Mittwoch, 3. April 2019

An der Südlichen Weinstraße


Die mittelalterliche Wehrkirche (um 1300) im südpfälzischen Dörrenbach (Landkreis Südliche Weinstraße) ist eine sogenannte Simultankirche. Das heißt, sie wird sowohl von der protestantischen wie von der katholischen Kirchengemeinde des Ortes für Gottesdienste genutzt. Zur Erhaltung u.a. der wertvollen Fresken in der Taufkapelle bitten daher auch beide Gemeinden die Besucher um Spenden. // Der Ausdruck Simultankirche oder Simultaneum bezeichnet einen von mehreren christlichen Konfessionen gemeinsam genutzten Sakralbau. In der Kurpfalz wurde am 29. Oktober 1698 von der Obrigkeit das Simultaneum eingeführt. Die Reformierten mussten ihre Kirchen für den katholischen Gottesdienst öffnen. Die Katholiken behielten jedoch ihre Kirchen allein. Insgesamt erlangten die Katholiken ein Mitbenutzungsrecht von 240 Kirchen. Durch Erlass vom 29. März 1707 wurde das Simultaneum in der Kurpfalz im Zuge der pfälzischen Kirchenteilung wieder aufgehoben. Dennoch gibt es heute noch viele Simultankirchen, auch im benachbarten Elaß (Elsass, Alsace).

Von Bad Bergzabern Richtung Deutsches Weintor erreicht man Dörrenbach.


Dörrenbach, das "Dornröschen der Pfalz" - Dörrenbach (pfälz. Derrebach) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern an. - Dörrenbach, das „Dornröschen der Pfalz“ genannt, ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt am östlichen Rand des Biosphärenreservats Pfälzerwald vor dem Abfall zur Oberrheinebene auf einer Höhe von 295 m ü. NN in einem Tal ohne Durchgangsverkehr. Nahe am Ort vorbei führt die Deutsche Weinstraße.

Geschichte (Quelle: Wikipedia): Erstmals 992 wird das Dorf als Turrenbach in einer Schenkungsurkunde erwähnt, gemäß derer es von Kaiser Otto III. zusammen mit den Gütern von Oberotterbach und Niederotterbach am 11. März dem Kloster Seltz im Elsass übergeben wurde. Der Name, der eine Stelle an einem ausgetrockneten Bach bedeutet, wurde später zu Dorrenbach, Thurrenbach, Derrenbach und seit dem 19. Jahrhundert wie in der Gegenwart Dörrenbach.

Anfang des 12. Jahrhunderts bis Ende des 13. Jahrhunderts war Dörrenbach Teil der Herrschaft Guttenberg und damit Staufisches Reichsgut. Die Grafen von Leiningen waren zunächst die alleinigen Lehnsherren des Reichsguts Guttenburg und damit auch die Herren von Dörrenbach, ab 1379 bis 1463 aber nur noch zu drei Vierteln und die Kurpfalz zu einem Viertel. Seit 1463 gehörte der Ort zu Pfalz-Zweibrücken, dem 1410 bereits der kurpfälzische Anteil zugefallen war. Nach der Zerstörung der Burg im Bauernkrieg 1525 wurde der Amtssitz Guttenberg in das Minfelder Schloss und das Hochgericht in den befestigten Kirchhof in Dörrenbach verlegt.


Ab 1680 war Frankreich der Souverän über Pfalz-Zweibrücken mit dem Guttenburger Land und damit auch über Dörrenbach. 1789 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort, der mit dem Frieden von Luneville 1801 Frankreich einverleibt wurde. Nach den Befreiungskriegen kam das Dorf mit dem Wiener Kongress ab 1816 bis 1946 zum Königreich Bayern. Im Zweiten Weltkrieg litt das Dorf unter wiederholten Räumungen und Beschuss durch Artilleriefeuer. Dörrenbach gehört seit 1946 dem neu gebildeten Rheinland-Pfalz an. 1970 wurde Dörrenbach staatlich anerkannter Erholungsort.

Das Renaissance-Rathaus von 1590/1591 gehört zu den schönsten Bauwerken der Pfalz. Das Erdgeschoss besteht aus Quadermauerwerk mit rundbogigen Fenstern und einer rundbogigen Einfahrt und war früher eine einräumige Halle. Darüber erhebt sich an der Ostseite ein dreigeschossiger Fachwerkgiebel mit zahlreichen Schnitzereien, der von einem kleinen Walmansatz des Daches abgeschlossen wird.

Bad Bergzabern in der Südpfalz


Gelehrte des 16. Jahrhunderts hätten ihre Heimat gerne als römische Gründung gesehen und nannten sie deshalb lateinisch Tabernae Montanae. Doch obwohl das Gebiet römisches Territorium war, ist ein antiker Vorläufer von Bergzabern nicht nachzuweisen. 1286 verlieh Rudolf von Habsburg der rund um eine Wasserburg entstandenen Siedlung das Stadtrecht. 1394 gingen Burg und Stadt Bergzabern in den Besitz der Kurpfalz über. Bei der pfälzischen Teilung von 1410 kam sie an Pfalz-Zweibrücken, das später zum Oberrheinischen Reichskreis gehörte.

Herzog Ludwig II. begann 1520 mit dem Umbau der Burg in eine herzogliche Residenz; dieser Ausbau war erst zwei Generationen später unter Johann I. 1579 vollendet. Im Holländischen Krieg wurde 1676 ein großer Teil der Stadt durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. niedergebrannt. Nur wenige Renaissancebauten – wie beispielsweise das herzogliche Amtshaus von 1579 (heute Gasthaus zum Engel) – haben diesen Stadtbrand überdauert. Im 18. Jahrhundert begann unter Herzog Gustav Samuel Leopold der Wiederaufbau von Stadt und Residenz im barocken Stil durch den schwedischen Architekten Jonas Erikson Sundahl.

Die Ära des Hauses Pfalz-Zweibrücken ging mit der Französischen Revolution zu Ende. Am 10. November 1792 beantragten die Bergzaberner Bürger den Anschluss ihrer Stadt an die Französische Republik, der sie in der Folgezeit angehörte. Während dieser Zeit und anschließend bis 1815 als Teil des ab 1804 bestehenden Napoleonischen Kaiserreichs war die Stadt Sitz eines gleichnamigen Kantons im Departement des Niederrheins eingegliedert.

Im Zweiten Pariser Frieden vom 20. November 1815 trat Frankreich den Landstrich zwischen Lauter und Queich wieder ab; woraufhin Bergzabern zunächst zu Österreich gehörte. Zusammen mit dem Rest der Pfalz fiel sie ein Jahr später als Rheinkreis an das Königreich Bayern.

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