Wangerländer Nixen - Nein, das links im Bild ist nicht wirklich das lebende Vorbild für das Gemeindelogo des Wangerlandes, aber sie könnte es durchaus sein. Und eine Wangerländerin ist es in der Tat.
Das Wangerland begrüßt den Besucher mit einem der sicher attraktivsten Gemeindelogos, mit der Meerjungfrau, dem Meerwiefke, wie es auf friesisch heißt. Die Meerfrau (auch als Meerjungfrau, See(jung)frau, Seejungfer, Sirene, Melusine, Fischweiblein, Meer-/See-/Fischweib bezeichnet; frz.: sirène; engl.: mermaid) ist in die Heraldik als eine nackte oder angezogene, gekrönte oder ungekrönte Frau mit von den Hüften in einen einfachen oder geteilten Fischschwanz übergehendes Fabelwesen eingegangen. Sie ist dem mystischen Wesen der Melusine nachempfunden. In der heraldischen Literatur wird auch dieser Name verwandt. Die Wappenfigur der Wangerland-Nixe beruht auf einer alten Sage, die im 16. Jahrhundert aufgeschrieben wurde. Danach haben Fischer aus Minsen, das demnach früher auf der Insel Minsener Oog gelegen haben soll, eine Nixe mit Fischunterleib eingefangen. Sie konnte wieder in die Nordsee entfliehen und habe aus Rache die Dorfsiedlung durch eine Sturmflut vernichtet.
Hauptort und Verwaltungssitz der Gemeinde Wangerland ist das rund 2.000 Seelen zählende Hohenkirchen. Etwa 850 soll im Gebiet des heutigen Hohenkirchen durch den Erzbischof von Bremen eine (hölzerne) Kirche errichtet worden sein. Die heutige „St. Sixtus- und Siniciuskirche“ stammt aus dem Jahr 1143. Zu dieser Kirche wurde zweimal im Jahr ein Domdekan des Erzbischofs entsandt, um hier das Sendgericht abzuhalten. Das Gebiet wurde politisch zunächst von vom Volk gewählten Richtern, später von friesischen Häuptlingen regiert. Von 1667 bis 1810 war Hohenkirchen Sitz der Vogtei der Erbherrschaft Jever. 1831 wurden aus den Kirchspielen politische Gemeinden. Am 1. Februar 1971 wurde die damalige Gemeinde Hohenkirchen (Oldenburg) in die neue Gemeinde Wangerland eingegliedert. Die evangelische Kirche St. Sixtus und Sinicius entstand 1134 auf einer etwa sechs Meter hohen Wurt, worauf der Ortsname Hohenkirchen bereits hinweist. Dies bezieht sich möglicherweise auch auf die Funktion der Kirche, die als hölzerner Vorgängerbau von etwa 864 die Mutterkirche des Gaus Wanga (Wangerland) war. Sie ist ein spätromanischer Bau aus Granitquadern mit Rundbogenfenstern und einer halbrunden Apsis. Der aus Backsteinen gemauerte Glockenturm der Kirche steht wie bei fast allen Kirchen auf der ostfriesischen Halbinsel separat und entstand um 1500.
Das Wangermeer ist ein rund 100 Hektar großer künstlich angelegter Freizeitsee in der Gemeinde Wangerland im nordwestlichen Niedersachsen. Das Wangermeer am nördlichen Ortsrand von Hohenkirchen entstand durch Kleiabbau im Zuge von Deicherhöhungsmaßnahmen im Elisabethgroden durch den III. Oldenburgischen Deichband.
Wurtendorf Ziallerns
Weitab von der Durchgangsstraße zwischen Jever und Carolinensiel hat sich das kleine Dorf seine ursprüngliche Form als Rundwurt weitgehend erhalten. Bei einem Rundgang entdeckt man die radiale Anlage und die vier schönen Gulfhöfe an der Ostseite. Das interessanteste Haus hat die Nr. 9. Es ist auf das Jahr 1723 datiert. Das Giebeldreieck ist nicht wie üblich aufgemauert oder abgewalmt, sondern verbrettert und die ersten Ständer des Gulfgerüstes befinden sich sichtbar in der Giebelmauer. Auf der Ostseite der Wurt stehen kleine Häuser, die einst von Landarbeitern bewohnt wurden. Eins davon beherbergt eine Ausstellung über die Geschichte des Dorfes, seine Höfe und ihre Bewohner. Beim Haus ist ein sogenannter Fething zu sehen, in dem Regenwasser gesammelt wurde als Trinkwasser für den Fall, dass, wie es oft nach schweren Sturmfluten geschah, das Land ringsum vom Meerwasser bedeckt war.
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