Das Rheiderland ist ein Landstrich in Deutschland und den Niederlanden zwischen Ems und Dollart. Der deutsche Teil des Rheiderlandes liegt in Ostfriesland, westlich der Ems. Der niederländische Teil (geschrieben: Reiderland) liegt in der niederländischen Provinz Groningen und wird häufig dem Oldambt zugerechnet. Das Rheiderland ist auf dem Festland neben dem Overledingerland, dem Moormerland und dem Lengenerland eine der vier historischen Landschaften des Landkreises Leer.
Das Fischerdorf Ditzum ist der schönste Sielhafenort an der deutschen Nordseeküste. Wo die Ems in den Dollart mündet - an dieser Meeresbucht liegt das beschauliche Fischerdorf. „Endje van de Welt“ nennt sich die Region, denn: Nahe dem Ortsteil Pogum mündet die Ems in den Dollart.
Der romantische Fischerort Ditzum ist ein alter, ostfriesischer Sielhafen. Die typische trichterartige historische Form blieb bis heute erhalten. Yachten, Kutter und die kleine Emsfähre nach Petkum legen hier ab.
Die historische Fähre ‚Ditzum‘ wurde im Jahre 1926 auf der Meyer Werft in Papenburg gebaut. Sie ist immer noch im Einsatz und verkehrt täglich zwischen Ditzum und der Ortschaft Petkum auf der östlichen Emsseite. Betrieben wird die Fähre vom Landkreis Leer.
Mühle Ditzum: Der 1883 erbaute zweistöckige Galerieholländer brannte 1943 ab und wurde im gleichen Jahr als Motormühle wieder aufgebaut. 1945 brannte die Mühle infolge Beschusses erneut ab und wurde anschließend wieder hergerichtet. Seit 1988 bemüht sich der Ditzumer Mühlenverein um den vollständigen Ausbau der Mühle. In den Sommermonaten drehen sich ab und zu wieder die Flügel und es gibt zu bestimmten Terminen Mühlenführungen. In der "Stöberstube" der Landfrauen kann man so allerhand entdecken. Jeden zweiten Sonntag kann man außerdem bei Tee und selbstgebackenem Kuchen dort ostfriesische Gemütlichkeit erleben.
1992 wurde von einem Landungsboot der Marine im Rahmen einer Übung ein alter Mühlenachtkant aus Strübbel (Schleswig-Holstein) nach Ditzum überführt. Der Achtkant wurde vor Ort repariert und mit Schiefer gedeckt. Im September 1992 wurden der restaurierte Achtkant und die neu angefertigte Galerie auf den Mühlenstumpf aufgesetzt. Die neu angefertigten Teile (Königswelle, Kappe und Windrose wurden im Juni 1994 montiert. Es folgten die in den Niederlanden angefertigten Flügel. Nach ihrer Fertigstellung ist die heutige Mühle ein einzigartiges, technisches Denkmal aus alten und neuen Bauteilen.
Erinnerung an den Alltag der Fischerfrauen:
Das Denkmal für Tant' Dientje am Ditzumer Hafen
Schwere Sturmfluten des Mittelalters führten zu einer etwa 90 Quadratkilometern großen Auswaschung des Moorbodens südwestlich von Emden und den Höhepunkt bildete die Antoniflut 1511, bei der ganze Dörfer, Klöster und Kirchspiele aufgegeben werden mussten – es war die Geburtsstunde des heutigen Dollarts, den sich die Niederlande und Deutschland teilen.
Die Bauern, die bislang in der eher kargen Moorlandschaft lebten, verlagerten ihre Tätigkeit von der Landwirtschaft zur Fischerei und hatten am Dollart als Wattfischer ein wesentlich besseres Auskommen.
Noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts trugen die Frauen der Fischer den Fang mit einem Tragejoch zu den Märkten und an diese Zeit erinnert die Bronzeskulptur „Tant´ Dientje“ des Künstlers Uwe Hantke: Die resolute Dame in bäuerlicher Tracht hat ihr Tragejoch auf den Rücken geschnallt, die beiden Körbe abgestellt und präsentiert ihre Schollen auf einem Tablett.
Das Denkmal befindet sich seit dem Jahr 2000 direkt am Sielbauwerk des Ditzumer Hafens und erinnert sehr berührend an den schweren Alltag der Frauen am Dollart.
Die Deichreihensiedlung Kanalpolder gehört zum Ortsteil Dollart in der Gemeinde Bunde im ostfriesischen Rheiderland. Ein kleiner Teil befindet sich in der nördlich gelegenen Gemeinde Jemgum. Mit Kanalpolder fanden die Einpolderungen im Rheiderland im Jahr 1877 ihren Abschluss.
Das lang gezogene Gebiet von Kanalpolder grenzt im Osten unmittelbar an die Meeresbucht Dollart und westlich an Heinitzpolder. Durch einen Deich wird der Polder vor Überflutungen geschützt. Der gesamte Ort ist durch Landgewinnung entstanden und liegt auf fruchtbarem Marschboden. Ein Sieltief dient als Entwässerungskanal für das niedrig gelegene Land.
Bunde: Die Gemeinde liegt am Dollart, einer Bucht der Nordsee, und hat als einzige ostfriesische Kommune eine Landgrenze zu den Niederlanden.
Bunde war einst Häuptlingssitz und im frühen Mittelalter kirchlicher Mittelpunkt des Landes.
Im Zentrum von Bunde steht die Evangelisch-reformierte Kirche (ehem. ‚St. Martin‘), bei weitem die älteste Kirche im Gemeindegebiet, eine imposante Kreuzkirche. Mit dem Bau des trutzigen, rein romanischen Längsschiffs auf dem höchsten Punkt des Bunder Geestrückens wurde bereits um das Jahr 1200 begonnen. Das höher gelegene Querschiff mit Chor stammt aus dem späten 13. Jahrhundert, es weist Stilmerkmale der `Romano-Gotik` auf, einem Übergangsstil, den es in dieser Ausprägung nur im Groninger Land und im westlichen Ostfriesland gibt.
Beeindruckend auch der Friedhof mit seinen alten Grabmalen.
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