Der Ems-Jade-Kanal verbindet die Ems bei Emden in Ostfriesland mit dem Jadebusen bei Wilhelmshaven. Der Ems-Jade-Kanal wurde in den Jahren 1880 bis 1888 gebaut. Seine Entstehung verdankt er dem Wunsche Preußens, seinen als Exklave im damaligen Großherzogtum Oldenburg gelegenen Kriegshafen Wilhelmshaven über den Wasserweg mit dem preußischen Ostfriesland zu verbinden, wozu Wilhelmshaven seinerzeit politisch gehörte. Die schnell wachsende Stadt am Jadebusen versprach auch ein guter Markt für landwirtschaftliche Produkte, Baumaterial und Torf zu werden. Außerdem konnte der Kanal die Entwässerungsverhältnisse im höhergelegenen, inneren Teil Ostfrieslands verbessern, dessen Wasser er aufnahm und über den Emder Hafen in die Ems und über den Wilhelmshavener Hafen in den Jadebusen leitete.
Am Ems-Jade-Kanal bei Friedeburg
Am Ems-Jade-Kanal bei Hoheesche
Ems-Jade-Kanal bei Abrickhafe
In Sande am Ems-Jade-Kanal
Am Ems-Jade-Kanal in Wilhelmshaven
Kaiser-Wilhelm-Brücke, Wilhelmshaven; sie überspannt als einst größte Drehbrücke Europas den Ems-Jade-Kanal
Ditzum ist ein Sielhafen im Bereich der Emsmündung. Die Windmühle ist ein sog. Agrarkulturerbe, d.h. ein Denkmal, das Zeugnis ablegt von der alten bäuerlichen Kultur des Rheiderlandes.
Die Emsfähre „Ditzum“ verbindet seit vielen Jahrzehnten das gleichnamige Fischerdorf Ditzum im Rheiderland auf der linken Seite der Ems mit der zur Stadt Emden gehörenden Ortschaft Petkum auf der rechten Emsseite.
In Bunderhee finden wir mit dem Polderhof ein Gestüt zur Zucht der rassigen Friesen-Pferde.
Bunde im Rheiderland
Im Zentrum von Bunde steht die Evangelisch-reformierte Kirche (ehem. ‚St. Martin‘), eine imposante Kreuzkirche. Mit dem Bau des trutzigen, rein romanischen Längsschiffs auf dem höchsten Punkt des Bunder Geestrückens wurde bereits um das Jahr 1200 begonnen. Das höher gelegene Querschiff mit Chor stammt aus dem späten 13. Jahrhundert, es weist Stilmerkmale der `Romano-Gotik` auf, einem Übergangsstil, den es in dieser Ausprägung nur im Groninger Land und im westlichen Ostfriesland gibt.
Beeindruckend auch der Friedhof mit seinen alten Grabmalen.
Unweit der niederländischen Grenze erreichen wir Kanalpolder. Der Beobachtungsturm Kiekkaaste liegt bereits in Holland.
Die Deichreihensiedlung Kanalpolder gehört zum Ortsteil Dollart in der Gemeinde Bunde im ostfriesischen Rheiderland. Ein kleiner Teil befindet sich in der nördlich gelegenen Gemeinde Jemgum. Mit Kanalpolder fanden die Einpolderungen im Rheiderland im Jahr 1877 ihren Abschluss.
Das langgezogene Gebiet von Kanalpolder grenzt im Osten unmittelbar an die Meeresbucht Dollart und westlich an Heinitzpolder. Durch einen Deich wird der Polder vor Überflutungen geschützt. Der gesamte Ort ist durch Landgewinnung entstanden und liegt auf fruchtbarem Marschboden. Ein Sieltief dient als Entwässerungskanal für das niedrig gelegene Land.
Weener ist die einzige Stadt der historischen Region Rheiderland und erstreckt sich linksseits der Ems. In vergangenen Jahrhunderten hatte Weener einen Hafen an der Ems und lag an der linksemsischen Handelsroute ins südlich gelegene Münsterland. Weener war vor allem durch seine Vieh- und Pferdemärkte bekannt und exportierte landwirtschaftliche Handelsgüter. Mittlerweile spielen der Hafen als Warenumschlagsort und der Viehhandel keine Rolle mehr.
Auch Delfzijl in den Niederlanden gehört zum Rheiderland (dort Reiderland geschrieben).
Das Rheiderland im westlichen Ostfriesland an Ems und Dollart ist Grenzland zu den Niederlanden. Auch dort gibt es ein Rheiderland. Der niederländische Teil (geschrieben: Reiderland) liegt in der niederländischen Provinz Groningen und wird häufig dem Oldambt zugerechnet. Das Rheiderland ist auf dem Festland neben dem Overledingerland, dem Moormerland und dem Lengenerland eine der vier historischen Landschaften des Landkreises Leer. Das Rheiderland besteht größtenteils aus Marschlandschaften (Polder, Kooge) und ist ebenso flach wie der übrige Teil Ostfrieslands, jedoch gibt es hier noch weniger Baumbepflanzung. Dadurch reicht der Blick bis zum Horizont. Entlang der Ems zieht sich die historische Flussmarsch, die bis zu 1,50 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
Fahrt über die Jann Berghaus Brücke über die Ems bei Leer in Ostfriesland Richtung Rheiderland
Die Jann-Berghaus-Brücke über die Ems in Leer in Ostfriesland ist neben der Erasmusbrücke (Rotterdam) eine der größten Klappbrücken Westeuropas. Sie liegt zwischen den Leeraner Stadtteilen Leerort und Bingum im Verlauf der B 436.
Bingum ist der einzige westlich der Ems und damit im Rheiderland gelegene Stadtteil von Leer (Ostfriesland). Der Ort wird durch die Jann-Berghaus-Brücke mit der Leeraner Kernstadt und dem Leeraner Stadtteil Leerort verbunden. Bingum grenzt an die Gemeinden Weener und Jemgum.
Bingum unterscheidet sich in seinem Erscheinungsbild von allen anderen Emsdörfern. Die historisch geprägte Häuserzeile entlang der reizvoll restaurierten Ortsdurchfahrt direkt am Emsdeich führt am Ortsausgang an der Zufahrt zur "Ems Marina Bingum" vorbei.
Jemgum im Rheiderland - Das Albahaus ist eines der ältesten Bürgerhäuser im ostfriesischen Jemgum. Das Gebäude wurde im Jahr 1567 von Heuwe Syrt in Art der friesischen Steinhäuser errichtet. Erst seit den 1920er Jahren ist es unter diesem Namen bekannt, als von der Heimatforschung vermutet wurde, hier habe der spanische Herzog Alba nach der Schlacht von Jemgum 1568 übernachtet.
Die zweite Schlacht von Jemgum (niederländisch Slag bij Jemmingen) wurde im Jahr 1568 im Rahmen des niederländischen Freiheitskrieges ausgetragen. Nach der Schlacht von Heiligerlee konnten die Geusen unter Ludwig von Nassau die Stadt Groningen nicht einnehmen. Ludwig wurde von Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba, bis nach Ostfriesland verfolgt und letztlich bei Jemgum am 21. Juli 1568 besiegt.
Herzog Alba ließ alle verwundeten Feinde töten. Dass die aufständischen Niederländer nach Ostfriesland geflohen waren, hatte für die Grafschaft schlimme Folgen. Albas Söldnerheer plünderte, brandschatzte und vergewaltigte drei Tage lang im Rheiderland. Nur Albas Söhne verhinderten, dass der grausame Herzog nach der Schlacht alle Frauen und Kinder aus Jemgum verbrennen ließ, die sich in ein örtliches Kloster geflüchtet hatten.
Die Kirche von Critzum im Rheiderland wurde um 1200 auf einer Warf erbaut.