Mittwoch, 8. September 2021

An der Rosa Granitküste in der Bretagne

Oben: Tréguier (Bretonisch Landreger) im Département Côtes-d’Armor - Kathedrale Saint-Tugdual von Tréguier, Grab des Heiligen Yves. Quellen besagen, der 19. Mai sei der bretonische Nationalfeiertag, der Patroziniumstag des Heiligen Ivo, Gouel Erwan (frz. Fête de la Saint-Yves).

Der heilige Ivo Hélory von Kermartin (frz. Yves Hélory de Kermartin, bret. Erwan Helouri a Gervarzhin) (* um 17. Oktober 1253 in Minihy-Tréguier (bret. Ar Vinic’hi), Bretagne; † 19. Mai 1303 in Louannec) war ein bretonischer Priester und Offizial des Bistums Tréguier.

Ivo wurde 1347 von Papst Clemens VI. heiliggesprochen. Er ist der einzige französische Heilige, der „Monsieur“ genannt wird. Außerdem gilt er heute als bretonischer Nationalheiliger. Sein Patroziniumstag, der 19. Mai, wird als bretonischer Nationalfeiertag Gouel Erwan (frz. Fête de la Saint-Yves) begangen.

St. Ivo gilt in vielen europäischen Ländern als Schutzheiliger der Juristen. In Deutschland stand und steht der Heilige besonders an der Universität in Trier hoch in Ehren. Von 1473 bis 1798 wurde am 19. Mai feierlich der Dekan der juristischen Fakultät gewählt. Das am heutigen Trierer Fachbereich Rechtswissenschaft fortgeführte Siegel der alten Jura-Fakultät zeigt St. Ivo als Gelehrten am Bücherpult mit der Unterzeile „S. Ivo“. Seit 2016 gilt St. Ivo zumindest informell auch als Schutzpatron der Datenschützer. Der Heilige ziert das Siegel des Katholischen Datenschutzzentrums in Dortmund.

Denkmal Ernest Renan in Tréguier, Bretagne: Ernest Renan (* 28. Februar 1823 in Tréguier, Département Côtes-d’Armor; † 2. Oktober 1892 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist. Er war Mitglied der Académie française.

En passant: Charles Lindbergh (1902–1974) besaß ein Haus in Tréguier.

Saint-Gonery - Plougrescant - Die Kirche fällt auf wegen ihrer schiefen Turmspitze. Der Sage nach waren die Arbeiter damals beim Aufsetzen betrunken. Daran Schuld ist in Wahrheit aber ein Blitzeinschlag (schon ein paar hundert Jahre her). Übrigens ist diese Turmspitze aus Blei.

Die Côte de Granit Rose (bretonisch: Aod ar Vein Ruz), die Rosa Granitküste, ist ein Küstenabschnitt der nördlichen Bretagne zwischen Paimpol und Trébeurden.


Die Entstehungsgeschichte der Rosa Granitküste:

Die Côte de Granit Rose erstreckt sich an der französischen Kanalküste im Département Côtes d’Armor und gehört zu den außergewöhnlichsten Küstenregionen der Bretagne. Namensgeber für den Küstenabschnitt ist rosafarbener Granit, der das Antlitz der gesamten Region prägt. Die Rosa Granitküste zieht sich auf einer Länge von zehn Kilometern zwischen den Ortschaften Paimpol und Trébeurden an der bretonischen Nordküste entlang. Die charakteristische Färbung verdankt der Rosengranit den Mineralien Hämatit und Alkalifeldspat. Gebildet wurde der Fels vor rund 300 Millionen Jahren durch geologische Prozesse im Oberkarbon. Die über dem Granit liegenden Erdschichten wurden im Verlauf von Millionen Jahren durch die Kraft von Wind und Wasser abgetragen. Zurück blieb eine bizarre Küstenlandschaft.

Siehe auch diesen Artikel.

Trégastel ist ein bekannter Ferienort, dessen Gästezahlen in der Sommersaison die fünffache Einwohneranzahl erreichen. Sainte-Anne-des-Rochers (Deutsch: St. Annen der Felsen) ist eine römisch-katholische Kapelle in Trégastel.
Die heutige St. Annenkapelle geht im Kern zurück auf eine im Jahr 1635 an der Stelle eines älteren Vorgängerbaus errichtete schlichte Kapelle auf rektangulärem Grundriss. Erhalten von diesem Bau sind der Westgiebel mit dem Glockendachreiter und Teile der Südwand. 1787 wurde dieses Gotteshaus umgebaut und renoviert. Zwischen 1928 und 1933 erfolgte eine Erweiterung der Kapelle nach Plänen des Architekten Auguste Courcoux für die Congrégation des Dames des Sacrés-Coeurs de Jésus et de Marie. Im Süden wurde querhaushartig eine Seitenkapelle hinzugefügt, im Norden drei Seitenkapellen. Das Gebäude ist aus dem lokalen Rosengranit der Côte de Granit Rose errichtet worden.



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