Dienstag, 29. September 2015

Nürnbergs "unzüchtige" Brunnen

    

Das Ehekarussell (auch Ehebrunnen genannt), eigentlich Hans-Sachs-Brunnen, ist ein großflächiger Architekturbrunnen in Nürnberg in unmittelbarer Nähe des Weißen Turmes. Er gilt als größter europäischer Figurenbrunnen des 20. Jahrhunderts.

Der Brunnen wurde im Auftrag der Stadt Nürnberg in den Jahren 1977 bis 1981 von dem Braunschweiger Bildhauer Jürgen Weber gestaltet und 1984 aufgebaut.

An das für die Frau des Dichters geschriebene Gedicht "Das bittersüße eh'lich' Leben" von Hans Sachs sich anlehnend, zeigt der Brunnen in sechs Bildern die unterschiedlichsten Szenen aus dem Auf und Ab des Ehelebens, von der ersten leidenschaftlichen Liebe hin über Ehestreit bis zum Tod.

Wegen der teils drastischen und vulgären Darstellungen, aber auch wegen erheblicher Budgetüberschreitungen, war das Kunstwerk in der Stadt erst heftig umstritten.

Auch der Tugendbrunnen aus dem Mittelalter neben der Lorenzkirche geizt nicht mit nackten Tatsachen.

Allerdings verkörpern die allegorischen Frauenfiguren in der Tat Tugenden, wie Glaube, Liebe, Hoffnung, Tapferkeit oder Gerechtigkeit.

Der Brunnen befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Lorenzkirche (mit dem berühmten Englischen Gruß von Veit Stoss) in der Nürnberger Altstadt. Auch benachbart ist das Nassauer Haus.

Geschaffen wurde dieses Kunstwerk der Spätrenaissance von 1584 bis 1589 von dem Bronzegießer Benedikt Wurzelbauer.

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