Freitag, 29. April 2016

Auf den Spuren des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt

Bild oben: Lichtenberg im Elsaß mit der gleichnamigen Burg --- Die Burg Lichtenberg, franz. Château de Lichtenberg,war Mittelpunkt der Herrschaft Lichtenberg, später Grafschaft Hanau-Lichtenberg.

Die Grafschaft Hanau-Lichtenberg stand in Personalunion mit der Landgrafschaft von Hessen-Darmstadt.

In späteren Zeiten wurde die Residenz nach Bouxwiller verlegt.

Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (* 15. Dezember 1719 in Darmstadt; † 6. April 1790 in Pirmasens) war von 1768 bis 1790 Landgraf von Hessen-Darmstadt, Gründer der Stadt Pirmasens und Gatte der so genannten „Großen Landgräfin“ Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken.

Im Verlauf des Polnischen Thronfolgekrieges übersiedelte Ludwig mit seinen Brüdern Georg Wilhelm und Friedrich in die hanau-lichtenbergische Residenz- und Hauptstadt Buchsweiler. Unter Vormundschaft seines Vater regierte Ludwig seit dem Tod seines Großvaters Johann Reinhard (1736) in Hanau-Lichtenberg.


Ludwig hatte ein ähnliches Faible für Soldaten und das Militärleben wie der preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I., was auch dazu führte, dass er in preußische Dienste trat und von seinen 32 Ehejahren 18 getrennt von seiner Gemahlin bei seiner Garnison verbrachte. Seit 1733 vollführte er seine Laufbahn in der hessen-darmstädtischen Armee und errichtete 1741 im damals zu hanau-lichtenbergischen Amt Lemberg zählenden Bärenthal in Lothringen eine erste Kompanie, die nach kurzer Zeit den Marschbefehl nach Pirmasens erhielt, welches er zur Garnisonsstadt ausbaute.

Pirmasens wuchs durch die Bevorzugung seitens des Landgrafen und der Stationierung einer ganzen Garnison dort von einem Dorf mit ca. 30 Häusern in wenigen Jahren zu einer Residenz, der 1763 die Stadtrechte verliehen wurden und die im Jahre 1789 bereits 7000 Einwohner zählte.

Die Lutherkirche in Pirmasens, Grabstätte des Landgrafen

Die erste urkundliche Erwähnung Pirmasens datiert auf das Jahr 1202 und da wird auch eine der heiligen Juliana geweihte Pfarrkirche erwähnt. Diese Kirche wurde mehrfach zerstört und wiederaufgebaut, bis sie 1756 endgültig abgetragen wird und im Zuge des Ausbaus des Dorfes Pirmasens zur Stadt durch Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und Hanau-Lichtenberg am 5. April 1757 der Grundstein zu einer neuen Hof- und Garnisonskirche gelegt wird.


Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird am 5. April 1757 der Grundstein für die neue Hof- und Garnisonskirche gelegt. Am 4. Oktober 1761 wird die Kirche geweiht und heißt im Volksmund bald "Untere Kirche". 1793 werden die Glocken an die französische Revolutionsarmee abgeliefert und erst 1861 erhält die Lutherkirche ein neues Geläut.

Am 9. August 1944 wird die Lutherkirche bei alliierten Luftangriffen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt von 1947 bis 1949.

Am 5. November 1949 werden die Gebeine Landgraf Ludwigs IX. in der Gruft zwischen Altar und Taufstein wieder beigesetzt.

Ludwigswinkel - Alterssitz für ausgemusterte Grenadiere

Der Ort wurde 1783 von Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt gegründet, als Ort zur Erholung seiner ausgedienten Soldaten. Nicht ohne Grund wurde Ludwigswinkel direkt an der deutsch-französischen Grenze errichtet. Die Soldaten im Ruhestand stellten eine erste Sicherheit für Landgraf Ludwig IX. direkt an der Grenze dar.


Viele baulichen Zeugnisse aus der Landgrafenzeit gibt es heute nicht mehr. Umso bedauerlicher, dass im Landkreis Südwestpfalz im Weiler Felsenbrunnerhof eines der letzten dieser Zeugnisse 2009 abgerissen worden ist. Das letzte erhaltene Herrenhaus aus der Zeit des Landgrafen Ludwig XI., ein ehedem stattlicher spätbarocker Mansardenbau aus dem Jahr 1788.


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