Dienstag, 30. Mai 2023

Wilhelmshavener Impressionen (ein Potpourri)

Wilhelmshaven - Südstrand - Promenade am Meer

Der Südstrand mit südländisch anmutender Promenade hat ein ganz besonderes Flair. Mit seinen gemütlichen Hotels und Restaurants, Attraktionen und Aktionen ist er beliebtes Ausflugsziel zu allen Jahreszeiten. In der Badesaison von Mai bis September prägen bunte Strandkörbe das Bild des Südstrandes mit dem vorgelagerten Badestrand.

Der Südstrand ist einzigartig an der deutschen Nordseeküste. Seit 1929 ist er einer der Anziehungspunkte Wilhelmshavens.


Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
Unter dem Motto „Menschen – Zeiten – Schiffe“ gibt das Deutsche Marinemuseum Einblick in die wechselvolle Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis heute.


Das Deutsche Marinemuseum wurde 1998 eröffnet.

Seine Gründung geht auf eine Initiative der Stadt Wilhelmshaven aus dem Jahr 1986 zurück. 1988 wurde der Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. gegründet.

Das Deutsche Marinemuseum sammelt und bewahrt Exponate zur Geschichte aller deutschen Marinen und erforscht deren historischen Kontext, um diesen einer breiten Öffentlichkeit anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Ein deutlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Geschichte der Bundesmarine/ Deutschen Marine.

Marinemuseum (Zerstörer Mölders, im Jahr 2010) und Kaiser-Wilhelm-Brücke


Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven und eine der Attraktionen für Urlauber und Besucher Wilhelmshavens. Die 1907 gefertigte Brücke ist als Nationales Denkmal anerkannt worden.

Die KW-Brücke, wie sie im Volksmund genannt wird, führt über den Großen Hafen und verbindet die Südstadt mit dem Südstrand und der „Maritimen Meile“ mit den zahlreichen Museen und Erlebniswelten. Mit einer Spannweite von 159 m und einer lichten Höhe von 9 m war sie bei ihrer Entstehung die größte Drehbrücke Europas – sie ist es auch heute wieder, da eine vergleichbare Brücke 1944 demontiert wurde. Ursprünglich hatten die Fahrbahnen der Brücke einen Eichenholzbelag, auf dem seit 1913 Gleise für die Straßenbahnlinie 2 zum Südstrand verlegt waren.

Die KW-Brücke wurde von 1905 bis 1907 für 1,625 Millionen Goldmark erbaut und am 4. September 1907 in Betrieb genommen. Der Bau der Brücke wurde erforderlich, als im dritten Hafenbauabschnitt (1900 bis 1910) über die neuen Hafenbassins an der Schnittstelle zwischen Verbindungshafen und Großem Hafen eine Überbrückung hergestellt werden musste. Gebaut wurde die Brücke in der Brückenbauanstalt der Firma MAN in Gustavsburg bei Mainz, Konstrukteur war Anton Rieppel.

Im November 1905 war Baubeginn mit der Gründung und den Betonarbeiten für den Unterbau. Ab November 1906 wurde die Stahlfachwerkkonstruktion bei der Brückenbauanstalt in Gustavsburg montiert. Die vorgefertigten Bauteile wurden auf dem Wasserweg nach Wilhelmshaven zur Endmontage transportiert. Die Bauleitung hatte Marine-Oberbaurat Ernst Troschel vom Hafenbauressort der Kaiserlichen Werft.

Die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist funktional eine Doppeldrehbrücke und gehört statisch als Zügelgurtbrücke zur Familie der Hängebrücken. Sie besteht aus zwei selbständig drehbaren gleicharmigen Brückenteilen. Von den zwei stählernen, genieteten Fachwerkpylonen schwingen die Zügelgurte ab und tragen über vertikale Aufhängungen die beidseitig auskragenden Fahrbahnen. Die Drehpylone werden mit Zahnrädern aus der schrägen Querfuge in die Brückenmitte gedreht.

Aus Anlass ihres Jubiläums hat die größte Drehbrücke Europas im Jahr 2007 wieder zwei Portalleuchten erhalten, die nach historischen Vorlagen rekonstruiert wurden. Nach einer kompletten Sanierung ist Wilhelmshavens Wahrzeichen darüber hinaus mit einer festlichen Beleuchtung ausgestattet worden.

Das Banter Fischerdorf in Wilhelmshaven am Banter Seedeich: Näher am Wasser leben geht nicht.

Wenn man vom Südstrand Richtung Westen am Deich entlang schlendert, kann man bei klarem Wetter schon von weitem ein paar nah am Wasser aufgereihte Hütten entdecken.

Das Banter Fischerdorf ist eine Ansammlung von mobilen Fischerhütten am Banter Seedeich in Wilhelmshaven. Das Fischerdorf entstand 1908 nach dem Bau des neuen Banter Seedeiches zur Süderweiterung des Kriegshafens. Einfache Großfamilien aus der Banter Arbeitersiedlung betrieben hier die Fischerei größtenteils als Hobby, um sich ein Zubrot zu verdienen oder um den Nahrungsbedarf der oft großen Familien (5−10 Kinder) zu decken. Die am Anfang einfachen Holzhütten mit Kohleöfen dienten als Ausgangspunkt für den Fischfang mit kleinen Ruderbooten auf dem Jadebusen.


Nun gibt es seit der Deicherhöhung im Jahr 1982 eine gepflasterte Fläche direkt am unteren Weg, auf der von April bis Oktober Freizeitfischer in ihren mit Holz verkleideten, mobilen Hütten das Leben am Wasser genießen. Von November bis März sind die Hütten im Winterlager.

Alle Hütten sind in privatem Besitz und können nicht besichtigt werden.

Nassauhafen und Nassau-Brücke

Mit Blick auf die Nordsee und die im Hafen liegenden Boote, findet man im Nassauhafen die Nassaubrücke. Ihren Namen erhielt sie von der Besatzung der S.M.S. Nassau, welche 1910 als erste die Brücke überquerte. Schon über 100 Jahre ist dieses Bauwerk aus Stahl und Holz alt und hat dabei so manch raue See miterlebt. Um den Gezeiten gewachsen zu sein, wurde sie als Pontonbrücke gebaut. Das bedeutet, das Bauwerk hat keine Pfeiler, sondern liegt auf Schwimmkörpern und bewegt sich mit Ebbe und Flut. Am Nassauhafen befinden sich einige Fischrestaurants. Bei extremen Hochwassern, einer Springflut oder einer Sturmflut, steigt das Wasser über den Rand des Hafens hinweg und überflutet die Nassaubrücke und anliegende Bereiche.


Der Große Hafen in Wilhelmshaven

Der Große Hafen schließt sich im Westen an den Verbindungshafen an. An seiner Südseite wird er durch den Fliegerdeich vom Jadebusen getrennt. In diesem Bereich befinden sich Sportbootliegeplätze und -werften. Im Südwesten verschließt der Grodendamm die Durchfahrt zu den ehemaligen Hafenteilen, die heute den Banter See bilden. Auf der nördlich davon gelegenen Wiesbadenbrücke sind einige Unternehmen und die magnetische Messstelle der Marine angesiedelt. Im mittleren Teil des Hafenbeckens liegen die zu dieser Messstelle gehörenden Kabelschlaufen für die magnetische Vermessung und Behandlung von Kriegsschiffen.


An der Nordseite des Großen Hafens erstreckt sich der Bontekai, die Hafenpromenade Wilhelmshavens. Vor allem bei den Großveranstaltungen wie dem Wochenende an der Jade und dem Wilhelmshaven Sailing-CUP liegen hier faszinierende Traditionssegler und andere Schiffe. Im Nordwesten, nördlich der Wiesbadenbrücke, mündet der Ems-Jade-Kanal in die Wilhelmshavener Häfen. Die ihn überspannende Deichbrücke ist die westliche Begrenzung des Großen Hafens.

Die Zufahrt zum Innenhafen bildet die Schleusenanlage der IV. Einfahrt. Sie wurde am 4. Oktober 1964 mit beiden Kammern in Betrieb genommen und ist seit der kurz darauf erfolgten Schließung der I. Einfahrt die einzige Seeschleuse Wilhelmshavens. Die IV. Einfahrt ist die größte Schleuse Deutschlands.

Der Stadtteil Innenhafen untergliedert sich in sechs Viertel, aber lediglich in einem davon kann auch gewohnt werden. Schleuseninsel, Nordhafen, Arsenalhafen, Banter See und Bordum sind ausschließlich der Freizeit und dem Tourismus beziehungsweise der Hafenentwicklung und der Marine vorbehalten.

Im Großen Hafen sind moderne und sehr hochwertig ausgestattete Wohngebäude entlang der Wasserlinie entstanden, sowohl am Bontekai als auch am Fliegerdeich. Die Wohnungen sind besonders als hochwertiger Alters-Ruhesitz beliebt, so liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern auch unter dem städtischen Durchschnitt.

Die Erinnerungsstätte "Seefrieden" wurde im Jahr 2011 von den Technischen Betrieben Wilhelmshaven realisiert. Im Rahmen einer ökumenischen Andacht der örtlichen Kirchenvertreter wurde die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ feierlich eingesegnet und ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben.


Hinterbliebene von Seebestatteten haben direkt an der Nordsee die Möglichkeit einen Trauerort aufzusuchen, um ihren Lieben nah zu sein. Auf dem Rüstringer Berg tragen Holzstelen, die ursprünglich als Dalbenhölzer jahrzehntelang in der Nordsee gestanden haben, die Namensschilder der Verstorbenen. Die Erinnerungsstätte „Seefrieden“ bietet den Familien und Freunden erstmalig an der deutschen Nordseeküste eine besondere Möglichkeit des Abschiednehmens.

Die Stadt Wilhelmshaven präsentiert mit der Erinnerungsstätte "Seefrieden" einen Ort, Seebestatteten zu gedenken. Diese an der Nordsee einmalige Anlage mit Blick auf das Meer ist eine Stelle der Ruhe, der Begegnung und Erinnerung. In die Namensschilder aus Edelstahl sind der Name des Bestatteten mit den Geburts- und Sterbedaten sowie die Koordinaten der Seebestattung eingraviert. Vor Ort ist eine Seekarte zur Bestimmung der Beisetzungsstätte vorhanden.
Fisch kaufen wir in Wilhelmshaven immer bei Kalter.
Ölhafen und JadeWeserPort
Der Ölhafen in Wilhelmshaven: Seit den 1950-er Jahren hat sich die Stadt zum größten Ölhafen der Republik entwickelt. Rund 20 Prozent aller Importe werden hier gelöscht und in Pipelines zu den Raffinerien an den Rhein, nach Hamburg und ins Emsland transportiert. Schon seit 1958 wird das nach Deutschland gelieferte Erdöl vor allem in Wilhelmshaven angelandet.


Tanker mit einer Tragfähigkeit bis 250.000 Tonnen können an einem der drei Löschköpfe der 1.200 Meter langen Brücke anlegen. Zu den Betriebsanlagen gehören im Wesentlichen die Tankerlöschbrücke zum Löschen der Tanker, das Tanklager auf dem Betriebsgelände zum Zwischenlagern des Mineralöls und die Mineralöl-Fernleitungen mit allen dazugehörigen technischen Einrichtungen.

Kraftwerk Wilhelmshaven (Uniper, gesehen von Eckwarderhörne in Butjadingen am anderen Ufer des Jadebusens): Das Kraftwerk Wilhelmshaven war ein deutsches Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven. Es liegt im Rüstersieler Groden direkt am Deich zum Jadefahrwasser. Im April 2021 erhielt das Kraftwerk Wilhelmshaven den Zuschlag bei der zweiten Ausschreibung der Bundesnetzagentur zur Stilllegung von Steinkohlekraftwerken. Nachdem der Übertragungsnetzbetreiber TenneT die Anlage als nicht systemrelevant eingestuft hat, wurde sie im Dezember 2021 stillgelegt. Das Kraftwerk Wilhelmshaven gehörte zu den Pionieren der Rauchgasreinigung. Bereits 1978 arbeitete hier die erste Entschwefelungsanlage Deutschlands. Mit einer Leistung von zuletzt 777 Megawatt war das Kraftwerk eines der leistungsstärksten in Deutschland.

JadeWeserPort Wilhelmshaven: Deutschlands einziger Tiefwasserhafen

JadeWeserPort (JWP) ist der Name des Hafenareals zum Containerterminal in Wilhelmshaven (CTW) und Namensgeber des gleichnamigen Stadtteils. Die Hafenkaje des JadeWeserPort wurde als Tiefwasserhafen westlich neben der Ölpier Niedersachsenbrücke an der Innenjade mit finanzieller Unterstützung der Länder Bremen und Niedersachsen gebaut und am 21. September 2012 offiziell in Betrieb genommen. Der Hafenbetrieb wird von Eurogate als Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven (ECTW) durchgeführt.

Der Ausbau des Jadefahrwassers für Tanker machte Anfang der 1960er den Bau neuer Richtfeuer erforderlich. In diesem Zusammenhang wurde ab 1960 die Richtfeuerlinie Voslapp errichtet und im August 1961 in Betrieb genommen. Sie hat den Leuchtturm Voslapp ersetzt.

Das Oberfeuer hat eine Höhe von 64,6 m ü. NN und gehört damit zu den höchsten Leuchttürmen in Deutschland und der Welt. Der anfangs graue Stahlbetonturm stand damals direkt hinter dem Geniusstrand. Durch den Bau des JadeWeserPorts ist er jetzt quasi weiter ins Landesinnere gerückt. Im September 1984 erhielt das Oberfeuer den heutigen rot-weißen Anstrich.
Die Kaiserliche Marine in Wilhelmshaven

Hülsenwerkstatt des Marine-Artilleriedepots

Munition ist sehr gefährlich. Darum entstand das 100 ha umfassende Munitionsdepot etwas weiter entfernt vom Stadtkern Wilhelmshavens. Den Bereich zur damaligen Fertigung und Lagerung von Schiffsmunition findet man heute zwischen Planck- und Bunsenstraße. Auch Frauen fertigten dort Munition für Schiffsgeschütze.

Die 1905 erbaute Hülsenwerkstatt bildete den Eingang zum Marine-Artilleriedepot und wurde mit einer weitaus großzügigeren Architektur bedacht als alle anderen Gebäude an diesem Standort.

Nach Nutzung als Herstellungsstätte zur Munitionsfertigung wurde das Depot nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelöst.

Die Nordwestdeutsche Fahrzeugbau GmbH siedelte neben anderen privatwirtschaftlichen Firmen danach auf dem Gelände an. Das Unternehmen produzierte das Fuldamobil und den Schi-Stra-Bus.

Heute sind circa 40 ha der ehemaligen Depotfläche bewaldet, das Gebäude der Hülsenwerkstatt besteht noch und wird seit den 1990er Jahren privatgewerblich genutzt.


Ab 1876 wurden um Wilhelmshaven die drei neuen Forts errichtet. Es waren Fort Rüstersiel, Fort Schaar und Fort Mariensiel. Als Verteidigungslinie wählte man die Maade, ein Tief, das der Entwässerung des Gebietes dient.

Das Fort Schaar (Fort II) war als Bestandteil des Festungsplans Wilhelmshavens ein Fort zum Schutz des preußischen Kriegshafens in Wilhelmshaven. Es liegt im Stadtteil Aldenburg in der Nähe der Maade, etwas außerhalb des heutigen Stadtteils Schaar.

Das Fort hat einen halbmondförmigen Grundriss. Die Länge von Südwesten nach Nordosten beträgt 360 Meter und die Breite 210 Meter. Nach Nordwesten bieten ein Wall und eine bis zu 30 Meter breite Graft Schutz. Die ursprüngliche Höhe des Walls ist nicht mehr festzustellen, da er überbaut wurde, jedoch gibt es Reste mit einer Höhe von bis 2 Meter. Die Graft ist noch in einem guten Erhaltungszustand, sie wurde lediglich im Südosten verfüllt.

Das Fort wurde primär für die Ausbildung von Marineartilleristen benutzt, war jedoch während des Ersten Weltkrieges auch voll einsatzbereit. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das 8 Hektar große Areal bis 1974 in Privatbesitz. Es gab Überlegungen es als Campingplatz oder als Freizeitgelände zu nutzen. 1974 wurde es jedoch mit Einfamilien- und Reihenhäusern bebaut. Außerhalb des eigentliches Forts lassen sich zahlreiche Trümmerreste der Befestigungsanlagen des Fort direkt an der Graft finden.

Das Fort Mariensiel besaß eine Bewaffnung von zehn 15cm-Kanonen L/28 und acht 12cm-Kanonen. Die Bauzeit fand zwischen 1876 und 1880 statt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges dienten das Fort und die Umgebung der Entschärfung ehemaliger Marinemunition. Dabei kam es am 17.12.1919 gegen 14.00 Uhr in einer Baracke in der Nähe des Forts zu einer gewaltigen Explosion. Dabei explodierten 40.000 15cm Granaten. Das Unglück kostete 27 Arbeitern das Leben. Es waren zu diesem Zeitpunkt keine fachkundigen Soldaten mehr für diese Arbeiten zu motivieren, so dass Privatfirmen recht leichtsinnig diese Arbeiten durchführten. Am 08.09.1920 erschütterte eine weitere Explosion das Fort, als man Seeminen zu entschärfen versuchte. Siebzehn Tote und zahlreiche Verletzte waren das Ergebnis.

Nach dem 2. Weltkrieg sind die wichtigsten Anlagen durch die Engländer gesprengt worden. Nur die ehemaligen Lagerräume des Artillerie- und Munitionsdepot waren vorhanden. Die sind vom Marinearsenal Wilhelmshaven bis 1994 als Außenlager genutzt worden.

Heute befindet sich im ehemaligen Wachlokal ein Bürgertreff. Die Lagerräume werden von einer Baufirma genutzt.

Am Rande des Stadtparks liegt der Ehrenfriedhof. Er wurde in den Jahren 1912 bis 1914 als Begräbnisstätte der Marinegarnison geschaffen. Viele Jugendstilelemente sind auch heute noch sichtbar, so z.B. in der Kapelle und in Teilen der Heckenanpflanzungen. Der Ehrenfriedhof ist Ruhestätte der in den Seeschlachten des Ersten Weltkrieges gefallenen Marinesoldaten und von Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Der Ehrenfriedhof geht auf Planungen des Hamburger Gartenbauarchitekten Leberecht Migge zurück, der ihn zusammen mit dem Stadtpark konzipierte. Viele der im Ersten Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten, insbesondere die der Skagerrakschlacht, wurden hier beerdigt. Auf dem Friedhof gibt es Mahn- und Ehrenmale zur Erinnerung an die Toten, die auf verschiedenen Kriegsschiffen ums Leben kamen: dem Schlachtkreuzer Lützow, den Panzerschiffen Deutschland und Admiral Graf Spee, den Schlachtschiffen Tirpitz und Scharnhorst, den Zerstörern Leberecht Maass und Max Schultz, dem Flakkreuzer Medusa sowie für die gefallenen U-Boot-Fahrer beider Weltkriege.

Des Weiteren befinden sich auf dem Friedhof auch zwei Grabstätten verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener.

Der Ehrenfriedhof wurde inzwischen von der Stadt Wilhelmshaven als kommunaler Friedhof übernommen.

Am Bontekai

Der Bontekai ist benannt nach Friedrich Bonte (* 19. Oktober 1896 in Potsdam; † 10. April 1940 bei Narvik, Norwegen), einem deutscher Marineoffizier (zuletzt ab 1940 im Rang eines Kommodore). Der Bontekai ist heute eine begehrte Wohnlage am Wasser (Ems-Jade-Kanal).

Sieht aus wie die Gorch Fock, heißt mittlerweile auch wieder Gorch Fock, das Schiff, das hier aber in Wilhelmshaven auf Reede liegt ist nicht das Segelschulschiff der Deutschen Marine, das hieß noch Towarischtsch und fuhr unter ukrainischer Flagge.
Die erste Gorch Fock war das Segelschulschiff der Reichsmarine und gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg in den Besitz der Sowjetunion. Unter dem Namen Towarischtsch fuhr sie als Schulschiff der sowjetischen Marine. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gehörte das Schiff der Ukraine und deren Handelsmarine, die große Probleme hatte, es zu unterhalten. Zuletzt war das Schiff völlig marode und nicht mehr seetüchtig und lag deshalb seit 1999 in Wilhelmshaven am Bontekai. In Wilhelmshaven war sie das Flaggschiff der EXPO 2000.

Nachdem der letzte Liegeplatz der Gorch Fock bis 1945 Stralsund gewesen war, kehrte sie im Jahr 2003 dorthin zurück und liegt nunmehr im Stralsunder Stadthafen unter dem Namen Gorch Fock I an der sogenannten „Ballastkiste“ vor Anker. Im Jahr 2003 hatte der Verein „Tall-Ship Friends“ das Schiff vom ukrainischen Bildungsministerium erworben.

Beide Schiffe, der private Windjammer und das Schulschiff der Bundesmarine, heißen übrigens nur "Gorch Fock". Die zur Unterscheidung des öfteren gebrauchten Zusätze "1" und "2" sind nicht Bestandteil des Schiffsnamens.

Feuerschiff Weser und Dampftonnenleger Kapitän Meyer, 2017, Wilhelmshaven, Bontekai - nach Sanierung sollen die z.Z. aufgelegten Museumsschiffe wieder in den neuen Museumshafen am Bontekai.


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