Samstag, 16. September 2017

Residenzstadt Zweibrücken - Stadt der Rosen und der Rosse


Die Karlskirche

Die rheinland-pfälzische Stadt Zweibrücken blickt auf eine über 600 Jahre lange Adelsherrschaft durch die Grafen, Fürsten und Herzöge aus dem Hause Wittelsbach, die dieses Gemeinwesen geprägt haben, zurück. Dieses älteste deutsche Adelsgeschlecht schuf sich hier sein Territorium, von wo aus es über die Pfalz und Bayern herrschte. Durch Eheschließungen mit anderen zum Teil ausländischen Adelsdynastien wurde Zweibrücken zur Wiege der europäischen Königshäuser.


Das barocke Zweibrücken - 16092017 von franz-roth-tv

"Stadt der Rosen und der Rosse" nennt sich Zweibrücken. Warum? Nun, die Stadt beherbergt zum einen Europas Rosengarten, der nun auch schon seit 100-jähriges Jubiläum hinter sich hat und zum andern das Landgestüt des Landes Rheinland-Pfalz.


Das Regiment Royal Deux Ponts

Es gilt als ein Vorläufer der Französischen Fremdenlegion. Das in Zweibrücken gegründete 99e régiment d' infanterie (zeitweise auch 99e régiment d' infanterie alpin) war ein als Régiment de Royal Deux-Ponts aus Ausländern angeworbenes Infanterieregiment im Dienste des Königs von Frankreich und wurde als «Régiment étranger» (Fremdenregiment) bezeichnet.

Die Geschichte des Regiments begann schon sechs Jahre vor seiner eigentlichen Gründung im März 1751 mit dem Abschluss eines Freundschaftsbundes zwischen dem Königreich Frankreich und dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Im Vertrag vom 7. April 1756 verpflichtete sich Herzog Christian IV. von Zweibrücken-Birkenfeld zur Aufstellung eines « corps de deux mille hommes d’infanterie » (Korps von 2000 Mann Infanterie) für den französischen König; als Gegenleistung wurden Christian Subsidien in Höhe von 80.000 Florins jährlich zugesagt. Aufgrund der Königlichen Verordnung vom 19. Februar 1757, die Aufstellung eines deutschen Infanterieregimentes unter dem Namen Royal Deux-Ponts betreffend wurde das Regiment aufgestellt. Die Verhandlungen am Hofe führte der Zweibrücker Gesandte Georg Wilhelm von Pachelbel, sowie der erste Kommandeur des Regimentes, Karl Christian Wilhelm von Closen. Die Werbung begann bereits im September 1756, am 1. April 1757 trat das «Régiment du Royal-Deux-Ponts» in den Dienst. Es war in den Anfangstagen rund um Homburg und Zweibrücken stationiert. In der Rangliste der Infanterieregimenter wurde ihm die Nummer 91 zugewiesen.


Den Zweibrückern verdanken die Amerikaner den Sieg über die Engländer im Unabhängigkeitskrieg:

Am 27. März 1780 wurde das Regiment dem Expeditionscorps zugewiesen, das den Unabhängigkeitsbestrebungen der britischen Kolonien in Nordamerika zu Hilfe gesandt wurde. Diese insgesamt 6000 Mann standen unter dem Kommando von Jean-Baptiste-Donatien de Vimeur, comte de Rochambeau. Am 4. April 1780 in Brest eingeschifft, erreichte das Regiment mehr als drei Monate später Newport. Kommandeur war der Graf von Zweibrücken-Forbach. Die Einheit setzte sich zu 60 % aus Deutschstämmigen und zu 40 % aus Elsaß-Lothringern zusammen.

In der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober 1781 spielten die Grenadiere des Regiment Deux-Ponts eine wichtige Rolle bei der Eroberung der Redoute Nr. 9, einer Schlüsselstellung im Abwehrsystem der britischen Festung Yorktown (Virginia), deren Kapitulation am 19. Oktober erfolgte. Das Regiment, das entscheidend am Ausgang der Schlacht teilgenommen hatte, verließ Nordamerika im Juli 1783.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen