Papenburg an der Ems, Deutschlands älteste Fehnsiedlung
Die Stadt Papenburg ist die nördlichste Stadt des Landkreises Emsland, unmittelbar angrenzend an den ostfriesischen Landkreis Leer. Die Stadt hat eine Länge von 11,5 Kilometer und erstreckt sich 15,5 Kilometer in die Breite. Sie befindet sich rund 13 Kilometer südlich der Stadt Weener und 38 Kilometer nördlich der Stadt Haren. Von Papenburg bis zur westlich gelegenen niederländischen Grenze sind es ca. 15 Kilometer. Im Süden der Stadt verläuft der Küstenkanal. Im Westen der Stadt verlaufen der Dortmund-Ems-Kanal sowie die Ems, die bis Herbrum weitgehend den Gezeiten unterliegt und Papenburg zur südlichsten Seehafenstadt Deutschlands macht. Ein- bis zweimal jährlich wird die Ems mit Hilfe des Sperrwerks in Gandersum aufgestaut, sodass die Meyer Werft Hochseeschiffe in die Nordsee überführen kann.
Papenburg ist Deutschlands älteste und längste Fehn-Kolonie. Kanäle prägen das Stadtbild in Papenburg am Oben- und Untenende und waren lange Zeit die Hauptentwicklungsachsen. Das Netz aus Kanälen reicht vom Hafen an der Ems (Untenende) bis zum Küstenkanal im Südosten (Obenende) und hat eine Gesamtlänge von ca. 40 km bei einer Längsausdehnung von ca. 14 km.
Ursprünglich wurden die Kanäle angelegt, um das Moor zu entwässern um daraufhin den Torf abbauen zu können und als Brennstoff nutzbar bzw. verkaufsfähig zu machen. Alsbald wurden die Kanäle als effiziente Abtransportwege entdeckt, woraufhin Dutzende Holzschiffswerften entstanden, die Lastkähne bauten, welche zunächst von Menschenhand und später mehr und mehr von Pferden über die Wasserstraßen getreidelt wurden. In einigen Kanälen liegen, fest verankert, Nachbauten alter Schiffe – vom einfachen Kahn bis zur großen Brigg –, die an diese Zeit erinnern.
Sankt Antonius in Papenburg
St. Antonius ist die katholische Stadtpfarrkirche von Papenburg im Landkreis Emsland. Die große neugotische Backstein-Hallenkirche wurde von 1875 bis 1877 nach Plänen des gebürtigen Papenburgers und Osnabrücker Diözesanbaumeisters Alexander Behnes erbaut. Sie ist vor allem durch die großteils erhaltene Originalausstattung bedeutend.
Der mächtige Turm der St.-Antonius-Kirche ragt 88 Meter in die Höhe. Er ist das Wahrzeichen des Papenburger Stadtteils Untenende und wird im Volksmund liebevoll „Langer Anton“ genannt.
Die St.-Antonius-Kirche wurde nach vierjähriger Bauzeit im Dezember 1877 eingeweiht. Sie steht auf einem Fundament mit mehr als einer Million Klinkern. Für jeden Stein, der über der Erde verbaut wurde, liegt auch einer unter der Erde.
Brigg "Friederike von Papenburg"
Das Museumsschiff Brigg "Friederike von Papenburg" ist das Wahrzeichen der Stadt, Deutschlands ältester und längster Fehnkolonie. Sie liegt im Hauptkanal direkt vor dem Rathaus und ist Teil des schwimmenden Schifffahrts-Museums und zugleich Nebenstelle der Tourist-Information Papenburg. Brautpaare können sich zudem an Bord trauen lassen.
Kuff Margaretha von Papenburg
Die Kuff (Plattbodenschiff) "Margaretha von Papenburg" liegt im Hauptkanal in der Nähe des Rathauses.
Dieser Schiffstyp aus dem 19. Jahrhundert wurde hauptsächlich in der Küstenschifffahrt eingesetzt und zeichnet sich durch eine füllige Form mit flachem Schiffsboden und stark gerundeten und hochgezogenen Bug- und Heckformen aus.
Schloß Clemenswerth, bei Sögel, südlich von Papenburg
Das Schloss Clemenswerth ist ein für Clemens August I. von Bayern errichtetes Jagdschloss in der Nähe des emsländischen Sögel. Die aus einem zentralen Hauptschloss und acht Pavillons bestehende Anlage gehört zu den Hauptwerken des westfälisch geprägten Barock. Das Jagdschloss, seine Nebengebäude und der Klostergarten sind für Besucher zugänglich und beherbergen das Emslandmuseum Schloss Clemenswerth.
Zur Person: Clemens August Ferdinand Maria Hyazinth von Bayern (* 16. August 1700 in Brüssel; † 6. Februar 1761 in Koblenz). Er war als Clemens August I. von 1723 bis 1761 Erzbischof von Köln und damit gleichzeitig Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, Landesherr des zugehörigen Erzstifts sowie der Nebenländer Recklinghausen und Westfalen. Außerdem war er Legatus natus des Heiligen Apostolischen Stuhls zu Rom, Hochmeister des Deutschen Ordens, Fürstbischof von Regensburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim sowie Inhaber anderer kirchlicher Würden.
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