Donnerstag, 2. August 2018

Kirchen im Wangerland


Hohenkirchen: Sankt-Sixtus-und-Sinicius

Die Kirche entstand 1134 auf einer 6 Meter hohen Wurt (ein künstlich aus Erde aufgeschütteter Siedlungshügel, der dem Schutz von Menschen und Tieren bei Sturmfluten dient) und vermutlich kommt von daher auch der Ortsname des Dorfes im Wangerland. Beachtenswert der separat stehende Glockenturm. Den Vermutungen nach wurde das heute allgemein Gaukirche genannte Gotteshaus in Hohenkirchen um 834 von Bischof Ansgar, dem Apostel des Nordens, gegründet. „Goe“ im Original, also Gau bedeutete, dass sie das Gotteshaus des Wanger- Gaus sein sollte. Der imposante Granitquader-Saalbau auf einer Wurt wurde im Jahre 1143 per Urkunde Bischof Adalbero überreicht. So feiert die Kirchengemeinde im Jahr 2018 der Kirche 875-jähriges Jubiläum. In der Urkunde ist das Gotteshaus als „Ecclesia matricularis de wenga“ bezeichnet, womit sie als Hauptkirche des Wangerlandes fungierte.


Sankt Cosmas und Damian in Wiarden

Die Kirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut. Im Chorraum enthält sie spätgotische Malereien, die die Apostel Petrus, Jacobus und Johannes darstellen sowie die Schutzheiligen dieser Kirche, St. Cosmas und Damian. Der Altar wurde 1749 unter Verwendung von Teilen eines älteren Altars gebaut und 2004 in dieser Fassung restauriert. Die in den Altar integrierte Kreuzigungsgruppe sowie die zwölf Apostel sind aus Eichenholz geschnitzt und stammen aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Kanzel stammt von 1634 und ist ein Werk des Münstermann-Schülers Ommo Dirks. Die Orgel wurde 1807/1808 von dem Orgelbauer Gerhard Schmid aus Leer erbaut. Sie hat im Manual zehn Register und fünf im Pedal.


Sankt Johannes in Waddewarden

Nach hölzernen Vorgängerkirchen wurde die Granitkirche 1246 auf hoher Warf gebaut. Der Westgiebel erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Ziegelsteinverkleidung. Den ursprünglich gewölbten Innenraum schmückt jetzt eine flache, im Stil des 17. Jahrhunderts bemalte Balkendecke. Zu der wertvollen Ausstattung zählen der Taufstein aus blauem Granit, Typ von Namur, aus dem 13. Jahrhundert, ein zweigeschossiger reich verzierter Flügelaltar von 1661 und eine Kanzel von 1649, beide von Jacob Cröpelin. Die spätgotische Wandmalerei in der Apsis zeigt Maria und Johannes unter dem triumphierenden Christus. Im Apsisbogen ist seitlich ein Sakramentshäuschen eingefügt. Die Fenster sind durch üppiges Rankenwerk eingefasst. Die Orgel mit bespielbarem Rückpositiv wurde in der Jeveraner Werkstatt von Joachim Kayser 1697 gebaut. Ein Epitaph von Heddo von Waddewarden von 1603 und Grabplatten von 1570 und 1575, auch draußen am Westhang der Warf, sind Zeugen der wechselvollen Geschichte des Ortes.


Sankt Marien zu Oldorf

Die aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelisch-lutherische Kirche St. Marien ist ein einschiffiger Backsteinbau mit Granitquadersockel. Die St. Marienkirche liegt auf der neuen Warf und kann über die Neuwarfer Straße erreicht werden. Ein kleiner Parkplatz ermöglicht den Besuchern den Zugang über eine Treppe oder eine Rampe. Besucher betreten das Kircheninnere durch das enge Nordportal und überschreiten dabei eine Schwelle, die von einem alten Granitfindling gebildet wird. Um das Jahr 1500 wurde die Kirche durch einen gleich breiten Chor nach Osten hin verlängert. Die Westwand wurde 1768 erneuert. Der Glockenturm im Südosten wurde 1912 nach dem Vorbild des alten Turmes wieder aufgebaut. Im Turm hängen zwei alte Glocken, eine Glocke von 1450, Ø 0,90 m, gegossen von Ghert Klinghe, und eine Glocke von 1521, Ø 0,70 m, gegossen von Joh. von Cappeln. Der Flügelaltar ist auch über 500 Jahre alt. Er wurde vermutlich um 1500 von einem unbekannten, aber in der Umgebung von Oldorf beheimateten Künstler geschaffen.


St. Severinus und Jacobus Kirche Minsen

Auf hoher Wurt steht die Kirche des Ortes. Das heutige Kirchengebäude stammt, seiner Bauweise nach zu urteilen, aus dem 13. Jahrhundert. Der aus Backsteinen errichtete Glockenturm steht 12 m von der Südseite der Kirche entfernt. Vier starke parallele Mauern tragen in ihren Zwischenräumen drei Glocken, deren älteste die Jahreszahl 1747 trägt. Sehenswert ist der Altar aus dem 17. Jahrhundert. Er schmückt seit Februar 1998 die Kirche und stammt ursprünglich aus Groß-Partwitz, einem Dorf in der Lausitz, das dem Braunkohleabbau weichen musste. Das Deckenfresko in der Apsis stammt aus dem Mittelalter und zeigt Christus als den Weltenrichter mit Schwert und Lilie. Die Orgel aus dem Jahr 1841 wurde von dem oldenburgischen Meister Schmid gebaut.


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