Dienstag, 19. Dezember 2017

Sankt Martin und der Husarenberg in Medelsheim


Der im Bliesgau liegende Ort Medelsheim wurde im Jahr 888 als Medelinesheym erstmals urkundlich erwähnt. König Arnulf vermachte Folkwin, dem vorsteher des nahen Klosters Hornbach hier Grundbesitz. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts zur lothringischen Herrschaft Bitsch gehörend, gelangte Medelsheim im 14. Jahrhundert an die Grafen von Zweibrücken.

Die im Ortszentrum gelegene katholische Pfarrkirche Sankt Martin ist gotischen Ursprungs. Ihre heutige Gestalt verdankt sie barocken Baumaßnahmen. 1774 wurde über dem gotischen Rechteckchor aus dem frühen 14. Jahrhundert ein Glockenturm gebaut. 1776 erfolgte der Neubau einer sehr geräumigen mit einer Volutendecke ausgestatteten Saalkirche.

Dem Zweiten Weltkrieg fielen über 80% von Medelsheim zum Opfer und auch das Langhaus der Kirche brannte ab. Das Barockinventar ging dabei auch verloren. Beim Wiederaufbau wurde zwar die Saalkirche wieder errichtet, das Innere aber neu gestaltet, etwa die Kassettendecke, die man heute sieht.

Seine besondere Bedeutung innerhalb der saarländischen Sakralarchitektur hat Sankt Martin wegen des mit mittelalterlichen Fresken ausgestatteten Chorraums hinter dem Altar. Und diesen wiederum ziert eine gotische Kreuzigungsgruppe.


Mittelalterliche Fresken aus dem 14. Jahrhundert, ein steinerner bemalter Altartabernakel von 1436 und eine Reliquie des Heiligen Pirminius, all das findet sich in dieser Kirche am Jakobsweg.


Die Kreuzkapelle auf dem Husarenberg

Die Kreuzkapelle zur Schmerzhaften Mutter auf dem Husarenberg war früher eine Wallfahrtskapelle. Sie stammt von 1767 und birgt eine Pietà von 1554.


Der Kreuz-Rundweg

In Medelsheim gibt es einen gut ausgeschilderten ca. vier Kilometer langen Rundweg, der zu verschiedenen kreuzen in der Gemarkung führt. Startpunkt ist Sankt Martin.



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