Donnerstag, 30. April 2015

Ein Held des deutschen Widerstandes


Ein ‪Gedenkstein‬ am ‪‎Beckenhof‬ (‪‎Pirmasens‬ in der ‪‎Südwestpfalz‬) erinnert an Generaloberst Ludwig Beck, den führenden Kopf des Widerstandes deutscher Offiziere gegen das Nazi-Regime. Der Beckenhof wurde von seinen Vorfahren gegründet.



Man muss schon wissen, wohin diese holperige Treppe in den Wald hinführt, denn irgendein Hinweisschild oder dergleichen findet sich leider nicht.



Mehr zu Generaloberst Ludwig Beck auf Wikipedia: General Ludwig Beck

Auf den Spuren jüdischen Lebens im Wasgau

Das Mikwe-Häuschen in Busenberg

Es gibt heute keine Juden mehr im Wasgau. Das Landjudentum in dieser Region hat das Nazi-Regime ausgelöscht. Ein paar Überbleibsel einstigen Lebens in den jüdischen Gemeinden gibt es noch. Wir waren auf Spurensuche.


Die Mikwe in Busenberg - Das Mikwe-Häuschen in Busenberg im Pfälzerwald ist das einzige in der Pfalz. Und es befindet sich einem erbarmungswürdigen Zustand.

Stolpersteine in Busenberg



Die ehemalige Synagoge in Dahn

Mittwoch, 29. April 2015

Dornum in Ostfriesland

 
Links die alte Burg, die Beningaburg, rechts die neue Burg, die Norderburg



Dornum - Ostfriesland von franz-roth-tv

Dornum ist eine bekannte Tourismus-Gemeinde in Ostfriesland. Zwei alte Schlösser, eine historische Windmühle und die Kirche Sankt Bartholomäus sind Anziehungspunkte des Ortes. Ein Streifzug durch Dornum. Dornum hat zwei Burgen. Im Film sehen wir die Neue Burg. Interessant auch der jüdische Friedhof. Und die Gastronomie bietet typisch Ostfriesisches.



Die Synagoge und der jüdische Friedhof

Dank des Einsatzes der nichtjüdischen Mitbürger hat die Synagoge im ostfriesischen Dornum die Pogromnacht von 1938 überstanden. Sie wurde damals nicht niedergebrannt. So ist sie heute ein wichtiger Zeuge des jüdischen Lebens und ein Dokumentationszentrum. Der Leiter, Georg Murra-Regner, erlaubte uns freundlicherweise, in der Synagoge zu filmen.


Die Synagoge von Dornum in Ostfriesland von franz-roth-tv


Der jüdische Friedhof von Dornum in Ostfriesland von franz-roth-tv

Auf den Spuren jüdischer Geschichte


Eine Spurensuche, in Ostfriesland, in der Südwestpfalz und im Burgenland. Drei Regionen, drei mal ganz unterschiedlicher Umgang mit dem Erbe der jüdischen Mitbürger. Ganz unterschiedlich die Zeugnisse dessen, was die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte verschont hat, ganz unterschiedlich der Umgang mit diesen Zeugnissen.

Die Synagoge und der jüdische Friedhof in Dornum

Dank des Einsatzes der nichtjüdischen Mitbürger hat die Synagoge im ostfriesischen Dornum die Pogromnacht von 1938 überstanden. Sie wurde damals nicht niedergebrannt. So ist sie heute ein wichtiger Zeuge des jüdischen Lebens und ein Dokumentationszentrum. Der Leiter, Georg Murra-Regner, erlaubte uns freundlicherweise, in der Synagoge zu filmen.


Die Synagoge von Dornum in Ostfriesland von franz-roth-tv



Im ehemaligen Ghetto von Eisenstadt


Es gab jahrhundertelang im Burgenland blühende jüdische Gemeinden. Sie sprachen deutsch und jiddisch. Sie lebten vom Handel und vom Handwerk. Und sie standen unter dem Schutz der Fürsten Esterházy, die sie schätzten und achteten. Im 17. Jahrhundert bilden die Gemeinden in Eisenstadt, Deutschkreutz, Frauenkirchen, Kittsee, Kobersdorf, Lackendorf und Mattersdorf die heiligen "Siebengemeinden", die sheva kehilot. Sie bringen gemeinsam die drückenden Abgaben für die Landesherren auf und leben im Ghetto in guter Nachbarschaft zu den Christen, die ihnen am Sabbat Licht und Feuer entzünden. Die Juden sind meist kleine Gewerbetreibende, aber sie werden auch Beamte, Anwälte und Ärzte. Womit sie, nicht sehr zur Freude ihrer christlichen Nachbarn, über den Bereich des Handels hinaus in die bürgerlichen Berufe vordringen. Aber die Esterházy tolerieren auch das, leben sie doch nicht schlecht von den Juden.



Pirmasens in der Südwestpfalz - wenig jüdische Spuren

Erstmals werden Juden in Pirmasens Mitte des 18.Jahrhunderts urkundlich erwähnt; die Wurzeln einer jüdischen Gemeinde lassen sich bis in die sog. ‚Landgrafenzeit’ um 1765 zurückverfolgen. Der am Ausbau seiner Residenzstadt interessierte Landgraf förderte die Ansiedlungen von Juden, da diese durch Schutzgelder für zusätzliche Einnahmen sorgten und auch den Handel belebten.

Um 1900 war die Pirmasenser jüdische Gemeinde die drittgrößte der Pfalz.

Aber schon in den 1920-er Jahren war Pirmasens eine Hochburg der NSDAP. Mit dem "Eisenhammer" wurde in der Stadt ein NS-Kampfblatt herausgegeben, das durchaus dem Vergleich mit Julius Streichers Stürmer standhält.


Erst 1995, 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde das seit 1945 so benamte Schustergässel in Synagogengasse umbenannt und bezeugt nun wieder den Ort, die Gasse, in der bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten die Pirmasenser Synagoge gestanden hatte.

Der in den 20-ern stillgelegte "Alte Friedhof" beherbergte auch einen israelitischen Teil. Der wurde in der NS-Zeit völlig zerstört und aufgehoben. Nur wenige Grabsteine fanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder und wurden in einer Reihe aufgestellt.

Unsinnigerweise steht auf dem Gedenkstein, hier habe sich mal ein israelitischer Friedhof befunden. Unsinnig deswegen, weil nach jüdischem Ritus ein Friedhof ewig ist. Und wie wenig respektvoll man auch nach dem Zweiten Weltkrieg gegenüber den Opfern des Holocaust gewesen ist mag belegen, dass sich auf dem Gräberfeld ein Kinderspielplatz mit Sandkasten befunden hatte, den ich noch selbst aus meiner eigenen Kindheit kenne.

  

Und der jüdische Friedhof von 1813 liegt versteckt in einem Industriegebiet in der Zeppelinstraße. Kein Wegweiser, kein Hinweisschild. Nur schwer zu finden.


Eine jüdische Gemeinde gibt es übrigens heute in Pirmasens nicht mehr.

Dienstag, 28. April 2015

Eine Frühlingsreise ins Burgenland

Der Ziehbrunnen und die Hirten-Schutzhütte im Nationalpark Seewinkel bei Apetlon sind ein ganz typisches burgenländisches Fotomotiv. Hier sind wir am nördlichen Rand der ungarischen Tiefebene und alles wirkt sehr ungarisch. Nicht umsonst: Denn Österreichs kleinstes und jüngstes Bundesland (seit 1923) gehörte wirklich in der k.u.k.-Zeit zu Ungarn und hieß Deutschwestungarn.
Eisenstadt mit dem Schloß der Fürsten Esterhazy ist die Hauptstadt des Burgenlandes. Am fürstlichen Hof wirkte der Komponist Joseph Haydn, der in Eisenstadt in der Bergkirche beigesetzt ist.



Frühlingsreise ins Burgenland

Eine Frühlingsreise ins österreichische Burgenland, Österreichs kleinstes und jüngstes Bundesland. Wir besuchen Apetlon im Nationalpark Seewinkel mit dem meistfotografierten Haus des Burgenlandes, Mörbisch, Rust, das kroatische Dorf Oslip (mit seinem Kulturzentrum Cselly-Mühle) und die Landeshauptstadt Eisenstadt. Wir besichtigen die Bergkirche mit der Grabstätte des Komponisten Joseph Haydn und ihrem sehenswerten Kalvarienberg. Außerdem das alte jüdische Ghetto und den jüdischen Friedhof. Und zum Abschluß das Schloß Halbthurn, den Sommersitz der Habsburger.



         

Zur jüdischen Geschichte in Pirmasens - Die israelitischen Friedhöfe und die Synagogengasse


Unsere Exkursion zu den Zeugnissen der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Pirmasens (siehe auch: Geschichte der Juden in Pirmasens) beginnen wir auf dem "Alten Friedhof".

Der Alte Friedhof der Stadt Pirmasens in der Südwestpfalz (Rheinland-Pfalz) wurde im Jahr 1927 stillgelegt. Gleichwohl war er auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg ein geschlossenes Ensemble von einzigartiger kultureller Güte gewesen. Mit einer Vielzahl großer Familientumben und wertvoller historischer Grabmale. Das ist leider Geschichte, denn eine für kulturelle Belange wenig sensible Stadtverwaltung hat nur noch rudimentäre Reste übriggelassen, die darüberhinaus auch lieblos vor sich hin verrotten, teilweise einsturzgefährdet und nur notdürftig gesichert. So ist ein ehedem einzigartiges Zeugnis historischer Sepukralkultur heute zwar als "Kulturgut" ausgewiesen, hat jedoch seinen einstigen Charakter völlig verloren.


Der Alte Friedhof in Pirmasens by Franz Roth


Die preußischen Offiziersgräber der Schlacht bei Pirmasens auf dem Alten Friedhof

Die Schlacht bei Pirmasens fand am 14. September 1793 während des Ersten Koalitionskriegs bei Pirmasens. Sie fand zwischen französischen Truppen und alliierten preußischen und österreichischen Soldaten statt und endete mit einem Sieg der Verbündeten.

Die Franzosen jedoch besetzen am 25.11.1793 Pirmasens wieder und brandschatzen es.

Auf dem Alten Friedhof zu Pirmasens befinden sich die Gräber zweier in der Schlacht gefallener, preußischer Offiziere. Der eine ist Albrecht Otto Johann von Möllendorff (1755–1793).

Der zweite, nahezu identische Grabstein ist ohne Text.

Es ist die Grabstätte von Premierlieutenant Hans Friedrich Georg Ludwig Wilhelm von Borstell (1770–1793), dem ältesten Sohn des an der Pirmasenser Schlacht beteiligten Generals und Kommandeurs des 7. Kürassierregiments, Hans Friedrich Heinrich von Borstell (1730–1804).



Der israelitische Teil des Friedhofs wurde in der NS-Zeit völlig zerstört und aufgehoben. Nur wenige Grabsteine fanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder und wurden in einer Reihe aufgestellt.


  

Unsinnigerweise steht auf dem Gedenkstein, hier habe sich mal ein israelitischer Friedhof befunden. Unsinnig deswegen, weil nach jüdischem Ritus ein Friedhof ewig ist. Und wie wenig respektvoll man auch nach dem Zweiten Weltkrieg gegenüber den Opfern des Holocaust gewesen ist mag belegen, dass sich auf dem Gräberfeld ein Kinderspielplatz mit Sandkasten befunden hatte, den ich noch selbst aus meiner eigenen Kindheit kenne.

Der jüdische Friedhof von 1813

Er liegt versteckt in einem Industriegebiet in der Zeppelinstraße. Kein Wegweiser, kein Hinweisschild.

   


Die Synagogengasse


Die Gasse, in der bis zur Pogromnacht 1938 die Pirmasenser Synagoge gestanden hatte, hieß bis 1881 ‪‎Judengässel‬, bis 1933 ‪Synagogenstraße‬, bis 1945 ‪Grenadiergässel‬, dann bis 1995 ‪‎Schustergässel‬ - erst 1995 erhielt die Gasse ihren heutigen Namen.

Montag, 27. April 2015

"Nachtisch": Tagesausklang am Helgolandkai

Frisch aus der Nordsee: Unser Abendessen in der "Trattoria" im friesischen Schortens. Meeresfrüchte mediterran zubereitet. Immer wieder ein Genuß.

Und ebenfalls ein Genuß ist es immer wieder, nach dem Essen noch die paar Kilometer nach Wilhelmshaven zu fahren und den Tag am Helgolandkai mit Blick auf den Jadebusen ausklingen zu lassen.


Peugeot 207 CC von franz-roth-tv

Der Helgolandkai in Wilhelmshaven (WHV) an einem Sommerabend im Juli 2010. Die "Helgoland" ist gerade eingelaufen. Einige Impressionen. Eine kühle Brise von See tut gut nach einem heißen Tag mit 39 Grad Celsius. Draußen im Jadebusen der Leuchtturm Arngast. Sein Name ist Erinnerung an ein untergegangenes Dorf. Was kaum jemand weiß: der Jadebusen war in alten Zeiten komplett und vollständig mit einem Hochmoor, einem schwimmenden Moor bedeckt. Solche gibt es noch an der gegenüberliegenden Seite in Budjadingen. Aber jede Sturmflut reißt immer weitere Teile mit sich in die Nordsee. Auch wenig bekannt: die Jade ist igentlich gar kein richtiger Fluß! Sie hat keine Quelle, sondern entsteht durch den Zusammenfluß von Entwässerungskanälen in der Wesermarsch.