Freitag, 31. Mai 2019

Pirmasenser Stadtviertel

Friedhofstraße, Alleestraße, Kreuzung Bergstraße
Rechts geht es hoch auf den Horeb

Nach meinen Beiträgen über das Winzler Viertel (Teil 2, Teil 3) sollen auch einige andere Stadtviertel vorgestellt werden.

Der Volksgarten und der Horeb

Im dritten Reich erlangte der Volksgarten traurige Berühmtheit: In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurden 91 jüdische Männer und Jugendliche im Alter von 16 bis 74 Jahren aus ihren Häusern heraus oder auf der Straße verhaftet und im Volksgarten zusammengetrieben. Einige waren vorher im Keller der damaligen Post schwer misshandelt worden. Noch am 10.11.1938 wurden die Gefangenen „durch das Spalier einer johlenden Kinderschar“ in zwei Postbussen an die französische Grenze gebracht und nach Frankreich abgeschoben. Da sie ohne Pässe waren, brachten französische Beamte sie wieder zurück an die deutsche Grenze. Von hier aus erfolgte von Schweix aus ein nächtlicher Gewaltmarsch zurück zum Volksgarten. Am 11.11.1938 wurden über 60-jährige und schwer Kranke bzw. Verletzte nach Hause entlassen. 45 wurden vom Volksgarten aus nach Ludwigshafen zu einem Transport ins Konzentra-tionslager Dachau verbracht. 44 wurden dort in der Zeit vom 10.11.-15.11.1938 registriert.


Der Horeb in Pirmasens - Historischer Kern und höchster Berg der Stadt - Ich bin ein Horeber: Bis 1968 haben wir in der Glasbergstraße gewohnt. Ich wurde in der Horebschule zu Ostern 1959 eingeschult und besuchte dann das Leibniz-Gymnasium.


In der Sexta und in der Oberprima:

 



Der Sommerwald

Streetview Pirmasens: Ab der Parkbrauerei durch die Rodalber Straße an den Sommerwald. Vorbei an der Kreisverwaltung und durch die Siedlung zum Banana Building (so hieß das Gebäude seit den Zeiten als amerikanische Kaserne wegen seiner gebogenen Form).


Der Sommerwald verdankt seine Entstehung der Not in der 30er Jahren. Damals hatten einige Bürger von Pirmasens, u.a. Emil Kennerknecht, die Idee eine Siedlung im damals noch Waldgebiet Sommerwald zu errichten. Die Stadtverwaltung genehmigte das Vorhaben, der Wald wurde gerodet und am 1. Juli 1932 wurde mit dem Bau der ersten 3 Häusern begonnen, die alle im gleichen Baustil erbaut wurden.

Die größten Probleme erlebten die Siedler in den 60er Jahren, als sich die Stadt modernisierte und auch sie ihre Häuser verschönern und vergrößern wollten. Der damalige Stadtrat stellte sich quer und bezog sich auf das Heimstättengesetz. Erst am 17. März 1983 wurde das Heimstättengesetz gelöscht und die Siedler konnten ihre Häuser legal um- und ausbauen sowie Neubauten auf ihren Grundstücken errichten. Heute lebt teilweise schon die 3. oder 4. Generation dieser Gründer in dem Stadtteil.

Im folgenden Video geht es vom Sommerwald zurück, quer durch die Stadt.


Siedlung am Sommerwald, Wasserturm, Parkbrauerei, Rodalber Straße, Gärtnerstraße, Schützenstraße, Schützendreieck, Schäferstraße - eine Fahrt durch die Stadt an einem regnerischen Tag mit typischem Aprilwetter

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