Samstag, 9. Dezember 2017

Auf den Spuren des Heiligen Pirminius (Forts.)


Hornbach in der Südwestpfalz war seine letzte Gründung. Als er im Jahr 742 das Kloster gründete war Pirminius bereits ein Greis. Graf Werner aus dem Geschlecht der Widonen, den späteren Herzögen von Lothringen, hatte ihn in die Westpfalz berufen und ihm eine Waldmark zur Klostergründung geschenkt.


Kloster Hornbach heute


Kloster Hornbach im Jahr 1990 vor und während der Renovierung

Mehr siehe auch hier.

Wir haben schon in diesem Artikel erfahren, dass der Heilige aber weit über Hornbach hinaus gewirkt hat.

Drum hier nun noch einige weitere Exkursionen zu Wirkungsstätten und Aufenthaltsorten des Heiligen.

Beginnen wir in der nach ihm benannten Stadt Pirmasens.Auch in dieser ursprünglichen Waldsiedlung wurde eine Kapelle errichtet, die der heiligen Juliana geweiht war. Sie befand sich an der Stelle der heutigen Lutherkirche, der Hof- und Garnisonskirche des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt und Hanau-Lichtenberg.



Unter Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wird am 5. April 1757 der Grundstein für die neue Hof- und Garnisonskirche gelegt. Am 4. Oktober 1761 wird die Kirche geweiht und heißt im Volksmund bald "Untere Kirche". 1793 werden die Glocken an die französische Revolutionsarmee abgeliefert und erst 1861 erhält die Lutherkirche ein neues Geläut. Am 9. August 1944 wird die Lutherkirche bei alliierten Luftangriffen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt von 1947 bis 1949. Am 5. November 1949 werden die Gebeine Landgraf Ludwigs IX. in der Gruft zwischen Altar und Taufstein wieder beigesetzt.

Das Land zwischen Zweibrücken, Pirmasens und Bitche war zu Zeiten Pirmins ein einsames und mit Wäldern und Sümpfen bedecktes Gebiet, nur durchzogen von einigen alten Römerstraßen. Heidnische Quell- und Felsgottheiten hielten sich hier länger als andernorts. Ein sehr bekanntes heidnisches Quellheiligtum befand sich etwa in Böckweiler. an der Stelle, an der dann Sankt Stephanus errichtet wurde.


Zu den Klöstern der Region, die der Heilige Pirminius zwar nicht gründete aber reformierte, gehörte auch die um 590 gegründete Abtei Marmoutier (Maursmünster) im Elsaß.


Das Kloster Marmoutier (lat. Mauri Monasterium; deutsch Maursmünster) im Elsass wurde um 590, nach anderen Quellen 659 wohl vom hl. Leobard (Liebhard) (+ um 680 in Maursmünster), einem Schüler des hl. Columban gegründet und nach der oberitalienischen Stadt Aquileia genannt. Maursmünster wird zu den merowingischen Klöstern gerechnet und war eine Reichsabtei. 728 reformierte der hl. Pirmin als Abt mehrere elsässische Klöster columbanischer Prägung im Sinne der Benediktregel, darunter auch Maursmünster. Abt wurde Maurus, nach dem das Kloster bald benannt wurde. Am 1. März 1096 weihte Papst Urban II. die neue Klosterkirche ein. Von der staufischen Architektur der Stiftskirche ist heute noch die Westfassade (um 1140/50), die Vorhalle und die Türme aus dem 11. und 12. Jahrhundert vorhanden. Die Fassade wird von drei Giebeln gekrönt und ist von zwei Achtecktürmen flankiert. Dazwischen erhebt sich ein viereckiger, 36 m hoher Hauptturm. Obwohl der Bau nur 20 m breit ist, macht er einen mächtigen Eindruck. Die Front mit ihrem reichen Figurenschmuck, aber auch der Säulen- und Bogenschmuck der Vorhalle zeugen von der romanischen Bildhauerkunst. Daher gilt diese romanische Abteikirche auch als eine der schönsten des Elsass überhaupt. Das hinter dem Westwerk liegende Langhaus der Kirche wurde zwischen 1225 und 1301 in gotischen Formen neu erbaut.

Auch dem Kloster Weißenburg (Wissembourg) im Elsaß war Pirminius verbunden.


Saints-Pierre-et-Paul, die ehem. Klosterkirche

Folgendes Bild: Relief Otfrid von Weißenburg (* um 790; † 875), der erste namentlich bekannte althochdeutsche Dichter. Er schrieb das Bibelepos Liber evangeliorum im südrheinfränkischen Dialekt.


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