krabbenkutter



Donnerstag, 16. März 2023

Bad Zwischenahn im Ammerland

Am Zwischenahner Meer - Bad Zwischenahn -

Das Zwischenahner Meer ist ein See in der Gemeinde Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland in Niedersachsen. Er liegt zwischen dem Hauptort Bad Zwischenahn im Süden und dem Ortsteil Dreibergen im Norden. Der See wird auch als Perle des Ammerlandes bezeichnet. Der Name Zwischenahner Meer setzte sich erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch, vorher wurde der See als "Elmendorfer" oder "Ammersches Meer" bezeichnet.


Mit einer Wasserfläche von 5,5 km² (550 ha) ist das Zwischenahner Meer nach dem Steinhuder Meer und dem Dümmer der drittgrößte Binnensee Niedersachsens. Der Nord-Süd-Durchmesser beträgt 2,8 Kilometer, der Ost-West-Durchmesser etwa 2 Kilometer. Er hat einen Umfang von 11 Kilometer. Die durchschnittliche Wassertiefe beträgt 3,3 Meter, die tiefste Stelle oberhalb einer Faulschlammschicht liegt bei etwa 5,5 bis 6,0 Meter. Die Faulschlammschicht hat eine Dicke von etwa 4 bis 6 Metern. Der Pegel befindet sich auf 5 m ü. NN.

Auf dem See wird hauptsächlich nach Aalen gefischt, die geräuchert als Räucheraal eine der kulinarischen Spezialitäten der Region darstellen. In die Netze gehen aber auch Wollhandkrabben und Karpfen.

Gemäß einer norddeutschen Legende ist die Entstehung des Sees ein Teufelswerk (Düwelswark). Demnach versuchte der Teufel einen Kirchenbau in Oldenburg zu unterbinden und diesen zu zerstören. In der Nähe von Zwischenahn riss er ein großes Stück Wald aus und flog in Richtung Oldenburg, um damit die Kirche zu treffen. Auf dem Weg nach Oldenburg wurde der Düwel von drei krähenden Hähnen jedoch so durcheinandergebracht, dass er den Weg verlor. Kurz vor der Stadtgrenze ließ er das ausgerissene Waldstück fallen. An dieser Stelle entstanden so der Kleine und Große Wildenloh, auf sandigem Untergrund wachsende Waldflächen. Die Stelle, an der der Wald herausgerissen wurde, bildet heute das Zwischenahner Meer.

Das Ammerländer Bauernhausmuseum in Bad Zwischenahn

Das seit 1910 bestehende Freilichtmuseum Ammerländer Bauernhaus ist eine Bauernhofanlage, die heute aus insgesamt 17 Häusern und Nebengebäuden besteht. Hauptgebäude ist ein original Ammerländer Buurnhus, das im Kern aus der Zeit um 1695 stammt. Weitere Gebäude kamen zwischen 1910 und 2013 von anderen Standorten der Gemeinde auf das Museumsgelände. Das Museum zeigt die bäuerliche Lebenskultur der Zeit um 1700.


Mühle im Kurpark:

Die Windmühle im Freilichtmuseum in Bad Zwischenahn ist eine zweigeschossige Galeriekappenwindmühle (Holländer). Sie stammt aus dem Jahre 1811 und wurde zunächst im benachbarten Westerstede aufgebaut. Nach wiederholtem Besitzerwechsel war ihr letzter Standort in Hüllstede in der Nähe von Westerstede. Dort drohte sie nach ihrer Stillegung im Jahre 1958 zu verfallen und wurde 1960 zur Rettung in das Freilichtmuseum nach Bad Zwischenahn versetzt. In der Mühle gibt es einen funktionsfähigen Mahlgang zum Schroten sowie einen Kollergang, der zur Ölherstellung gebraucht wird. Die Flügel der Mühle sind 11,20 Meter lang, die Gesamthöhe der Mühle bis Kappenfirst beträgt 21 Meter.

Im Areal des Ammerländer Bauernhauses / des Spiekers gibt es auch das urige Restaurant Spieker (man sieht es im Film). Eine der Spezialitäten ist der Räucheraal (Smoortaal) aus dem Zwischenahner Meer.

Mehr aus dem Ammerland: Residenzstadt Rastede

An der Nordsee: Impressionen aus Neuharlingersiel

Neuharlingersiel in Ostfriesland ist ein Krabbenfischerhafen und ein Nordseeheilbad. Impressionen eines unserer liebsten Küstenorte an der deutschen Nordseeküste. Der Hafen Neuharlingersiel ist der Fährhafen zur ostfriesischen Insel Spiekeroog. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören zwei Skulpturen Alt- und Jungfischer des Bildhauers Hans-Christian Petersen aus Esens, die im Jahr 2000 im Bereich des Hafens ihren Platz gefunden haben.

Traditionskutter Rungholt im Hafen von Neuharlingersiel

Die Hulk HF 510 Rungholt wurde 1949 als Finkenwerder Küstenfischkutter mit der Baunummer 346 auf der Werft von J. J. Sietas in Hamburg/Neuenfelde gebaut. Aufgrund der noch bestehenden Schiffbaubeschränkungen der Alliierten hatte der Kutter beim Bau nur eine Länge von 11,60 Metern. 2 Jahre lang fuhr HF 510 Rungholt von Tönning/Schleswig–Holstein zum Fischfang auf See und ging dann wieder an die Werft zurück. 1953 kaufte der Fischer Otto Wulf den Kutter, der dann seinen Heimathafen in Altenwerder hatte und zur Finkenwerder Fischereiflotte gehörte. Der Kutter wurde auf 15,30 Meter verlängert (Mittelsektion mit Bünn neu eingebaut) und in der Folge nach einer kurzen Zeit als Schollenfänger zum Hamenfischer umgebaut. Die Rungholt war einer jener kleinen Kutter, die zwar ein Finkenwerder Fischereizeichen führten, aber nicht in der Hochseefischerei, sondern in der Küsten– und Elbfischerei tätig waren. Bis 1995 unternahm der Kutter noch Fangreisen.

Bis 1997 war die HF 510 dann aufgelegt. „Rungholt“ war 1999 ziemlich heruntergekommen. Sie führte ein erbärmliches Dasein, das halbe Wrack wurde gekauft und restauriert.

Nachdem die Masten wieder auf Originalhöhe gebracht wurden, das Rigg und Besegelung erstellt werden und das originale Schollennetz nun an Bord ist, soll die „Rungholt“ wieder an alte Fischereitradition anknüpfen und mit Besegelung und Netzdavids ausgestattet wieder auf Fangfahrt gehen – zur traditionellen Anschauung.


Anker am Hafen von Neuharlingersiel

Einer von ihnen wurde im Jahre 2003 (links auf dem Bild) zwischen Spiekeroog und Langeoog gefunden. Ein Sturmtief legte den Anker auf dem Meeresboden frei. Geborgen wurde der Schiffsanker in der Otzumer Balje von dem Fischer Uwe Abken mit seinem Krabbenkutter Polaris. Es handelt sich bei dem Anker um einen sogenannten Stockanker. Seinen Namen erhielt er, weil ein großer „Holz-Balken“ quer auf dem Anker befestigt ist. Im 16. Jahrhundert fanden diese auf Segelschulschiffen ihren Platz. Ein 60 Meter langes Schiff verlor seinen Stockanker. Diese Art von Anker wurde 3000 Jahre in der Seefahrt eingesetzt. Heute können Sie den gefundenen Anker am Hafen in Neuharlingersiel bewundern. Den rechten, etwas kleineren Anker, hat der Fischer Wilhelm Jacobs, Kapitän des Krabbenkutters „Gorch Fock“, in den 80er Jahren an derselben Stelle gefunden und geborgen.


Ostfriesentee (im Dattein)

In Ostfriesland ist Teetrinken eine Zeremonie. So wie auch in Japan oder China. Der echte Ostfriesentee – vorzugsweise Bünting aus Leer – wird mit weißem Kandis (Kluntje) und Sahne genossen. Er ist eine spezielle Teemischung, die aus bis zu 10 verschiedenen Schwarzteesorten bestehen kann.

Es ist keine Unhöflichkeit, wenn zuhause die Hausfrau, die den Tee zubereitet hat, sich die erste Tasse eingießt: sie probiert, ob er wohl geraten ist.

Apropos eingießen: als erstes kommen die Kluntje in die Tasse, der Zucker, der weiße Kandis, dann wird der Tee darübergegossen. Durch das Teesieb. Herrlich, wenn die Kluntje dann knacken! Das ist schon das erste Tee-Erlebnis. Dann wird – mit einem “Schisslaweng” mit dem Sahnelöfel die Sahne zugegeben, daß sie weiße Wölkchen bildet. Bloß nicht umrühren! Das wäre eine Todsünde!

In Ostfriesland gibt es drei große Teehandelshäuser (Bünting, Thiele & Freese, Onno Behrends), die jeweils mehrere eigene Teemischungen anbieten. Ihnen allen ist aber der typisch herbe und kräftige Geschmack des Ostfriesentees gemein.

Nur in Ostfriesland gemischter Tee darf sich "Echter Ostfriesentee" nennen, die übrigen tragen die Bezeichnung “ostfriesische Mischung“.

Die Seriemer Mühle

Nicht entgehen lassen sollte man sich nahe Neuharlingersiel die Seriemer Mühle. Inmitten der ostfriesischen Landschaft steht die über 200 Jahre alte Seriemer Mühle. Sie ist ein Stück Geschichte, prägt die Tradition von Generationen von Müllern, die hier bis 1975 Getreide zu Mehl verarbeiteten. Die denkmalgeschützte Seriemer Mühle ist eine Besonderheit im ostfriesischen Raum, nicht zuletzt auf Grund der historischen Ausstattung.


In der Seriemer Mühle, die noch immer liebevoll und aufwendig mit Unterstützung des Mühlenvereins restauriert wird, wurde eine romantische Teestube eingerichtet, in der man es sich bei Tee und selbst gebackenem Kuchen gut gehen lassen kann. Die Mühle soll irgendwann wieder voll funktionstüchtig sein, um den Besuchern das alte Müllerhandwerk mit all seinen Arbeiten vollständig vor Augen führen zu können.

Mittwoch, 15. März 2023

Den Opfern des Meeres

Normandie, Port-en-Bessin, Denkmal für die Opfer des Meeres


Diese Mahnmale findet man vielfach an den Küsten: Dornumersiel - Ostfriesland


In Dornumersiel zeigt die Figurengruppe „He is buten bleven“ (er ist draußen geblieben) die Lebenswirklichkeit der Menschen an der Nordsee. Die traurig melancholische Skulptur zeigt eine Seemannsfrau mit ihrem Kind, deren Mann „auf See geblieben“ ist. Christian Eisbein (* 5. Juli 1917 in Halle (Saale); † 1. Juli 2009 in Westerholt, Ostfriesland) schuf die Skulptur.


Bretagne - Quiberon - Côte Sauvage - An der gefährlichen "Wilden Küste" kommen bei Rettungsaktionen auch immer wieder Retter ums Leben Das "Mémorial aux secouristes péris en mer" setzt ihnen ein Denkmal.


Sonntag, 12. März 2023

Die Felsküsten der Bretagne


Die Côte de Granit Rose (bretonisch: Aod ar Vein Ruz), die Rosa Granitküste, ist ein Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Trébeurden.

Die Entstehungsgeschichte der Rosa Granitküste:

Die Côte de Granit Rose erstreckt sich an der französischen Kanalküste im Département Côtes d’Armor und gehört zu den außergewöhnlichsten Küstenregionen der Bretagne. Namensgeber für den Küstenabschnitt ist rosafarbener Granit, der das Antlitz der gesamten Region prägt. Die Rosa Granitküste zieht sich auf einer Länge von zehn Kilometern zwischen den Ortschaften Paimpol und Trébeurden an der bretonischen Nordküste entlang. Die charakteristische Färbung verdankt der Rosengranit den Mineralien Hämatit und Alkalifeldspat. Gebildet wurde der Fels vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Die über dem Granit liegenden Erdschichten wurden im Verlauf von Millionen Jahren durch die Kraft von Wind und Wasser abgetragen. Zurück blieb eine bizarre Küstenlandschaft.

Eine faszinierende Landschaft, Bildhauerkunst der Natur, geschaffen von Wind und Wasser - faszinierende Skulpturen im roten Granit. An der Côte de Granit Rose, an der Pointe de Chateau (Le Gouffre), nahe Plougrescant, finden wir auch das wahrscheinlich meistfotografierte Haus der Bretagne, das Haus im Fels.




Die Pointe de Minard und die Klippen von Plouézec erheben sich 70 Meter über dem Meer. Die Felsen von Plouézec zählen zu den höchsten Felsen der Bretagne. Auf alten Zöllner- und Schmugglerpfaden (Circuit des Falaises) geht es durch die Falaises, die Klippen.


Am Cap Fréhèl (Département Côtes d'Armor), eine der größten Heidelandschaften Europas


Das Cap Fréhel (teils auch Cap Fréhal geschrieben, bretonisch Kab Frehel) ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude in der nordöstlichen Bretagne und bildet den nördlichsten Punkt des felsigen Vorgebirges, das zwischen den Städten Saint-Malo und Saint-Brieuc in den Golf von Saint-Malo hineinragt. Es liegt ca. 8,5 km von der gleichnamigen Gemeinde Fréhel entfernt, liegt jedoch auf dem Gemeindegebiet von Plévenon.

Von der Pointe du Grouin bis zur Ile de Bréhat erstreckt sich das Kap über 400 Hektar Heideland – eine der größten Heideflächen Europas. Von Mai bis Oktober bietet das Kap eine wahre Sinfonie aus Farben. Das leuchtende Gelb des Stechginsters kombiniert mit dem Rosa der Strand-Grasnelke im Frühjahr, dem Violett des Heidekrauts im Sommer.

Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und dem von der Côte de Granit Rose berühmten rosa-farbenen Granit. Sie fallen steil zum Wasser hin ab und haben eine Höhe von bis zu 70 m. Die Wiesen, die das Kliffdach bedecken, sind am reizvollsten im Frühjahr und Sommer, wenn hier Wildhyazinthen, Narzissen, Vielblütige Weißwurz und Nelken blühen. Hinter den Klippen wachsen Stechginster und Erika.

Cap Fréhel ist ein Vogelschutzgebiet, das eine Vielzahl an Brutvögeln beherbergt. Am zahlreichsten sind die Krähenscharben und Silbermöwen, außerdem kommen Lummen, Austernfischer, Herings-, Mantel- und Dreizehenmöwen, Papageitaucher, Eissturmvögel und Kolkraben vor.

Die Leuchttürme vom Cap Fréhèl
Phare du Cap Fréhel ist der Name eines Leuchtturms, der in den Jahren 1946 bis 1950 auf der Fréhèl-Spitze im Département Côtes-d’Armor in der Bretagne errichtet wurde. Seine Tragweite beträgt theoretisch 29 Seemeilen, was etwa 55 Kilometern entspricht. Er leuchtet die äußerst gefährliche Überfahrt von Saint-Brieuc nach Saint-Malo aus und ersetzte einen älteren, im Zweiten Weltkrieg gesprengten Turm, der seinerseits der Nachfolger des noch bestehenden Turms aus der Ära des Festungsbaumeisters Vauban war.

Erster Leuchtturm (Phare Vauban)

Im Mai 1694 inspizierte General Vauban die Nordküste der Bretagne, und schlug vor, auf dem Cap Fréhèl einen Turm zu bauen, der vor Angriffen der englischen Flotte warnen sollte. Der aus Steinen gemauerte Turm war mit einem Halbzylinder gekrönt, welches die Befeuerung beherbergte. Diese war bis 1717 ausschließlich in den Wintermonaten in Betrieb. Bis 1774 kam das Licht von einem offenen Feuer, das mit Holzkohle genährt wurde, danach kamen runde Lampen, die mit Pflanzenöl betrieben wurden, zum Einsatz. Seit der Turm 1821 mit acht Parabolspiegeln neu ausgestattet wurde und das Leuchtfeuer drehbar wurde, gab er alle 135 Sekunden einen langen Blink ab. Die Tragweite der Befeuerung betrug 21 Seemeilen.

Herrlicher Strand unterhalb des Cap Fréhèl: Wir gehören ja nun nicht zu den klassischen "Strand-Fuzzies", die den ganzen Tag in der Sonne liegen, wir machen lieber Ausflüge, aber dabei sind die Badeklamotten schon ständig "an Bord". Und an diesem Stand beim Cap Fréhèl im Départment Côte d'Armor kommen wir selten ohne kleine Stippvisite vorbei.


Ausreichend Parkplätze an der Rue des Plages (wenn man früh genug kommt). Kurzer Fußweg zum Strand an der Pointe de la Guette. Aber Achtung: Das Wasser ist eiskalt !!! Und bei Flut ist kein Strand mehr da.

Fort La Latte

Fort La Latte (auch Château de la Roche Goyon oder Fort de la Dent de Gargantua genannt, bretonisch Roc'h Goueon) ist eine Burg auf dem Gebiet der Gemeinde Plévenon in der Bretagne. Sie thront auf einer schmalen Landzunge am Eingang der Baye de la Fresnaye, etwa 4 km südöstlich von Cap Fréhel und 35 km von Saint-Malo.


Erbaut wurde die Burg im 13. Jahrhundert von der einflussreichen Familie Goyon de Matignon. Im Jahre 1379 wurde die Burg von Bertrand du Guesclin erobert und für Karl V. beschlagnahmt. Durch den Vertrag von Guérande bekamen ihre Besitzer die Burg aber schon 1381 wieder zurück. 1490 wurde die Burg von den Engländern erfolglos belagert.

Zwischen 1690 und 1715 ließ Vauban das Bauwerk in eine Festungsanlage zur Verteidigung der Küste umbauen. Das seit 1925 denkmalgeschützte Fort ist eine der bedeutendsten und bekanntesten Festungsanlagen der Bretagne.

Die Burg diente mehreren Filmen als Kulisse, darunter „Die Wikinger“ (1957) mit Tony Curtis und Kirk Douglas.

Doigt de Gargantua - Der Finger des Gargantua

Der Doigt de Gargantua (deutsch „Gargantuas Finger, auch Gargantuas Zahn“ oder Menhir de La Latte genannt) ist ein Menhir nahe Fort La Latte (im Hintergrund zu sehen) in Plévenon im Département Côtes-d’Armor in der Bretagne. Über den Menhir gibt es mehrere Legenden. Laut einer hätte der Riese seinen Zahn oder seinen Finger verloren, als er den Ärmelkanal übersprang, um die Küste von England zu erreichen.

Die Pointe Du Grouin (bretonisch Beg an Trein) ist eine Landzunge an der Côte d’Émeraude in der nordöstlichen Bretagne Sie liegt etwa vier Kilometer nördlich der Gemeinde Cancale. Auf der Landzunge befindet sich das 1861 errichtete Semaphor zur Beobachtung des Schiffsverkehrs, von welchem auch Seenotrettungseinsätze geleitet werden und welcher als Wetterstation dient. Das Kap ist touristisch erschlossen durch zwei Restaurants und ein Hotel. Im Semaphor finden Kunstausstellungen statt. Außerdem findet man auf dem Kap noch Reste deutscher Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg.


Die mit Heidekraut bewachsene Pointe du Grouin ist Naturschutzgebiet und Teil des europäischen Netzwerks "Natura 2000". Die Pointe du Grouin besitzt eine außergewöhnliche Flora und Fauna. Über sechzig Pflanzenarten, Moorboden sowie diverse Sperlinge, Dompfaffen, Reptilien, diverse Schmetterlingsarten und Fledermäuse findet man hier.

Entlang des mit Farn bewachsenen östlichen Teils der Pointe du Grouin befindet sich die gegenüberliegende 1100 Meter lange und 100 Meter breite Insel Île des Landes. Die unbewohnte Insel Île des Landes ist ein ornithologisches und botanisches Reservat (Réserve ornithologique et botanique). Mantelmöwen (Goëlands marin), Kormorane, Austernfischer (Huîtrier pie) Brandseeschwalben (Sterne Caugek), Basstölpel (Fou de Bassan) und Lachmöwen (Mouette rieuse) nisten auf der Île des Landes.

Die Côte Sauvage auf Quiberon - Die Côte Sauvage an der Westküste ist eine Naturschönheit ganz besonderer Art. Eine einmalige Küstenlandschaft, die große Gefahren aufweist und mit Bedacht genossen werden sollte.


Der zweitwestlichste Punkt Frankreichs: Pointe de Saint-Mathieu

Auf einer sturmumtosten Felsspitze liegen Kloster und Leuchtturm von Saint-Mathieu.
Phare de Saint-Mathieu ist der Name eines Leuchtturms auf der Saint-Mathieu-Spitze in Plougonvelin im Département Finistère. Er wurde auf dem Gelände der alten Abtei Saint-Mathieu errichtet. Seine Tragweite beträgt theoretisch 29 Seemeilen, was in etwa 55 Kilometern entspricht. Der heutige Leuchtturm ist seit 1835 in Betrieb. Sein 37 m hohes Leuchtfeuer erhellt das Meer alle 15 Sekunden. Mit einer Reichweite von 29 Seemeilen signalisiert es den richtigen Weg zur Fahrt durch die Meerenge von Brest. Das 1937 elektrifizierte Leuchtfeuer wurde 1996 automatisiert. Der letzte Leuchtturmwärter verließ 2006 seinen Posten. Der Leuchtturm wird seit dem 23. Mai 2011 als historisches Monument Frankreichs geführt. Im Juni 1963 bekam Saint-Mathieu sein heutiges Aussehen: weiß mit roten Streifen und der Aufschrift „SAINT-MATHIEU“.

Außer dem Leuchtturm findet sich ein Semaphor (Telegrafenturm), eine Signal- und Radaranlage.

Die Saint-Mathieu-Landspitze (Pointe de Saint-Mathieu) bildet die nördliche Begrenzung der Bucht von Brest (la rade de Brest), das Kliff hat hier eine Höhe von 20 Metern, der 1835 erbaute Leuchtturm wurde auf dem Gelände des ehemaligen Benediktiner-Klosters Saint Mathieu errichtet. Der Legende nach existiert das Kloster seit dem 6.Jh und wurde durch den Heiligen Tanguy gegründet, der in der Bretagne sehr verehrt wird. Ebenfalls der Legende nach sollen bretonische Seefahrer an diesen Ort aus Ägypten die Reliquien des Apostels Matthias gebracht haben, diese wurden jedoch im 10.Jh durch Piraten wieder gestohlen und nach Salerno gebracht.

Samstag, 11. März 2023

Carolinensiel und Harlesiel

Carolinensiel: Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse - Der Rettungsschuppen aus dem Jahr 1910 hatte ursprünglich eine hölzerne Ablaufbahn, um das Boot zu Wasser zu lassen. Im Jahr 1911 wurde ein neues Ruder-Rettungsboot der 8,5 m-Klasse stationiert. Es trug den Namen seines Stifters E.A. OLDEMEYER. 1932 erhielt die Station das bis dahin in Neuharlingersiel stationierte Motor-Rettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN. 25 Rettungen von Menschenleben sind von dieser Station aus nachgewiesen.
Die Station war bis 1945 in Betrieb. 2005 wurde sie als Außenstelle des Sielhafenmuseums neu geöffnet.

Carolinensiel ist ein Stadtteil von Wittmund im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen. Namensgeberin des 1730 gegründeten Sielortes und Fischerdorfes war die Gemahlin Sophie Caroline des Ortsgründers Georg Albrecht von Ostfriesland.

Carolinensiel ist der nördlichste Ortsteil von Wittmund. Er befindet sich zwischen Neuharlingersiel im Westen und dem östlichen Ende der Ostfriesischen Halbinsel bei Schillig. Die Entfernung nach Wittmund im Süden beträgt 13 Kilometer, wo auch die Harle ihren Ursprung hat. Carolinensiel liegt am Unterlauf der Harle, rund zwei Kilometer südlich der heutigen Mündung in die Nordsee bei Harlesiel.

Zwischen beiden Ortsteilen bildete das Sieltor der Friedrichsschleuse lange Zeit den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel. Carolinensiel befindet sich westlich der „Goldenen Linie“. Diese entstand im 17. Jahrhundert als Grenze zwischen dem Fürstentum Ostfriesland und der Grafschaft Oldenburg. Heute ist sie Grenzlinie zwischen den Landkreisen Wittmund und Friesland. Dadurch gehören der ehemalige Bahnhof Carolinensiel, der Ostteil des Außenhafens Harlesiel (Fähranleger nach Wangerooge) und der Flugplatz Harle zur Gemarkung Middoge der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland.

Im Jahr 1729 wurde die Eindeichung des Carolinengroden abgeschlossen. Wo die Harle auf den Deich traf, wurde ein Sielhafen angelegt, der heutige Museumshafen. Durch das Siel unter der Brücke konnte das Binnenwasser bei Ebbe ins Meer abfließen.

Carolinensiel entwickelte sich auch wegen seiner geschützten Lage zum wichtigsten Hafen im nördlichen Ostfriesland. Durch den Bau des neuen Deichs und der Friedrichsschleuse im Jahr 1765 war er als einziger ostfriesischer Sielhafen dem Meer nicht mehr direkt ausgesetzt und vor Sturmfluten geschützt. Der Bau eines offenen Siels und einer Klappbrücke an der Friedrichsschleuse ermöglichte es den Segelschiffen, den alten Hafen problemlos zu erreichen. Von Carolinensiel aus stachen kleine Frachtensegler in See. Mit ihrem geringen Tiefgang waren sie an das Wattenmeer angepasst. Die Schiffe hatten 3 bis 6 Mann Besatzung und befuhren die Nord- und Ostsee sowie das Mittelmeer. Einige von ihnen überquerten sogar den Atlantik. Die Schiffer exportierten die Agrarprodukte der Marsch: Getreide, Gemüse, Kartoffeln und Milchprodukte. Importiert wurden Holz, Steine, Kohle und Kolonialwaren aus Skandinavien und Großbritannien mit seinen Kolonien.


Das Deutsche Sielhafenmuseum liegt mit seinen vier historischen Ausstellungshäusern (Groot Hus, Kapitänshaus, Alte Pastorei und dem alten Seenotrettungsschuppen) rund um den Museumshafen in Carolinensiel. Das „Groot Hus“ ist der im Jahr 1840 fertiggestellte Kornspeicher am Alten Hafen. Er zeigt auf seinen Speicherböden eine Ausstellung über Land und See, die Geschichte der Siele und Häfen, des Deichbaus sowie der Fischerei und der Segelschifffahrt. Vom Leben an Land erzählt das „Kapitänshaus“, in dem die gute Stube einer Kapitänsfamilie gezeigt wird. Zur Ausstellung gehören auch die Hafenapotheke, ein ehemaliger Kaufmannsladen und eine Seemannskneipe. Im „Marie-Ulfers-Zimmer“ können Trauungen vorgenommen werden. Die „Alte Pastorei“ beherbergt eine Dauerausstellung über das maritime Handwerk zu den Handwerksberufen Schiffszimmerer, Schmied, Seiler und Segelmacher. Daneben gibt es eine Sammlung originalgetreuer Modelle historischer Segelschiffe und die Gemäldegalerie „Mensch und Meer“. Die vier Gebäude des Museums stehen unter Denkmalschutz.

Der Museumshafen Carolinensiel ist der alte Sielhafen von Carolinensiel, der heute als Liegeplatz für alte Plattbodenschiffe genutzt wird.

Historische Rettungsstation an der Friedrichsschleuse - Der Rettungsschuppen aus dem Jahr 1910 hatte ursprünglich eine hölzerne Ablaufbahn, um das Boot zu Wasser zu lassen. Im Jahr 1911 wurde ein neues Ruder-Rettungsboot der 8,5 m-Klasse stationiert. Es trug den Namen seines Stifters E.A. OLDEMEYER. 1932 erhielt die Station das bis dahin in Neuharlingersiel stationierte Motor-Rettungsboot LOTSENKOMMANDEUR LAARMANN. 25 Rettungen von Menschenleben sind von dieser Station aus nachgewiesen. Die Station war bis 1945 in Betrieb. 2005 wurde sie als Außenstelle des Sielhafenmuseums neu geöffnet.

An der Harle und Harlesiel - Harlesiel ist seit 1972 ein Ortsteil der ostfriesischen Stadt Wittmund in Niedersachsen und der Fährhafen zur Insel Wangerooge. Zusammen mit dem alten Sielhafen Carolinensiel bilden die beiden Ortsteile das Nordseeheilbad Carolinensiel-Harlesiel.

Harlesiel liegt im Norden von Carolinensiel, einem Stadtteil der ostfriesischen Stadt Wittmund in Niedersachsen. Harlesiel ist ein Badeort mit rund 800 Einwohnern.

Harlesiel liegt direkt an der Nordsee und gehört zur Stadt Wittmund. Der Ort liegt einen Kilometer nördlich von Carolinensiel und rund zehn Kilometer östlich von Neuharlingersiel. Durch den Ort fließt die Harle. Im Fährhafen (Fähre zur ostfriesischen Insel Wangerooge) endet die Bundesstraße 461.


Harlesiel liegt rund zwei Kilometer nördlich von Carolinensiel an der heutigen Mündung der Harle in die Nordsee, sowie zwischen Neuharlingersiel im Westen und dem östlichen Ende der Ostfriesischen Halbinsel bei Schillig. Die Entfernung nach Wittmund im Süden beträgt 15 Kilometer, wo auch die Harle ihren Ursprung hat. Zwischen beiden Ortsteilen bildete das Sieltor der Friedrichsschleuse lange Zeit den seeseitigen Abschluss des Sielhafens von Carolinensiel.

Der Ort ist im Rahmen der Einpolderung der Harlebucht entstanden, die man 1550 begonnen hatte trocken zu legen. 1730, nach Eindeichung des Polders Carolinengroden, wurde an der Brücke über die Harle Carolinensiel gegründet. Der dort angelegte Sielhafen erhielt 1765 einen Kilometer weiter nördlich zum Schutz vor Hochwasser die Friedrichsschleuse mit Klappbrücke. Der letzte große Polder in der Bucht war der Elisabethgroden, mit dem die Landgewinnung 1895 einen vorläufigen Abschluss fand. Auf ihm wurde seeseitig ein Fähranleger gebaut, wo Schiffe für Urlauber nach Wangerooge ablegten, die vorher von der Friedrichsschleuse abfahren mussten.

Der gesamte Außenhafen liegt im Vordeichbereich des Elisabethaußengroden, einem Naturschutzgebiet, das seit 1. Januar 1986 zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gehört. Sturmfluten können dieses Gebiet überschwemmen.

Beherrschendes Bauwerk in Harlesiel ist das Mündungsschöpfwerk am Deich zum Wattenmeer. Es dient der schadlosen Abfuhr des überschüssigen Oberflächenwassers aus dem Einzugsgebiet der Harle, das sich bis oberhalb von Wittmund hinzieht. Zuständige Betreiberin ist die Sielacht Wittmund, eine Körperschaft ÖR und einer von 114 Wasserverbänden in Niedersachsen. Die Harle entwässert auf 23 km Länge das 22.070 ha große Einzugsgebiet durch das Siel bzw. über das Schöpfwerk in das Harlesieler Watt und die Nordsee. Das Schöpfwerk ist erforderlich, um auch in Zeiten von Sturmflut oder bei lang anhaltenden Regenfällen eine ausreichende Wasserabfuhr zu ermöglichen und dadurch Überschwemmungen im Einzugsgebiet zu vermeiden.

Dienstag, 7. März 2023

Schuhstadt Pirmasens

Pirmasens bot lange als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz die Voraussetzungen für die Durchführung internationaler Messen. Erst mit der Eröffnung des Messegeländes Idar-Oberstein und der Gründung einer dortigen Messegesellschaft im Jahr 2009 hat sich dies geändert. Das Gelände wurde ab 1949 von Ludwig Kieffer hauptsächlich für die damals noch florierende Schuhindustrie, speziell die Pirmasenser Schuh- und Lederwarenmesse aufgebaut, hat aber auch nach deren schleichendem Ende überlebt. Die gesamte Anlage bietet in sieben Hallen 20.000 m² überdachte Fläche, 48.000 m² Freiflächen inklusive Parkplätzen, einen Kongressbereich mit fünf Konferenzräumen und einen Sitzungssaal sowie 1700 PKW- und 100 Busparkplätze.


Neben den Messen wird das Gelände auch für Ausstellungen sowie Tagesveranstaltungen genutzt.

Nachdem früher vor allem die Pirmasenser Schuhmusterung (psm) und die plw (Internationale Messe für Leder, Schuh-Komponenten und mehr) den Ton angaben, sind neuere Messen wie die hageha (Verbrauchermesse für Handwerk, Gewerbe und Handel, von 1954 bis 2014), Gesundheitswelt oder die Kulinaria hinzugekommen. Ab dem Jahr 2004 wurde der Messestandort für 8,4 Millionen Euro im Rahmen der sogenannten Messe Vision 2007 erweitert. Seit 2001 findet jährlich im Februar/März die internationale Anjana, Messe für Angler, Jäger und Naturfreunde statt, die sich zur größten Verbrauchermesse für Natursportarten in Rheinland-Pfalz entwickelt hat.

Tja, Geschichte. Peter Kaiser ist seit Ende 2020 insolvent. Die Produktion in Pirmasens wurde per Ende April 2021 eingestellt und alle Mitarbeiter gekündigt.
Peter Kaiser - Europas älteste Schuhfabrik


Peter Kaiser galt bis zum Produktionsende am Standort Pirmasens als älteste unter den heute noch existierenden Schuhfabriken in Deutschland. Das 1838 gegründete Unternehmen fertigte 2012 in zwei Standorten in Pirmasens und Felgueiras (Portugal) etwa 940.000 Paar Schuhe. Nach Insolvenz Ende 2020 wurde die Produktion in Pirmasens stillgelegt und der Internetshop sowie die Produktion in Portugal in die neue Peter Kaiser Operations GmbH übernommen. 2020 meldete das Unternehmen Insolvenz an. In der Folge wurden der Internetshop, die Produktion in Portugal, die Namensrechte sowie ein kleiner Teil der Belegschaft durch den seitherigen Geschäftsführer sowie zwei weitere Investoren übernommen. Die Produktion in Pirmasens wurde per Ende April 2021 eingestellt und alle Mitarbeiter gekündigt.

Deutschlands ehemals größte Schuhfabrik

Das war mal die 1882 von Eduard Rheinberger gegründete Firma. In ihren besten Zeiten beschäftigte sie weit über 2.500 Mitarbeiter. Mein Großvater arbeitete dort als Meister in der Stepperei und erhielt für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit das Bundesverdienstkreuz. Rheinberger ist Geschichte. 1996 endgültig geschlossen.
Neben der Lutherkirche stehend erinnert der Schusterbrunnen mit dem Standbild des Schusters Jean Joss an die Vergangenheit Pirmasens als Schuhstadt.

Der Schuster Jean Joss: Nach seiner Ausbildung zum Schuster, die er in Paris absolvierte, ließ sich Jean Joss in der Siebenhügelstadt nieder und legte den Grundstein für die Pirmasenser Schuhindustrie. Der Sage nach soll er bereits 1809 seine Frau in die preußische Rheinprovinz geschickt haben, wo sie einige paar Schuhe verkaufte. Nachdem sie von dort "mit schönem Gelde" zurückgekommen war, begannen sich auch andere Schuhmacher für den überregionalen Handel zu interessieren - was den Anfang des Pirmasenser Schuhexports darstellte, der später über den ganzen Erdball reichte.


Es gibt noch "Schlabbeflicker":
Der letzte Schuhmacher von Pirmasens - familiengeführter Handwerksbetrieb in der 4. Generation - gegründet 1910


Neuffer - Auf den Spuren einer der einst größten Schuhfabriken in Pirmasens

Die Firma Neuffer war eine der größten Schuhfabriken im pfälzischen Pirmasens des 20. Jahrhunderts, in der zeitweise 5.000 Paar Schuhe täglich hergestellt wurden.

Im Jahr 1894 beantragte der aus St. Wendel stammende Fabrikant Emil Paqué eine Baugenehmigung für ein neues Fabrikgebäude mit Wohnhaus außerhalb der damaligen Stadtgrenzen. Bald nahm die Schuhfabrikation mit zunächst 150 Mitarbeitern und einer 22 PS-Dampfmaschine ihren Betrieb auf. Um die neuen Gebäude anzuschließen, wurde eine neue Straße gebaut und nach der Ehefrau von Emil Paqué Louise benannt.

Die Pläne für eine prächtige Fassade an der Neufferstraße wurden schon 1919 vom Architekten Josef Uhl (1887–1961) erstellt. Möglicherweise diente ihm das Berliner Stadtschloß als Inspiration: Zwei hintereinanderliegende Innenhöfe und eine Westfassade mit einem von einer Kuppel überhöhten Mittelportal mit Durchfahrt. Erst nach der Übernahme durch Emil Neuffer 1926 wurden die Arbeiten begonnen, die verschiedenste Stilelemente zu einem schlossartigen Eingang mit Säulen, auf denen vier Figuren stehen, kombinieren.

Ab 1990 wurde das historische Gebäude grundlegend renoviert und dient seither unter dem Namen Neuffer am Park als Gewerbepark, Bürokomplex, Restaurant und Kultur- und Dienstleistungszentrum.


Pirmasens - ehemalige Schuhfabrik Kopp - Ludwig Kopp AG - Elka-Schuhfabrik - Die ehemalige Schuhfabrik Kopp befindet sich im Stadtzentrum von Pirmasens. Der Fabrikkomplex (1907-1911 erbaut) ist denkmalgeschützt.

Die Fabrik in Pirmasens gründete 1857 der Kaufmann Hermann Schmidt aus Mannheim mit einem Pariser Exporteur. Sie produzierten Schuhe und verkauften sie bis nach Südamerika und den Orient, sodass die Firma bereits 1860 erweitert wurde.
1868 starb Schmidt, und die Mitarbeiter Ludwig Kopp und Karl Waltz übernahmen die Firmenleitung. Sie setzten früh auf Maschinen und führten als erste in Pirmasens die „Sohlendurchnähmaschine“ ein.

Ludwig Kopp war ab 1879 der alleinige Eigentümer der Firma, die für vier Generationen in Familienbesitz blieb. Die Schuhfabrik Kopp stand in der deutschen Schuhbranche für technische Innovationen. 1912 arbeiteten über 1.000 Angestellte für das Unternehmen. 1927 wurde Ludwigs Sohn Karl zudem der Vorsitzende des Reichsverbandes der Deutschen Schuhindustrie.

Wie andere Schuhfabriken in Pirmasens auch, spezialisierte sich Kopp auf die Herstellung von Damenschuhen. Nach dem Krieg wurde die Produktmarke Elka-Schuh etabliert, die für qualitativ hochwertige Schuhe stand. Durch die seit Mitte der 1960er Jahre wachsende Konkurrenz aus dem Ausland entschloss sich die Geschäftsleitung jedoch 1979, die Produktion mit den 130 verbliebenen Mitarbeitern einzustellen.
Das Unternehmen Carl Semler ist heute für seine bequemen und modischen Damenschuhe bekannt.

1863 von dem gleichnamigen Schuhmacher gegründet, ist es die zweitälteste Schuhfabrik in Pirmasens und wird inzwischen von der fünften Generation der Eigentümerfamilie geführt.



Montag, 6. März 2023

Unterwegs in der Krummhörn

Greetsiel - In der Hauptsaison ein touristischer Hotspot und völlig überlaufen. Ursache dafür sind natürlich auch die beiden Zwillingsmühlen und das pittoreske Ortsbild.


Der Sielort liegt unmittelbar an der Leybucht, einer kleinen Bucht an der ostfriesischen Westküste. Große Teile der Bucht wurden nach und nach eingedeicht, sodass Greetsiel heute der einzige Hafenort an der Leybucht ist.

Im Fischereihafen liegen gegenwärtig noch 27 Krabbenkutter. Er zählt zu den größeren deutschen Kutterhäfen, etwas mehr als zehn Prozent der knapp 250 deutschen Krabbenkutter sind dort beheimatet.

Das Krabbenhandelsunternehmen de Beer hat seinen Sitz in Greetsiel. Es beschäftigt etwa 80 Vollzeit- und 15 Teilzeitmitarbeiter. Neben dem Großhandel mit den Nordseegarnelen ist de Beer auch im Einzelhandel und Fischrestaurant-Bereich aktiv, unter anderem mit zwei Geschäften in Greetsiel.

Bei de Beer haben wir 1993 (Fotos oben) Spiegelei mit Krabben auf Schwarzbrot gegessen.

Der Leuchtturm von Pilsum:

Der circa 11 Meter hohe Pilsumer Leuchtturm wurde Ende des 19. Jahrhunderts als einer von vier Leuchtfeuern an der ostfriesischen Nordseeküste fertig gestellt. Sein gelb-roter „Ringelsockenanstrich“, verleiht ihm sein unverkennbares Aussehen und machte den Leuchtturm zu einem der bekanntesten Wahrzeichen Ostfrieslands.


Zwar ist der Pilsumer Leuchtturm nicht annähernd so hoch, wie der nicht weit entfernte Campener Leuchtturm in Krummhörn, dafür jedoch umso berühmter. Für die Bekanntheit des Pilsumer Leuchtturms ist ein Mann maßgeblich verantwortlich. Die Rede ist vom wahrscheinlich bekanntesten Ostfriesen: Otto Waalkes. In seiner Komödie „Otto – Der Außerfriesische“ wohnt er als Hauptdarsteller im Pilsumer Leuchtturm. Der im Jahr 1989 veröffentlichte Film feierte 2019 sein 30-jähriges Jubiläum in der Krummhörn. In dem Klassiker rettet Otto Waalkes seine Heimat Ostfriesland, vor dem Multimilliarden Konzern „High Speed Unlimited“. Der Leuchtturm diente nicht nur in Filmen als Kulisse. Ebenso nutzte Autor Bernd Flessner „Lükko Leuchtturm“ als Hauptmotiv in seinen Kinderbüchern.

Der Leuchtturm wurde 1883 im Rahmen des deutsch-niederländischen Projektes Beleuchtung der Unter-Ems als eines von fünf Leitfeuern geplant und 1890 fertiggestellt.

Der Leuchtturm diente bis Juni 1915 zur Befeuerung der Emshörnrinne. Dann wurde er wegen des Ersten Weltkrieges außer Betrieb genommen, um feindlichen Schiffen keine Hinweise auf die Fahrrinne zu geben. Im Oktober 1919 erfolgte die endgültige Stilllegung, da sich die Fahrrinne durch Sandablagerungen geändert hatte. Nach der Stilllegung wurde der Turm zu unterschiedlichen Zwecken und durch wechselnde Eigentümer genutzt. Sein baulicher Zustand verschlechterte sich stetig und im Herbst 1972 dachte man sogar über einen Abriss nach. Statt Abriss erfolgte im Frühjahr 1973 eine aufwändige Sanierung des Leuchtturms, in deren Folge er auch erstmals den heute so bekannten rot-gelb-roten Anstrich erhielt.

Der Leuchtturm von Campen

Der Campener Leuchtturm wird auch gerne als kleiner Bruder des Pariser Eiffelturms bezeichnet. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die beiden Türme im gleichen Jahr erbaut wurden.


Die dreibeinige, rot-weiß gestrichene Stahlbeinkonstruktion wurde nach vier Jahren Bauzeit im Jahre 1892 fertiggestellt und ist mit einer erstaunlichen Höhe von 65 Metern der höchste Leuchtturm der Bundesrepublik Deutschland. 320 Stufen führen in die Spitze.

Noch heute zeigt das Leitfeuer Campen der Schifffahrt auf der Ems die Wege zur Seehafenstadt Emden, Leer, Papenburg und Delfzijl.

Warfendof Rysum in der Krummhörn

Rysum ist ein Rundwarftendorf elf Kilometer westlich von Emden in Ostfriesland. Der Ort ist mit 18 weiteren Ortschaften Teil der Gemeinde Krummhörn, am 31. Dezember 2012 hatte er 689 Einwohner. Um das Jahr 1000 wurde der Ort Hrisinghem genannt.

Rysum ist das südlichste Dorf der Gemeinde Krummhörn und das südwestlichste des Landkreises Aurich. Es befindet sich etwa elf Kilometer westlich des Stadtkerns von Emden.


Sehenswert ist Rysum aufgrund seiner Ausgestaltung als Warftendorf, das heißt, es liegt auf einem künstlich angelegten Hügel. Die Dorfwarft liegt sechs Meter über dem Meeresspiegel und hat einen Durchmesser von knapp 400 Metern. Dieser „Hügel“ diente lange vor dem Deichbau als einzig wirksamer Hochwasserschutz. Zeugnis dieser Zeit liefert auch der so genannte Zingel, ein eingedeichter Wiesenbereich, der an die Warft angrenzt. In ihn wurden früher bei Hochwasser die Tiere getrieben, um auch sie vor den Fluten zu schützen.

An der Knock bei Emden in Ostfriesland

Die Knock ist etwa 15 km nordwestlich von der Seehafenstadt Emden entfernt. Knock ist der Name der südwestlichsten Landecke der historischen Landschaft Krummhörn in Ostfriesland, knapp fünfzehn Kilometer westlich des Stadtkerns der Seehafenstadt Emden. Verwaltungsmäßig gehört der Landstrich zur Stadt Emden und darin zum Stadtteil Wybelsum. „An der Knock“ – wie stets gesagt wird – befinden sich das Siel und Schöpfwerk Knock am großen Mahlbusen sowie ein moderner Radarturm, daneben auch ein Campingplatz und der als Wassersportrevier genutzte Mahlbusen des Knockster Tiefs.


Der Leuchtturm Knock steht im äußersten Westen Emdens an der Knock, die für die gesamte Schifffahrt der Unterems einen Kurswechselpunkt darstellt. Der als Leuchtturm ungewöhnlich aussehende Turm hat mehrere Funktionen: er dient als Leuchtfeuer, als Radar- und Richtfunkturm und als Verkehrszentrale Ems für die Überwachung der Schifffahrt auf der Ems.

Die Statuen Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Friedrich II. von Preußen: Friedrich II., genannt der Große, war von 1740 bis 1786 König von Preußen. Während seiner Regentschaft, nach dem Tod des letzten Cirksena-Fürsten Carl-Edzard im Mai 1744, wurde Ostfriesland preußisch. In Ostfriesland hat sich der »alte Fritz« besonders durch das Urbarmachungsedikt von 1765, mit dem die Besiedlung der Moore gefördert und gelenkt wurde, und die Förderung des Küstenschutzes einen Platz in der Geschichte verdient.

Die Inschrift auf dem Denkmal an der Knock gibt Aufschluss über den Anlass seiner Errichtung: "Dem Andenken Friedrich des Grossen errichtet 1901 Emden 1751 zum Porto Franko erklärt, 1748-89 Sitz der preussisch-asiatisch. 1753-62 der bengalischen 1765-68 der levantischen Handlungs-Kompagnie. Angefertigt von Prof. J. Uphues in Berlin"

Die Statue ist eine Wiederholung des für die Siegesallee in Berlin geschaffenen Denkmals. Zur Eröffnung des neuen Emder Außenhafens wurde sie 1901 zusammen mit dem Denkmal für seinen Urgroßvater Friedrich Wilhelm im Stadtgarten, wo bereits ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. stand, aufgestellt. Beide Denkmale wurden 1945, nach Ende des Krieges, auf Veranlassung des damaligen Emder Oberbürgermeisters Georg Frickenstein abgebaut und auf dem Bauhof gelagert. 1966 schenkte die Stadt Emden die Denkmale dem I. Entwässerungsverband für sein in Bau befindliches Siel- und Schöpfwerk an der Knock.



Maritime Impressionen von der Nordsee

Im Hafen von Neuharlingersiel


Das kleine, romantische Fischerdorf und Thalasso-Nordseeheilbad Neuharlingersiel beheimatet eine Kutterflotte, bestehend aus zehn Kuttern. Es sind sowohl Stahl- als auch Holzkutter. Sechs aktive Kutter sind in der Krabbenfischerei eingesetzt.

Die Fischerei hat im Wattenmeer eine lange Tradition. Insbesondere die Küstenfischerei ist ein kleiner, aber dennoch bedeutsamer Wirtschaftszweig. 140 Kutter gehen auf Fang nach Garnelen, Miesmuscheln und Fischen, davon alleine 100 Krabbenkutter. Die Krabbenfischerei ist überall im Nationalpark zulässig und die Schiffe fischen mit Grundschleppnetzen, sogenannten Baumkurren. So wird der Meeresboden nicht umgepflügt und andere Fische und Bodentiere verletzt oder getötet. Um erhebliche Eingriffe in das Ökosystem Wattenmeer zu vermeiden, gibt es seit 2017 eine Zertifizierung mit dem MSC-Siegel. Das Öko-Siegel kennzeichnet Fischprodukte aus nachhaltiger Fischerei und wird von einer unabhängigen Organisation vergeben.

Früher konnte man noch spontan festlegen, was gefischt wurde. Wenn man der Meinung war, es ist besser Seezungen als Krabben zu fangen, wurden fix die Netze gewechselt und los ging es. Damals wurde der Fang an Bord vorsortiert – eine echte Handarbeit. Heute hat sich vieles geändert. Es gibt genaue Bestimmungen, Netze wurden verbessert und der Kutter ist technischer geworden. Der Fang wird maschinell sortiert und an Bord läuft alles automatisiert. Auch der demografische Wandel ist nicht unbemerkt an der Fischerei vorbeigegangen. Die Kapitäne ringen inzwischen um Nachwuchs, damit der Fischerberuf nicht untergeht. Waren es 1965 noch 18 Kutter, so sind es heute noch sieben aktive Kutter im Hafen von Neuharlingersiel.

Der Aufbau eines Krabbenkutters ist speziell auf den Fang von Krabben abgestimmt. Beim Fischen werden über die Auslegerbäume an den Seiten des Kutters die „Baumkurren“ zu Wasser gelassen. Das sind Grundschleppnetze, die durch eine Querstange aus Stahl (Kurrbaum) offen gehalten werden. Der Kurrbaum hat an jedem Ende eine Kufe, sodass er über den Meeresboden gleiten kann. An dieser Konstruktion ist eine Rollenkette montiert. Die schweren Gummirollen rollen über den Meeresboden und schrecken die kleinen Tierchen mit den dadurch entstehenden Vibrationen auf. Das an der Rollenkette befindliche Netz fängt die aufgeschreckten Nordseegarnelen dann ein. Nachdem die Netze eingeholt werden, wird der Fang an Bord sortiert, gespült und im Nordseewasser in einem Kochkessel gekocht. Anschließend werden die Krabben gekühlt unter Deck gelagert und an Land zur Siebstelle in Neuharlingersiel transportiert.

Horumersiel, Teil des Ortsteils Horumersiel-Schillig, ist ein Nordsee-Heilbad (der Badebetrieb begann bereits 1856) in der Gemeinde Wangerland im niedersächsischen Landkreis Friesland in Deutschland. Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, an der Innenjade, rund 20 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven.

Der Yachthafen Horumersiel (in einigen Karten und von Ortsfremden auch Wangersiel genannt) liegt am Ortsrand des Nordseeheilbades Horumersiel-Schillig in einem Binnentief.

Neben dem Horumersieler Yachtclub (HYC) ist auch die Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS) und der Yacht Club Wangerland (YCW) mit ihren Steganlagen beheimatet.

Festmachen kann man an der Steganlage des HYC auf allen Liegeplätzen, die grün gekennzeichnet sind. Der Platz an der Spundwand der Hafensüdseite wird von der Berufsschifffahrt, sowie den Seenotrettern der DGzRS benötigt und sollte freigehalten werden. Die meisten Liegeplätze im Yachthafen Horumersiel fallen bei Ebbe trocken, doch auch für Kielschiffe gibt es bei Niedrigwasser keine Probleme, da der Grund aus weichem Schlick besteht.

Auf dem südlichen Hafenparkplatz befinden sich sanitäre Anlagen (WC, Duschen) und ein Fischimbiss. Für Wohnmobile gibt es ca. 30 Stellplätze mit Meerblick, Strom- und Wasseranschluss, sowie Entsorgungsmöglichkeiten.


Der Südstrand und der Helgolandkai am Jadebusen in Wilhelmshaven
Wilhelmshaven - Südstrand - Promenade am Meer

Lokalpatrioten nennen Wilhelmshaven schon mal "das Acapulco des Nordens". Und immerhin hat die Stadt den einzigen Südstrand an der gesamten deutschen Nordseeküste.


Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand.

Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.

Der Südstrand in Wilhelmshaven ist für Schwimmer nicht ungefährlich, vor allem für Kinder und ungeübte Schwimmer. Grund: Vor dem Südstrand verläuft ein Priel mit enormer Strömung. Alteingesessene wissen, dass sie bei auflaufendem Wasser am Helgolandkai ins Wasser gehen müssen, um am Ende der Badezone aussteigen zu können – bei ablaufendem Wasser genau umgekehrt.

Hooksiel ist der schönste Hafenort an der Jademündung. Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes.

Am Alten Hafen von Hooksiel und Bummel durch den Ort:


Am Südufer des Alten Hafens liegt ein 1925 gebautes hölzernes Mudderboot, das bis 1956 im Einsatz gewesen ist. "Mudder" ist das niederdeutsche Wort für Schlick und das Boot diente der Entschlammung der Fahrrinne. Das Mudderboot besteht aus einem schweren Kahn, bei dem am Heck auf jeder Seite ein mächtiger Flügel angebracht ist. Zusammen mit einem weiteren Heckteil entstand so eine rund 12 Meter lange absenkbare Rückwand. Mudderboote besitzen keinen eigenständigen Antrieb, sondern wurden allein durch Wasserkraft angetrieben. Hierzu wurde bei Flut das Sieltor des Sieles geöffnet, so dass das Nordseewasser in das binnenwärts liegende Tief strömen konnte. Anschließend wurde das Sieltor geschlossen und das Wasser so hinter dem Sieltor gespeichert. Nun wurde das Mudderboot durch Staken in die Zufahrtsrinne vor das Sieltor gebracht. Rund eine Stunde vor Niedrigwasser wurde das Sieltor geöffnet und die ausfließende Stauwasserwelle schob das vor dem Sieltor liegende Mudderboot mit den abgesenkten Flügeln durch die Zufahrtsrinne. Je nach Stärke der Flügelabsenkung wurden so mehr oder weniger viele Sedimente – wie Schlick oder Seeschlamm – mit dem Ebbstrom in die Nordsee geschoben.

In der Viethstraße befinden sich der "Hohe Stuhl" und eine Kanone. Küstenschiffe, die in Hooksiel ihre Ladung löschen wollten, zeigten kurz vor der Küste die Lotsenflagge. Vom „Hohen Stuhl" beobachtete der Hafenmeister den Seeverkehr, ging mit einem Ruderboot als Lotse an Bord und leitete das Schiff über die schwierige, ca. 4,5 Kilometer lange Fahrrinne in den Hafen. Das Einlaufen musste spätestens 1 ½ Stunde vor Hochwasser beginnen und war für Seefahrzeuge bis 2,5 m Tiefgang möglich. Der hölzerne Turm wurde nach dem Krieg 1945 durch einen niedrigeren Metallturm ersetzt. Auf dem „Hafenmeisterpfad" zwischen Deichmauer und Fischerhäusern gelangte der Lotse bei Schlechtwetter an den Turm. 45 Jahre hat der letzte Hafenmeister „Tedi Busker" hier Dienst getan.

Im Jahr 1849 unternahmen dänische Kriegsschiffe kleinere Raubzüge zur Nordseeküste. Daraufhin wurde die jeverländische Küste alarmiert. Ein größeres Truppenaufgebot wurde mit zwei Geschützen in Hooksiel stationiert (die Kanone in der Viethstraße stammt aus dieser Zeit). Eine dieser Kanonen ist erhalten geblieben.

Der Ortskern von Hooksiel weist zahlreiche historische Gebäude auf, von denen das auffälligste das ehemalige Rathaus und heutige Muschelmuseum ist. Das Gebäude diente in der Vergangenheit unter anderem als Schule und von 1986 bis 2011 als Künstlerhaus. Seit 2012 ist dort das Muschelmuseum untergebracht. Auf dem Dach befindet sich ein jahrhundertealter Zwiebelturm, der eine vergoldete Wetterfahne mit einem Luther-Schwan aus dem Jahre 1760 trägt. Der Turm ist ein Geschenk eines britischen Kapitäns, der sich auf diese Weise für die Reparatur seines Schiffes in einer Hooksieler Werft bedankte. In 2008 wurde der alte Zwiebelturm für 49.000 Euro durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt. Die Summe wurde dabei mehrheitlich durch private Spenden aufgebracht.