Die Pfalz, das ist Burgenland. Rund 500 Burgen und Burgruinen gibt es in der Pfalz. Dazu gehören Reichsburgen, wie der Trifels bei Annweiler, Raubritternester wie der Berwartstein (die einzige heute noch bewohnte Burg der Pfalz), Festungen des kleinen Adels wie Burg Nanstein bei Landstuhl, auf der Franz von Sickingen, der "letzte Ritter", den Tod fand.
Und diese Burgenvielfalt rührt daher, dass im frühen Mittelalter die Region quasi das Herz Europas gewesen ist, zu Zeiten der Salier und Staufer der Mittelpunkt des Heiligen Römischen Reiches.
So war etwa die von Friedrich Barbarossa erbaute Kaiserpfalz in Kaiserslautern auch dessen erklärte Lieblings-Pfalz gewwesen.
Überhaupt hat die ganze Pfalz auch ihren Namen von den Festungen und Burgen: Pfalz, das kommt vom lateinischen Palatium, was Palast bedeutet.
Auf zwei Routen führen die Pfälzer Jakobswege von Speyer am Rhein zum Kloster Hornbach in der Südwestpfalz.
Wir präsentieren hier einige ausgewählte Highlights der beiden Strecken.
Ein Highlight auf der Südroute ist gewiß die Christuskirche in Rumbach aus dem 12. Jahrhundert mit ihren wundervollen mittelalterlichen Fresken.
Und noch ein Highlight liegt an der 74 Kilometer langen Verbindungsstrecke, die Wallfahrt Maria Rosenberg bei Waldfischbach-Burgalben, eine der bedeutendsten Marienwallfahrten der Pfalz.
800 Jahre lang ruhten die Gebeine des Heiligen Pirminius in Hornbach.
Als das Klosters Hornbach im Verlauf der Reformation aufgehoben wurde überführte der letzte Hornbacher Abt, Graf Anton von Salm, St. Pirmins Gebeine 1558 nach Speyer. Von dort verbrachte sie 1575 der ehemalige Präsident des Reichskammergerichtes und Statthalter von Tirol, Graf Schweikhard von Helfenstein, in seine Residenz nach Innsbruck. Hier befinden sie sich heute in einem modernen Schrein der Innsbrucker Jesuitenkirche.
Die Überführung nach Innsbruck hatte ganz handfeste Gründe: Sie diente der Gegenreformation in Tirol. Um die Protestanten von ihrem "Irrglauben" zu befreien kam Pirmin gut zupass. Hatte er doch schon mit der Gründung des Klosters Reichenau die Insel im Bodensee vom "giftigen Gewürm des Teufels" befreit.
Dabei war Pirmin gar kein Missionar mehr gewesen, der Heiden bekehrt hätte, sondern eher eine Art von "Politmissionar", der das politisch zum fränkischen Reich gehörende Allemanien auch kirchlich zu integrieren hatte.
Eine Reliquie des Heiligen finden wir in Hornbach außerhalb des Klosters in der Pirminiuskirche.
Unweit Nürnbeyrg liegt in Mittelfranken die ehemalige Universitätsstadt Altdorf. Ihr berühmtester Student dürfte mit Sicherheit Albrecht von Wallenstein gewesen sein, Herzog von Friedland und kaiserlicher Generalissimus im Dreißigjährigen Krieg.
In Erinnerung an Wallenstein finden in Altdorf alle drei Jahre die Wallenstein-Festspiele statt. Und in dieser Zeit verwandelt sich die Stadt in ein Heerlager. Man darf sich also nicht wundern, wenn einem dann schwedische oder kaiserliche Kavallerie hoch zu Roß begegnet.
Hinter Altdorf überqueren wir die Grenze zur Oberpfalz und erreichen Gnadenberg mit seiner Klosterruine.
Gnadenberg war das erste Birgittenkloster in Süddeutschland. Im Dreißigjährigen Krieg brannten am 23. April 1635 schwedische Truppen die Kirche und Teile des Klosters nieder. Seitdem ist Gnadenberg eine Ruine.
Großbundenbach liegt ungefähr zehn Kilometer nordöstlich von Zweibrücken im Landkreis Südwestpfalz. Die evangelische Pfarrkirche Sankt Martin ist über 800 Jahre alt. Die Bundenbacher Pfarrkirche St. Martin ist die prächtigste in der kleinen Gruppe gotischer Stufenhallen auf der Sickinger Höhe. Als ehemalige Wehrkirche besitzt die St. Martinskirche noch ihre Ringmauer, innerhalb derer bis 1853 der Kirchhof war. Der Chorturm ist romanisch und entstand um 1200, das Kirchenschiff von 1320 hingegen gotisch.
Die rund drei Kilometer lange Karlstalschlucht kann über einen Wanderweg begangen werden. Die von der Moosalb durchflossene und weitgehend naturbelassene Felsenschlucht gehört wegen der großen Gesteinstrümmer aus dem roten Buntsandstein der Region, der zahlreichen kleinen Wasserfälle sowie des alten Laub- und Nadelbaumbestandes zu denjenigen Zielen im Pfälzerwald, die von den für den Tourismus Verantwortlichen als sehenswert angeboten werden.
Vom Karlstal aus fahren wir nach Trippstadt.
Wir besuchen das Schloß in Trippstadt, das die FAWF beherbergt, die Forschungsanstald für Wald- und Forstwirtschaft der Landesforsten Rheinland-Pfalz. Wir sehen auch den Schloßgarten.
Weiter geht es nach Johanniskreuz.
Das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz, ein Infozentrum der Landesforsten Rheinland-Pfalz.
Mit dem Störtebekerturm der Marienkirche hat Marienhafe im Leybuchtpolder eine besondere Attraktion. Im Mittelalter lag Marienhafe an der Leybucht und war per Schiff erreichbar. Angeblich haben die sich Vitalienbrüder nennenden Piraten Klaus Störtebeker und Goedecke Michels im Turm der Kirche Sankt Marien ihre Schätze gehortet. Turm und Kirche können besichtigt werden. Die Plastik von Störtebeker stammt von dem verstorbenen bekannten ostfriesischen Bildhauer Kalu Böke aus Leer.
Die Störtebekerstraße ist eine Tourismusroute entlang der Küste.
Wir begeben uns vom Schloß aus auf einen Stadtbummel durch die friesische Kreisstadt Jever. Das Schloss Jever entstand aus einer Wehranlage des 14. Jahrhunderts. Das Schloss war der Sitz der Herrschaft Jever. Mittelpunkt war ein mächtiger Bergfried, der ab dem 16. Jahrhundert in eine von Wassergräben und Wällen umgebene vierflügelige Schlossanlage integriert wurde. Von 1560 bis 1564 ließ die damalige Regentin Maria von Jever diverse Umbauarbeiten im Stil der Renaissance vornehmen. Es ist das bedeutendste profane Bauwerk der Stadt. Seit 1921 befindet sich im Schloss das Schlossmuseum. Es zeigt Exponate zur Kulturgeschichte, Volkskunde und Archäologie des Jeverlandes.
Auch für das leibliche Wohl ist in Jever bestens gesorgt. Zum Beispiel im "Jever Fass" des Hotels Schwarzer Adler.
An die Küste
Unser erstes Ziel Richtung Küste ist Carolinensiel. Am alten Sielhafen und beim Deutschen Sielhafenmuseum in Carolinensiel beim Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer. Interessant die alten Wattsegler, die hier in großer Zahl vor Anker liegen.
Unmittelbar benachbart das Seebad Harlesiel. Hier ist in der Saison ganz schön Jubel, Trubel, Heiterkeit.