Montag, 2. Oktober 2017

Jever und Jeverland


Der Biertrinker kennt Jever auf jeden Fall wegen des "friesisch herben" Pils, das im ortsansässigen Friesischen Brauhaus zu Jever gebraut wird. Aber die Stadt hat mehr zu bieten als Bier.


In der Altstadt von Jever - Jever ist die Kreisstadt des Landkreises Friesland in Niedersachsen, Deutschland und staatlich anerkannter Erholungsort. Der Name der Stadt ist durch die gleichnamige Biermarke international bekannt. Inoffiziell wird Jever auch als Marienstadt bezeichnet. Dieser Beiname weist auf Fräulein Maria, die letzte Herrin von Jever, hin. Sie verlieh Jever 1536 die Stadtrechte. Im 10. und 11. Jahrhundert war Jever Seehafen und hatte Seezugänge zur Harlebucht und zur Jade. Zwar versandeten die Seezugänge im Laufe der Zeit und später sorgten Eindeichungen dafür, dass die Stadt heute tief im Binnenland liegt. Dennoch behielt Jever seine Bedeutung als Handelsort und Endpunkt eines bedeutenden Heerweges. Über das Hooksieler Tief konnte der Hafen an der Schlachte weiterhin von kleineren Schiffen angelaufen werden. 1546 entstand Hooksiel als Vorhafen von Jever. Mit dem Ausbau befestigter Straßen von Jever nach Hooksiel verlor der Schiffstransport und somit der Hafen an Bedeutung. Heute erinnert nur noch ein Kinderspielplatz, der wie ein Hafenbecken mit einem Spielschiff aussieht, an den ehemaligen Hafen an der Schlachte. Nach Maria fielen Jever und das Jeverland, die Herrschaft Jever, 1575 an Oldenburg. 1667 kam Jever zum Fürstentum Anhalt-Zerbst. Da in Anhalt-Zerbst die männliche Erbfolge galt, wurde 1797, nach dem Tod des letzten männlichen Erben in der Zerbster Fürstenfamilie im Jahre 1793, dieses Fürstentum zwischen den anderen anhaltischen Fürstentümern aufgeteilt. Jedoch wurde das Jeverland aufgrund seines Sonderstatus als Kunkellehen an die nächstfolgende Erbin, die russische Zarin Katharina II., eine Schwester des letzten Zerbster Fürsten, weitergegeben. Somit wurde Jever „über Russland regiert“, es blieb bis zur Besetzung durch französische Truppen von 1807 ein von Russland regierter Teil. 1807 wurde es mitsamt Ostfriesland als Département Ems-Oriental an das Königreich Holland angegliedert, 1810 kam es mitsamt Holland direkt zum Kaiserreich Frankreich und stand dann bis 1813 unter napoleonischer Herrschaft. Nach dem Sturz Napoleons kehrte Jever in den Besitz der russischen Krone zurück, die es 1818 an das Großherzogtum Oldenburg abtrat.

Das Glockenspiel zu Jever in Friesland zeigt die Geschichte der Stadt anhand bedeutender Persönlichkeiten: Von Fräulein Maria bis zu Katharina der Großen.


Jeverländisches Mahnmal am Upschloot

Das Jeverländische Mahnmal, ein elf Meter hohes Holzkreuz und zwölf Findlinge, für jede der damaligen Gemeinden des Jeverlandes ein Stein, an der Straße Cleverns – Rispel (Landesstraße 813) in der Nähe des Upschlootes, der Kreisgrenze Friesland – Wittmund, wurde im Mai 1948 als ein Symbol des Friedens errichtet. Der Gedanke des Mahnmals wird alljährlich zweimal durch Gottesdienste am Himmelfahrtstag und am Ewigkeitssonntag unterstrichen.


Und früher war Upjever (gehört zu Schortens) Stützpunkt eines Jagdbombergeschwaders und der Waffenschule der Luftwaffe.


Wenn da die Jets oder gar eine AWACS im Anflug waren, dann war es ganz schön laut in der Luft.



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