Der Appetit ist in der Pfalz sehr groß. "Der Bauch is dem Pälzer soi Herrgott", heißt es oft. Und der Durst, ja erst der Durst, der ist in der Pfalz gewaltig. Und der wird bestimmt nicht mit Wasser gestillt, das ist zum Waschen da. Nein, in der Pfalz da löscht man seinen Durst mit Wein.
Aber der große Pfälzer Durst, der hat auch eine eigene Maßeinheit hervorgebracht: Den Pfälzer Schoppen.
Derweil überall sonst in den deutschen Weingebieten ein Schoppen ein Viertelliter ist, machmal gar nur ein Fünftelliter, so ist iin der Pfalz ein Schoppen ein halber Liter.
Und keinen Tropfen weniger!
Entsprechend sieht das Pfälzer Schoppenglas auch aus. Eigentlich wie ein Wasserglas. Was es natürlich nicht ist. Siehe oben, von wegen Wasser trinken und so.
Dazu diese Anekdote.
Pfälzer zu einem Freund aus anderem deutschen Gau: "Monn, isch hobb jo so ee Dorschd!" "Möchtest Du ein Glas Wasser?" "Ich hab gesaht, dass isch Dorschd hab, ned dass isch dreggisch bin unn mich wesche will!"
Übersetzt: Auf das Angebot eines Glases Wasser antwortet der Pfälzer, dass er doch Durst habe und nicht etwa schmutzig sei und sich waschen wolle.
Ja, so ist das eben in der Pfalz.
Auch in Klingenmünster.
Und so gibt es eben in der Burgschänke der Burg Landeck über der Stadt auch einen Schoppen Riesling in einem Halbliter-Glas, das bis zum Rand gefüllt wird. Sehr zum Erstaunen so mancher Touristen.
Das ehemalige Kloster Klingenmünster in der Südpfalz - zwar ist aus seiner karolingischen Ursprungszeit nichts mehr vorhanden, aber es zählt zu den ältesten Klöstern Deutschlands.
In Klingenmünster wurde am 27. April 1828 der Schriftsteller August Becker geboren, der als einer der Begründer der pfälzischen Volkskunde gilt.
"Hedwig - Ein Roman aus dem Wasgau" erschien 1868 und die Romanfigur Hedwig wohnte iin dem nach ihr benannten Haus in Erlenbach im Pfälzer Wald.
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