Montag, 7. Oktober 2019

Auf den Spuren der Pfälzer Mennoniten


Mennoniten werden auch "Täufer" genannt, weil sie nur Erwachsene taufen, die sich zu ihrem Glauben bekennen können, keine Kleinkinder. Die Täufer waren als Glaubensflüchtlinge aus der Schweiz über das Elsaß, wo sie einige Jahrzehnte blieben, bis sie ausgewiesen wurden, ins Zweibrücker Land gekommen. Später wurden sie nach einem ihrer Führer, dem Friesen Menno Simons (1496-1561), "Mennoniten" genannt. Er war als Priester aus der katholischen Kirche ausgetreten und hatte sich dem Täufertum zugewandt. Im späten 17. Jahrhundert entstanden neben den Mennoniten die "Amischen" – benannt nach dem Schweizer Täuferprediger Jakob Ammann. Beide Glaubensgemeinschaften verstanden es, Methoden in der Landwirtschaft zu entwickeln. Sie existierten im Zweibrücker Raum nebeneinander.

Erst, als nach dem 30-jährigen Krieg die entvölkerte Pfalz dringend um Einwanderer warb, durften sich die Glaubensflüchtlinge hier niederlassen. In Pfalz-Zweibrücken erhielten die Mennoniten im Jahre 1713 erstmals eine offizielle Genehmigung zur Ansiedlung.

Der 4. August 1664 wurde zu einem Meilenstein in der Geschichte der Religionsfreiheit: An diesem Tag unterzeichnete Kurfürst Karl Ludwig die so genannte "Mennistenkonzession" und legalisierte damit die Ansiedlung aus der Schweiz eingewanderter Täufer in der Kurpfalz. In Pfalz-Zweibrücken erhielten die Mennoniten in der "Schwedenzeit" erstmals eine offizielle Genehmigung zur Ansiedlung (1713). Auf das Bürgerrecht mussten die fortschrittlichen Landwirte, die bis heute auf den Höfen rund um Zweibrücken zuhause sind, jedoch bis 1759 warten.


Auf den Spuren der Pfälzer Mennoniten: Ransbrunnerhof, Monbijou, Bärenbrunnerhof, Kirschbacherhof.

Die Störche vom Kirschbacherhof


Eine ganze Population hat sich hier eingenistet. Mindestens fünf Nester finden sich dort.

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